„Ich bin nicht schüchtern, verdammt! Ich will nur einfach gerade nichts sagen.“ So manch introvertierte Person nimmt es einem richtig übel, wenn man unbedacht den folgenden Satz raushaut: „Jetzt sei mal nicht so schüchtern und komm aus deinem Schneckenhaus!“ – Schüchtern oder introvertiert: Das ist nicht dasselbe, da sind sich Forscher:innen und Psycholog:innen einig. Trotzdem werden diese beiden Begriffe immer wieder durcheinander gebracht. Selbst in Magazinen und Zeitungen kann man das beobachten.
Das Wichtigste in Kürze:
❌ Schüchternheit und Introversion sind zwei grundverschiedene Eigenschaften, die von außen allerdings schwer zu unterscheiden sind
💡 Hinter Schüchternheit verstecken sich soziale Ängste
🔧 Soziale Ängste kann man überwinden und selbstbewusster werden
🧬 Introversion ist ein genetisch festgelegtes Charaktermerkmal
Schüchtern oder introvertiert? Warum wird das so oft verwechselt?
Kurz gesagt: Weil ihr Verhalten von außen recht ähnlich erscheinen kann. Denk mal an eine Person, die ruhig ist, in Gruppen nichts sagt und etwas reserviert wirkt. Warum ist sie so zurückhaltend? Der Grund dafür kann Schüchternheit, Introversion – oder sogar beides sein.
Das klingt etwas verwirrend, nicht wahr? Tatsächlich gibt es schüchterne Introvertierte, aber auch schüchterne Extrovertierte. Das eine muss aber nicht zwangsläufig das andere bedingen.
Was ist Schüchternheit?
👉 Schüchternheit ist eine antrainierte, soziale Angst. Schüchterne Personen fühlen sich unwohl und gehemmt, wenn sie unter Menschen sind.
Schüchternheit an sich ist erst einmal etwas ganz Normales. Wir alle fühlen uns in der einen oder anderen Situation mal unwohl oder gehemmt. Schüchterne Personen werden sogar als sehr sympathisch aufgrund ihres bescheidenen Auftretens wahrgenommen. Schüchternheit kann für die Betroffenen aber auch zu einer Qual werden, wenn sie besonders stark ausgeprägt ist: „Es ist so süß, wie schüchtern du bist!“ ist dann auch kein Bonus mehr im zwischenmenschlichen Miteinander.
Ich bin früher sehr schüchtern gewesen, weil ich vor anderen Menschen sehr besorgt darüber war, was sie von mir denken könnten. Ich hatte Angst, etwas Falsches zu sagen und mich vor anderen lächerlich zu machen. Nach außen hin wirkte ich ruhig, meine Ängste konnte mir niemand ansehen – aber in mir spielten sich Horrorszenarien ab:
😱 „Bin ich gut genug?“
😓 „Was, wenn ich etwas Peinliches sage?“
😣 „Was werden die anderen von mir denken, wenn ich…?“
Grübel, grübel, grübel…
👉 Soziale Ängste können zu einem Mangel an Selbstvertrauen, schweren Selbstzweifeln und Vermeidungsverhalten führen.
Im schlimmsten Fall kann aus Schüchternheit sogar eine psychische Erkrankung werden und man zieht sich immer mehr in sich zurück. Dann spricht man von einer sozialen Angststörung oder einer sogenannten Sozialphobie.
Schätzungen zufolge sollen etwa 8,5% der Bevölkerung an einer sozialen Angsterkrankung leiden – das ist gar nicht mal so wenig! Borwin Bandelow, Psychiater, Psychotherapeut und Experte für Angststörungen, erklärt dazu: „Körperliche Ausdrucksformen wie blass oder rot zu werden, Zittern oder plötzlicher Harndruck sind schon erste Anzeichen einer sozialen Phobie. Die Grenzen sind aber fließend.“1
Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Angst uns zu stark einschränkt und uns davon abhält, unsere Ziele und Wünsche umzusetzen, ist es höchste Zeit, etwas zu ändern! Das Leben ist da, um gelebt zu werden, tiefe Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen – aber ganz sicher nicht, um sich von den eigenen Ängsten beherrschen zu lassen.
Mir fiel es früher unglaublich schwer, auf andere Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Wie schwer, das merkte ich schmerzlich, als ich mich selbstständig machte und mich in der Situation wiederfand, über mich und meine Arbeit sprechen zu müssen.
Es ist traurig, wenn man als schüchterner Mensch auf andere zugehen möchte, Lust auf Austausch und Gemeinschaft hat – aber ständig von Nervosität und Selbstzweifeln davon abgehalten wird.
👉 Wer unter Schüchternheit leidet, schaut oft ins Außen. Man zieht ungesunde Vergleiche mit anderen und glaubt, dass alle anderen es draufhaben – nur man selbst irgendwie nicht.
Man bewundert andere für ihre Eloquenz, ihr Talent Leute zu unterhalten oder dass sie nie um einen schlagfertigen Kommentar verlegen sind. Während man sich selbst anklagt, angeblich nicht „normal“ zu sein und nirgends hineinzupassen – sei es im Kolleg:innenkreis auf der Arbeit oder privat im Freundeskreis. Aber nun zu den guten Nachrichten:
Schüchternheit kann man überwinden
Schüchternheit, bzw. soziale Ängste, sind erworben. Wir werden nicht mit Selbstzweifeln geboren, sondern wir haben sie uns antrainiert – sei es durch unsere Erziehung oder bestimmte Erfahrungen u. s. w.
Schüchternheit ist also eine Eigenschaft, die wir schrittweise überwinden können. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, wie ich durch Selbstreflexion, das Erlernen von Resilienz und Achtsamkeitstechniken meine Schüchternheit in Selbstvertrauen umwandeln kann. Etwas schüchtern bin ich immer noch, aber ich kann es mittlerweile gut kontrollieren.
Buchtipp: Verstecken gilt nicht
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Ich habe mir damals eine Gegenstrategie verordnet, um endlich Selbstvertrauen zu entwickeln. Wie mir das gelungen ist, zeige ich dir in Verstecken gilt nicht. Es ist ein Mutmachbuch, das das dir hilft, dein Schneckenhaus zu verlassen und zu dir zu stehen. Hier kannst du es bestellen*.
Es gibt eine Menge Wege, sich selbst besser kennenzulernen und das eigene Selbstvertrauen zu trainieren. Du sollst dich in deinem Leben schließlich frei bewegen können und deine Ziele erreichen. Egal, ob im Privatleben oder im Beruf. Neue Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen hängt von der Fähigkeit ab, erfolgreich mit anderen zu interagieren. Das kannst du z. B. in unserem Online-Kurs Intuitiv Netzwerken lernen.
Was heißt es, introvertiert zu sein?
👉 Introversion ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal. Ob ein Mensch eher introvertiert oder mehr extrovertiert ist, ist Veranlagung.
Stell es dir am besten wie eine Skala vor. Die meisten Menschen liegen auf diesen beiden Polen eher in der Mitte. Das nennt man dann ambivertiert.
Die Begriffe Introversion und Extroversion gehen zurück auf den Psychiater C. G. Jung. Ihm zufolge gibt es zwei Welten, in denen jeder von uns lebt: Die innere Welt und die äußere. Wenn wir mit der Welt „da draußen“ interagieren, verhalten wir uns extrovertiert. Beispiele: Wenn wir uns mit anderen Menschen unterhalten, eine Veranstaltung besuchen oder an einem Meeting teilnehmen.
Wenn wir hingegen in unserem eigenen Kopf sind, verhalten wir uns introvertiert. Beispiele: Wenn wir ein Buch lesen, über ein Problem nachdenken oder unsere Gefühle wahrnehmen.
Jeder von uns kennt also beide Welten und bewegt sich auch in beiden!
👉 Die wichtige Frage ist: Welche dieser beiden Welten bevorzugen wir tendenziell? Wie tanken wir unsere Akkus am besten auf?
Während Introvertierte weniger Stimulation von außen benötigen und gerne für sich sind, um ihre Gedankenwelt zu ordnen, brauchen Extrovertierte in der Regel ein höheres Maß an externer Stimulation, um sich wohlzufühlen. Das ist so, weil Extrovertierte mehr Dopamin benötigen, während Introvertierte über eher empfindliche Dopamin-Rezeptoren verfügen. Dadurch fühlen sich Introvertierte schneller überstimuliert als Extrovertierte. Deshalb benötigen sie mehr Zeit allein, um ihre Akkus wieder aufzuladen.
Wichtig: Wir sollten nicht annehmen, dass unsere Persönlichkeiten in Stein gemeißelt sind. Introversion und Extroversion prägen unsere Persönlichkeiten zwar, aber sie legen uns nicht auf ein bestimmtes Verhalten fest!
Ein simples Beispiel: Ich konnte mir früher beim besten Willen nicht vorstellen, als Speakerin auf Events zu sprechen oder in Fernsehen und TV Interviews zu geben. Das alles bereitet mir heute kein allzugroßes Kopfzerbrechen mehr. Heißt das, dass ich eine Rampensau geworden bin? Nein. Aber ich bin nicht so zurückgezogen und in mich gekehrt, wie ich es früher einmal war.
👉 Achtung: Introvertierte zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie immer still sind. Introvertiert zu sein legt Menschen nicht auf bestimmte Verhaltensweisen fest! Sondern dieses Merkmal sagt lediglich aus, wie Menschen Energie beziehen.
Nun kennen wir die Definition von introvertiert. Aber wo liegt der Unterschied?
Introvertierte können sich entscheiden, sozial zu sein und mit anderen zu interagieren. Manchmal wollen sie es einfach nicht, weil sie gerade Ruhe brauchen. Oder weil sie die Situation gerade lieber von außen beobachten. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie ängstlich sind.
Schüchterne Menschen fühlen sich allerdings nicht so, als hätten sie eine Wahl. Ihnen machen ihre Ängste einen Strich durch die Rechnung, obwohl sie eigentlich gerne am Geschehen teilnehmen würden. Wir erinnern uns, die Grübelfalle.
Mit diesem Beispiel wird der Unterschied deutlich
Schüchtern oder introvertiert? Dass das nicht unbedingt von außen erkennmar ist, wird an diesem Beispiel deutlich: Angenommen, wir befinden uns auf einer After-Work-Party. Zwei Personen sitzen auffallend still da und halten sich im Hintergrund, statt sich ins Getümmel zu stürzen. Beamen wir uns einmal in ihre Köpfe:
👉 Die introvertierte Person denkt:
„Ganz schön voll hier. Ich würde mich lieber in Ruhe unterhalten als zu tanzen. Ich glaube, ich werde langsam gehen.“
👉 Die schüchterne Person denkt:
„Ich gehe lieber nicht tanzen. Ich habe Angst, was andere von mir denken könnten. Bestimmt sehe ich total komisch aus und werde ausgelacht.“
Erkennst du den Unterschied?
👉 Fazit: Introvertierte und Schüchterne kommen oft ähnlich ruhig rüber.
Hinter den Kulissen sieht es aber völlig unterschiedlich aus. Wir müssen einen Menschen erst einmal kennenlernen und ihm zuhören, bevor wir wirklich verstehen können, was ihn antreibt.
Deshalb: Nie vorschnell ein Urteil über andere fällen!
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Introversion ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal. Ob ein Mensch eher introvertiert oder mehr extravertiert ist, entscheiden die Gene. Schüchternheit hingegen ist eine soziale Angst, die man mit der Zeit erworben hat.
Schüchternheit ist eine soziale Angst. Das heißt, die Betroffenen fürchten sich vor der Beurteilung durch andere Menschen und machen sich viele Gedanken darüber, was andere von ihnen denken. Schüchternheit an sich ist erst einmal etwas ganz Normales. Wir alle fühlen uns in der einen oder anderen Situation unwohl oder gehemmt. Schüchternheit kann für die Betroffenen aber auch zu einer Qual werden, wenn sie besonders stark ausgeprägt ist
Schüchternheit ist nicht ohne Weiteres von außen zu erkennen. Es gibt aber ein paar Anzeichen, die auf schüchternes Verhalten hindeuten: Schnelles Erröten, das Meiden von Blickkontakt in Gesprächen, gehemmtes und angespanntes Verhalten u.a.…
Quelle 1: https://www.welt.de/welt_print/article1917660/Schuechtern-war-gestern.html
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Schlagwörter: Angst / Buchtipps / Introversion / Karriere / Mindset / Persönlichkeit / Schüchternheit / Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen
Jetzt eine Frage: ich halte mich eigentlich für extravertiert – aber IMMER, wenn andere Menschen im Raum sind, die sich in den Mittelpunkt drängen – lasse ich ihnen den Vortritt, weil ich die Ellenbogenmentalität hasse, und es mir zu dämlich ist, da mitzumachen. Da macht sich ein Gefühl in mir breit, das mich zwingt, mich komplett zurückzuziehen und nicht zu kämpfen.
Und ich frage mich schon die ganze Zeit – was ist das? Woher kommt das und wie kann ich das eindämmen?
Denn so überlasse ich oft anderen das Feld, ohne das zu wollen. Allerdings will ich eben auch nicht um dieses Feld kämpfen müssen (ich sage nur – Bloggerevents!)
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/
Hi Esra :)
ist es nicht interessant, wie wir uns scheinbar oft widersprüchlich in Situationen erleben?
Oh das kenne ich auch gut. Wobei ich eher introvertiert bin allgemein. Ich glaube das ist so eine Art Frustvermeidung die man wohl in der Kindheit schon lernt (kann dir das Hörbuch “Das Kind in dir muss Heimat finden” empfehlen – ist halb so esoterisch wie es klingt). Wenn du zB. keine Geschwister hattest, oder immer die warst die jeden Streit beendet, dann willst du wohl der Situation lieber ausweichen. Das ist wohl einfach eine Angewohntheit weil du nicht gerne in den direkten Machtkampf gehst. Andere Menschen sind halt stur und beharren bockig auf ihrer Meinung und wir versuchen krampfhaft jede Eskalation zu vermeiden. Ich glaube man muss hier teilweise einfach lernen drüber zu kommen und sich zu behaupten. Auch wenn man dazu mal fies oder laut werden muss.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at
Liebe Melina,
Wow, ein tolles Video! Ich bin sehr froh, dass du dich dazu entschieden hast, mag ich doch deine Insta-Stories schon so gerne. Du wirkst wie immer super sympathisch und das Video ist echt toll strukturiert und aufgebaut. Ich freue mich schon auf mehr ;)
Liebe Grüße
Nadine
Danke! :)
Die Introversion vs. Schüchternheit-Sache finde ich sehr spannend. Mir wurde auch erst vor kurzem klar (auch mit Hilfe deines Blogs und Buchs), wo der Unterschied ist. Und an mir und meinem ebenfalls introvertierten, aber nicht schüchternem Mann kann ich live miterleben, wie sich das im täglichen Leben auswirkt ;)
Ich bin froh dass ich dich bei Instagram entdeckt habe,lese auch dein Buch und muss sagen- es hilft enorm,da ich anfange mich mehr zu reflektieren und bewusster Dinge im Alltag ausprobiere bzw.auch wahrnehme, wie ich an bestimmte Situationen heran gehe.
Alles in allem kann ich für mich nur sagen: VANILLA MIND trat im richtigen Moment in mein Leben! Danke dir :)
❤️
Hallo Melina,
Ich finde immer wieder sehr viel Hilfreiches und Ínformatives in deinem Blog.
Ob ich nun einfach nur Schüchtner (manche nennen es auch einfach ängstlich) oder auch teilweise introvertiert bin, kann ich so genau gar nicht sagen.
Es gibt Zeiten da brauche ich den Trubel, die Aufmerksamkeiten in meinem Umfeld um daraus Kraft und Energie zu schöpfen und dann wieder will ich tagelang niemanden sehen und würde mich am liebsten im Schneckenhaus verkriechen, weil mir das einfach zu anstrengend ist.
Ich habe es mir aber auch täglich zur Aufgabe gemacht mit meinen Ängsten und perönlichen Grenzen zu stellen. So kann ich mit vielen Umständen mittlerweile deutlich gelassener umgehen als noch vor ein paar Jahren.
So hätte ich mich ohne Alkohol früher nie mit fremden Menschen unterhalten. Das geht mittlerweile ganz gut.
Probenleitung bei uns im Verein? Ging früher überhaupt nicht. Mittlerweile unterichte ich die Jugendlichen seit 3 Jahren und stehe als Dirigent mit auf der Bühne und präsentiere unsere Kids (ich hätte vor ein paar Jahren schon nicht mit den Kids geübt, damit ich ja nicht in die Situation komme auf einmal auf der Bühne in der ersten Reihe zu stehen und die Kids vorzustellen).
Mal sehen, wie es werden wird, wenn in anderthalb Jahren die mündliche Prüfung für meine Fortbildung ansteht. Lange habe ich die Fortbildung eben wegen der mündlichen Prüfung vor mir her geschoben.
Hi Rebecca,
ich glaube es ist auch gar nicht so wichtig dem Ganzen immer ein bestimmtes Label zu verpassen. Es ist interessant, deine Entwicklung zu lesen, richtig toll was du erreicht hast!
Wobei ich bei dem Energie-Thema klar für mich unterscheide: Ich brauche den Input von außen sehr und schätze auch den Austausch mit anderen. Ab und zu muss ich dringend raus, sonst werde ich kribbelig. Aber: Mich kostet das immer Energie, auch wenn ich es sehr schön finde. Darum brauche ich auch die langen Phasen zum Verarbeiten des Erlebten.
Liebe Grüße
Glückwunsch, dass du dich das getraut hast und aus deiner Komfortzone rausgegangen bist, wie du in deinem Email geschrieben hast.
Vielen Dank, Sven!
Zum Thema Introversion und Schüchternheit: ich finde allerdings, dass Schüchternheit überwiegend unter Introvertierten zu finden ist. Mir fällt ad hoc in meinem Umfeld keiner ein, den ich als extrovertiert und gleichzeitig schüchtern wahrnehme. Bei Extrovertierten habe ich es jedoch schon häufig erlebt, dass sie sich dann oft im Nachhinein über Dinge, die sie gesagt oder getan haben unglaublich viele Gedanken machen, obwohl sie selbst – im Affekt meist – Dinge raushauen, die sich ein Schüchterner nie zu sagen/tun wagen würde, weil bei ihnen die Angst vor dem Konflikt und der damit möglicherweise verbundenen Ablehnung viel zu groß ist. Bei den Extrovertierten, die ich kenne, stelle ich häufig fest, dass deren Ängste in anderen Bereichen (also nicht-sozialen) teilweise ausgeprägter sind als bei Introvertierten oder auch Schüchternen.
Liebe Grüße,
Julia
Hi Julia,
interessant ist, dass sich einige Extrovertierte selbst als schüchtern bezeichnen. Von daher denke ich, dass Schüchternheit ein sehr breiter Begriff ist, der deutlich mehr umfasst als nur das “Sich-nicht-trauen-etwas-zu-sagen”.
LG
Liebe Melina,
ich möchte dir an dieser Stelle einmal für dein wunderbares Buch danken. Ich habe es in zwei Tagen verschlungen. Als sowohl introvertierte als auch schüchterne Person habe ich täglich mit meinen sozialen Ängsten zu kämpfen. Durch dein Buch habe ich neuen Mut gewonnen, meine Schüchternheit in den Griff zu bekommen, und werde deine hilfreichen Tipps ab sofort in meinen Alltag integrieren. Ein erster Schritt für mich war es zum Beispiel, diesen Kommentar zu verfassen :)
Liebe Grüße
Nadine
Hallo Nadine,
ich freue mich so sehr über dein Feedback, Dankeschön. Und dass sogar ich die erste Nutznießerin deines Mutausbruchs bin, ehrt mich sehr. ;) Weiter so und alles Liebe!
Melina
Hallo liebe Melina,
gestern habe ich mir endlich dein Video angeschaut und wollte dir hier gerne noch was dazu sagen.
Ich hab sehr gerne zugehört! Klar merkt man dem Video an, dass es “nur” mit dem Handy gedreht wurde, aber ich finde, du kommst total sympathisch rüber. Deine Stimme ist total angenehm – die würde sich auch bei einem Podcast gut machen… ?
Außerdem gefällt mir, dass du das Thema kurz und trotzdem informativ rübergebracht hast. Also gerne mehr Videos von dir!
Dein Buch hab ich mittlerweile auf meine Weihnachtswunschliste gepackt – mal sehen, ob ich es so lange aushalte ;)
Liebe Grüße,
Chrissi
Vielen Dank für das detaillierte Feedback, das ist wirklich sehr wertvoll für mich! Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. ?
Liebe Grüße,
Melina
Liebe Melina, ein wunderbares Video. Ich finde es besonders gelungen, dass du dich seitlich filmst und ich mag deine Stimme. Ich freue mich auf weitere Videos von dir. Dank dir ❤️ Alles Liebe Miriam.
Hihi, witzig dass dir das aufgefallen ist. Ich mag das Seitliche auch ganz gern. Dankeschön für die liebe Rückmeldung!
Dir auch alles Liebe,
Melina
Hallo liebe Melina,
ich bin vor Kurzem über deinen Blog gestolpert und sehr sehr froh, ihn gefunden zu haben! Du sprichst bzw. schreibst mir mit so vielen Dingen wirklich aus der Seele und es ist schön zu wissen, mit all dem nicht allein zu sein. Danke dafür!
Meine Frage an dich ist: wie gehe ich als introvertierter und oft schüchterner Mensch denn mit extrovertierten Leuten um?
Ich bin selber introvertiert, aber zB meine direkte Kollegin ist stark extrovertiert. Sie ist dabei laut, gibt mir gegenüber oft spitze Bemerkungen ab und schiebt sich stets in den Mittelpunkt. Ich empfinde das als sehr anstrengend. Meine Kollegen scheinen das alle toll zu finden, ich gehe eher als „Sonderling“ hervor. Wie gehe ich damit um? Und wie gehe ich in solchen Situationen nicht unter? 8 Stunden am Tag mit ihr in einem kleinen Büro. Ich wäre für Ideen und Tipps sehr sehr dankbar.
Liebe Grüße!
Ach, das freut mich ja! Danke dir! :)
Meine beste Freundin ist eine wirklich extrovertierte Persönlichkeit, die aber sehr schüchtern ist. Diese Kombination ist wirklich sehr interessant. Ich bin hingegen introvertiert, aber eigentlich überhaupt nicht schüchtern. Wenn wir zusammen unterwegs sind, habe ich oftmals die schöne Aufgabe, mit Unbekannten, die sie angequatscht haben, ein Gespräch zu führen, weil es ihr peinlich ist. Ich liebe es hingegen, neue Leute kennen zu lernen. Sie kann mich aber auch in einer mir zu geselligen Runde dabei helfen, nicht in meinen eigenen Gedanken verloren zu gehen und die Gemeinschaft mit anderen zu geniessen. Wir sind ein wirklich tolles Team, wir ergänzen uns bestens.
Hi Dani,
das klingt nach einer tollen Freundschaft. :) Danke fürs Teilen!
Melina
Hallo, meine Frage zum Text ist, was wenn ich mich zu introvertiert zähle bis etwas schüchtern, es kommt immer auf die Situation an , wenn ich sicher bin rede ich , wenn nicht dann sag ich lieber nichts . Um nichts falsches zu sagen zb. meist inhaltlich. Obwohl ich aber total gerne und am liebsten oft auf Veranstaltungen gehe und Menschenmengen und Konzerte zb liebe . Was ist das dann für eine Konstellation, wer ist man dann ? Andererseits brauche ich um runterzukommen auch schon sehr viel Zeit in Ruhe und alleine. Also um aufzutanken. War ich aber unter Menschen gehts mir auch gut ich bekomme auch Energie aber intensiver und schneller bei Ruhe und Alleinsein. Danke für Eure Einschätzung/Kommentare
Hallo Kati,
das ist doch toll, du bist eben ein vielseitiger Mensch! Introversion und Extraversion bilden ja bloß die zwei Endpunkte einer riesigen Skala. Wir alle bewegen uns irgendwo dazwischen. Manche sind ruhebedürftiger. Andere lieben es, sich hin und wieder ins Getümmel zu stürzen. Menschen, die gleichermaßen beides brauchen und lieben, nennt man auch ambivertiert. Fakt ist auf alle Fälle: Du bist wie du bist und das ist genau richtig. <3
Melina