Ich bin schüchtern seit ich zurückdenken kann. Die Schüchternheit zieht sich schon durch mein ganzes Leben. Mittlerweile bin ich viel stärker und selbstbewusster – aber manchmal, da kommt sie eben doch noch durch, die Schüchternheit. Ich war schon in der Schule kein Mädchen, das schnell Freunde fand. Und in meinen Zeugnissen stand stets: „Melina muss sich stärker am Unterricht beteiligen.“ So zog sich das weiter durch mein Leben: Ich verließ sofort mit hochrotem Kopf das Geschäft, wenn mich unvermittelt eine Verkäuferin ansprach. Und beim Reden konnte ich anderen kaum in die Augen sehen.
❌ Ein Leben mit angezogener Handbremse, könnte man sagen. Und ich war von mir selbst genervt, weil mir alles so schwer fiel und anderen scheinbar so leicht!
Ich wollte unbedingt meine Schüchternheit überwinden. Anderen schien das Leben so viel leichter zu fallen als mir. Sie fanden Freunde, hatten Spaß und wirkten locker und gelöst. Nur ich war die gehemmte Langweilerin (– zumindest dachte ich so über mich selbst).
Schüchtern sein ist okay
👉 Schüchternheit ist erst einmal etwas ganz Normales. Darunter versteht man die Angst, von anderen Menschen beurteilt oder abgewiesen zu werden. In unterschiedlichem Maße ist jeder von uns in der einen oder anderen Situation schüchtern und das ist völlig okay. Schüchternheit ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Forscher:innen gehen davon aus, dass sie zum Teil aus früheren Erfahrungen erlernt ist, aber auch zum Teil veranlagt sein kann.
Erröten
Schweißausbrüche
ständige Selbstbeobachtung („Wie wirke ich gerade?“)
Herzrasen
sich nicht trauen
Angst, sich lächerlich zu machen
Angst vor Ablehnung
Angst vor Kritik
Wann wird Schüchternheit zum Problem?
❌ In ausgeprägter Form kann Schüchternheit zum Problem werden, zum Beispiel, wenn dadurch unsere berufliche Laufbahn auf dem Spiel steht oder unsere Beziehungen. Wenn die Schüchternheit stark ausgeprägt ist, sprechen Psychologen von einer sozialen Phobie, unter der schätzungsweise 8,5% der Bevölkerung leiden. Borwin Bandelow – Psychiater, Psychotherapeut und Experte für Angststörungen – erklärt: „Körperliche Ausdrucksformen wie blass oder rot zu werden, Zittern oder plötzlicher Harndruck sind schon erste Anzeichen einer sozialen Phobie. Die Grenzen sind aber fließend.“1 Wenn du glaubst, dass du davon betroffen sein könntest, dann zögere nicht, dir Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen!
💡 Das Wunderbare ist: Wenn wir etwas ändern wollen, ist das möglich. Mut und Selbstvertrauen können wir trainieren wie einen Muskel, das durfte ich an mir selbst feststellen.
Veränderung ist eine Frage der persönlichen Entscheidung. Und Veränderung passiert dann, wenn wir entscheiden, dass unsere aktuelle Situation nicht mehr tragbar ist. Und dabei habe ich festgestellt: Schon winzige Veränderungen im Alltag können einen großen Einfluss auf unser Selbstvertrauen haben.
Vorsicht: Selbstoptimierungs-Falle!
Ich bin die letzte, die dir sagt, dass du nicht okay so bist, wie du bist. Schüchtern zu sein ist nichts grundsätzlich Schlechtes. Aber wenn es dir so geht wie mir, ist die Schüchternheit ist vermutlich manchmal etwas übermächtig und das willst du verständlicherweise ändern. Wer will schon auf der Stelle treten, wenn er noch Ziele im Leben hat? – Eben.
Das heißt aber nicht, dass du eine 180-Grad-Wende hinlegen musst. Du kannst so bleiben, wie du bist. Nur mit einem coolen neuen Upgrade: Selbstvertrauen. Und das lässt sich zum Glück trainieren. Wir müssen nichts „wegretuschieren“ wie in Photoshop. Wir brauchen nur ein Upgrade. Erst als ich verstanden habe, dass ich nicht gegen mich selbst kämpfen muss, begann ein Wandel.
Ich dachte früher immer, ich müsste mich einfach zu allem zwingen und immer noch mehr überwinden. Noch öfter ins kalte Wasser springen und noch öfter alles geben. Alles mit dem Ziel, gegen diese vermeintlich „schwache Natur“ vorzugehen. Ich war immer im Kampfmodus gegen mich selbst.
Schüchternheit überwinden, geht das?
Nach über 30 Lebensjahren, in denen eine Menge Selbsthass und destruktives Verhalten dabei war, kann ich dir nun voller Überzeugung verkünden: Ich finde mich inzwischen ziemlich okay. Sogar, dass ich hin und wieder schüchtern bin. Das momentan vielbemühte Wort „Selbstliebe“ würde mir zwar nicht über die Lippen kommen, aber ich bin mit mir im Reinen. Und du kannst es auch sein: Das erste, was ich verändern musste, war meine Einstellung zu mir selbst.
Seine eigenen Ängste anzunehmen, ist der erste Schritt, die Schüchternheit langsam aber sicher, abzubauen. Ich sehe meine Angst nicht mehr als Feind an. Sie gehört zu mir und in dem Moment und will mich beschützen. Indem ich sie annehme, wird die Situation schon besser. (Darüber kannst du in diesem Artikel noch mehr lesen: „Mut ist nicht das Gegenteil von Angst“). Wer sich selbst ablehnt, trägt Schäden an der eigenen Psyche davon.
Wenn wir also umdenken lernen und unsere Ängste erst einmal akzeptieren, dann werden wir mit der Zeit auch an den anderen Baustellen vorwärts kommen, auf die wir so stark fixiert sind: sich im Beruf öfter durchsetzen, die eigene Meinung sagen, anderen fest in die Augen sehen, nicht ständig auf sich herumtrampeln lassen, Freunde finden… und so weiter.
Wenn du dich selbst annimmst, wirst zu mit der Zeit erkennen, was dein ganz eigener Stil ist und damit ganz intuitiv und authentisch Fortschritte machen.
5 Tipps für mehr Selbstvertrauen
Ich habe dir 5 wichtige Punkte zusammengefasst, die mir persönlich geholfen haben, meinen Mut-Muskel zu trainieren. Schüchternheit überwinden ist ganz sicher kein Spaziergang und es ist mehr nötig, als nur diese 5 Tipps zu beachten. Schüchternheit überwinden ist vor allem ein innerer Prozess.
Aber für mich waren die folgenden Punkte sehr wertvoll und wenn du dranbleibst, können sie bestimmt auch dir helfen. Fang langsam an und beobachte die Veränderungen an dir:
#1 Fang klein an und mach dir keinen Druck.
👉 Fang zunächst mit etwas an, das dich nicht gleich überfordert. Stecke dir Ziele, die erstmal so klein sind, dass du nicht scheitern kannst. Das gibt dir Mut zum Weitermachen. Es muss nicht immer gleich der Sprung ins kalte Wasser sein. Je nachdem wie schüchtern du bist, könntest du dir vornehmen, jemanden nach dem Weg zu fragen oder überhaupt erstmal zu üben Blickkontakt aufzubauen.
Noch ein Beispiel: Du fühlst dich beim Schreiben wohler als beim Reden? – Okay, dann mach was draus! Wenn du einen Artikel liest, der dir richtig gut gefallen hat oder du einen tollen Vortrag gehört hast, dann sag das. Und zwar mit einer kurzen E-Mail. Du wirst mit jeder Mail ein Stück offener und die betreffende Person freut sich, dass sie Menschen mit ihrer Botschaft erreichen konnte. Deine Stimme ist wertvoll!
⚠️ Es ist nicht nötig, dass du in jeder sich bietenden Situation deine Komfortzone verlässt!
Die Komfortzone hat einen sehr wichtigen Nutzen: Du kennst dich dort aus, bist in deinem Wohlfühlbereich und kannst deine Akkus aufladen. Darum ist die Komfortzone erstmal deine Freundin. Deine Komfortzone in gesunden Dosen zu verlassen, wird dir helfen, sie immer weiter zu vergrößern und dich eines Tages in Situationen wohlzufühlen, die außerhalb dieser Komfortzone lagen.
An diesem Schaubild kannst du leicht erkennen, warum kleine Schritte nützlich sind: Sie schonen deine Energiereserven, während du trotzdem gefordert wirst und wachsen kannst. Zu große Schritte wiederum katapultieren dich in die Panikzone und laugen dich aus, wenn du dich zu stark forderst.
#2 Verstecken gilt nicht!
👉 Verstecke dich nicht vor deiner Angst. Wenn du schüchtern bist, kennst du die Situationen bestimmt ganz genau, in denen deine Schüchternheit durchkommt. Statt diese Situationen komplett zu meiden, versuche dich ihnen zu stellen. Wenn du ein stärkeres Selbstvertrauen möchtest, führt kein Weg daran vorbei. Sonst passiert genau das Gegenteil von dem, was du erreichen möchtest: Du könntest ein Vermeidungsverhalten entwickeln und die Angst wird mit jedem Mal noch größer.
Wenn du schwimmen lernen möchtest, musst du es ja auch immer und immer wieder probieren. Natürlich wirst du nicht gleich vom Drei-Meter-Brett in die Tiefe springen. Aber du wirst Trockenübungen machen, in flachen Gewässern üben und vielleicht eine Schwimmhilfe benutzen.
⚠️ Denk daran: Du hast jedes Recht dazu, Anfänger:in in etwas zu sein! Wähle kleine Schritte und du wirst merken, wie du mit der Zeit immer besser wirst.
Für Alltagssituationen kann das zum Beispiel bedeuten: Wenn du in einen Raum voller Menschen kommst, bist du vielleicht erstmal komplett überfordert. Du musst jetzt nicht auf eine Gruppe lossprinten und Small Talk anfangen. Aber du kannst andere freundlich grüßen. Vielleicht kommen andere dadurch sogar schon von allein auf dich zu. Es ist auch okay, wenn du zunächst abwartest und beobachtest.
#3 Bitte um Hilfe.
👉 Wenn du nur mit Leuten herumhängst, die genauso schüchtern und ängstlich sind wie du, dann wird sich nichts ändern. Ihr werdet euch nur gegenseitig dazu ermutigen, vor unangenehmen Situationen zu fliehen. Wenn dein Ziel ist, mutig zu sein, dann such dir Leute, die bereits mutig sind! Lerne von ihnen.
Meine beste Freundin in meiner Teenie-Zeit war ein extravertierter Mensch mit dem großen Drang überall hinzumüssen, wo viele Menschen sind. Durch sie habe ich neue Leute kennengelernt und wurde in die Gruppe integriert. Oft stellte ich fest: Die sind ja voll nett! Und die interessieren sich sogar für meine Meinung. Dadurch fiel mit der Zeit auch die Angst von mir ab, von anderen zurückgewiesen zu werden. Ein Realitätsabgleich muss stattfinden.
Wenn du Angst hast, allein auf ein Event oder eine Messe zu gehen, ist eine Verabredung übrigens auch klasse. Alleine kann einen die Gesamtsituation schnell überwältigen, aber mit einem Partner an der Seite ist vieles leichter. Als ich das erste Mal auf der Frankfurter Buchmesse war, habe ich mich zum Beispiel mit einer anderen Autorin verabredet, die ich von Instagram kannte. Wir hatten einen tollen Tag und sind heute noch regelmäßig in Kontakt.
#4 Fang an, regelmäßig Sport zu machen.
Ich habe schon von einigen den Einwand gehört: „Sorry, aber das ist mir zu einfach. Sport wird ganz sicher nicht meine Schüchternheit lindern und mir mehr Selbstsicherheit geben.“ Tja, was soll ich sagen: Manchmal sind es die einfachen Dinge, die den größten Nutzen haben! Wie mächtig die Auswirkung von Bewegung auf unsere Psyche ist, beweisen immer wieder neue Studien mit ängstlichen Menschen.2
Sport sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen und baut Stresshormone gleichzeitig ab. Und ich habe es selbst an mir festgestellt: Körperliche Stärke bewirkt auch mentale Stärke! Jeder noch so kleine Erfolg gibt mir mehr Selbstsicherheit und ermutigt. Natürlich kann Sport nicht alle Probleme in Luft auflösen – aber sie verbessern.
#5 Sei netter zu dir!
⚠️ Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der es oft darum geht, zu funktionieren. Bloß keinen Schritt zurück machen, jeden Tag besser sein. Das macht auch schüchternen Menschen schwer zu schaffen, die das Gefühl haben, sie müssten noch stärker aus sich herauskommen und sich noch mehr anpassen.
Und wenn es mit dem Mutigsein mal nicht so klappt, verfallen wir schnell in Schuldgefühle und klagen uns selbst an. Was uns wirklich in solchen Situationen helfen würde, ist Selbstmitgefühl. Überleg dir z. B. mal, was du zu einer Freundin sagen würdest, die sich gerade unwohl in ihrer Haut fühlt. Würdest du dann nicht etwas in dieser Art sagen?
👉 „Mach dir keinen Kopf, wir sind alle Menschen.“
👉 „Hey, kein Problem, wie kann ich dir jetzt helfen?“
Bei uns selbst fällt uns dieses Mitgefühl viel schwerer. – Ich habe für solche Momente eine wunderbare Übung erlernt, die ich heute mit dir teilen will. Ich habe sie während eines Kurses an der University of California, Berkeley kennengelernt und die Wirkung ist gewaltig! Die Übung stammt von Kristin Neff, die als Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung an der Universität von Texas in Austin arbeitet. Hier kannst du sie dir kostenlos anhören und mitmachen.
Erfolg muss nicht laut sein!
👉 Erfolg muss nicht laut sein, das ist das Motto unseres kostenlosen Podcasts Still & Stark. Unser Herzensanliegen ist es, dir zu zeigen, wie du in unserer lauten Business-Welt herausstechen kannst und dein volles Potenzial entfaltest. Erst recht, wenn du eher schüchtern und zurückhaltend bist! 💜✨
Darunter versteht man die Angst, von anderen Menschen beurteilt oder abgewiesen zu werden. In unterschiedlichem Maße ist jeder von uns in der einen oder anderen Situation schüchtern und das ist völlig okay.
Schüchternheit überwinden: Hilfreiche Tipps
- Lerne, deine Ängste anzunehmen.
Seine eigenen Ängste zu akzeptieren, ist der erste Schritt, die Schüchternheit langsam, aber sicher abzubauen.
- Fang langsam an und mache dir keinen Druck.
Stecke dir Ziele, die erstmal so klein sind, dass du nicht scheitern kannst. Das gibt dir Mut zum Weitermachen.
1 Quelle: https://www.welt.de/welt_print/article1917660/Schuechtern-war-gestern.html
2 Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3632802/
Schlagwörter: Alltag / Angst / Arbeit / Introversion / Job / Komfortzone / Mindset / Mut / Persönlichkeit / schüchtern / Schüchternheit / Selbstbewusstsein / Selbstmanagement / Selbstständigkeit / Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl
Toll geschrieben und so wahr! Finde mich im ein oder anderen Absatz (leider) selbst wieder.
Liebe Grüße,
Leonie
http://www.allispretty.net
Ganz ganz toller Beitrag!
Einen kleinen Einwand habe ich allerdings doch: Man ist nicht immer Herr über sein Leben…gerade auf der Arbeit muss man sich an gewisse Erfordernisse anpassen. Was das Privatleben betrifft, stimme ich dir vollkommen zu!
Du hast es wirklich ganz toll geschrieben und auf den Punkt gebracht, ich sag nur: Nur Mut, Übung macht den Meister :)
LG Jenny
Hey Jenny, dankeschön! :)
Was genau meinst du damit, dass man sich im Beruf an Erfordernisse anpassen muss? Hast du da ein ein bestimmtes Beispiel gedacht?
Im Prinzip sehe ich es so: Die meisten suchen sich ihren Job selbst aus, in dem Moment entscheidet man sich ja dafür oder dagegen, gewisse Regeln zu akzeptieren. Kein Spiel ohne Regeln. ;)
Ich habe meinen Job gekündigt, als ich gemerkt habe, dass er nicht zu dem passt, wo ich hin will. Ist sicherlich schwerer als im Privatleben, aber ich nicht zulassen, dass ein Job mein Leben beherrscht.
Ja genau das meine ich, du musst bestimmte Regeln einfach akzeptieren…sowas wie “Hackordnung”…du kannst halt einfach nicht so frei entscheiden, denn da gibts ja noch den Abteilungsleiter oder Bereichsleiter oder wie auch immer man es nennen möchte. Du musst dich diesbezüglich ins System einfügen, kannst deine Ideen (wenn du mutigi genug bist ;-)) anbringen und damit vielleicht dich selbt voranbringen. Aber letztendlich hat dann doch jemand anderes die Entscheidungsgewalt.
Klar, das ist natürlich immer so. Aber ich kann mich ja dennoch entscheiden, für wen ich arbeite und inwieweit ein bestimmtes System zu mir passt. Das meinte ich. :)
So etwas wie Freiheit im absoluten Sinn gibt es nicht und das wäre auch sicherlich gar nicht gut.
ein sehr toller Post! habe hiernach direkt den Brigitte-Beitrag gelsen, der mir mindestens genauso gut gefallen hat. auch ich ertappe mich an der einen oder anderen Stelle des Textes dabei genickt zu haben.
… etwas sehr wichtiges, dass mir mal jemand gesagt hat, ist, dass man sein Herz an Dinge (oder Menschen) binden muss um mit ihnen glücklich zu werden. für mich erforderte genau das eine ganze Menge Mut, denn wer sein Herz öffnet, kann auch schnell verletzt werden. doch genau das schien der Schlüssel zu sein … denn als ich mein Herz wirklich zu öffenen begann, wurde die Welt auf einmal bunter und weniger verletzend mir gegenüber.
danke für den lehrreichen Text!
<3 Tina
https://liebewasist.wordpress.com/
Hi Tina, da sprichst du etwas sehr wichtiges an! Ich stimme dir absolut zu, es braucht eine Menge Mut, um sich verletzlich zu machen! Das kenne ich nur zu gut. Ein Eisblock zu sein, gibt zwar Schutz und Sicherheit, aber man wird mit der Zeit ganz schön einsam. ;)
Danke für diesen schönen Kommentar! :)
Hallo Melina,
danke für die tollen Tipps! Vor allem die Sache mit dem Freundeskreis kann ich bestätigen. Ich war früher auch extrem schüchtern. Mit der Zeit habe ich mich immer mit sehr extrovertierten Personen angefreundet (wenn auch unbewusst) und das hat mir extrem geholfen, weil man gar nicht anders kann als mitzumachen und aus sich raus zu kommen.
LG
Hey Anja,
cool zu hören, dass andere die gleiche Erfahrung gemacht haben! Ja, du hast recht, eigentlich ist es gut nicht immer die Wahl zu haben – so wird man wenigstens gezwungen die Komfortzone zu verlassen. ;)
Liebe Grüße
Hey Melina,
ich mag den Post sehr. Finde deine “Schreibstimme” sehr angenehm und gut zu verstehen.
Die Tipps sind richtig gut, und kann sagen das 1 & 3 für mich schon besonders gut funktioniert haben. Und was Tipp zwei, mit den E-Mails angeht, da denkt man irgendwann auch schon fast gar nicht mehr drüber nach. Mittlerweile schreibt man einfach drauf los. Man sitzt nicht mehr 2 h an einer Mail und überlegt hin und her was man schreiben soll oder ob man überhaupt noch auf “Senden” drückt.
Ich war früher auch relativ schüchtern und hatte immer Hemmungen Unbekannte anzusprechen (zumind. nach der Kindheit, als Kinder sind wir da irgendwie alle anders). Für mich musste sich das dann aber gezwungenermaßen ändern. Ich habe mir vor Jahren mal in den Kopf (zum Ziel ^_^) gesetzt Portraits zu Fotografieren (Scheint also so als hätte Tipp Nr. 4 dann auch geholfen ). Da musste ich mich natürlich irgendwie trauen Fremde Menschen anzuschreiben/kennen zu lernen/etc. Also habe ich dann angefangen Leute online anzuschreiben, um mit denen Fotos zu machen. Mit jeder neuen Bekanntschaft wurde alles immer einfacher.
Liebe Grüße,
Sam Figueroa
Hey Sam,
vielen Dank für den ausführlichen Kommentar! Ich freue mich immer total, wenn Leute mir ihre Geschichte erzählen! Ja, ich kann mir gut vorstellen wie viel Überwindung es kostet, fremde Menschen zu fragen, ob man sie fotografieren darf. Aber gut, dass du es trotzdem gemacht hast, denn deine Bilder sind wirklich schön! Besonders die Hochzeitsbilder in deiner Galerie sind toll! :)
Liebe Grüße
Melina
Guter Artikel und das Bild hat mich zum Schmunzeln gebracht :)
“The future depends on what we do in the present” (Gandhi)
Lg, Moni
Haha, das freut mich! ;)
Danke für das Zitat, das kannte ich noch nicht! :)
Liebe Melina …. Ich finde deinen Blog echt toll. Habe deine Seite schon einer Freundin weiter empfohlen.
Ich bin nun auch mal mutig. Es gibt diesen einen Satz. “Sich ein dickes Fell zulegen”. Diesen Satz konnte ich mir in der Schule schon anhören und jetzt vor kurzem bei der Arbeit. Ich finde diesen Satz nicht sehr hilfreich. Muss ich ein dickes Fell haben ?
Hey Katinka, danke für das liebe Kompliment! :)
Ist eine gute Frage! Ich benutze den Satz auch manchmal.
Für mich persönlich bedeutet ein dickes Fell eigentlich nichts schlechtes, ich wünschte nämlich selbst, ich hätte eins. ;) Ich grübele nämlich viel zu lange über Dinge nach, die Leute zu mir gesagt haben. Ein bisschen mehr Gelassenheit und Ignoranz solchen Leuten (die gar nicht merken, dass ihr dummes Geschwätz andere verletzen kann) gegenüber finde ich ganz angebracht.
Wie verstehst du den Satz mit dem “dicken Fell” denn für dich selbst? :)
Hallo,
Erstmal ein großes Lob an deine Artikel.
Ich habe mit ähnlichen Problemen zu kämpfen und da ich mir Punkt eins deiner Liste schon angefangen habe, mache ich jetzt mit Punkt 2 weiter. Ich habe noch nie einen Kommentar auf einer Internetseite hinterlassen, da ich mir immer gedacht habe: “ach, die wissen das ja schon was ich zu sagen hab” oder “das interreysiert ja sowieso keinen…”.
Du hast mir nun den Mut gegeben aus mir herrauszugehen und auch in Zukunft mehr zu wagen.
Liebe Grüße
Marlene
Hallo Marlene,
ich freue mich total, dass du hier kommentiert hast! :)
Ich mochte das anfangs auch nicht, aus dem gleichen Grund wie du. Ich dachte auch immer: “Das Internet ist so riesig, ich bin nur ein kleiner Fisch in einem großen Teich.” Aber egal – selbst wenn es schon hundertmal von anderen Leuten gesagt wurde – deine Meinung zählt immer. Ich freue mich immer wahnsinnig über Feedback, egal ob hier auf dem Blog oder sonst wo. Ich habe ja nichts davon, meine Meinung in die Welt zu schreien, da könnte ich genauso gut mit einer Wand reden. Es geht immer um jede einzelne Meinung, sonst würde ich nicht so viele nette Menschen kennenlernen. ;)
Also in diesem Sinne: Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Mach weiter so, es lohnt sich!
Liebe Grüße
Melina
Hallöchen,
so, dann fange ich jetzt einfach mal mit Punkt Nr 2 an und hinterlasse meinen ersten Kommentar! Deine Beiträge sind super und ich werde mich jetzt noch durch ein paar weitere lesen. Dein Schreibstil ist wirklich klasse und super motivierend.
Ich lebe und arbeite in Irland. Die Iren sind Meister im Smalltalk und könnten den lieben langen Tag mit anderen schnacken. Ich hingegen habe noch sooo viel zu lernen. Gerade in Situationen in denen sich viele, neue Leute in einem Raum befinden werde ich stumm. Ich brauche sehr viel länger neue Bekanntschaften zu schließen und neue Leute kennenzulernen (ich bin anfangs zudem immer sehr skeptisch) – nicht gerade vorteilhaft wenn man die Heimat, Freunde und Familie verlässt und sich einen neuen Freundeskreis aufbauen möchte.
Ich bin motiviert etwas zu ändern und werde mir deine Tips zu Herzen nehmen :)
Liebe Grüße von der grünen Insel,
Melanie
Liebe Melanie,
wow – du bist wirklich einen mutigen Schritt gegangen, “einfach so” nach Irland zu ziehen und deinen ganzen Bekanntenkreis quasi neu aufzubauen. Das ist bestimmt aufregend und herausfordernd zugleich! :) Irland ist toll, ich habe nur die schönsten Erinnerungen an meine Reise (ich war damals 12).
Alles Liebe für dich und weiter so!
Melina
super beitrag
und du hast so recht, was das konstruktive feedback in deutschland angeht. das kannste in der regel lange suchen.
bin heute über deinen blog gestolpert, via bento.
würde mich selber nicht als schüchtern ansehen, aber ich denke jeder hat bereiche, in denen er schüchterner ist, als in anderen bereichen.
deswegen bin ich froh, das ich dich hier gefunden habe.
Schön, dass du hier bist! Du hast Recht, nicht bei jedem zieht sich das durch jeden Lebensbereich wie bei mir. Gibt aber immer mal wieder Situationen, in denen jeder einen Schub Selbstvertrauen gebrauchen kann, genau wie du es selbst sagst. Freut mich, dass dir meine Themen gefallen! :)
Toller Beitrag, sehr schön auf den Punkt gebracht. Und ein guter (verspäteter) Jahresvorsatz für mich ?.
Cooler Beitrag :) Hab ich gerade erst entdeckt.
Mir ging es sehr lange so ähnlich. Mir hat dann letzendlich extrem geholfen im Verkauf zu arbeiten, weil dort war ich gezwungen viele Stunden am Tag mit Menschen zu reden. Die Schüchternheit wurde dann mit der Zeit immer schwächer.
Liebe Grüße
Hi Gustav!
Kann ich mir gut vorstellen. Auch wenn es am Anfang schwer ist… vor der Angst wegzulaufen macht am Ende doch alles nur noch schwerer. Genauso ging es mir auch. Im Verkauf war ich zwar nie (das ist sicher der perfekte “Intensiv-Kurs”!), sondern ich bin eher den langsamen Weg gegangen. Ich hatte niemanden, der mir von außen “positiven” Druck gemacht hat. Den musste ich irgendwie selbst erzeugen. :)
Liebe Grüße,
Melina
Liebe Malina,
danke für den tollen Artikel. Sich an extrovertierte Leute ranzuhängen ist ein guter Plan und ich bin auch der Meinung je öfter man aus sich rauskommen muss oder einfach mitgerissen wird, umso leichter fällt es.
Ich falle aber auch schnell in das Vergleichen, denn viele extrovertierte Bekannte haben einen großen Bekanntenkreis und der wächst auch noch stetig … und bei mir tut sich zwar auch etwas, aber es dauert halt. Meine Erfolge wahrzunehmen, fällt im Vergleichen-Modus halt schwerer. Liebe Grüße, Sabine
Hallo Sabine, ich bin auch so, daß ich mich dann eher mit den anderen Selbstbewussten Leuten Vergleichen würde.. Weil ich es leider schon immer so gemacht habe.
Aber komischer Weise kann ich von mir behaupten dass meine Freundschaften eine besondere Tiefe haben.
Und ich bin zu echtem Mitgefühl fähig.
Vielleicht sind solche Eigenschaften typisch für Schüchterne / Unsichere Menschen.
Ich werde auf jeden Fall das mal näher anschauen.
Sind deine Freundschaften auch tieferer Natur und bist du auch zu echtem Mitgefühl fähig?
LG Martina
Hallo Melina,
Ich finde diesen kleinen aber feinen Beitrag zur Schüchterheit sehr inspirierend.
Vor allen 5 Punkten fand ich den Gedanken, der mir ein Auge geöffnet hat, dass man nicht gegen sich selbst kämpfen und seine eigen Ängste annehmen muss, damit ich meine Ängste abbauen kann.
Liebe Grüße Nico :)
Hi Nico,
ja den Teil finde ich auch am wichtigsten. :)
Hab einen schönen Abend,
Melina
Liebe Melina,
Super Artikel mit sehr praxisnahen Tipps :)
Ich war selbst auch lange Zeit schüchtern und habe mich in einigen Punkten wiedererkannt…vor allem musste ich lernen, dass es nicht eine einmalige Angelegenheit ist, seine Schüchtern abzulegen, sondern viele kleine und große Mutausbrüche braucht (ich liebe dieses Wort übrigens).
Alles Liebe,
Johannes
Hi Johannes,
ich mag das Wort auch total. Ist aber nicht meine Erfindung, habe es auch irgendwo aufgeschnappt. :)
Liebe Grüße!
Hallo liebe Melina,
Ein wirklich toller Artikel zum Thema Schüchternheit überwinden. Toll, dass du am Ende eine Aufgabe erstellst, das ermutigt mich und hat mir einen kleinen Motivationsschub gegeben. Ich denke, ich werde sowieso alle deine Tipps umsetzen, fange zunächst aber mit dem Sport an.
Vielen Dank für die Inspiration und liebe Grüße
Malin
Liebe Melina!
Ich bin gerade mal 14 Jahre alt. Ich habe aber riesige Probleme vor meiner Klasse zustehen. Heute hatte ich in der Schule erfahren, dass wir eine Presentation halten müssen, und ich hatte micht nicht gemeldet. Ich hatte Angst. Ich kann es einfach nicht beschreiben. Ich bekommen geschwitze Hände, stottere und könnte fast wegrennen. Ich schaffe es immer gerade noch, aber will der Schüchternheit endlich ein Ende setzten. Deshalb habe ich heute, dann nach der Stunde den Lehrer nochmals gefragt ob ich die Präsentation in 2 Wochen machen kann und er stimmte zu.(die nächste Stunde wäre genau in 2 Wochen), und ein paar andere tragen auch noch vor. Meine Lehrer wissen ja auch schon das ich SEHR schüchtern bin. Ich lese immer sehr leise und selbst wenn wir Meetings über den Computer haben, und die Klassen nicht einmal vor mir ist, werde ich sogar noch nervöser. Könntest du mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich mich gut vorbereiten könnte, in 2 Wochen? Ich weiß das ist nicht blitzschnell möglich aber doch, dass ich etwas gelassener werde. Denn schon alleine das kommentieren, hat mich schon etwas Mut gekostet, weil ich oft Menschen leider schnell vertraut habe, und ich danach viele Niederlagen erleben musste, was mein Grund ist,dass ich keine Freunde habe. Ich hoffe, ich schaffe die Angst zu überwinden.
Und übrigens du hast einen ganz tollen Artikel geschrieben. Gut das es Meschen gibt, die anderen Menschen mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen helfen wollen. Danke. Ich würde mich sehr um eine Antwort freuen.
Alles Liebe Sarina
Hallo liebe Sarina,
wie schön, dass du mir schreibst und danke für das Lob! Ich kann dich so gut verstehen, Präsentationen sind mir auch nicht leichtgefallen. Vielleicht helfen dir ein paar dieser Tipps: https://vanilla-mind.de/praesentieren-ohne-panik/
Was ich übrigens – damals wie heute – sehr hilfreich finde, ist zuhause mit der Familie zu üben. Die Situation wirklich nachzustellen, wie es live aussehen könnte, damit man einen Testlauf hatte und schon an Zuhörer gewöhnt ist. Damit habe ich mich immer sicherer gefühlt.
Bei all den Tipps, denk aber unbedingt auch daran, dir Ruhe zu gönnen und Dinge zu machen, die dir Spaß bringen und dich entspannen. Sonst passiert es schnell, dass man sich noch verrückter macht. Schreib dir am besten auch jeden Tag mindestens eine Sache auf, die richtig gut war. Das gibt dir Kraft für kommende Herausforderungen. :) Alles Liebe ❤︎
Es sind gute Tips, das wird mir bestimmt weiterhelfen. Ich möchte mich gerne dieses Jahr bei der Polizei Bewerben da der Beruf sehr spannend ist. Ich hab neulich ein Praktikum da gemacht und viele haben gesagt das ich zu Schüchtern bin und das ich es ändern sollte wenn ich zur Polizei möchte. Ich kann das schon verstehen, man muss sich ja auch durchsetzen können. Hoffentlich wird das was bis nächstes Jahr, damit es besser wird. Was ich gemerkt habe ist das ich schon eine ganze Zeitlang anderen länger in die Augen schauen kann und das ich mich mehr traue aber das reicht wohl noch nicht ganz. :)
Hi Sophia,
das klingt doch schon nach tollen Fortschritten! Ich glaube, dass du da mit der Zeit reinwachsen kannst, selbst wenn du momentan nicht zu den offensten/selbstsichersten Menschen gehörst. Du wirst in deiner Ausbildung so viel lernen, auch in Sachen Psychologie und Ausstrahlung, das dich sicherer werden lässt. Und unterschätze auch nie die Ausstrahlung einer Uniform! ;)
Alles Liebe für dich,
Melina
Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel. Wer heimlich verliebt war, weiß, wie sehr man dabei leidet. Die eigenen Gefühle müssen unter einem dicken Mantel versteckt werden. Warum auch immer. Die Gründe dafür sind sehr vielschichtig.
Ich hatte einen Kollegen, der heimlich in eine Mitarbeiterin verliebt war. Immer wieder versuchte er, einen Anlass zu finden, ihr seine Liebe zu gestehen. Aber jedesmal, wenn es so weit hätte sein können, kam etwas dazwischen.
Solche Menschen,die ihre Zuneigung für jemand anders nicht zeigen können, leiden selber häufig am meisten darunter. Sie sind zu schüchter, zu verklemmt oder haben ein viel zu geringes Selbstwertgefühl, um mutig genug zu sein, jemanden anzusprechen, den sie sehr mögen.
Mein bester Freund ist so eine Person. Er ist talentiert, beruflich erfolgreich und eine sehr liebenwürdig, einfühlsame und charmante Persönlichkeit. Leider ist er aber viel zu schüchtern, und das mit Anfang 30, mit seiner verehrten Nachbarin in Kontakt zu kommen.
Ich hatte ihm vorgeschlagen, sie einmal auf ein Abendessen einzuladen. Bis heute konnte er nicht über seinen Schatten springen und sie einfach dazu einladen. Er schafft es einfach nicht, in Kontakt mit Frauen zu kommen.
Die Anzeichen dafür, dass jemand heimlich verliebt ist, haben Sie sehr gut beschrieben.
Eine Frau erkennt einen heimlich Verehrer meist recht schnell, falls Sie Kontakt zu ihm bekommt. Wenn er ihr allerdings nicht auffällt, sie nie anspricht, dann bleibt die Liebe wohl unerfüllt. Welch schreckliches Schicksal, ohne Liebe leben zu müssen.
Deswegen ist es wichtig, an seinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, wenn man einen Partner oder eine Partnerin sucht. Heute gehört schon sehr viel Mut dazu, jemanden einfach anzusprechen. Die meisten Paare, die ich kennen, haben sich über Facebook oder eine andere digitale Plattform kennengelernt.
Ich bin sehr froh, dass ich das Problem von zu großer Schüchternheit nicht habe. Wenn mir jemand gefällt, ich ein Mädchen interessant finde, dann spreche ich sie einfach an. Aber zum Glück habe ich meine Traumfrau schon gefunden.
Hallo Danke für die Ratschläge.
Ein sehr nützlicher Artikel. Vielen Dank dafür!
Guten Tag und viel Sonnenschein
Dieser wunderbare Artikel hat mir viel gesagt. Schon früher stand ich auf einer Party alleine in der Ecke. Und ich traute mich nicht, mit jemandem zu sprechen. Ich kann nicht mit Personen reden, egal ob ich sie persönlich schon kenne oder ob sie mir fremd sind. Und das macht es mir recht schwer, Freunde zu finden. Ich glaube, jeder braucht einen Menschen, dem man vertrauen kann. Und der Artikel gibt mir Hoffnung, mein persönliches Ziel zu erreichen.:)
Vielen Dank und schöne Grüße Bruno