Wer vom Büro ins Home Office wechselt, braucht neue Routinen. Vorher wurden dir deine Strukturen und Routinen durch den Arbeitgeber vorgegeben. Jetzt bist du plötzlich auf dich allein gestellt!
Zuhause arbeiten ist toll. Du hast jetzt auf einmal jede Menge neue Freiheiten. – Aber damit umzugehen will gelernt sein! Du musst konzentriert bleiben, während sich hinter dir in der Küche das Geschirr stapelt, deine Kinder laut herumtoben und die Wäsche aufgehängt werden will…
Überall lauern Ablenkungen. Wie soll man da bitte arbeiten können?!
– Keine Sorge, es ist möglich!
Timon und ich arbeiten seit Jahren gemeinsam im Home Office und in dieser Folge verraten wir dir jede Menge Tipps und Erfahrungswerte aus jahrelangem Trial & Error:
🚀 wie du dir deinen eigenen produktiven Flow aufbauen kannst
📝 wie du deinen Tag ohne Stress und Leistungsdruck planst
😌 unsere besten Tipps für eine reizarme und produktive Umgebung beim Arbeiten
👉 Oder springe zum Webplayer
Arbeiten im Home Office: So findest du deinen produktiven Flow
Tipp 1: Entdecke deine eigene Leistungskurve
Warum ist das so wichtig? – Viele kennen ihre eigene Leistungskurve gar nicht. Wie auch, es haben bisher ja immer andere vorgegeben, wann und wie du zu arbeiten hast. Also experimentiere mit deinen Arbeitszeiten herum und schau, wann du besonders kreativ und produktiv bist. Ich kannte bis zu meinem 25. Lebensjahr immer nur den „8-Uhr-morgens-fit-sein“-Rhythmus. Ich war sehr überrascht festzustellen, dass ich zur “richtigen” Uhrzeit – meiner Uhrzeit – in 4 Stunden locker das schaffe, was sonst 8 Stunden dauerte.
Es geht nicht um die Stunden, es geht um das Ergebnis!
👉 Bedenke: Du kannst im Home Office nicht 8 Stunden lang produktiv sein! Kannst du auch im Büro nicht, aber da fällt es weniger auf. Und das musst du auch gar nicht. – Lass locker. Es verursacht eine Menge extra Stress, wenn du zu viel von dir selbst erwartest.
Tipp 2: Plane deinen Tag
Sich jeden Morgen im Home Office erstmal hinzusetzen und den Tag zu planen ist ein stark unterschätzter Punkt und wird viel zu oft weggelassen. Was dann passiert? Pausen werden vergessen und man packt viel zu viel in den Tag hinein. Das führt zu Stress und Überforderung. Das Problem ist ja, die Arbeit endet nie. Es wird immer etwas geben, das du gerade tun kannst. Also plane dir klare To-Dos und eine Feierabendzeit ein.
Mit diesen Fragen planen wir unseren Tag:
Was wird ungefähr wie lange dauern?
Was sind die drei wichtigsten Ergebnisse, die ich heute erarbeiten werde?
Wann mache ich Pausen?
Ab wann bin ich abends nicht mehr zu erreichen?
Was brauche ich für mein Wohlbefinden?
Plane auch bewusst ein, wie du deinen Feierabend verbringen möchtest. Worauf freust du dich?
👉 Tipp: Damit du gar nicht groß darüber nachdenken musst, mit welchem Tagesplaner du das hinbekommst und nichts vergisst: Hier kannst du dir eine kostenlose Vorlage herunterladen.
Tipp 3: Schaffe dir ein angenehmes Umfeld zum Arbeiten
Gar nicht so einfach, wenn du kein eigenes Büro hast, wo du einfach bloß eine Tür zu schließen brauchst, aber ein paar Tricks gibt es.
Wichtig: Schaffe Ordnung. Zwischen Abwasch und Kinderspielzeug ein Angebot schreiben oder neue Ideen entwickeln geht einfach nicht. Wenn es im Außen an Ordnung fehlt, wirkt sich das auch auf das Innen aus. Bevor du mit deiner Arbeit beginnst, sorge erst einmal für eine schöne und geordnete Umgebung.
Egal ob du am Schreibtisch arbeitest oder am Küchentisch: Die Tischplatte sollte frei von jeglicher Ablenkung sein. Laptop, Notizbuch, Stift und eine Flasche Wasser. Mehr brauchst du nicht.
Tipp 4: Reduziere Unterbrechungen
Unterbrechungen und Ablenkungen zu minimieren ist eines der effektivsten Mittel, um produktiv zu arbeiten – insbesondere beim Arbeiten im Homeoffice.
Fällt dir was auf? Das Handy haben wir eben nicht genannt. Verbanne dein Handy wenn möglich aus deiner Arbeitsumgebung. Wie stark es sich auf unsere Konzentration und Denkprozesse auswirkt, es ständig in unserer Nähe zu haben, haben wir in dieser Podcastfolge anhand einiger Studien erklärt.
Kommuniziere vor allem auch privaten Anrufern, dass du klare Arbeitszeiten hast und nicht “kurz” mal plaudern kannst. Du musst nicht für jeden ständig erreichbar sein.
Stelle die Benachrichtigungen am Notebook ab und schließe alle Browsertabs, die nichts mit der Arbeit zu tun haben.
👉 Tipp: Einer unserer liebsten Konzentrations-Hacks für entspanntes Arbeiten im Home Office sind Noise Cancelling Kopfhörer. Gerade für Elternteile die Rettung, wenn die Kinder laut spielen. Oder wenn der Nachbar mal wieder die Bohrmaschine rausholt…
Tipp 5: Arbeite in Phasen und plane feste Pausen ein
Das Arbeiten in sogenannten Sprints ist hilfreich, um:
- Eigenverantwortung zu übernehmen und Prokrastination zu vermeiden
- konzentriert auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten
- genügend Pausen zu machen und nicht die eigenen Bedürfnisse zu vergessen
So geht es:
Eine klassische Technik ist beispielsweise die Pomodoro-Technik: Stelle dir eine Stoppuhr auf 25 Minuten Arbeitssprint. Nach jedem Abschnitt (= eine Pomodoro) wird eine 5-minütige Pausen eingelegt. Nach vier Runden machst du statt 5 Minuten eine 15 Minuten Pause.
Oder du setzt du dir einfach selbst ein Zeitlimit. Arbeite zum Beispiel in deinem 60-90 minütigen Sprint und gönne dir danach eine Pause. Auch hier noch einmal die Erinnerung: Plane die Pausen wirklich fest mit ein!
Wir freuen uns, von dir zu hören: Wie findest du Fokus und Konzentration bei der Arbeit? Hinterlasse uns unten einen Kommentar und lass es uns wissen!
Episode im Webplayer hören?
🔗 Artikel und Buchtipps:
→ Buchtipp: Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen, von Cal Newport*
→ Buchtipp: Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag, von David Allen*
→ Kostenlose Ressourcen-Liste: Alle Apps und Tools, mit denen wir uns im Home Office organisieren
→ Trick für mehr Fokus: So funktioniert die Pomodoro-Technik
→ Podcastfolge 004: Wie kann ich meine Konzentration steigern?
📝 Schick uns deine Frage oder dein Wunschthema für den Still & Stark Podcast: Zum Formular
Share the Love 🥰
Wir freuen uns, dass du unseren Still & Stark Podcast so gerne hörst! Unterstütze unsere Arbeit, indem du unserem Podcast eine Bewertung bei Apple ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ hinterlässt und ihn mit deinen Liebsten teilst.
Tausend Dank!
Timon und Melina
*Hinweis: Unsere Empfehlungen enthalten teilweise Partner-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalten wir eine geringe Provision. Diese Links sind mit einem * gekennzeichnet.
Schlagwörter: Achtsamkeit / Arbeit / Home Office / Psychologie / Selbstmanagement / Selbstständigkeit / Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl / Tipps / Zeitmanagement
Ja, deine Tipps sind wirklich gut. Auch wenn man einige kennt, ist es immer gut, wenn man sich noch einmal fokussiert. Am Schlimmsten ist es, zumindest bei mir, mit der Palnung, wie lange etwas dauern wird. Denn manchmal kommt noch das hinzu oder das. Also Danke noch einmal für die Verinnerlichung.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo liebes Vanilla-Mind-Team!
Vielen Dank für die tollen Tipps!
Ich habe auch manchmal das Problem mit dem Home Office. Besonders, weil ich momentan echt viel vorm PC sitze und viel Gedankenarbeit leiste: Ich jongliere gerade mit meiner Master-Thesis, meinem Aushilfs-Job, bei dem ich ebenfalls viel Korrektur lese, und meinem Blog, den ich aufziehen will. Tatsächlich weiß ich auch, dass ich z.B. im Büro vielleicht sogar weniger produktiv bin als zuhause, aber dennoch achte ich schon seeehr genau darauf, möglichst die Stundenzahl auch wirklich zu “arbeiten”, die ich mir fürs Home Office anrechne. Da beruhigt es doch, hier nochmal zu lesen, dass ich mir ruhig das Wäsche aufhängen zwischendurch oder den Blick aufs Handy (ich weiß, aber ab und zu passiert es doch) verzeihen darf :)
Ich möchte an dieser Stelle auch gerne noch ein paar Tipps beisteuern, die ich für mich selbst gesammelt habe, um effizient zuhause arbeiten zu können. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, da reinzuschauen: https://gedankenguru.de/effizienter-arbeiten-mit-dieser-anleitung/ Es sind insgesamt 17 Tipps, die ich regelmäßig anwende und mir super dabei helfen, wirklich viel von meiner To-Do-Liste zu streichen. Und über Feedback freue ich mich auch sehr! :)
Darüber hinaus möchte ich noch sagen, dass ich sehr cool finde, was ihr hier macht. Tolle Inspirationen und Mutmacher, die ich mir wirklich gerne anschaue (oder anhöre)!
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Sabrina
Danke für die wertvollen Impulse.
Die eigene Leistungskurve zu kennen ist ein wahrer Gamechanger.
Ich nutze noch sehr gerne bestimmte Playlisten um meinen Fokus zu halten und stelle mir einen Timer.
Liebe Grüße
Stephanie | Starten als VA
Ich bin bereits vor Corona selbstständig ins ‘alone-office’ gewechselt und habe festgestellt, daß ich keine Kollegen im Arbeitsumfeld brauche/ertrage.
Wichtig finde ich, Schuhe wechseln nach betreten des Büros (es sollte nicht räumlich mit der Wohnung verbunden sein, sondern extern gemieteter Raum), das legt klar die ‘Brutto-Arbeitszeit’ fest. Ablenkung sollte man sich leisten, produktive Zeiten ergeben sich. Euren Pomodoro-Tip probiere ich mal aus!
Ich bin jetzt damit im fünften Jahr unterwegs, habe inzwischen eine echte 100%- Homeoffice-Anstellung.