„Ich habe mir ein Journal bestellt und fange ab sofort mit Bullet Journaling an!“ – So kam Timon vor einem Jahr ins Büro geplatzt und hat dafür den Grundstein für jede Menge Veränderungen in unserem Alltag gelegt.
Der Erfinder der Bullet Journal Methode ist Bestellerautor Ryder Carroll. Aufgrund einer Aufmerksamkeitsschwäche machte er sich schon früh auf die Suche nach einer besseren Lösung, um seine Gedanken zu ordnen und sein Leben zu organisieren. Mit der Zeit entwickelte er daraus das heute weltberühmte Bullet Journaling.
Diese Methode hilft auch Timon und mir seit mittlerweile mehr als einem Jahr, Fokus und Klarheit im Alltag zu finden und eine klare Vision für unsere Ziele zu entwickeln. Wir haben uns hingesetzt und rekapituliert:
- Wie hat sich unser Leben verändert, seit wir ein Bullet Journal verwenden – beruflich und persönlich?
- Wie können wir mit dem Bullet Journal unsere Gedanken und Ideen ordnen?
- Wie schaffen wir es, das Journal regelmäßig zu führen?
- Wie viel Zeit investieren wir täglich?
- Welche Vorlagen verwenden wir?
- Lohnt es sich wirklich? (Spoiler: JA!)
Darum geht es in dieser Folge Still & Stark:
🚀 Wie wir mit wenig Zeitaufwand mehr Klarheit und Struktur für unsere Ziele finden
✨ 3 großartige Effekte, die Journaling auf unser Stresslevel und Wohlbefinden hat
📓 Bonus: Anleitung für Anfänger:innen von Journal-Expertin Carolin Hohberg
👉 oder: Springe zum Webplayer
In Kürze: Die Highlights aus Folge 43 Still & Stark
3 Dinge, die das Journal in unserem Alltag verbessert hat
😌 1 – Eine positive Grundhaltung
Ich notiere jeden Tag drei Dinge, die gut waren, für die ich dankbar bin oder die ein Erfolg für mich sind.
Das bedeutet nicht, dass ich bei negativen Erlebnissen wegschaue, die notiere ich auch und verarbeite meine Gedanken. Aber ich achte darauf, dass die unschönen Erlebnisse nie meinen gesamten Fokus einnehmen. Dazu auch mein Podcast-Tipp: Wie stoppe ich negative Gedanken?
🧠 2 – Bessere Konzentration und Produktivität
Bevor ich meinen Rechner starte, arbeite ich immer zuerst mit meinem Journal: Ich notiere, was mein Tagesziel ist. Ich plane, welche Aufgaben ich erledigen will. Außerdem trage ich ein, was ich für mich selbst tun will. Wenn man einfach loslegt und den Rechner hochfährt, verzettelt man sich schneller. Dann erwischt man sich, wie schon mittendrin steckt im E-Mail Chaos, ohne ein gutes Ziel vor Augen zu haben. Papier zum Planen zu nutzen ist produktiver, da man am Gerät schneller abgelenkt ist.
⭐️ 3 – Weniger Stress und besserer Schlaf
Wenn ich Gedankenschleifen habe, ich mich verfolgen, versuche ich sie aufzuschreiben. Nicht jeden Tag, aber immer dann, wenn es mir bewusst wird. Das hat einen großartigen Nebeneffekt: Ich schlafe besser. Ich verarbeite Dinge nämlich, bevor ich ins Bett gehe und kann sie dann loslassen.
So sieht mein Bullet Journal aus
👉 Ziemlich schlicht und unspektakulär: Das ist mein Bullet Journaling Stil. Ich verwende bewusst nur einen Stift und wenige Vorlagen. So gut kenne ich mich, dass ich bei mehr Aufwand nicht mehr regelmäßig schreiben würde und dann wäre der Nutzen ja… wech!
Notiz: Die Seite unten ist nur ein Beispiel. An manchen Tagen schreibe ich mehrere Seiten voll, mache mir Gesprächsnotizen zu jedem Anruf oder habe einfach mehr, woran ich denken will. Die Beispielseite unten ist zudem aus Gründen der Privatsphäre stark gerafft und anonymisiert.
Tagesplanung mit verschiedenen Varianten der Bullet Symbole. Für eine Erklärung dieser Symbole ist dieser Artikel sehr hilfreich.
Am Sonntag Abend schreibe ich mir alles aus dem Kopf, was in der kommenden Woche auf mich zukommt. So kann ich meinen Abend danach genießen, ohne dass mich die Gedanken an die nächste Woche stressen.
Bonus: Die einfachste Anleitung für Bullet Journal Newbies
Ich habe Bullet-Journalist Carolin Hohberg gebeten, hier ihre Tipps zu verraten, damit du in 2021 auch dein erstes Bullet Journal beginnen kannst. Auch sie setzt bewusst auf Minimalismus beim Bullet Journaling. Mehr über sie und ihre Arbeit erfährst du hier: cayaline.com. Viel Freude beim Ausprobieren!
👉 Step 1: Die Grundlagen verstehen
Es gibt grundsätzlich drei Ebenen bei der Planung:
Tag/Woche
Monat,
Jahr
Jeden Tag schreibst du erst mal munter alles ins Journal, was dir einfällt. Termine, Gedanken, Ideen, Aufgaben, Deadlines – einfach alles, ungefiltert und unsortiert, Hauptsache aus dem Kopf. Ein- oder zweimal am Tag setzt du dich dann hin und erst dann wird sortiert. Termine werden entsprechend eingetragen, zusammenpassende Ideen kannst du in Listen sammeln, Aufgaben kannst du bestimmten Tagen zuordnen oder vertagen. Wenn du sie nicht diese Woche, aber noch diesen Monat machen möchtest, kommen sie in die Monatsübersicht. Wenn du sie irgendwann NOCH später erst machen wirst, kannst du sie auf Jahresebene planen und dem passenden Monat zuordnen. Legst du eine neue Woche oder einen neuen Monat an, kannst du so ganz einfach wiederfinden, was dir Monate oder Wochen vorher bereits eingefallen war. Gerade ärztliche Routine-Checks oder lange im Voraus geplante Aktionen vergesse ich dadurch überhaupt nicht mehr. Besonders falls du für andere mitdenken musst (Partner, Kinder, Angestellte, Haustiere) ist diese Art der Planung unglaublich hilfreich.
Da Woche, Monat und Jahr die wichtigsten Bausteine des Bullet Journaling sind, zeige ich dir jetzt ein paar Layouts, die du alle jeweils mit lediglich einem Fineliner und einem Marker umsetzen kannst. Du brauchst wirklich nicht viel, um anzufangen!
👉 Step 2: Jahresübersicht
Die Jahresübersicht (auch Future Log genannt) ist so ziemlich das einfachste, was es gibt: Hauptsache ist, dass die Monate übersichtlich nebeneinander stehen und du genug Platz hast, deine vorgemerkten Notizen einzutragen. Deshalb empfehle ich ein Layout, bei dem vier Monate nebeneinander stehen. Du hast auf diese Art immer ein drittel Jahr übersichtlich auf einer Doppelseite und richtig viel Platz für Arbeitsprojekte, Arzt-Checks, Dinge die, Kinder/Partner/Haustiere betreffen oder Urlaubsplanung.
→ Umsetzung: 2 Minuten
👉 Step 3: Monatsübersicht
Es gibt verschiedene Monatsübersichten, die ich sinnvoll finde. Was für dich passt, ist ganz individuell und es schadet nichts, verschiedene Layouts für sich zu testen.
Events & Tasks, Kalendarium:
Viele haben gerne das Kalendarium greifbar, um nach den Wochentagen zu sehen. Außerdem sehr beliebt ist die vertikale Übersicht des Monats, wobei oft die Seite unterteilt wird. Entweder in private und berufliche Aufgaben, oder Aufgaben und Events.
→ Umsetzung: 5 Minuten, aber nur wegen dem großen Buchstaben. ;)
Pläne & Reflexion:
Für mich persönlich steht die Reflexion beim Bullet Journal mit an wichtigster Stelle. Daher auch dieses monatliche Setup, in dem ich gerne eine kleine Vorschau mache über meine Pläne und zu erwartende Schwierigkeiten. Eine schicke Illustration muss übrigens nicht immer aufwändig sein oder lange dauern.
→ Umsetzung: 3 Minuten
Goals & Tasks:
Mein aktueller Favorit ist eine ganz simple Übersicht mit drei Monatszielen und allen Tasks, die ich in diesem Monat erledigen möchte. Jede Woche schaue ich dort hinein und suche mir die Aufgaben heraus, die ich angehen will. Diese Illustration ging auch sehr schnell, denn ich habe sie einfach aus Pinterest abgemalt. Solange ihr diese Dinge nicht als eure eigenen ausgebt und wenn möglich den Urheber nennt, ist das in meinen Augen kein Problem, besonders wenn ihr das Journal nur privat führt.
→ Umsetzung: 4 Minuten
👉 Step 4: Die Wochenübersicht
Basic Week:
Die einfachste Variante ist die Übersicht der Wochentage. Da sich die Seiten meist besser durch acht teilen lassen, bleibt bei den meisten Anordnungen ein Feld für Notizen oder eine „mach ich nächste Woche“-Liste.
→ Umsetzung: 2 Minuten
Prioritäten & Termine
Die zweite Möglichkeit ist, die eigenen Aufgaben nicht Wochentagen zuzuordnen, sondern sie nach Prioritäten zu ordnen. In diesem Beispiel habe ich außerdem die Möglichkeit eingebaut, Termine einzutragen. Ich persönlich organisiere Termine lieber digital wegen der Erinnerungsfunktion und der Möglichkeit, Kalender zu teilen. Viele tragen sich aber gerne auch die aktuellen Termine ins Journal ein.
Kategorien, Reflexion und Tracker
Das hier ist eine meiner Signature-Setups für eine Woche. Ich sortiere Aufgaben sehr gerne nach Kategorien und mir ist es wie gesagt wichtig, im Bujo zu reflektieren. Außerdem sind habit tracker sehr beliebt und können wie in diesem Layout super in eine Wochenübersicht integriert werden. Übrigens ist es auch möglich, sie monatlich zu führen und zum Beispiel anstelle einer Illustration in die Monatsübersicht zu verlegen.
→ Umsetzung: 5-8 Minuten
Bullet Journal Ideen für den Start*
Folge 43 im Webplayer hören:
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Timon und Melina
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Schlagwörter: Achtsamkeit / Alltag / Arbeit / bullet journal / Job / Kreativität / Motivation / Organisation / Produktivität / Selbstmanagement / Zeitmanagement
Super Folge und danke für die knackige Anleitung. 💕
Immer gern! Führst du selbst auch ein Journal? :)
Ich wusste nicht, dass es auch ein Journal von Ein Guter Plan gibt!! 🤩 Danke und lg
Ich kann es sehr empfehlen :)
Liebe Grüße, Melina
Danke für diese Podcast-Folge!
Ich schwirre schon sehr lange um das Thema Bujo rum, aber irgendwie…habe ich mir zu viele Gedanken gemacht, wie es aussehen könnte ohne damit “gespielt” zu haben (tolles Verb dafür).
Liebe Regina,
du sagst es, so ging es mir zuvor auch! Der eigene Anspruch hält einem von so vielem ab. Dabei kommt es gerade hier überhaupt nicht auf Genauigkeit oder Optik an. :)
Viele Grüße, Melina
Danke für den Input. Ich “journale” seit etwa einem Jahr, nachdem ich mich vorher immer drum gedrückt habe. Und bin so froh, denn es klärt so vieles und macht mich so richtig schön zufrieden. Vielleicht ist jetzt die Zeit, etwas ausgefeiltere Varianten auszuprobieren. 😀
Liebe Grüße
Kirsten
Bin begeistert! Eine tolle Sache ist das mit dem Bullet Journal. Ich wusste bis heute nicht genau was das ist. Den Begriff hatte ich aber schon öfter von meiner Tochter gehört und ich liebe To-Do Listen und aus diesem Grund habe ich ein Notizbuch, in das ich Ideen, To-Do Listen und Befindlichkeiten hineinkritzele. Außerdem hatte ich mal ein sogenanntes Glückstagebuch, das sehr schön war aber für meinen Geschmack zu eingeengt mit den Fragen und Trackern. Außerdem stellte es sehr persönliche Fragen, die ich auch beantwortete und nachdem ich mir Gedanken machte, dass irgendwann mal meine Kinder vielleicht das Buch lesen würden mit vielleicht dem einen oder anderen Geheimnis, war es mir etwas peinlich, weshalb ich es für immer verschwinden ließ. Das Bullet Journal scheint eine Art Zwischending zwischen Taschenkalender, Notizbuch und Tagebuch zu sein. Ich finde die Anregungen dazu ganz toll. Als sehr introvertierte Person und in früheren Jahren oft deshalb unter Druck gesetzt mich zu ändern – vermutlich damit meine träge Umgebung es leichter hat mich zu verstehen – ist euer Blog genau das Richtige für mich. Eure Podcasts sind so angenehm zu hören, die Themen sind wirklich hilfreich. Ich freue mich sehr, euch gefunden zu haben und werde auch das Bullet Journal ausprobieren. Vielen Dank und liebe Grüße