Wenn ein neues Projekt ins Haus steht, lautet bei uns gleich die erste Ansage: „Lass ma ‘ne Mindmap machen…“
Wofür wir sie nutzen? Für alle Aufgaben, bei denen es darum geht, komplexe Zusammenhänge zu vermitteln. Timon hält zum Beispiel seine Vorträge mit Mindmaps als Manuskript und wir strukturieren unsere Bücher mithilfe von Mindmaps.
Das Geniale an Mindmaps ist, dass du deine Gedanken und Ideen visuell greifbar machen kannst und dabei noch kreativer wirst und mehr Tiefe gewinnst.
Vielleicht kennst du diese Probleme:
Deine Kreativität kommt mit Mindmaps erst so richtig in Wallung – ganz anders als bei unsortierten Notizen.
Melina Royer
🙈 Wo soll ich bei der Menge an Informationen überhaupt anfangen?
✨ Welche Inhalte soll meine Arbeit [setz ein, was immer gerade auf deinem Schreibtisch unerledigt herumliegt] abdecken?
💡Wie kann ich den maximalen Nutzen aus dem Stoff herausholen?
👉 Wenn dir diese Fragen bei neuen Projekten bekannt vorkommen, dann lies unbedingt weiter: In diesem Artikel zeigen wir dir alles, was du über Mindmaps wissen musst, um Klarheit und Tiefe zu gewinnen.
Alles, was du über Mindmaps wissen musst
#1 Was sind Mindmaps überhaupt?
Vielleicht hast du von Mindmaps schon einmal in deiner Schulzeit gehört. Dummerweise vergisst man solche brillanten Techniken schnell wieder, sobald man aus der Schule raus ist.
Kurz gesagt: Im Grunde genommen sind Mindmaps nichts anderes als beschriftete Baumdiagramme. Du kannst diese kognitive Technik nutzen, um ein bestimmtes Themengebiet umfassend zu erschließen und in eine logische Abhandlung zu bringen. Und das kann wirklich alles sein: Deine Masterarbeit, eine Kundenpräsentation, ein Angebot, und so weiter.
#2 Was können Mindmaps, wo andere Techniken versagen?
Tschüss, Schreibblockade!
Wir lieben Mindmaps besonders für diesen Punkt! Nichts ist frustrierender als eine Aufgabe elend lange vor sich herzuschieben, weil man einfach nicht weiß, wo man anfangen soll und das, obwohl man sein Thema eigentlich sogar sehr gut kennt. Hallo Prokrastination.
Hier dienen Mindmaps als Prophylaxe: Du brauchst Ideen erst einmal nur aufzuzeichnen. Keine Logik, keine besondere Sortierung. Erstmal einfach nur raus mit den Gedanken! Strukturiert wird erst im zweiten Schritt, davor ist alles egal. Dass dieses Prinzip einen wirklich vor einer fiesen Blockade bewahrt, haben wir selbst festgestellt.
Bei meinem ersten Buch stand ich vor der Herausforderung, dass die meisten Kapitel sehr in die Tiefe gehen mussten. Es ging um das Thema Schüchternheit und solche sozialen Ängste kann man ja nicht mit ein paar allgemeinen Tipps abfrühstücken. – Hier sind intensive Recherchen, Studien und Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche gefragt.
Diese Substanz möglichst umfassend zu behandeln, ist also eine Herausforderung! Zu Beginn hatte ich 2-3 Kapitel ohne Mindmap geschrieben und lief plötzlich gegen eine Wand. Mir fiel nichts mehr ein und irgendwie las sich auch alles nicht so flüssig und einleuchtend. Also alles nochmal neu – diesmal mit Mindmap.
Klar ist: Am Ende muss die Message knackig und deutlich auf den Punkt gebracht werden. Ohne Mindmaps wäre das Manuskript auf keinen Fall so klar und leicht zu erfassen geworden!
👉 Mindmaps können komplexe Inhalte viel klarer darstellen und verbessern die Qualität deiner Arbeit.
Du bist Expert*in auf deinem Gebiet und dein Kopf ist voller Ideen, die nur darauf warten umgesetzt zu werden. Aber wie bringe ich eine Idee sinnvoll zu Papier, ohne mich zu verzetteln?
Oder: Wie bringe ich etwas (das ich intuitiv mache und für mich selbstverständlich ist) jemandem näher, der dies zum ersten Mal hört?!
Hier kann eine Mindmap helfen: Du erkennst schnell, wo ein Thema komplexer wird, als du vielleicht zunächst dachtest. Du kannst sämtliche Informationen festhalten und dank der baumartigen Struktur beliebig tief – oder eben auch kurz – ein Thema vermitteln. Bei herkömmlichen Inhaltsverzeichnissen kann man auch viel Quatsch hintereinander wegschreiben, ohne es wahrzunehmen. Und dann liest man am Ende drüber und denkt nur so: “Meh.” Ist mir häufig passiert. Wenn du einmal angefangen hast, Inhalte zu produzieren und danach feststellst, dass dein Konzept Lücken hat – yay, alles umsonst. Und im schlimmsten Fall ist es sogar zu spät, um einen sauberen Neustart zu machen!
Eine Mindmap zwingt dich schon von vornherein, eine gute Struktur festzulegen. Du vermeidest dadurch, Inhalte zu produzieren, die keiner lesen will. Wenn du vor deiner eigentlichen Arbeit nicht gründlich genug ins Detail gegangen bist, wird diese fehlende Struktur auch nicht plötzlich durch glückliche Fügung zustande kommen!
Wenn es keinen Zusammenhang gibt und du auf Lücken stößt, dann erkennst du das dank einer Mindmap sehr schnell und kannst die Gedanken entsprechend neu sortieren.
Mindmaps arbeiten ähnlich wie unser Gehirn
Das menschliche Gehirn denkt nicht nur linear in eine Richtung, sondern vernetzt. Durch die Methodik der Mindmap, Gedanken sowohl in Bild und Text darzustellen, fällt es uns leichter, unsere Gedanken zu Papier oder auf den Bildschirm zu bringen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, welche Lerntypen es gibt und wie unser Gehirn Information verarbeitet, kann ich dir diesen TED Talk ans Herz legen: Bodybuilding for the brain: John Pelley at TEDxTexasTechUniversity
Auf Autopilot schalten und im Schlaf gute Ergebnisse erzielen.
Klingt übertrieben für dich? Eine Mindmap bringt dir wirklich viel Ruhe und Ordnung. Gerade wenn es hektisch wird und man kurz vor einer Deadline steht, tendiert man schnell dazu, Fehler zu machen. Die Mindmap ist dann wie eine Landkarte. Dann kann man ohne Risiko den Kopf ausschalten und muss nur noch den Anweisungen zu folgen, die man sich vorher zurechtgelegt hat. Nichts wird vergessen und am Ende ergibt sogar alles noch einen Sinn. – Luxus! Und das alles nur dank guter Vorarbeit.
#3 Wie lege ich mir eine Mindmap an?
Wir verwenden für unsere Mindmaps am liebsten eine App. Apps haben den Vorteil, dass wir schneller editieren können und es immer übersichtlich bleibt. Alles kann blitzschnell neu sortiert werden. Auf Papier wäre es bei uns ein einziges hingeschmiertes Chaos! Aber: Du entscheidest. Manchen macht es unheimlich Spaß, ihre Mindmaps mit handgezeichneten Icons und Visuals aufzuwerten.
Du brauchst keine besonderen Fähigkeiten für das Erstellen einer Mindmap. Lass dich nicht abschrecken – anfangen ist wichtiger als in Schönheit zu sterben!
Unsere Empfehlung für einen schnellen Einstieg mit App: iThoughts. (Gibt es für macOS, iOS und Windows.) Toketaware hat auch super Videos, die alles sehr schnell und ohne viel Aufwand erklären. An iThoughts mag ich die extrem schnelle Bedienung mit Hotkeys (ein MUSS für uns) und dass wir uns eigene Design Templates anlegen können. Wer erstmal mit einem kostenlosen Werkzeug anfangen möchte, kann FreeMind für sich testen.
Fazit: Darum lieben wir Mindmaps
👉 Mindmaps sind ein „lebendiges“ Werkzeug, das heißt…
… sie haben viele Verzweigungen und sind hierarchisch aufgebaut.
… du musst deine Gedanken nicht filtern. Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt.
… du kannst Ideen verschieben und jederzeit neue ergänzen.
… du kannst sofort erkennen, ob noch Information fehlt.
… Und: Du brauchst keine besonderen Skills, um mit Mindmaps loszulegen!
Zum Weiterlesen:
👉 Let’s talk tech: ALLE Apps, Geräte und Techniken, die den Kopf bei der Arbeit freihalten
Hast du schon einmal eine Mindmap genutzt? Wenn nicht, wofür wirst du sie ab jetzt nutzen?
Buchtipp für konzentriertes Arbeiten: Deep Work
„Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen“*, erschienen beim Redline Verlag
Cal Newport empfiehlt unter anderem individuelle Rituale, die die eigene Konzentration fördern und einen achtsamen Umgang mit der eigenen Energie unterstützen: „[Meine] Rituale habe ich über die Jahre für mich entwickelt und lange herumexperimentiert, bis ich herausgefunden habe, was für mich gut funktioniert und was nicht. Und welche Strategie zu welcher Form der Arbeit passt. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, ich kann mich besser konzentrieren. Für mich ist ein Tag voller idyllischer Muße – so wie ihn Jung, Darwin und McCullough benötigten – nicht der einzige Weg. Deep Work ist keine nostalgische Anwandlung von Denkern und Philosophen. Den Zustand von Deep Work kann jeder erreichen.“ (– Auszug aus „Konzentriert arbeiten“ von Cal Newport)
*Hinweis: Unsere Empfehlungen enthalten teilweise Partner-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalten wir eine geringe Provision, die uns ermöglich diese Plattform zu betreiben. Diese Links sind mit einem * gekennzeichnet. Für dich ändert sich nichts.
Schlagwörter: Alltag / Arbeit / Job / Konzentration / Kreativität / Organisation / Produktivität / Prokrastination / Selbstmanagement / Techniken
Hi Melina,
Cooler Artikel, ich geb dir recht. Ohne MindMap komme ich mir vor als würde ich versuchen im Supermarkt einen Familieneinkauf ohne Einkaufswagen durch die Gänge zu balancieren. Laufend geht was verloren und es ist richtig anstrengend.
Ich hab mit Freemind angefangen und bin nach einer weile des probierens zu Xminde gewechselt. Das gibt’s auch als coole free Version und eine pro Variante.
Was bei Xminde pro toll ist, sind Brainstorming Möglichkeiten und das Erstellen von einem GantDiagramm mit dem Du schnell aus der mind Map ein outline oder gantdiagramm für deine Projektplanung machen kannst. Alles in allem ziemlich mächtiges Tool für einen schmalen Taler.
Übrigens dein neues Design gefällt mir echt toll!! Hast es wirklich auf den Punkt gebracht und wesentlich übersichtlicher gestaltet. Freu mich auf mehr von dir.
LG Stefan
PS: das Buch ist auch schon vorgestellt
Hi Stefan,
noch ein Mindmap Fan hier, das freut mich! Xmind kannte ich noch gar nicht… und das obwohl es ja sogar “The Most Popular Mind Mapping Tool on the Planet” ist. Ups! Das teste ich demnächst auch mal.
Vielen Dank auch für die netten Worte zum neuen Design! Es kommt nach und nach noch mehr und einige kleine Bugfixes stehen noch an, aber fürs Erste bin ich auch sehr happy damit. :)
Viele Grüße,
Melina
Liebe Melina,
ein bisschen spät, aber ich wollte trotzdem noch meinen “Senf” zu deinem neuen Design geben, vorallem weil ich unheimlich gespannt war, was du zaubern würdest.
Und hey, Vanilla Mind 2.0 gefällt mir richtig, richtig gut! Ich mag schon den Spruch zu Beginn “Machen ist wie Wollen, nur krasser…” – genial :D
Es ist ein wenig ungewohnt, dass im Blog keine Sidebar mehr ist, aber ich mag die cleane Optik! Deine Pinterest-Bilder sind ebenfalls total schön geworden!
Und jetzt: YAY, der Mindmaps-Beitrag ist online! ;)
Ich liebe Mindmaps, um Ideen für ein Projekt aus dem Kopf zu bekommen, allerdings nutze ich sie viel zu selten. iThoughts werde ich mal ausprobieren und auch Xminde, das Stefan vorgeschlagen hat. So ein Mindmap-Tool zum Mitnehmen stelle ich mir jedenfalls ganz praktisch vor.
Alles Liebe und danke für diesen tollen Beitrag!
Chrissi
Hi Chrissi,
schön von dir zu lesen und danke, danke, danke! :)
Ja, der Mindmap Artikel war überfällig. Ich glaube, diese visuelle Art seine Gedanken zu strukturieren wird in Zeiten endloser To-Do-Listen und Gliederungen gern übersehen.
Viele liebe Grüße,
Melina
Melina, du musst dir unbedingt Mindmeister mal anschauen, falls du das noch nicht kennst. Damit mache ich meine Mindmaps und ich finde es super :) LG Katharina
Ach wie cool ist das denn?! Mindmaps zum Sharen sind ja auch super. Gibt bestimmt enige, die das für Projektarbeit gebrauchen können. ❤️
Gerne :-)
Das klingt klasse, Melina! Ich gehöre definitiv zu dem Typ Mensch, der vor lauter Chaos im Kopf gar nicht weiß, wo er anfangen soll.
Ich hatte in der Vergangenheit schon viel Erfolg mit mind mapping, aber irgendwie habe ich es aus den Augen verloren.
Habe gleich mal recherchiert, was es noch so für Anbieter gibt (iThoughts hat mich design-technisch nicht sofort angesprochen). Habe Coggle.it entdeckt und gleich mal ausprobiert. Funktioniert richtig gut (und sieht hübsch aus) :)
Vielen Dank für den tollen Anstupser :)
Alles Liebe
Lisa
Hi Lisa, freut mich, dass du was für dich gefunden hast und danke für den Tipp! :) Coggle.it kommt allerdings nicht infrage bei mir, da ich keine Browser-basierten Apps für den täglichen Bedarf mag. Ich arbeite auch viel mit Hotkeys statt der Maus, da funktioniert iThoughts perfekt für mich. Bei iThoughts habe ich mir mein eigenes Design angelegt. :)
Liebe Grüße,
Melina
Good point! Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Ich bin auch ein Fan von Hotkeys. Gut, dann hast Du mich jetzt überzeugt :) Ich werde iThoughts nachher gleich mal testen. Vielen Dank!
Liebe Grüße
Lisa
Haha :P
Hi, danke für den tollen Artikel! Wieder eine Erinnerung wie hilfreich und entspannend MindMap wirkt. Mein Mann hält übrigens auch regelmässig 30 minütige Vorträge mithilfe von Mindmap. Seid Ihr mehrmals jährlich auf Kongressen zu finden? lg
Cooler Artikel!
Mindmaps hab ich in der Schule immer wahnsinnig gern gemacht. Die sahen zum Teil echt aus wie kleine Kunstwerke, haben mir aber ungemein geholfen. Leider total in Vergessenheit geraten.
Im Moment ist mein Kopf wieder voller Gedanken und ich weiß gar nicht welchen Gedanken ich zuerst nachjagen soll. Ich werd’s gleich mal mit ner Runde MindMappen versuchen! Danke!
Ich habe Mindmaps auch in der Schule kennengelernt, aber damals konnte ich nicht viel damit anfangen und verstand den Sinn nicht. Aber nach dem Lesen deines Blogeintrags werde ich es mal ausprobieren. Ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse!
Liebe Grüße, Svenja
Hey Melina! was für ein cooler Artikel. Ich glaube ja grundsätzlich nicht an Zufälle, daher danke ich dem Universum, dass er mir dich geschickt hat. ;-) Ich denke, es ist genau jetzt der Zeitpunkt für mich wieder mit Mind Maps anzufangen. Erfahrung habe ich in XMind, kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Und würde damit mal starten. iThoughts klingt aber auch spannend, und würde ich auf jeden Fall auch reinschauen. Danke für den kleinen Anstoßer und die tolle Inspiration. Mag deinen Blog!
Liebe Melina,
danke für deinen Artikel! Du hast mich inspiriert, mit dem Mindmapping anzufangen. Ich habe immer eine Menge kreativer Ideen, aber Probleme, sie zu strukturieren. Da ich jetzt ein umfangreicheres Projekt plane, war für mich klar, dass ich ein System brauche, um mein Wissen und meine Ideen zu strukturieren. Da mir die bisher genannten und auf dem Markt populären Tools irgendwie alle nicht gefallen haben, habe ich nochmal tiefer recherchiert und rumprobiert. Dabei bin ich auf den MindMaster von wondershare/ edraw gestoßen und jetzt schon total begeistert davon. Sehr cleanes Design und trotzdem mit vielen coolen Funktionen. Vielleicht ist das ja auch was für dich. 😊
Viele liebe Grüße
Elise
Das freut mich! Und danke für den App-Tipp. :) Liebe Grüße, Melina