Mehr als zwei Drittel der Deutschen waren schon vor Corona regelmäßig gestresst. Und nun ist die psychische Belastung mit Corona noch weiter massiv angestiegen.

Vielleicht erlebst du diese Gefühlszustände auch gerade: 

😵 Die Dünnhäutigkeit nimmt zu.
💭 Das Abschalten fällt schwerer, das Grübeln nimmt zu.
💃 Die Lebensfreude und Leichtigkeit nehmen parallel dazu ab.

Aber diese Situation hat auch etwas Gutes (ja, wirklich!). Nie gab es einen besseren Zeitpunkt, deine Stresskompetenz zu verbessern und Gelassenheit zu lernen. Wie das am besten geht, habe ich Expertin Dr. Ulrike Bossmann gefragt. Als Coach und Trainerin unterstützt sie seit vielen Jahren Menschen dabei, entspannter, gelassener und mit mehr Freude durchs Leben zu gehen. In dieser Podcastfolge gibt sie konkrete Hilfestellungen zur Stressbewältigung, Stress Abbau und wie wir gelassener werden.

Das kannst du aus Podcastfolge 38 für dich mitnehmen:

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Die Highlights aus Folge 38: Wie können wir Stress abbauen?

"Stress ist, wenn etwas, das mir am Herzen liegt, in Gefahr ist." - Dr. Ulrike Bossmann im Still & Stark Interview, Folge 38

👉 Stress ist ein Teil unseres täglichen Lebens.

Was manchmal vergessen wird: Er ist ein lebenswichtiger Vorgang. Ohne körperliche und mentale Anstrengungen wäre unser Leben ziemlich langweilig. Der Mensch ist von Natur aus eigentlich recht belastbar und braucht zur Aufrechterhaltung seiner Gesundheit ein gewisses Maß an Belastung.

👉 Das große Problem unserer Zeit jedoch ist: Die gesunde Balance zwischen Anspannung und Entspannung völlig aus den Fugen geraten und macht uns auf Dauer krank.

  • Unser leistungsbezogener Job-Alltag fordert nahezu unsere gesamte Energie.
  • Deshalb ist es wichtig, mit der eigenen Energie gut haushalten zu können und rechtzeitig Grenzen zu ziehen.

👉 Viele der täglichen Kleinigkeiten, die uns stressen, lassen sich vermeiden, wenn man sie erstmal als Stressfaktoren erkannt hat.

Mit Stressfaktoren sind innere und äußere Reize gemeint, die unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzen und ihm eine Bedrohung signalisieren. Heute sind solche „Bedrohungen“, bzw. Stressoren, u. a.: Leistungsdruck, Multitasking, Konflikte, ständige Erreichbarkeit, Sorgen und Ängste, ungesunder Lebensstil und einiges mehr.

Das Ausmaß an Stress, das eine Person bewältigen kann, hängt zum Teil auch mit den eigenen Denkmustern zusammen. Beispielsweise sind Menschen mit positiven Denkmustern, einem hohen Grad an Resilienz und guten sozialen Fähigkeiten besser dazu in der Lage, mit Stress in ihrem Alltag umzugehen.

5 Ideen, mit denen du Stress abbauen und wieder bei dir selbst ankommen kannst

1. Arbeite dich durch deine Gefühle

📝 Schreiben ermöglicht es dir, deine tiefsten Emotionen und Gedanken rund um eine aktuelle Herausforderung an die Oberfläche zu holen. Dies kann dir langfristig dabei helfen, Stress zu reduzieren und deine Zufriedenheit zu steigern.

Timon und ich verwenden dafür gern die Bullet Journal Methode.

2. Sei nachsichtig mit dir selbst

Wenn du in schwierigen Situationen in Selbstmitgefühl übst, anstatt dich fertigzumachen, wirst du gelassener und sogar motivierter. Entgegen einiger Meinungen hat Selbstmitgefühl nämlich überhaupt nichts mit Selbstmitleid zu tun, sondern schafft Verständnis und Akzeptanz gegenüber einem Teil von dir, den du gerade nicht besonders magst. Wenn du vor einer Herausforderung stehst, kannst du dich z. B. fragen: „Wie würde ich eine:n Freund:in jetzt behandeln?“

In dieser Podcastfolge stelle ich dir eine großartige Übung für Selbstmitgefühl vor, die ich während eines Studienkurses an der UC Berkeley kennengelernt habe. Immer, wenn ich diese Übung mache, löst sich etwas in mir und ich gehe mit einer ganz anderen Energie zurück an meine Aufgaben.

3. Verbringe Zeit in der Natur

🌿 Die Natur lenkt gut ab und beschäftigt unseren Geist auf eine angenehme Weise. Eine Studie ergab, dass nur 20 Minuten im Grünen bewirken können, dass unser Level an Stresshormonen wie Cortisol signifikant verringert wird:

An der Universität Michigan wurden einer Gruppe von Freiwilligen regelmäßige Spaziergänge im Grünen verordnet, und zwar mindestens drei Spaziergänge pro Woche von zehn Minuten oder mehr. Bereits nach 20 Minuten Naturerlebnis hatte sich der Cortisolspiegel bei den Teilnehmenden deutlich gesenkt. Wenn sich die Teilnehmenden noch länger im Freien aufhielten, nahm das Cortisol noch weiter ab, allerdings nicht mehr so stark wie in den ersten 20 Minuten.

Also in Zukunft: mehr Waldbaden! (Gilt in Japan übrigens sogar als anerkannte Medizin.)

4. Stell dich deiner Angst

😵 Wie du oben gelesen hast, kann Stress auch durch hinderliche Denkmuster und Ängste hervorgerufen werden. Frag dich doch z. B. mal: Will ich immer alles perfekt machen? Kann ich schlecht Hilfe annehmen? Habe ich zu hohe Ansprüche? Dahinter können Versagensängste oder die Angst vor Fehlern stecken. Ängste sind nicht immer etwas Schlechtes. Aber manchmal hindern sie uns daran, ein entspannteres Leben zu führen.

Timon und ich haben ein schönes Arbeitsbuch geschrieben, dss dir dabei hilft, mit mehr Mut und Gelassenheit durchs Leben zu gehen: Trau dich, Mut steht dir!

5. Mach Schluss mit Multitasking!

❌ Multitasking macht dich nicht nur langsamer, es verändert sogar dein Gehirn und schadet deinem Gedächtnis. In diesem Artikel haben Timon und ich über spannende Studien gesprochen, die die Gefahren von Multitasking belegen. Schritt für Schritt kommst du wesentlich entspannter und gesünder an dein Ziel!

Bonus: Wie gestresst bin ich eigentlich?

Gibt es momentan zu viel Stress in deinem Leben? Finde es mit diesem Selbsttest heraus!

Sieh dir die folgenden Aussagen an und reflektiere sie für dich in Ruhe. Die Aussagen basieren auf den Arbeiten von Peter Lovibond an der Universität von New South Wales. Beantworte dir die Fragen so ehrlich wie möglich – es gibt keine richtigen oder falschen Antworten.

👉 Wie stark treffen die folgenden Aussagen auf dich zu?

  1. In letzter Zeit habe ich mich dabei ertappt, wie ich mich über triviale Dinge aufrege.
  2. Ich habe öfter eine Trockenheit im Mund gespürt.
  3. Ich hatte Probleme beim Atmen (z. B. übermäßig schnelle Atmung).
  4. In bestimmten Situationen habe ich überreagiert.
  5. Ich hatte ein Gefühl von Zittrigkeit, so als ob meine Beine nachgeben würden.
  6. In letzter Zeit habe ich mich schneller aufgeregt als sonst.
  7. Ich habe mich dabei ertappt, dass ich ungeduldig wurde, wenn ich in irgendeiner Weise aufgehalten wurde, z. B. durch Aufzüge, Ampeln oder Leute, die mich warten ließen.
  8. Ich habe deutlich mehr geschwitzt, hatte z. B. schwitzige Handflächen, auch wenn ich nichts körperlich Anstrengendes gemacht habe.
  9. Ich habe mich ohne triftigen Grund ängstlich gefühlt.
  10. Meine Herzfrequenz war höher, auch wenn ich nichts körperlich Anstrengendes gemacht habe.
  11. Ich fühlte mich leicht reizbar.
  12. Ich fühlte mich leicht panisch.
  13. Es ist mir schwergefallen, mich wieder zu beruhigen, wenn mich etwas aufgeregt hat.
  14. In letzter Zeit fiel es mir schwerer, Unterbrechungen zu verkraften.
  15. Ich habe mich oft in einem Zustand nervöser Anspannung befunden, wenn ich an etwas gearbeitet habe.
  16. Ich war besorgt über Situationen, in denen ich in Panik geraten oder mich lächerlich machen könnte.

Was hast du über dich herausgefunden?

Wenn kaum eine Aussage auf dich zutrifft – Glückwunsch, dann bist du momentan wirklich gut darin, auf dich selbst zu achten. Schreib uns gerne in die Kommentare, was dich entspannt und gelassener werden lässt!

Oder du hast anhand der Aussagen gespürt, dass du gerade etwas genauer hinsehen solltest, welche Signale dir dein Körper sendet. Das ist ein sehr wichtiger erster Schritt, damit du langfristig Gelassenheit lernen kannst. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, dann sei dir versichert: Du bist nicht allein! Es gibt zahlreiche Hilfsangebote von Coaches und Therapeut:innen wie Dr. Ulrike Bossmann, die dich unterstützen können.

Schöner Spruch für mehr Gelassenheit: "Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins." - Marie von Ebner-Eschenbach #stillundstark #podcast

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👉 NZZ Akzent:

Ein geschärftes Weltbild entsteht, indem du für Kontraste sorgst. Der Podcast NZZ Akzent bietet dir diesen Kontrast, weil er neue Blickwinkel liefert und dadurch zum Nachdenken anregt. News-Podcasts sind sehr praktisch, weil sie nicht zum endlosen Scrollen anregen und auf den Punkt informieren.

In rund 10 Minuten täglich bietet NZZ Akzent dir inhaltlich und erzählerisch einen unaufgeregten, stressfreien Umgang mit einem wochenrelevanten Thema. NZZ-Korrespondent:innen und Redakteur:innen erzählen, was sie bewegt und geben Informationen, um Geschehnisse einordnen zu können. Sie liefern Geschichten aus der ganzen Welt inklusive fundierter Analyse.

Du findest den Podcast wenn du nach dem Stichwort NZZ Akzent auf Spotify oder Apple Podcasts – oder hier

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🔗 Mehr über Ulrikes Arbeit und viele wertvolle Artikel zum Gelassenheit lernen findest du hier.

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Timon und Melina


Quellen: Lovibond, P. F, & Lovibond, S. H. (1995). “The structure of negative emotional states: Comparison of the Depression Anxiety Stress Scales (DASS) with the Beck Depression and Anxiety Inventories.” Behaviour Research and Therapy, 33, 335-342; The Greater Good Science Center at the University of California, Berkeley, Stress and Anxiety Quiz

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