Ich werde in letzter Zeit häufig gefragt, wie ich im Joballtag damit zurecht komme, schüchtern zu sein. Einerseits verwundert mich diese Frage: Es klingt mitunter, als ob meine Schüchternheit ein Handicap sei, so wie ein gebrochener Arm beispielsweise.
Dem ist natürlich nicht so: Schüchternheit ist erstmal etwas ganz Normales. Und vor allem ist sie auch gar nicht bei jeder betroffenen Person so stark ausgeprägt. Selbstverständlich kann eine schüchterne Person selbstständig sein und ihre Ziele verwirklichen. Andererseits verstehe ich den Gedankengang der Fragesteller: Ja, es kann manchmal schwieriger sein, sich als Selbstständige durchzusetzen, wenn man schüchtern ist. Aber nichts ist unmöglich.
So sieht es bei mir aus: Mein Mann Timon und ich haben den gleichen Beruf und wollten immer etwas gemeinsam machen. Darum haben wir uns schon vor Jahren überlegt, wie wir das wohl möglich machen könnten (hier kannst du die ganze Geschichte zum Sprung in die Selbstständigkeit nachlesen). Er war übrigens nach seiner Ausbildung sofort selbstständig und nie wieder angestellt, das hat mich fasziniert. Ich hatte also Zeit, mir zu überlegen, welche Fähigkeiten ich benötige, um bei ihm einzusteigen und wie ich es mir aneigne.
Um es zusammenzufassen: Ich wusste, wo ich hin will. Aber ich wusste auch, dass mir dafür diverse Fähigkeiten fehlten. Die habe ich mir mit der Zeit erarbeitet.
Vor vielen Menschen reden: Hallo Panik!
Bei der Aussicht mit mehr als zwei Leuten in einem Raum zu sitzen, stellen sich mir manchmal immer noch die Nackenhaare auf. Wenn ein Meeting mit Kunden ansteht, kann ich manchmal morgens nichts essen. Puls gefühlt bei 180. Ich kann dann nur noch Pfefferminz-Tee nippen. Aber das ist okay. Nervosität ist okay. Und wenn man sie bewusst zulässt statt davonzulaufen, dann wird sie mit der Zeit auch besser. Diese Erfahrung habe ich mittlerweile häufig gemacht.
So schlimm ist es zum Glück nicht immer bei mir. Mit der Zeit habe ich gelernt, mich zu beruhigen und mir ein Umfeld zu schaffen, in dem ich mich sicherer und selbstbewusst fühle. Das ist ein Prozess, der sich leider nicht in drei Worten hier abbilden lässt. An dieser Stelle so viel: Selbstvertrauen und mentale Stärke kann man erlernen. Zum Beispiel durch Sport und gezieltes Achtsamkeitstraining.
Klar ist: Niemand löst seine Probleme, indem er sich einfach versteckt. Wenn ich merke, dass die Angst mich fest im Würgegriff hat, tue ich etwas dagegen. Was ich im Folgenden beschreibe, trifft auf viele Schüchterne zu und hat gar nicht unbedingt nur mit der Arbeit zu tun. Wenn du etwas verändern willst, betrifft das immer dein ganzes Leben und nicht nur Einzelbereiche.
Was ich aus Stresssituationen gelernt habe
Von diesen War-gar-nicht-schlimm-Momenten habe ich immer wieder welche. Mit jeder neuen Aufgabe wächst man. Das erste Mal ist immer der blanke Horror und innerlich hat man fast das Gefühl zu verbrennen, bis nur noch ein Haufen Asche übrig ist. Alles Neue ist nicht nur aufregend, sondern viel zu aufregend. Ich hatte oft das Gefühl, mein Körper verkraftet das gar nicht und wollte weglaufen. Aber das ist Einbildung.
Oft spricht in dem Moment die Angst und nicht ich selbst.
Viele tun gar nichts und bleiben immer in ihrer Komfortzone, obwohl sie inhaltlich die Situation schon längst beherrschen. Sie handeln nur aus Angst nicht. Nicht aber aus Mangel an Wissen oder großen Lücken in den Fähigkeiten. Dadurch verzögert sich der Fortschritt enorm! Ich weiß leider, wovon ich spreche. Mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist eine Bremse, die einen ganze Lebensjahre kosten kann.
Erst dadurch, dass man sich in Situationen begibt, die alle Fähigkeiten von einem abrufen, ist man in der Lage, das nötige Wachstum zu erzielen und seinen Ängsten ins Auge zu blicken. Diese Momente voll auszunutzen sorgt für eine Transformation, die sonst Jahre dauern würde oder nie eintritt, weil man den Chancen aus dem Weg geht.
Also doch ins kalte Wasser springen?
Ja und nein. Die Dosis macht’s. Es muss nicht die schlimmstmögliche Challenge sein, die einem in den Sinn kommt. Aber es macht einen Unterschied, mit welchen Voraussetzungen du deine Komfortzone verlässt. Kannst du schwimmen? Dann spring und schwimm, egal mit welchem Schwimmstil. Wenn du aber nicht gelernt hast zu schwimmen, dann lern erstmal schwimmen.
Das ist die Essenz! Viele wissen praktisch schon genug, um eine Chance nutzen zu können. Sie können also schwimmen, haben aber Angst diese Chance zu nutzen. Sie können schwimmen, aber das Wasser ist ihnen irgendwie doch zu kalt. Egal! Wer schwimmen kann, muss die Gelegenheiten zum Springen nutzen. Sonst kann man sich nicht weiterentwickeln.
Nach 5 Minuten angestrengtem Schwimmen im Wasser ist man dann warm. Das ist genau das, was in realen Situationen passiert. Man gewinnt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und was noch fehlt, erlernt man dadurch schneller. Nicht immer schafft man es, loszulassen und einfach zu springen. Mir gelingt das bei weitem nicht immer. Aber ich versuche, mich immer öfter auf eine neue Erfahrung einzulassen, wenn ich merke, dass sie mir guttun würde.
Wichtig ist darauf zu achten, nicht in einen Selbstoptimierungs-Zwang zu verfallen. Du sollst keinen Krieg gegen dich selbst führen, im Gegenteil. Höre in dich hinein und versuche die Stimme der Angst von deiner eigenen unterscheiden zu lernen. Du brauchst diese Momente, um zu wachsen. Der Umkehrschluss ist übrigens nicht, dass du bleibst, wo du bist. Schlimmer: Du machst einen Schritt zurück, denn beim nächsten Mal ist die Angst vor der Herausforderung noch stärker als zuvor.
Hör auf, nur auf dich selbst zu schauen
Wer schüchtern ist, fürchtet sich vor seiner eigenen Wirkung auf andere. Du wirst förmlich von deiner Angst erdrückt. Das macht dich unsicher und schwach. Dein Gegenüber spürt das. Manche denken nicht groß darüber nach und finden einen einfach bloß “still”. Andere wiederum finden dich vielleicht sogar “arrogant”.
Ich hoffe, jede Schüchterne, die hier mitliest, weiß was ich meine. Man denkt die ganze Zeit nur über sich selbst nach. Wie man wirkt und welchen Eindruck man vermitteln will. Das ist total falsch! In Wirklichkeit ist das sogar egozentrisch und lässt die Bedürfnisse des Gegenübers vollkommen außer Acht. Natürlich will ich das nicht. Aber meine Ängste sind so groß, dass ich diesen Fokus verliere:
Ich sehe nur noch mich, mich, mich. “Was mache ich für einen Eindruck?” “Wie sehe ich gerade aus?” “Wirke ich intelligent?”
Das nervt mich ja schon selbst, während ich es tippe.
Immer wenn ich wieder in einem Strudel voller Angst bin, denke ich darüber nach. Es geht nicht um mich. Meine Person ist gar nicht so wichtig. Es geht darum, anderen etwas zu geben und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Wenn man sich darauf einlässt, fühlt man sich automatisch wohler in seiner Haut.
Wie schaffe ich es, mich nicht auf meine Angst zu konzentrieren?
Dass man in erster Linie zuhört und nicht versucht, durch kunstvolle Monologe Eindruck zu machen. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis für mich gewesen, über die ich hier bereits geschrieben habe: Ich kann ich selbst sein und gleichzeitig andere für meine Arbeit begeistern. Auf natürliche und ungezwungene Weise.
Für mich persönlich heißt das, dass ich zum Beispiel bestimmte Angebote ablehne, auch wenn sie gut bezahlt sind. Ich frage mich zuerst immer, welches Opfer ich dafür bringen muss und ob mir das gut tut. Ich kenne meine Zielgruppe und meine Grenzen. Ist es ein Auftrag wert, mit seiner Energie derart ins Minus zu gehen, wenn man genauso gut drei kleinere Aufträge machen kann, mit denen man sich wohler fühlt? Muss jeder selbst entscheiden.
Aber ich sage nicht mehr zu allem ja. Wir nehmen zum Beispiel nicht an Pitches (was ist das?) mit ausschweifenden Präsentationen teil, das ist mitunter eine einzige Nabelschau. Zudem finde ich Pitches auch aus arbeitsethischer Sicht problematisch. Seit ich bewusst nein zu Aufträgen sage, bei denen ich kein gutes Bauchgefühl habe, läuft es viel besser. Nicht nur emotional, weil ich mich nicht mehr verbiegen muss, auch finanziell.
Wie bekommt man Kunden, wenn man schüchtern ist?
Jeden Tag bin ich dankbar, dass ich mit meinem Mann zusammenarbeiten darf. Das ist ein wahnsinniges Geschenk, weil wir uns gegenseitig ergänzen und niemand ganz auf sich allein gestellt ist. Hin und wieder muss ich zwar ins Rampenlicht und über meine Arbeit reden…aber das Schöne daran ist, dass ich mir trotzdem selbst aussuchen kann, wo und wie ich meine Kunden finde. Ich muss mich nicht um Kaltakquise kümmern, so wie sie von vielen verstanden wird: Unbekannte ansprechen und von Event zu Event rennen. No way! Da haben wir unsere eigenen Strategien, die viel besser zu uns passen, als mit einem Stapel Visitenkarten um die Häuser zu ziehen. Die meisten Kunden haben wir nebenbei kennengelernt, durch ein normales, ungezwungenes Gespräch ohne Tamtam. Oder durch eine Empfehlung.
Wenn Menschen das Gefühl haben, du hättest ihr Geld dringend nötig und suchst angestrengt nach neuen Namen in deiner Kartei, läuft das mit der Akquise ohnehin nicht so toll. In einer lockeren Atmosphäre klappt das viel besser.
Am Ende zählt: Sei du selbst und finde deinen eigenen, authentischen Weg.
Wenn du angestrengt und verbissen um alles kämpfst, hast du am Ende sogar weniger Erfolg. Du bist ein Mensch und keine Maschine! Und hin und wieder in alte Muster zurückzufallen, ist total normal. Wir helfen dir auch gerne auf deinem Weg! Schau gerne in unsere Angebote, wir sind da, wann immer du bereit bist.
Erzähl mal: Vor welchen Herausforderungen stehst du in deiner Selbstständigkeit?
© Foto: Lea Sander Fotografie
Schlagwörter: Introversion / Komfortzone / Mut / Persönlichkeit / Schüchternheit / Selbstbewusstsein / Selbstmanagement
Ich weiß genau was du meinst. Es klingt komisch aber ich arbeite aktiv daran ich selbst zu sein.
Viel Erfolg, liebe Claudia! Du bist nicht allein. :)
Liebe Melina,
mir geht es ganz genauso, dass ich mich total schwer tue, neue Leute kennenzulernen, weil ich zu schüchtern bin für ungezwungene Konversation. Es ist für mich auch immer echt schlimm, wenn ich irgendwo einen Ferienjob/Praktikum anfange und dann lauter neue Leute um mich rum habe, die sich alle schon viel länger kennen.
Letztens war ich auch in einer Situation, in der ich mich entscheiden musste, ob ich zusage und damit über meinen Schatten springe und wachse oder mich aus Bequemlichkeit davor drücke. Ich habe mich für ersteres entschieden und jetzt bin ich schon furchtbar aufgeregt, aber so wie du auch schon schreibst, muss man einfach ins kalte Wasser springen und schwimmen. ;)
Liebe Grüße
Julia
Ich weiß genau, was du meinst! Aber ich finde es toll, dass du das machst. Ich habe heute gerade einen richtig guten Satz gelesen: “The price of discipline is always less than the pain of regret.” Ich weiß, eigentlich ist dieser Satz ganz anders gemeint, aber ich finde so ist es auch manchmal mit der Schüchternheit. Der Schmerz, sich immer wieder zu sagen “ach, hätte ich doch nur…”, ist viel größer als die Angst vor dem Unbekannten. :)
Schöner Artikel, vor allem der Vergleich mit dem Schwimmen ist gelungen. Nicht jeder startet mit den gleichen Voraussetzungen in die Selbstständigkeit (schüchtern, introvertiert oder auch “zu laut/chaotisch”) und doch bzw. gerade auch deshalb kann jeder etwas Schönes und Einzigartiges schaffen. Viele Kunden fühlen sich bei ruhigen, reflektierten Personen besser aufgehoben, andere natürlich bei extrovertierten Networkern. Du kannst stolz auf dich sein, immer wieder ins kalte Wasser zu springen :) Lg, Moni
Danke liebe Moni! Du hast vollkommen recht, die Vielfalt an Charakteren ist etwas einzigartiges und alle werden gebraucht. Wichtig ist, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Genau das fehlt nur leider vielen Schüchternen, sodass sie sich gar nicht mehr trauen, überhaupt ihre Ziele zu verfolgen.
Hallo Melina,
ich hatte lustiger weise vor kurzem das selbe Thema auf meinem Blog, allerdings eher mit dem Schwerpunkt auf Introvertierte. Ich habe auch einige Kunden, die sich selber als schüchtern bezeichnen, aber ich finde, dass ist kein Problem. Man muss sich zwar schon immer wieder einen Ruck geben, aber letztendlich ist vieles Gewöhnung – und es gibt ja entsprechend auch viele Kunden und Gesprächspartner, die eben die zurückhaltenden Art sehr zu schätzen wissen (und nicht die Selbstdarsteller). Also ja – man kann sich auch selbstständig machen, wenn man schüchtern ist!
Herzliche Grüße!
Annika
Hi Annika,
die Sache mit der Gewöhnung ist schwierig. Wenn ich weiß, dass ich jedes Mal durch die Hölle gehen muss, entscheide ich mich lieber für Weglaufen. Die Frage ist eher, wie man es innerlich schafft, seine Ängste zu zügeln. Meiner Erfahrung nach liegt dem oft mangelndes Selbstvertrauen bis hin zu Selbsthass zugrunde. Ich finde Zurückhaltung und Bescheidenheit sehr angenehm und wichtig, das würde ich auch nie ins Gegenteil verkehren wollen. Das sollte man aber nicht verwechseln mit ungesunder Schüchternheit
Liebe Grüße,
Melina
Hallo Melina,
leider habe auch ich hin und wieder mit meiner Schüchternheit zu kämpfen…ich habe zwar das Gefühl, dass es mit zunehmender Lebenserfahrung abnimmt, aber im Alltag und gerade im Berufsalltag brauche ich immer recht lange um warm zu werden mit fremden Menschen. Professoren und Chefs flößen mir grundsätzlich Angst ein, wenn sie zu autoritär auftreten und oft vergesse ich dann was ich sagen will oder mache mich kleiner als ich bin.
Was mich im Nachhinein traurig macht, weil ich der Ansicht bin über Wissen zu verfügen und es nicht ausreichend nach außen hin zeige.
Zurückhaltung kann jedoch in der ein oder anderen Situation sogar von Vorteil sein.
»Das stille Ich« ist übrigens gerade Thema in der neuen Psychologie Heute.
Die Ausgabe lese ich zur Zeit :)
Liebe Grüße,
Bettina
Danke für den Lesetipp! Ich bin auch der Meinung, dass überlegtes Handeln und Zurückhaltung eine Stärke sind. Eine große sogar. Dafür wiederum muss ich lernen, wann es wichtig ist, meine Meinung zu sagen und dass ich davor keine Angst haben sollte. Das große Thema hinter der Schüchternheit ist für mich das Selbstvertrauen.
Hallo Melina,
schon interessant der Blick hinter Deine “Fassade”, denn Schüchternheit hätte ich bei Dir nicht vermutet. Dass Du eher zurückhaltend, ruhig bist, ja, aber schüchtern? Ich erinnere nur an die Fernsehdoku.
Obwohl ich in der Schule schon ein Klassenclown war, aktiver Entscheidungsträger und die Leute um mich herum mitreißen konnte, war ich nicht in der Lage ein Referat zu halten oder ein Gedicht vorzutragen (obwohl ich beides konnte), ohne dass mir die Füße abstarben: denn all mein Blut war im Gesicht!
Das änderte sich so mit 20; in der Berufsschule begann ich die Vorstellungsrunde, weil nur Schweigen herrschte- das ist ja noch peinlicher. Im Job hatte ich ständig Kundenkontakt und verlor immer mehr die “Scheu”; leider nie ganz. Anfang 30 dann der neue Job: ich wurde Trainer, die vor 10 Leuten Schulungen hielt- ich, die kein Referat halten konnte. Und ich hielt 8 Stunden täglich die Leute wie auch immer bei Laune.
Diese Schüchternheit ist allerdings nie ganz weg gegangen. Neuer Job oder neue Situationen allgemein, versetzen mich oft in meine alte Schulsituation zurück – je nachdem wie meine gesamte Verfassung und- überraschenderweise – mein Vitaminspiegel ist. Da geht es von Herzklopfen und leichtes Schwitzen, Gedankenkreisen bis hin zu Panikattacken. Und manchmal ist es Lampenfieber, was ich für äußerst gesund halte: eine gewisse Aufregung vor neuem darf sein.
Sobald ich in der Situation bin, bin ich äußerst konzentriert und mir merkt man meine Schüchternheit nicht an; für mich ist es aber ein harter Tag, die Fassade aufrecht zu halten.
Ob ich das jemals ganz in den Griff bekomme?
Ja witzig, nicht wahr? Durchs Schreiben kann ich meine Gedanken ganz gut ausdrücken, während ich mich im “echten Leben” lieber verstecke und im Hintergrund bleibe. Es ist interessant zu lesen, wann du dich angespannt und panisch fühlst. So geht es mir auch. Ich weiß auch, dass ich immer abliefere, wenn ich erstmal in der Situation stecke. Keiner merkt etwas. Nur vorher – manchmal Tage vorher – sterbe ich innerlich fast ab. Ich habe das derzeit noch nicht komplett in den Griff bekommen. Ich glaube aber daran, dass ich es kann. Ich brauche einfach mehr Selbstvertrauen. Dazu gehört für mich aber auch, dass ich anderen vertrauen lerne, wenn sie mich ermutigen wollen. ;-)
Liebe Melina, weist du, dass man es deinen Texten gar nicht anmerkt, dass du schüchtern bist? Der Vergleich mit dem Schwimmen und auch das du im Gespräch immer nur denkst wie du gerade wirkst, find ich super. Ab und an geht mir das in Gesprächen auch so, vor allem beim Coaching vor dem Rechner. Ich hoffe, das lege ich irgendwann ab.
Liebe Nadine,
ich kann mir gut vorstellen, dass es nach außen so wirkt. Wenn ich schreibe, kann ich mich deutlich besser mitteilen und zeigen, welche Werte und Meinungen ich vertrete. Das kann ich in einem Gespräch meistens nicht, weil ich dann zu schüchtern bin. ;)
Alles Liebe,
Melina
Liebe Melina,
da druckse ich hier schon rum, weil ich unsicher bin, wie ich am besten kommentieren soll. Bloß nichts Falsches schreiben. So´n Quatsch, oder?
Ist übrigens mein allererster Kommentar überhaupt. Obwohl ich so einige Blogs lese, hab ich mich noch nicht getraut, irgendeinen der vielen tollen Beiträge, die ich gelesen habe, zu kommentieren. Ich kann also so nachvollziehen, was Du schreibst. Der Sprung ins gefühlt eiskalte Wasser ist auch bei mir das Einzige, was hilft.
Vor ein paar Tagen habe ich mich auch tatsächlich dazu durchgerungen, meinen eigenen Blog zu launchen, an dem ich seit Monaten gefeilt habe. Mein Herz hat so geklopft, als wenn ich wirklich vor den ersten Lesern gestanden hätte, als ich auf VERÖFFENTLICHEN geklickt habe. Aber jede einzelne Mail, die ich seitdem dazu bekommen habe, hat mir soo gut getan! Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Klick, auch wenn ich wieder vor Aufregung innerlich zittern werde.
Vielen Dank, liebe Melina!
Gela
Liebe Gela,
vielen vielen Dank erst einmal, ich fühle mich total geehrt!!
Mir ging es am Anfang genauso wie dir, ich habe mir einen riesen Kopf gemacht, wie ich am besten kommentieren kann. Ich habe mir dann vorgenommen mindestens einen Kommentar pro Woche zu schreiben, um anderen etwas zurückzugeben. Hat prima geklappt und es macht mir mittlerweile gar nichts mehr aus. Jede Meinung ist wertvoll und wo sonst ist man so frei wie im Internet? Einer der Vorteile hier. :)
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Blog Launch! Man sieht wirklich, wie viel Mühe du dir gegeben hast und du schreibst wirklich schön. Mach weiter so!
Ciao Melina!
Erstmal glaube ich, dass du diesen Artikel für mich geschrieben hast! Ich musste beim Durchlesen ein paar mal echt grinsen (obwohl es absolut nicht witzig ist), aber du beschreibst die Dinge wie ich sie kenne. Obwohl ich so im Privaten kein schüchterner Mensch bin, bin ich sehr oft total unsicher was die Arbeit angeht! Ich bin ebenfalls in die Selbständigkeit umgestiegen, ich habe meinen eigenen Blog und gemeinsam mit meinem Mann befüllen wir 2 weitere. Ich durfte dadurch viele neue Menschen kennen lernen und meine Gedanken drehen sich nur um: “Ist das gut genug was ich hier abgebe”, “was werden sie über mich denken wenn sie das alles lesen?” und Gedanken wie “reicht mein Wissen, drück ich mich richtig aus, oder interessiert das überhaupt jemanden?” … all diese Gedanken machen mich unsicher und oftmals sehr klein! Nicht so lange her, dass sich einige Bloggerinnen trafen um einen Artikel ” gemeinsam” zu schreiben – schlimm! Ich dachte ich hätte “Neuling” auf der Stirn tätowiert, ich hab nicht viel gesprochen und gleichzeitig gespürt das ich automatisch dadurch in die Nische “Hochnäsig” hineinkatapultiert wurde.
Trotz des positiven Feedbacks was ich erhalte, kommen immer wieder solche Wellen die mich veranlassen, alles in Frage zu stellen! Dein Schlusswort war wieder ein wichtiger Input für mich! Authentisch sein und sich weniger Druck machen … schwimmen kann ich ja sehr gut, nur möchte ich immer den Boden unter mir sehen :-). Super Artikel wo ich mich zu 100% wieder erkannt habe.
Ciao und liebe Grüsse Sandra :D
Ps: Thx für den Buch-Tip!
Hi Sandra,
oh mann, ich kenne das so gut was du beschreibst! Schon eigenartig, wie schnell Zurückhaltung zur Arroganz “uminterpretiert” wird. Ich lande auch ganz schnell in dieser Kiste. Mittlerweile stört mich das aber gar nicht mehr so. Ich habe eine Meinung, aber meistens beobachte ich einfach gern bevor ich andere an meinen Gedanken teilhaben lasse. Auch in deinem Artikel “Wenn Komplimente Unbehagen auslösen” konnte ich mich übrigens so gut wiedererkennen! ;)
Freut mich, dass ich einen Nerv getroffen habe, offenbar sind wir ja doch nicht so allein mit unserer Unsicherheit. :)
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Melina
Was für ein toller Beitrag! Mutig, wie ehrlich du bist. Ich bin auch häufig ziemlich schüchtern, zumindest, wenn ich mit vielen fremden Menschen zusammen bin. In einer Gruppe, wo ich alle kenne fühle ich mich sehr wohl und bin eher das Gegenteil von schüchtern ;) Bis ich mich allerdings wohl fühle dauert es manchmal allerdings etwas. Ich werde manchmal sogar schon rot, wenn mich jemand nach dem Weg fragt. Das nervt mich extrem und ich hoffe echt, dass sich das irgendwann mal ändert. Aber du sagst es, irgendein ein Egozentriker möchte man ja auch nicht sein. Ein gesunder Mittelweg wäre wahrscheinlich, wie so häufig, am besten :)
Liebe Grüße aus Freiburg und ein schönes Wochenende
Neele vom Modeblog Justafewthings.de
Oh das mit dem Gegenteil von schüchtern kenne ich! ;) In meiner Familie oder dem engen Freundeskreis komme ich aus dem Quasseln gar nicht wieder raus. Aber wehe, wenn auch nur eine unbekannte Person dabei ist…schwupps bin ich wieder stumm.
Dankeschön für dein liebes Feedback, ich freue mich immer wahnsinnig, wenn ich merke dass andere ähnliche Abgründe kennen, haha. :P
Hallo. Habe Deinen Blog gerade erst entdeckt und finde ihn toll. Du sprichst mir aus dem Herzen. Auch ich galt an der Arbeit immer als still und arrogant, ob wohl ich nur ersteres bin. Mittlerweile bin ich auch selbstständig. Ich muss oft über meinen Schatten springen aber der wargarnichtsoschlimm Moment kommt immer öfter und selbstständig sein war die beste Entscheidung die ich je treffen konnte. Dein Blog wandert auf jeden Fall in mein Abo! Bin auf mehr gespannt!
Liebe Grüße ausm Ruhrpott, Sandy
Liebe Sandy, entschuldige meine späte Antwort! Vielen Dank für deine lieben Worte, ich freue mich sehr, dass du hier bist!
Es ist einfach toll, so einen Beitrag zu lesen, ich musste mich auch mehrmals überwinden. Danke für die unermüdliche Arbeit, die in diesem Blog steckt.
Lg Emma