Ich habe meinen Erfolg gar nicht verdient. Irgendwann merken bestimmt alle, dass ich gar nichts kann. – Sind dir solche Gedanken auch schon einmal gekommen? Keine Sorge, du bist nicht die einzige. Über diese Versagensängste im Beruf wird nur leider nicht so häufig gesprochen. Das ist natürlich auch kein Thema, bei dem man gern Schwäche vor den Kollegen zeigt.

Mir geht es auch nicht anders. Seit Jahren teile ich hier und auf Instagram Inspiration, Denkanstöße und mache anderen Mut. Es macht mich happy, zu sehen, dass ich mit meiner persönlichen Erfahrung helfen kann. Es gibt aber auch diese Tage, an denen ich mich abends frage: „Warum mache ich das eigentlich alles hier? Wann werden endlich alle merken, dass ich gar nichts kann?“ Ich warte quasi nur darauf, irgendwann „aufzufliegen“ oder als Nichtskönnerin entlarvt zu werden.

Guck dir mal mein Beitragsfoto an, kommt dir das bekannt vor? Wenn du Nachrichten schaust, sehen so die Verurteilten aus, die gerade aus einem Gerichtssaal kommen und sich vor den bohrenden Blicken der Presse schützen wollen. Und genauso fühle ich mich dann auch: Wie eine miese kleine Verbrecherin.

⚠️ Für diese Angst gibt es einen eigenen Begriff: Das Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt.

Das Hochstapler-Syndrom – was ist das?

Wikipedia beschreibt dieses Phänomen so:

„Trotz offensichtlicher Beweise für ihre Fähigkeiten sind Betroffene davon überzeugt, dass sie sich ihren Erfolg erschlichen und diesen nicht verdient haben. Von anderen als Erfolge angesehene Leistungen werden von den Betroffenen mit Glück, Zufall oder mit der Überschätzung der eigenen Fähigkeiten durch andere erklärt.“

Das Problem beim Hochstapler-Syndrom ist also: Der- oder diejenige hat überhaupt nichts ausgefressen, wobei man ihn oder sie ertappen könnte. Alles ist total normal und niemand stellt die Identität infrage – außer man selbst. Die Selbstzweifel sind aber so stark, dass man sich die ganze Zeit in diesem destruktiven Gedankenkreis befindet. Dass jederzeit jemand bemerken könnte, dass man von dem, was man tut, überhaupt keine Ahnung hat – eben eine Hochstaplerin ist.

Beispiele aus meinem Alltag:

Mein Buch Verstecken gilt nicht zum Beispiel ist eines meiner schönsten Projekte. Es ist eine fordernde Aufgabe gewesen, die viel Hingabe, Disziplin und Ehrgeiz von mir verlangt hat. Ich sollte stolz darauf sein, nicht jeder hat das Privileg, ein Buch über seine persönliche Geschichte schreiben zu dürfen. Sollte man meinen. Aber dann ist da ja noch diese andere Stimme. Es gibt Tage, an denen ich alles infrage stelle und mir sage: „Verdammt Melina, werden die Leser*innen nicht irgendwann merken, dass du nur ein dummer kleiner Angsthase bist?“

Diesen erfolgreichen Frauen geht es genauso:

Mit diesem Problem bin ich nicht allein. Und du auch nicht. Fast jeder hat ab und zu einmal so einen Moment, in dem er oder sie alles infrage stellt. Die wunderbare Emma Watson sagte einmal in einem Interview, dass sie sich manchmal wie eine Hochstaplerin fühlt:

„Es fühlt sich für mich so an, als ob jeden Moment jemand herausfinden könnte, dass ich eine totale Betrügerin bin und das, was ich bisher erreicht habe, gar nicht verdiene.“

Und sie ist nicht die einzige. Auch über diese extrem erfolgreichen und prominenten Frauen ist bekannt, dass sie immer wieder von Selbstzweifeln heimgesucht werden:

Die Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou sagte einmal:

„Ich habe elf Bücher geschrieben, aber jedes Mal denke ich: ‘Oh oh, jetzt werden sie es herausfinden. Ich habe mit allen ein Spiel gespielt, und nun werden sie es herausfinden.’“

Auch Schauspielerin und Produzentin Tina Fey gibt zu, mit dem Hochstapler-Syndrom zu kämpfen. In ihrem Kopf schreie hin und wieder eine Stimme:

„Ich bin eine Betrügerin. Sie haben mich!“

Oder nimm Oscar-Gewinnerin Kate Winslet:

„Ich wache am Morgen auf, bevor ich zu einem Shooting gehe und denke, ‘ich kann das nicht’; ich bin eine Betrügerin.”

Merkst du etwas? Leider scheinen gerade Frauen besonders stark von diesen Gefühlen der Selbstzweifel und dem Hochstapler-Syndrom betroffen zu sein. Mir hilft die Tatsache, dass es vielen anderen Frauen genauso geht, aber ein wenig. Es besänftigt zumindest das Gefühl, falsch oder anders zu sein. In diesem Artikel findest du übrigens ganz wunderbare Zitate, die dir Mut machen können.

Diese weiteren Tipps kann ich dir ebenfalls ans Herz legen, wenn du wie ich manchmal mit lästigen Selbstzweifeln zu kämpfen hast:

Die Selbstzweifel überwinden: 5 Hilfen

🍀 Mach dir immer wieder folgendes klar: Ja, auch Glück und Zufall spielen eine Rolle. ABER: Du wärst trotzdem niemals da, wo du jetzt bist, hättest du nicht dein Talent, dein Können, deinen Fleiß und deinen Ehrgeiz unter Beweis gestellt!

🗣 Sprich dich aus. Schamgefühle und Selbstzweifel sind etwas ganz Normales. Jede:r hat sich schon mindestens einmal im Leben so gefühlt. Indem wir komplizierte Emotionen aussprechen, normalisieren wir sie. Vielleicht wurde dir als Kind beigebracht, dass bestimmte Emotionen nicht okay sind. Gefühle verschwinden allerdings nicht, wenn wir sie unterdrücken. Sie kehren über kurz oder lang immer wieder zurück, zum Beispiel durch ein geschwächtes Immunsystem, hohen Blutdruck, Süchte, Ängste oder Depressionen. Das bedeutet nicht, dass du jeden Impuls voll ausleben solltest. Sondern es bedeutet, komplizierte Emotionen wahrzunehmen und zu benennen, damit du verstehst, was in dir vorgeht.

❌ Vergleiche dich nicht mit anderen Leuten. Auch nicht auf Instagram (– Memo an mich selbst). Jeder von uns geht seinen eigenen Weg. Eine wirksame Methode, die Stimme im Kopf leiser zu drehen, ist, die eigenen Erfolge schriftlich festzuhalten, egal wie klein oder groß sie sind. Ich mache das schon seit einiger Zeit und habe zum Thema Erfolgstagebuch auch hier schon einmal berichtet.

✨ Praktiziere achtsames Selbstmitgefühl. Kristin Neff, die als Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung an der Universität von Texas in Austin forscht, konnte zeigen, dass Menschen, die sich auch bei Selbstzweifeln freundlich behandeln, eine bessere körperliche und mentalen Gesundheit aufweisen. Ihre Studien zeigten, dass Selbstmitgefühl unsere Motivation steigert und unser Selbstwertgefühl wachsen lässt. Noch besser: Eine liebevolle Haltung zu sich selbst erweitert unsere Sichtweise und umfasst alle Wesen – nicht nur uns selbst. Hier findest du eine kraftvolle Übung für achtsames Selbstmitgefühl.

😌 Akzeptieren und weitermachen. Klingt doof, hilft aber ungemein. Du kannst die Kritikerin im Kopf wahrnehmen und sagen: „Hey, da bist du ja wieder. Alles okay, ich habe dich gesehen.“ Aber dann machst du weiter und konzentrierst dich auf dein Ziel. Hier erfährst du, wie du deine Angst zu einer Freundin statt einer Feindin machst. Sei stolz auf dich und gib nicht auf!

Buchtipp

Dein Erfolg ist kein Zufall: Vom Gefühl, nie gut genug zu sein – Das Hochstapler-Syndrom erkennen und überwinden*
von Dr. Jessamy Hibberd

Zu Beginn beschreibt die Autorin, wie vielfältig sich das Hochstapler-Syndrom bei Personen äußern kann. Diesen Teil fand ich sehr spannend und habe mich häufig selbst in den dargelegten Verhaltensweisen wiedererkannt. In der zweiten Hälfte geht es um die Heilung von Selbstzweifeln. Die meisten Gedanken waren mir nicht neu, allerdings ist dies aus meiner Sicht keineswegs negativ: Je öfter ich über die Forschungsergebnisse zu diesem Thema lese und die empfohlenen Übungen betrachte, desto deutlicher wird eben auch, dass es keine Wunderpille gibt.

Das Imposter-Syndrom und ich begegnen uns nach wie vor ziemlich häufig. Und ganz ehrlich: Ich glaube, es wird eine meiner lebenslangen Baustellen sein. Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet, dass nicht alles perfekt werden wird, wenn ich mich nur genug anstrenge. Jeden Tag aufs Neue üben reicht.

Dieses Buch ist das beste Werk, das ich bisher zum Thema in die Hände bekommen habe und es enthält zahlreiche Anregungen, wo für jede:n etwas dabei sein sollte!

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Was tust du, wenn Selbstzweifel bei dir anklopfen?

Hallo Me-Manual. Hallo Klarheit.

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… Sag hallo zu deinem Me-Manual! 🎉

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✔︎ Klarheit über deine Bedürfnisse & Fähigkeiten
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Übungen fürTiefe & Selbstsicherheit
✔︎ Videotraining: wie du erfolgreich für dich einstehst 
✔︎ entwickelt von zert. systemischen Coaches

Was ist das Impostor- oder Hochstapler-Syndrom?

Personen, die trotz hervorragender Leistungen ständig von Selbstzweifeln geplagt werden und sich wie ein Hochstapler fühlen.
Sie sehen ihre als Erfolge als reines Glück oder Zufall an und fürchten sich davor, eines Tages aufzufliegen.Fühlst du dich manchmal wie eine Betrügerin, die ihren Erfolg gar nicht verdient hat? Dann befindest du dich in guter Gesellschaft! Lies hier, was es mit dem Hochstapler-Syndrom auf sich hat und was du dagegen tun kannst. #Hochstapler #Betrügerin #Impostorsyndrom #Syndrom #Psychologie #Erfolg #Beruf #Job #Selbstzweifel #überwinden

Was hilft gegen das Hochstapler-Syndrom?

Folgende 5 Tipps haben schon vielen Personen geholfen, besser mit ihren Selbstzweifeln umzugehen und das Hochstapler-Syndrom zu überwinden…


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