Die Selbstständigkeit hat mein Leben von Grund auf verändert, das kann ich wirklich so sagen. Seit 2014 arbeite ich mit Timon überwiegend im Home Office und liebe es! Als ich frisch meinen alten Job gekündigt hatte, wurde mein neues Arbeitsumfeld so schnell zum Alltag, dass ich selbst überrascht war. Von meiner Community auf Instagram werde ich immer wieder gefragt, was aus meiner Sicht Vorteile an der Selbstständigkeit sind und warum ich mich selbstständig gemacht habe. Das sind gute Fragen, vor allem weil ich früher eigentlich recht schüchtern und ängstlich war.

Ich habe viel darüber nachgedacht, wie mich die Selbstständigkeit verändert hat. Für mich waren drei Themenfelder die wichtigsten Säulen für diese Lebensentscheidung:

  • Zeit für das echte Leben: Freunde, Familie, Gesundheit
  • Freiheit und selbstbestimmt arbeiten
  • Leben im Einklang mit den eigenen Werten und Bedürfnissen

Wie haben diese Vorteile der Selbstständigkeit mich in den letzten Jahren geprägt? Das erzähle ich dir der Reihe nach in diesem Artikel.

📖 Unten habe ich dir außerdem ein paar tolle Buchtipps zusammengestellt, die Gründerinnen Mut machen.

9 Vorteile meiner Selbständigkeit

In meinem Fall war eigenständiges Arbeiten von zuhause aus ein Befreiungsschlag, das wusste ich schon einen Monat nach meiner Kündigung. Ich wusste sofort: „Das isses!“ Das Gefühl von Freiheit und Eigenverantwortung tausche ich nicht mehr ein. Aber auf welche Bereiche meines Lebens hat sich diese Entscheidung alles ausgewirkt? Hier meine Liebeserklärung an die Freiberuflichkeit:

1. Bessere Gesundheit

Früher nahm ich jede Erkältung mit und litt im Speziellen oft unter Nebenhöhlenentzündungen und Kopfschmerzen. Ich war selten richtig fit und hatte dementsprechend kein starkes Immunsystem. Mir kam dieser Zustand normal vor, weil es vielen Menschen so geht, die wenig Bewegung haben, den ganzen Tag im Büro verbringen und sich “normal” (sprich: ungesund, weil dauernd Fertiggerichte und Snacks in den Mittagspausen) ernähren.

Ich durfte an mir selbst erfahren, wie gesund und ausgeglichen man sich fühlen kann, wenn man sich viel bewegt und ausgewogen isst.

Den Unterschied spüre ich jetzt jeden Tag. Ich bin nur noch selten krank und wenn dann nur für kurze Zeit.

Noch ein Plus: Ich kann mir für mein Training Tageszeiten aussuchen, in denen meine Lieblingsstrecken nicht überfüllt sind.

2. Flexible Arbeitszeiten: Endlich wieder gut schlafen!

Nicht immer, aber meistens zumindest. Ich habe auch früher immer darauf geachtet, ausreichend Schlaf – mindestens 7-8 Stunden – zu bekommen, daran lag es nicht. Erholsam war der Schlaf aber selten. Aufstehen um 6:30 Uhr war nicht das Problem, das wird zur Routine irgendwann. Aber die Leistungsfähigkeit war trotzdem nicht da, egal was ich probiert habe. Die kam immer erst nach dem Mittagessen so langsam aus ihrem Loch hervor.

Seit ich meinem natürlichen Biorhythmus folgen darf, geht es mir viel besser.

Ich muss morgens nicht leistungsfähig sein. Ich stehe später auf und arbeite dafür dann eben auch später (es ist gerade 01:07 Uhr nachts, während ich diesen Artikel schreibe). Und vormittags erledige ich nur Dinge, für die ich meinen Kopf nicht brauche, z. B. Sport machen oder Wäsche waschen.

Übrigens: Ich stelle mir abends so gut wie nie einen Wecker. LUXUS PUR!

3. Selbstbestimmt arbeiten + meine eigene Chefin zu sein

Ich liebe es, Eigenverantwortung zu tragen und mein Business so gestalten zu können, wie ich es selbst möchte und niemandem dafür Rechenschaft schuldig zu sein.

Endlich kann ich mich kreativ ausleben und Projekte umsetzen, mit denen ich wirklich einen Wert für andere stiften kann.

Das hat mir früher oft gefehlt. Ich hatte häufig das Gefühl, meine Fähigkeiten zu verschwenden, weil es nur darum ging, Kund:innen die billigste Lösung zu verkaufen, statt wirklich ihr Leben zu verbessern. Ich höre Menschen zu und möchte herausfinden, was sie sich wirklich wünschen.

Außerdem ist es natürlich genial, flexibel zu sein und Business Entscheidungen jederzeit hinterfragen und ändern zu können. Heute können Timon und ich uns viel schneller und effizienter weiterentwickeln.

4. Bessere Ernährungsgewohnheiten

Manchmal koche ich sogar zweimal am Tag, wenn ich Lust habe. Die Zeiten, in denen ich mein Mittagessen innerhalb von 30 Minuten kaufen, warm machen und dann noch schnell runterschlingen musste, sind definitiv vorbei. Das Tolle am Home Office ist nämlich: Die Küche liegt immer ziemlich nah am Arbeitszimmer.

Statt Fertigprodukten gibt es jetzt täglich viel Obst und Gemüse und ich mag mittlerweile Lebensmittel, die ich früher nie entdeckt hätte.

Effizienz beim Arbeiten ist prima, aber beim Essen absolut fehl am Platz. Das muss man einfach auskosten und genießen! Dass ich mir diese Zeit jeden Tag nehme, sorgt für weniger Stress und nebenbei habe ich ein deutlich besseres Körpergefühl. Gerade im Home Office neigt man dazu, noch länger am Rechner zu sitzen, weil ja Arbeit und Freizeit “so schön” in einander übergehen. Ich achte seitdem vermehrt auf meinen Flüssigkeitshaushalt und die Snacks, die ich zwischendurch brauche. Hier habe ich schon einmal über meine Essgewohnheiten und bessere Konzentration geschrieben: „Besseres Essen = bessere Leistung?“

5. Mehr Freizeit

Mehr Freizeit mag für viele paradox klingen… hört man doch so oft den Satz: „selbst und ständig“. Ich hasse diesen Satz. Er suggeriert, dass wir alle nur Opfer unserer Umstände sind und allem und jedem hinterherrennen müssen. Leider kenne ich viele Selbstständige, die wirklich nach diesem Grundsatz arbeiten. Ihr Business ist so aufgebaut, dass sie jedem Auftrag hinterherrennen und trotz voller Auftragsbücher trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen. An Freizeit ist da gar nicht so denken.

Ich habe viel über Zeitmanagement und Selbstorganisation lernen dürfen und arbeite weniger Stunden als je zuvor.

Die Eigenverantwortung, achtsame Regeln für uns aufzustellen, dank derer wir leistungsfähig und leidenschaftlich bleiben können, tragen wir aber selbst. Niemand sonst. Das gilt während der Arbeit und auch danach. Natürlich sind auch dieser Freiheit gewisse Grenzen gesteckt. Aber zu einem ferngesteuerten Workaholic mutieren muss niemand. Aber auch den Wert der eigenen Arbeit zu kennen und vernünftige Preise zu nehmen ist elementar wichtig, um sich aus dem Hamsterrad zu befreien.

9 Vorteile der Selbstständigkeit: Ich teile 9 schöne Gründe mit dir, warum ich es so liebe meine eigene Chefin zu sein… #stillundstark #vanillamind

6. Mein Job macht mir wieder Freude

Für mich einer der wichtigsten Vorteile meiner Selbstständikeit! Ich lebe nicht (mehr) für den nächsten Urlaub.

Die nächste anstehende Reise war für mich früher der einzige Motor, durchzuhalten und mich auf irgendetwas zu freuen.

Am Wochenende großartige Unternehmungen zu planen, war nicht möglich, dafür war ich oft zu platt. Das Wochenende war meist vorbei, bevor ich überhaupt runterfahren konnte. Um ehrlich zu sein, wusste ich damals gar nicht, wie man sich wirklich entspannt. In meiner Welt ergab die magische Formel: Entspannung = Urlaubsreise total Sinn.

Ich liebe es natürlich nach wie vor, Reisen zu planen. Ich würde sogar sagen, dass ich mehr reise als früher. Aber das ist nicht der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens. Ich bin ausgeglichener und habe in meinem neuen Alltag genügend Kleinigkeiten gefunden, über die ich mich täglich freuen kann. Und ich weiß, wie wichtig es ist, sich jeden Tag kleine Inseln zu schaffen, die Energie und Ausgleich für den stressigen Alltag bieten. Keine Reise kann Stress aus mehreren Monaten Anspannung ausgleichen.

7. Mehr Zeit für Freunde & Familie

Früher war ich nach der Arbeit und an den Wochenende so platt und ausgelaugt, dass ich kaum noch Energie dafür hatte, um mich um meine sozialen Kontakte zu kümmern. Viele Introvertierte werden die Problematik nachvollziehen können: Ein einer Bürowoche voller Kundenkontakte, Telefonate und Meetings ist der soziale Akku einfach mal leer. So leer, dass man selbst für die schönen Begegnungen manchmal keine Energie mehr hat.

Heute genieße ich die Vorteile meiner Selbstständigkeit in vollen Zügen, zum Beispiel, indem ich mich mit den Menschen, die mir am Herzen liegen, tagsüber in Cafés verabrede, wenn gerade weniger los ist oder mit ihnen zu entspannten Uhrzeiten spazierengehe.

Ich pflege außerdem viele spannende Kontakte zu Kolleginnen, die ich in ihrer Stadt besuche oder mich einfach zum Zoomen verabrede. Siehe nächster Punkt!

8. Viele neue Kontakte

Hätte ich nicht angefangen im Home Office zu arbeiten, hätte ich es vermutlich nicht gewagt, über den Tellerrand zu schauen und meine Fühler nach anderen Menschen auszustrecken, denen es ähnlich geht. Auch, wenn ich schüchtern und introvertiert bin – klar brauche ich Kolleg:innen, mit denen ich mich austauschen kann. (Wenn dich interessiert, wie ich es als Schüchterne schaffe, mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen, dann empfehle ich dir unseren Podcast Still & Stark und den Online-Kurs Intuitiv Netzwerken.)

Gerade wenn du viel Zuhause bist, ist es wichtig, dich mit Menschen zu umgeben, die deine Werte teilen und dich ermutigen.

Denn natürlich kann einem im Home Office auch mal die Decke auf den Kopf fallen und man fühlt sich abgeschnitten vom Rest der Welt. Ich habe immerhin das große Glück, dass ich bei meinem Mann mitarbeite und wir motivieren uns gegenseitig. Ansonsten facetime oder skype ich auch gerne mit anderen Selbstständigen von überall her oder versuche mich auf einen Tee zu verabreden, wenn sich die Gelegenheit bietet.

9. Die eigene Chefin zu sein ist ein Wachstumsschub für die eigene Persönlichkeit

Die Selbstständigkeit hat mich vieles gelehrt:

Vorteile und Nachteile der Selbstständigkeit: Was ist mit der Angst vor der Zukunft?

Was die Vorteile und Nachteile der Selbstständigkeit angeht, machen sich viele Menschen Gedanken um ihre finanzielle Sicherheit. Viele Dinge kann man nicht beeinflussen. Aber wie man selbst eingestellt ist schon. Die Wahrheit ist: schlechte Erfahrungen macht man immer wieder – aber die guten verpasst man noch obendrein, wenn man in permanenter Angst lebt. Klar weiß ich nicht, wann der nächste große Auftrag kommt. Oder ob unsere Arbeit mit Vanilla Mind überhaupt dauerhaft gefragt sein wird. Aber dafür planen wir langfristiger, legen Reserven zurück und genießen im Gegenzug unsere Unabhängigkeit.

Selbstständig machen: 3 Bücher, die ermutigen

Female Founders Book - Buchtipp für GründerinnenEinfach machen! - Buchtipp für Gründerinnen

1. Female Founders Book

von Val Racheeva und Maxi Knust

Die beiden Unternehmerinnen Val und Maxi haben dieses Buch komplett in Eigenregie herausgebracht. Das Besondere: Sie haben 30 Unternehmerinnen interviewt und sie gefragt, welche Hürden sie in ihrer Selbstständigkeit überwinden mussten, wie sie daran gewachsen sind und was sie anderen raten würden. Fängt man erst einmal an, die ganzen tollen Geschichten dieser mutigen Frauen zu lesen, kann man gar nicht mehr damit aufhören! Dieses Buch ist alles andere als ein Buch voller “typischer Businessfrauen”, sondern eine spannende Sammlung sehr unterschiedlicher Charaktere und Geschichten. → Hier mehr über das Buch erfahren*

2. Einfach machen! Der Guide für Gründerinnen

von Katharina Marisa Katz

Träumst du davon, dein eigener Chef zu sein? Auch in diesem Buch findest du ermutigende Interviews von Frauen, die diesen Weg bereits erfolgreich gegangen sind. Auch große Fragezeichen, die einen oft vom Machen abhalten, werden angeschnitten: „Wie erstelle ich einen Businessplan? Welche Zuschüsse, Kredite und Förderungen gibt es für Gründerinnen? Wie sieht es mit meiner Verfügbarkeit aus, muss ich immer online oder ansprechbar sein?“ → Hier mehr über das Buch erfahren*

3. Roots: Wie ich meine Wurzeln fand und der Kaffee mein Leben veränderte

von Sara Nuru

Roots ist vielleicht eine etwas unerwartete Empfehlung, denn es handelt sich hier nicht um einen Ratgeber für die Selbstständigkeit, sondern um Saras persönliche Biografie. Was du vor allem aus dem Buch dieser faszinierenden und starken Frau mitnehmen kannst: Du kannst deine eigene Chefin werden und den Mut finden, deinen eigenen Weg zu gehen! → Hier mehr über das Buch erfahren*

Fallen dir noch mehr Vorteile zur Selbstständigkeit ein? Was liebst du besonders? Schreib es mir gerne in die Kommentare, ich freu mich!


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