Malbücher für Erwachsene. Das klingt erstmal eigenartig. Eigentlich sind wir aus dem Malbuch-Alter doch schon eine Weile raus, nicht wahr? Fakt ist aber, dass Malbücher für Erwachsene seit einiger Zeit der absolute Renner sind. Ich habe diesen Trend zunächst kritisch betrachtet. Aber irgendwie verfolgte mich dieses Thema. Und als dann auch noch Spiegel Online auf diesen Zug aufsprang, dachte ich: Okay, es muss ernst sein. Zeit für einen neuen Selbstversuch!
Malbücher für Erwachsene: Was können sie?
Zugegeben: Im ersten Moment sah es für mich so aus, als sei dies der nächste große Versuch mit unnützem Zeug ordentlich Kasse zu machen. Dass ich das letzte Mal ein Malbuch benutzt habe, ist mit Sicherheit mehr als 20 Jahre her. Damals hatte ich eins von meiner Lieblings Disney Prinzessin Mulan. Das soll das meditative Ausmalen an Vorteilen bringen:
→ körperlich und geistig zur Ruhe kommen
→ Kreativität neu entdecken
→ Verbindung zu den eigenen Bedürfnissen wiederherstellen
→ achtsamer Umgang mit den eigenen Ressourcen
→ besserer Umgang mit Ängsten und Stress
Die meisten von uns haben einen sehr stressigen Alltag. Mir fällt in meinem gesamten Bekanntenkreis nicht eine Person ein, die von sich sagen würde, einen entspannten Job zu haben. Und die Tendenz geht dahin, dass unser Leben auch in den kommenden Jahren immer stressiger wird. Hoher Druck in der Arbeitswelt, steigende Ansprüche (vor allem die an uns selbst), Reizüberflutung und so weiter. Um dieser Abwärtsspirale zu entkommen, muss man sich regelrecht dazu zwingen, mobile Geräte beiseite zu legen und tief durchzuatmen.
Und klappt’s?
Ich bemerke bei mir selbst, dass mein Kopf oft so voll ist, dass es mir schwerfällt, selbst für 10 Minuten einfach nur ruhig dazusitzen und einen Tee zu trinken. Sobald ich sitze, habe ich mein iPhone in der Hand und scrolle durch Instagram. Mir fällt plötzlich ein, dass ich noch dringend irgendwelche Termine eintragen muss. Oder dass ich noch eine Einkaufsliste schreiben muss. Oder oder oder…Das Gehirn fährt also nie runter. Selbst im Schlaf nicht.
Es liegt nicht nur daran, dass unsere Jobs so anstrengend sind (hier liest du mehr über meine Meinung zu unserer Arbeitswelt). Sondern auch daran, dass wir gar nicht mehr merken, wie viel Information wir wirklich vertragen und wann im Gehirn Schluss ist. Wir merken nur noch, dass wir völlig fertig sind und wissen gar nicht so genau, warum. Wir kommen nach Hause und schalten dann den Fernseher ein, der uns nur mit noch mehr Informationen überflutet. Ein Teufelskreis.
Da der Alltag also wenig Rücksicht auf dich nimmt, musst du selbst lernen, Rücksicht auf dich zu nehmen. Und da setzen diese Malbücher an: Wem es so unheimlich schwerfällt, mal ein paar Minuten lang nichts zu tun und den Kopf abzuschalten, den zwingt dieses Malbuch dazu.
Bei mir klappt das gut. Du setzt dich hin und fängst einfach an, eine Form auszumalen. So etwas Einfaches und Elementares. Ohne Ziel, sich einfach mal gehen lassen.
Der erste Str(e)ich
Juhu, es hat sich doch gelohnt, dass ich meine Buntstifte von früher behalten habe. Und ich habe nicht gerade wenig davon. Meine Euphorie wurde aber schnell wieder ausgebremst. Als ich das erste Motiv, einen Elefanten, ausmalen wollte, dachte ich: “Oh man, damit werde ich niemals fertig!” Die Ausmalbilder sind wirklich extrem kleinteilig, wie man auf den Fotos erkennen kann.
Der erste Gedanke war interessanterweise also gleich wieder ein Effizienz-Gedanke. “Ich muss etwas leisten, etwas schaffen. Und das in möglichst kurzer Zeit.” So ticken wir einfach. Immer im Hochleistungs-Modus.
Aber egal, weiter geht’s. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich für den Elefanten gebraucht habe. Und das ist auch gut so. Ich bin einfach immer mehr darin versunken, Farben auszuprobieren, Muster zu erkennen, Stifte anzuspitzen und dem Krakeln auf dem Papier zuzuhören. Man vergisst dabei wirklich die Zeit. Und man denkt an nichts. Man ist einfach nur da und tut etwas Unbedeutendes und Banales. Und trotzdem ist man am Ende entspannt.
Vorteile:
→ Eine Entspannungstechnik, die sehr gut funktioniert und etwas in uns hervorruft, was wir oft verlernt haben: Kreativität
→ Für jeden geeignet, keine kreative Begabung notwendig
→ Kostengünstig
→ Macht mehr Spaß als andere Entspannungsübungen (wie z.B. Autogenes Training)
Nachteile:
→ Man kann nicht überall Buntstifte in 48 Farben mit hinschleppen. Schade eigentlich.
Fazit:
Ich finde die Idee gut, weil sie für jeden geeignet ist. Es wird keine Fantasie vorausgesetzt. Das Endergebnis muss auch nicht schön aussehen. Es ist wirklich nur stupides Ausmalen einer Form. Und genau das ist Entspannende daran. Manche von euch sind vielleicht passionierte Kritzler, die bei jedem Karopapier, das sie zwischen die Finger bekommen, gleich Muster in die Kästchen malen. Ihr wisst, wie entspannend das ist! Und genauso funktionieren diese Malbücher für Erwachsene auch.
Was also so hübsch gestaltet daherkommt, ist eine echte Entspannungstechnik. Probier es einfach selbst aus. Die Malbücher kosten fast nichts und ein paar bunte Stifte hat auch fast jeder zuhause. Und wer diese Technik nicht mag, kann ja eine andere nutzen. Viele Wege führen nach Rom, Hauptsache man schafft es, dabei richtig abzuschalten und einfach Spaß zu haben!
Hast du schon Malbücher für Erwachsene ausprobiert?
Hier noch etwas Inspiration*:
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Schlagwörter: Achtsamkeit / Alltag / Arbeit / Balance / Buchtipps / Entschleunigung / Entspannung / Erholung / Kreativität / Selbstversuch / Stress
Interessant… ich habe diesen Trend bisher auch ignoriert.
Vor zwei Wochen oder so war ich bei einer Probestunde Yoga (mit Thema Dehnung und Entspannung), und als mich die Kursleiterin danach gefragt hat, wie es mir gefallen hat und ich angefangen habe mit “Jaaa, also mir fällt es ja eher schwer, mich zu entspannen…” meinte sie gleich “Ja, DAS habe ich gemerkt!”.
Wenn man von mir erwartet, jetzt entspannt zu sein, dann fängt in mir drin alles an zu kribbeln (sogar jetzt beim schreiben!!) und zu jucken. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren. Wobei ich sicher – wegen des Leistungsgedanken, den du angesprochen hast – ein Bild immer fertig malen wollen würde… hast du dir eine bestimmte Zeit gesetzt? Jeden Tag zehn Minuten oder sowas?
Viele Grüße
Leni
Nein, ich habe mir keine Zeit gesetzt. Ich denke, so würde es auch nicht funktionieren. Ich mache das einfach als Beruhigung und Entspannung, wenn ich merke, dass ich zu aufgekratzt bin. Und dann mach ich das so lange, bis ich merke, wie sich etwas verändert. Den Elefanten z.B. habe ich in mehreren Phasen über zwei Tage ausgemalt. Man muss wirklich loslassen und sich sagen: Das ist keine Fleißarbeit und ich bekomme keinen Preis dafür. Irgendwann nach 30 Minuten oder so war ich auf einmal in so einem Flow und habe an gar nichts mehr gedacht. :)
Oh, großartig, dass Du darüber einen Artikel schreibst. Ich habe letztens auch einen Artikel darüber gelesen, das Thema dann aber leider wieder vergessen. Früher habe ich auch als ich aus dem Grundschul- und somit Ausmalalter raus war, immer mal wieder Mandalas oder sowas ausgemalt. Dass das meditativ sein soll, wusste ich damals nicht bzw. hätte mit dem Begriff wahrscheinlich allgemein nicht viel anfangen können. :-D Aber es hat schon damals dafür gesorgt, dass ich stundenlang still am Tisch sitzen und mich mit mir selbst beschäftigen konnte. Weshalb sollte das also heute nicht auch funktionieren?!
Vielen Dank also für die Anregung und die Buchvorschläge, da werde ich auf jeden Fall zuschlage. Einige meiner Stifte sollten sich auch noch irgendwo in den Tiefen der Kisten im Keller meiner Eltern befinden. :-D Und dann einfach mal Handy und Kopf aus, ich freu mich schon drauf.
Ach, dann funktioniert es bei dir ja auch sehr gut. :D Mit dem Kopf aus und Gedanken aus, klappt wirklich. Bei mir aber nicht, wenn ich das nur 5 Minuten mache und hoffe, hinterher möglichst entspannt zu sein. Ich brauch schon 30 Minuten bis ich überhaupt merke, dass ich runterkomme. Ist wie eine Massage: Am Anfang will ich immer gleich wieder aufstehen und aufs Handy gucken, aber später lass ich mich drauf ein und mach mich locker. ;)
So wie Du auch komme ich aus dem Bereich Grafik/Design. Als ich das erste Mal von diesem Zentangle und dann auch dem Ausmalen gehört habe, dachte ich: Mädel, Du hast Design studiert – Zentangle hast Du in jeder Vorlesung am Blattrand betrieben. Von Ausmalen mal ganz zu schweigen. Dafür also extra Geld ausgeben? Nö. Lieber Skizzenbuch zur Hand nehmen und fertig.
Das Problem an dem Plan: wann greift man schon bewusst zum Skizzenbuch, wenn das eh noch nie so richtig “mein Ding” war? Dazu kam, dass es so unendlich viele schöne Ausmalbücher gibt, die ich zu gerne mit Farbe versehen würde. Das Ende vom Lied? Ich habe selbst schon zwei (!!!!!) Ausmalbücher gekauft. Die quadratischen Kleinen von ZenColour mit Mandalas und Natur/Vogelmotiven (okay, das Zweite nur, weil da eine toller Pfau drin ist…und ich liiieeebe Pfauen :-D) Ich nenne das Ganze dann “Farbstudien”. :-D Aber ja, etwas peinlich wars mir schon, die zu kaufen und vor meinem Freund würde ich das jetzt auch nicht machen. Obwohl er wahrscheinlich mitmalen würde. :-D Allerdings habe ich mir die Bücher auch nicht wirklich zum Entschleunigen zugelegt, sondern aus Neugier. Tatsächlich beruhigt es mich auch nicht so richtig. Ich sitze dann akribisch an einem Motiv bis es endlich fertig ist. Ich glaube, das ist nicht unbedingt der Sinn der Sache. :-D Aber ich kann bestätigen, dass man alles andere vergisst, sogar die Zeit.
Liebe Grüße,
Jasmin
Genau das ist das Problem! So ging es mir auch. Ich habe seit Jahren kein Skizzenbuch mehr in der Hand gehabt. Ich kann nicht mehr zeichnen und ich kann nicht mehr malen. Ich habe es zu lange nicht mehr gemacht und ich empfinde auch einfach keine Lust mehr dazu, im Gegenteil: Ich finde es anstrengend, wenn ich daran denke, mir das wieder beibringen zu müssen. Ich bin wäre wohl nicht mal mehr auf dem Niveau meines 19-jährigen Ichs, sondern ganz weit hinten. ;)
Witzig, dass du da so akribisch drangehst. Das schließt Entspannung aber nicht aus, finde ich. Ich saß zum Beispiel erstmal da und habe alle meine 48 Stifte einzeln angeguckt. Dann hab ich mir ein Farbset aus 8-10 Farben erstellt, mit denen ich das ganze Bild ausmalen wollte. Alles fein aufeinander abgestimmt. Es ist ok, sich da richtig reinzufuchsen. Hauptsache man kommt weg vom Handy und vergisst die Welt da draußen. ;)
Hallo Melina,
na so ein Zufall.
Ich habe mir das Büchlein von EMF – Naturinspiration – vor einiger Zeit gekauft und es genau mit den gleichen Argumenten – Malbuch für Erwachsene!? – einem Kollegen geschildert.
Das Cover hat mich allerdings derart angesprochen, das musste ich einfach haben – ja und es hilft tatsächlich.
Danke für diesen wundervollen Artikel und dasss ich nicht alleine bin mit dem Ausmalen für Erwachsene.
Liebe Grüße
Susanne
Ich finde es auch eine schöne Beschäftigung. Normalerweise bin ich total heiß auf alles, was digital ist, aber ich merke, dass es richtig gut tut, mal was ganz anderes zu machen. Ist mir egal, ob andere das peinlich finden. Und endlich kann ich meine ganzen Stifte mal benutzen! ;)
Also mach auf jeden Fall weiter. :)
Eine schöne Inspiration, danke dafür! Ich glaube, sowas besorge ich mir auch, mir hilft sowas immer total dabei, den Kopf ein bisschen frei zu bekommen. Allerdings sollte ich dann vielleicht auch endlich mal in viele, viele Buntstifte investieren. ;)
Wäre es dir recht, wenn ich deinen Link auch auf meinem Facebook-Kanal teile? Das passt nämlich sehr gut zu dem Blogpost, den ich gestern online gestellt habe.
Liebe Grüße
Leonie
Follow The Daisies
Aber unbedingt! Ich freue mich sehr, wenn meine Artikel geteilt werden, davon lebt jeder Blog. Dankeschön!
Deinen Blogpost finde ich sehr schön, besonders der Punkt mit “Mama und Papa anrufen wenn was schief läuft”. Erwischt! ;)
wow toller beitrag
http://carrieslifestyle.com
Posts online about Beijing, Egypt, Miami…
Es geht doch nichts darüber, in unserer vituellen Welt mit echten Buntstiften auf echtem Papier Muster auszumalen. Wenn dann das Handy mal nicht mit im selben Raum ist, ist die Entspannung noch größer. Es vergeben mal gut 1-2 Stunden, der Kopf kann in der Zeit kaum Schlechtes denken, wir beschäftigen uns mit Farben und angenehmen Formen … was kann daran verkehrt oder gar lächerlich sein?
Lernen wir von den Kindern: Die zeigen ihre Malwerke mit Stolz! … und alle finden es toll!
Hast Recht! :) Man kennt das gar nicht mehr, aber ich muss auch ganz ehrlich zugeben: Mir macht das irgendwie noch genauso viel Spaß wie früher.
Auch ich habe diesen Trend mitbekommen und weiß selber nicht so genau, was ich davon halten soll. Therapie? Ich? Wofür? Aber du hast Recht, irgendwie muss man abschalten können. Im TK Maxx gibt es zur Zeit tolle Ausmalbücher und nicht nur in der Richtung “Eshoterik” :) Schau da doch mal vorbei, vielleicht findest du ja etwas tolles?
Liebe Grüße
Mai von Monpipit.de
xox
Oh cool! In der Einrichtungsabteilung? Da werde ich auf jeden Fall nachsehen, danke für den Tipp. :)
Hallo liebe Melina,
bin gerade über Deinen Social Media Detox hier gelandet :)
Ich habe mir vor einem Jahr in England “The Mindfulness Colouring Book” von Emma Farrarons gekauft und liebe es. Das Ausmalen an sich hab ich in der Klinik für mich entdeckt, dort gab es Mandalas usw., mit denen ich mir die Zeit vertrieben hab. So entspannt wie beim Ausmalen bin ich selten :) Bei dem Buch von Emma Farrarons ist das Problem nur, dass ich es sooo schön finde, dass ich manche Motive nicht verhunzen möchte :D Natürlich nicht Sinn der Sache.
Um das “Inspiration Weltreise” Buch bin ich kürzlich auch schon herumgeschlichen. Das hat so wunderbare Motive! Sind die, die Du zeigst auch daraus?
Liebe Grüße
Andrea
Hi Andrea,
nein die beiden Motive habe ich mir spaßeshalber so ausgedruckt. Ich habe die beiden oberen Bücher “Blütentraum und Farbenzauber” und “Blumenmeer und Gartenzauber”. Das Weltreisebuch reizt mich aber auch, muss ich zugeben. ;)
Mit dem Verhunzen kenn ich, aber ich bin eh total talentfrei. Ich habe schon früher immer übergemalt und bin da nicht gerade filigran veranlagt, haha. Ich habe mich damit abgefunden und es sieht am Ende trotzdem gut aus. ;)
Viele liebe Grüße!
Hey Melina,
ich habe das für mich auch mal ausprobiert. Vor allem die von Dir erwähnte “Kleinteiligkeit” finde ich schon wieder irgendwie stressig. Insgesamt ist ein Malbuch aber wirklich eine tolle Sache. Das hat mich dann gleich dazu geführt, mein eigenes Malbuch zu entwickeln.
Wieso ist es ein Nachteil, so viele Buntstifte nicht überall hinschleppen zu können? Ist es nicht eine Frage der Größe der Handtasche? ;)
LG
Ronny
Hallöchen!
Habe mir heute das erste Malbuch gekauft, da meine Freundin so begeistert davon ist. Ich bin zwar den ganzen Tag kreativ, aber: wie du schon sagtest, man hat dabei immer noch 2-15 andere Dinge im Kopf.
Ich bin ja mal gespannt, ob ich beim Malen abschalten kann!
Sehr guter Artikel. Ich betreibe die Webseite http://malbuch-fuer-erwachsene.org und weiß genau wovon du sprichst. Die Kunst besteht darin die innere Unruhe zu besiegen und sich nicht zu hetzen. Das fällt anfangs ziemlich schwer! Doch sobald man die Ruhe gefunden hat, kann man prima relaxen! Viele Grüße Alex
Ich finde diesen neuen Trend super. Beim Malen kann man endlich abschalten und sich nur auf eine Sache konzentrieren. Ist also für jeden zu empfehlen, der seinem stressigen Alltag mal entkommen möchte.
Hallo,
schöner Bericht über den neuen Trend des Ausmalens für Erwachsene. Ich werbe auf meinem Blog viel für die Anwendung von Achtsamkeit zum Entschleunigen und Entspannen.
In diesem Zusammenhang habe ich das Ausmalen als eine tolle Möglichkeit entdeckt. Hier mein Bericht darüber: http://goo.gl/Xe6bcf
Hi Melina, Ich habe von diesem Trend bis vor ein paar Tagen überhaupt nichts gehört. Als ich erfahren haben das es Malbücher für Erwachsene gibt, dachte ich mir gar nichts dabei und fand es total toll. Da ich mit meiner kleinen Tochter öfters in Malbücher male habe ich mich wieder daran erinnert das ich das als Kind früher auch gerne gemacht habe. Ich finde es gut das du dir selbst ein Bild von diesem “Trend” gemacht hast obwohl du vorher skeptisch warst. Ich werde mir so ein Malbuch besorgen. Bin jetzt schon begeistert. Ganz liebe Grüsse Lissy
Danke Melina!
Gerade gestern Abend habe ich mit meinem Babysitterkind mal wieder gemalt und dann abends im Bett gedacht: ja, ich brauche ein Malbuch. Um runterzukommen, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, um auszuprobieren, ob es mir hilft, wenn meine Gedanken mal wieder überlaufen. Und dann wurde mir gerade dieser Blogbeitrag von dir empfohlen, nachdem ich deinen neuesten Artikel gelesen hatte – richtig richtig gut. ?
Danke dir!
Hi Mimi,
na perfekt! Ich male mittlerweile nicht mehr mit meinen Malbüchern – aaaaber: Sie waren der Start, um mit Aquarellmalen anzufangen. Hat sich also sehr gelohnt, einfach mal wieder etwas Neues zum Abschalten zu entdecken.
Viel Spaß beim Entspannen! :)
Melina
Hallo, Melina! Ich bin auch schon über einige dieser Bücher gestolpert. Insbesondere Johanna Basford, Kerby Rosanes und Catalina Estrada mag ich sehr. Allerdings bringt mich nichts und niemand dazu, irgendwas davon auszumalen. Das würde mich wahnsinnig machen! Ich bleibe lieber bei einer Farbe, wenn es ums so kleinteilige Motive geht. Aber es stimmt schon, vieles davon hat mit innerer Ruhe zu tun. Ich kann diese Ruhe zwar gewinnen, wenn ich mir Bilder anschaue – am besten jedoch, wenn ich mich meinen eigenen Ornamenten widme.
Hallo Cornelia,
ist doch super! Gibt ja keine Regeln außer, dass es dir gefallen muss. :)
Liebe Grüße,
Melina
Auch wenn der Artikel schon etwas älter ist, möchte ich kommentieren. Ich selbst habe mir mein erstes Malbuch für Erwachsene 2014 gekauft. Als ich sie in der Buchhandlung gesehen habe, war ich gleich begeistert. Allerdings finde ich nicht, dass man den Malbüchern vorrangig einen Nutzen anhängen muss, also Stresabbau, Achtsamkeit etc. Obwohl sie definitiv diese Wirkung haben können, was ich dann ein Jahr später auch tatsächlich gemerkt hab, weil ich gesundheitliche Probleme, die stressbedingt waren u.a. mit ihnen sehr gut in den Griff bekommen hab. Ich male heute noch, aber nicht wegen eines Nutzens, sondern einfach nur weil es schön ist und Spaß macht. Wie schon in manchen Kommentaren und auch im Artikel bereits angesprochen worden ist: Wir denken immer, etwas leisten zu müssen. Daher rechtfertigen wir uns sogar schon bei unseren Hobbies mit dem Nutzen, den sie bringen.
Es macht Spaß und macht glücklich, das reicht doch :-)
Ein schöner Artikel, war sehr bereichernd, danke!
Hi Anna,
wie schön, dass du so viel Freude daran findest! Für mich ist Spaß = Nutzen. Alles, was wir tun, hat ja einen Sinn. Ich glaube nicht, dass es möglich ist sich zu erholen und abzuschalten, wenn man keinen Spaß am Ausmalen hat. Da hast du natürlich vollkommen recht. Der Sinn ist ja gerade das Glück im Kleinen zu finden. :)
Liebe Grüße,
Melina
Ich hab in den Kommentaren gesehen, dass viele hier sowieso einen Hintergrund in Design haben daher steuer ich jetzt mal eine ganz wilde Perspektive vor: Die von jemanden, die überhaupt kein Auge für Design, Perspektive, Proportionen hat, kurz: nicht zeichnen kann.
Der Griff zum Malbuch ist für mich also kein Downgrade, sondern ein Upgrade. Denn natürlich kann man sagen: Kinderkram, dann lerne halt zeichnen, das ist wenigstens eine Fähigkeit und dann mach Deine eigene Bilder!
Und da ist er wieder, der Produktivitätszwang von dem wir so schwer los kommen. Alles muss etwas bringen. Entspannung? Mach Yoga, da wirste noch fit bei. Sprachen lernen? Nur zum Spaß? Dann nimm aber eine, die Dich beruflich weiter bringt (hab ich mir anhören müssen als ich in Japanisch reinschnupperte)! Fernsehen? Ja, aber bitte nur Arte und denk gar nicht erst dran, frisch geschlüpften Nachwuchs, der eigene oder nicht, Spielzeug zu kaufen, das nicht pädagogisch wertvoll ist!
Selbst in kreativen Kreisen sieht es oft nicht besser aus. “Nein, nein, Du tust nicht einfach nichts. Alles was Du tust ist produktiv für die Schreiberei!” Alles muss irgendwie was bringen, selbst wenn man es sich nur einredet. Einfach mal nichts tun weil man müde ist oder einfach mal keinen Bock hat = Versagen. Sogar entspannende Computerspiele haben Erfolgsfaktoren: Die schönere Farm, die wachsene Zahl an Geld, die steigende Highscore, 101 Achievements.
Auf Malbücher für Erwachsene kam ich durch Kitsch. Ich fand ein Notizbuch mit Einhörnern, das war so furchtbar kitschig, ich musste es haben. Während ich den einen Tag produktive Notizen machte kam mir der Gedanke, ich könnte das Einhorn auf der Seite ja wirklich mal ausmalen. Stifte von der Mitbewohnerin (Illustratorin) geklaut, und los ging es (laut ihr tun es übrigens die Buntstifte von Aldi am Besten, besser als die üblichen Markenkästen in deren unterem Preissegment, wenn man sich keine Profistifte zulegen möchte).
Das erste Malbuch für Erwachsene folgte kurz darauf. Danach kam die Schwerstarbeit für das Hirn: Nein, es muss nicht schön sein. Nein, wir müssen nicht planen. Nein, es ist nicht schlimm wenn eine Linie verfehlt wird. Das alles ist für uns, liebes Hirn, wenn wir nicht wollen müssen wir es niemanden zeigen. Niemand wird uns bewerten, nicht einmal wir selbst können viel rummeckern weil es einfach nicht viel gibt, was unseren inneren Kritiker, das alte Biest, reizt.
Es ist herrlich und entspannend für mein autistisches ADD Hirn. Ich schaffe sogar etwas, was ich seit 30 Jahren nicht konnte: Einem Erzähler zuhören. Sei’s ein Hörbuch oder Podcast. Einfach nur sitzen und zuhören geht nicht. So gut wie alle Nebenbeschäftigungen lösen wieder ein Anspruchsdenken aus und verlangen Konzentration.
Beim Ausmalen scheint der Kopf wirklich leer. Wahrscheinlich hebt da das Urtier in uns seinen Kopf, denkt sich “uiii buuunt, schööön” und genießt mit einem stupiden Lächeln im Gesicht.
Im Vergleich, gestern wartete ich an einer Ampel und fand die Herbstbäume einfach schön. Das war die Intention, aber so einfach geht das nicht. Sofort meldet sich die graue Masse. Vergleicht mit dem Anblick im Sommer, kommt mit Bildern der letzten Jahre um die gleiche Zeit, brabbelt mir was von der Historie der Altstadt vor, will entscheiden welche drei Adjektive den Anblick am Besten beschreiben würden, und versucht sich zu erinnern, wann genau noch mal in Ohio, USA vom Indian Summer gesprochen wird weil wir vor 20 Jahren mal da waren. Nicht mal für eine Minute gönnt unser Hirn es uns, einfach mal abzuschalten.
Um es so wenig poetisch wie möglich auszudrücken: Die Malbücher können so was wie ein Klospülung für den Kopf sein. Einfach mal alles raus. Bis man sich wieder dem lieben Internet widmet und den nächsten Schei- okay, man muss es mit Metaphern auch nicht übertreiben.
Jedenfalls hab ich für mich die Antwort auf das skeptische “Was soll das bringen?” gefunden, nämlich eine Gegenfrage:”Wann hast Du denn das letzte Mal etwas gemacht einfach nur des Machens wegen, ohne die Sorge, ob es Dir was bringt?” Gefolgt von:”Na, dann sieh es doch als mögliche neue Erfahrung und probier es mal aus.”
Sicher sind Malbücher nicht die Antwort auf alle Probleme des Lebens für jeden. Das haben aber alle Entspannungsmethoden gemeinsam. Yoga ist für mich spaßig aber nicht entspannend. Autogenes Training empfinde ich als Quälerei.
Man muss es halt ausprobieren und gucken was passiert und wenn Methode 1,2, und 3 nichts gebracht haben, dann ist eben das Nächste dran. Immerhin ist das Risiko sich was zu zerren oder als sonnengrüßender Baum ins Möbilar zu fallen ausgesprochen gering. Aber alle 20 Minuten mal die Wirbel strecken und Schultern rollen sollte man dann vielleicht doch.
Hi, ich kann mich bei jeder Art von Zeichnen super entspannen. Zentangle wirken super gut, aber auch normale Flipchart usw. Nun gut, als Trainer bekomme ich oft Gelegenheit dazu.
Ausmalbücher finde ich nicht so klasse. So viel Papier und immer die Stifte mitschleppen. Kennst du die App Procreate fürs iPad? Sie ist zwar speziell für Zeichner, aber dank der neuen Symmetrie-Funktionen, gelingen quasi jedem Mandalas & Co.
VG David
Hi David!
Ja, Procreate ist eine geniale App. Ich nutze sie auch beruflich, zum Beispiel, wenn ich Logos für Kunden entwerfe.
Liebe Grüße
Dann sind wir schon 2
Super App
Haha, ja, die liebe Effizienz. Aber ich finde, Effizienz und Malbücher ausmalen passt auch nicht gerade gut zusammen. Denn malen ist ja nicht wirklich “sinnvoll”. Dann könnte man sich auch gleich hinsetzen und sich sagen: “Entspannen! Jetzt sofort!” ;)
Malbuch-malen (wie jedes andere Hobby auch) soll schließlich Spaß machen und nicht unbedingt effizient sein …
Ich kann nicht zeichnen oder malen, zumindest so, dass man etwas erkennt, habe aber immer gern Kästchen ausgemalt und Muster gezeichnet. Mein “Erwachsenen-Malbuch” habe ich mir dann bei Aldi gekauft, auch wenn ich mit der Musik-CD nicht viel anfangen konnte. Ja, die Felder sind wirklich sehr klein, weswegen ich mir gleich Faserschreiber und Fineliner anschaffte. Wenn die Kleinteiligkeit so sein soll, damit man lange braucht, dann sollte ich das Buch mal wieder rausnehmen. Mein guter Vorsatz, wenn auch schon Ende Oktober und nicht zum 1.1., war übrigens zum Fernsehen das iPad beiseite zu lassen. Wenn ich meine, dass meine Hände zu zappelig werden um stillzusitzen, stricke ich eben, statt auf dem iPad zu daddeln.
In einer Welt mit zu vielen Ablenkungen gleichzeitig, kann das Konzentrieren auf eine Arbeit, wie dem Ausmalen sehr ausgleichend sein. Es gibt allerdings mittlerweile auch relativ witzige Malbücher Bücher zum Frustabbau bei Amazon, wie “Außmalscheiße” oder “Kollegen du kannst nicht alle töten”.
Das wusste ich gar nicht! Ich kannte bisher nur die schicken floralen Malbücher, aber ein bisschen Humor schadet ja auch nicht. ;)
Für die Selbst-Regulierung ist malen sicher eine gute Idee. So ein Elefanten Mandala sieht eigentlich wie ein Kunstwerk aus, zum Aufhängen.
Toller Artikel!
Wir stellen auch Ausmalbilder zum kostenlosen Herunterladen und Ausdrucken bereit. Gerade der Aspekt des “Versinkens” ist meiner Meinung nach super wichtig und ist auch ein Zeichen dafür, dass man auch tatsächlich durch das Abschalten zur Ruhe kommen kann.
Unsere Malvorlagen findet man auf: https://mal-o-mat.de
Ein kostenloses Malbuch zum Herunterladen zum Thema Einhörner gibt es seit neustem hier: https://mal-o-mat.de/kostenloses-einhorner-malbuch/