Eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt klingt für dich attraktiver als eine Networking-Veranstaltung? Du würdest lieber ohne Wasservorrat durch die Wüste laufen, als ein Messeticket zu buchen? – Okay lies unbedingt weiter, dieser Artikel ist für dich.
Zunächst einmal atme tief durch und entspann dich: Es ist vollkommen okay, wenn das Netzwerken in Gruppen oder einfach so auf Fremde zuzugehen, dir nicht so liegt. Nicht jedem fällt das so leicht!
Aber die gute Nachricht ist: Jeder Mensch kann Netzwerken lernen. Oder Selbstmarketing, wenn du es so nennen willst. Es ist eine Fähigkeit wie jede andere auch. Fahrrad fahren, Gitarre spielen, Netzwerken. – So einfach ist das. Sogar ich habe es geschafft, obwohl ich mich früher tatsächlich eher für die Wurzelbehandlung entschieden hätte, als unter Menschen zu gehen. Ja, für die weltgewandteren unter uns mag das krass klingen, aber wenn man ängstlich und zurückhaltend ist, dann können einen soziale Anlässe ganz schön aus dem Konzept bringen.
Es gibt viele wertvolle Möglichkeiten, die dir helfen, solche Situationen zu meistern und dir weniger Sorgen zu machen. To-Do für dich: Kopiere dir die folgenden Tipps am besten aus dem Artikel heraus und speichere sie in deinem Handy, damit du sie beim nächsten Mal gleich parat hast!
Kontakte knüpfen für Introvertierte:
#1 Deine Superkraft: Sei interessiert, nicht interessant.
Vielleicht muss ich dich mal mit der Nase drauf stoßen: Was viele Introvertierte gar nicht merken ist, dass sie bereits über richtig gute Small-Talk-Skills verfügen. Ein ruhiger Zuhörer, der andere ausreden lässt und Fragen stellt, statt sich selbst zu produzieren, ist so ein gewaltiges Geschenk! Im Ernst, diese Fähigkeit sollten viel mehr Menschen besitzen.
Stell dir das einmal vor: Unter all den selbstverliebten Blendern, die unaufhaltsam drauflos brabbeln und kaum Luft holen, hast du etwas, das erfrischend wie eine Oase wirkt: Ruhe und Zurückhaltung. Und auch, wenn du es vielleicht nicht glaubst: Das fällt auf! Unterschätze deine eigenen Fähigkeiten niemals: Deine Aufmerksamkeit ist wertvoll, sie ist deine Superkraft. Menschen, die sich wertgeschätzt fühlen, öffnen sich und das gibt jedem Gespräch eine so viel schönere Richtung. Und dann ist auch der verhasste Small Talk kein Problem mehr! Also nimm dir deine Zeit, lass auch Pausen bewusst zu und konzentriere dich ganz auf dein Gegenüber. Die andere Person sollte im Mittelpunkt deines Interesses stehen, nicht du selbst.
#2 Hör auf, Netzwerken egoistisch zu finden.
Entscheidend sind deine eigenen Motive und Beweggründe: Willst du in erster Linie Menschen dabei helfen, ein bestimmtes Problem zu lösen? Oder geht es dir mehr ums Geld? – Wenn du absolut überzeugt von deiner Sache bist und dafür brennst, dann solltest du das unbedingt zeigen! Das ist alles andere als unmoralisch oder manipulativ. Echte Emotionen kommen nicht rüber wie eine Dauerwerbesendung. Schon gar nicht, wenn dein Naturell ohnehin eher ruhig ist, das kannst du mir glauben. Außerdem, siehe oben, beim Netzwerken geht es in erster Linie ums Geben statt ums Nehmen.
#3 Mach deine Hausaufgaben und bereite dich vor.
Eine der hilfreichsten Methoden für mich als schüchterne Person ist gute Vorbereitung. Wenn ich schon vor einer Veranstaltung weiß, wer noch da sein wird, etwas über die Speaker in Erfahrung bringe und herausfinde, ob es Rückzugsorte gibt, ist der Rest nur noch halb so dramatisch. Zu wissen, was auf mich zukommt, gibt mir Sicherheit. (Zum Weiterlesen: Meine persönliche Checkliste für Messen und Konferenzen.)
#4 Setz dir realistische Ziele und halte dich daran.
Das muss gar nichts extrem Großes sein. Aber kleine, erreichbare Ziele helfen dir dabei, schrittweise deine Komfortzone zu verlassen und dir durch die Erfolge neues Selbstvertrauen zu geben. Das könnten Ziele sein wie: Fünf verschiedene Personen begrüßen. Oder: Nach einem Event zu fünf Personen Kontakt aufnehmen und ihnen für ihre Arbeit danken. Hier kannst du nachlesen, wie du wertvolle Routinen entwickelst und an deinen Zielen dranbleibst.
#5 Mach was eigenes.
Du kannst auch durch Details auffallen, die erstmal gar nichts mit Reden zu tun haben. Manche Menschen zum Beispiel haben einen Signature Look, auf den sie häufig angesprochen werden. Auf einem BarCamp habe ich mal eine Unternehmerin beobachtet, die unter ihrem Blazer ein T-Shirt mit dem Aufdruck „One Woman Show“ trug. Sie musste gar nicht viel selbst tun, viele Gespräche entstanden allein dadurch, dass sie Komplimente für ihr Shirt bekam. Praktisch, nicht wahr?
#6 Tu deiner eigenen Psyche etwas Gutes: lächle.
Dieser Tipp ist alles andere als banal: Ein Lächeln ist einer der besten Eisbrecher überhaupt – und gleichzeitig ein Selbstbewusstseins-Kick. Seit ich die Leute bewusst anlächele, werde ich häufig angesprochen, ohne selbst die Initiative ergriffen zu haben und fühle mich viel selbstbewusster. Lena Kuhlmann, Psychotherapeutin und Bestseller-Autorin („Psyche – hat doch jeder!“) liefert den Grund dafür: „Lächeln, weil das Gehirn dann automatisch ein positives Signal durch den Körper sendet. Dabei kann es zwischen echt und unecht nicht unterscheiden. Also: Hoch die Mundwinkel!“
#7 Such dir eine:n Partner:in in Crime.
Du musst nicht alles alleine schaffen! Es ist so viel leichter, einen Buddy bei sich zu haben, an den man sich wenden kann. Wichtig ist dabei allerdings: Unterhalte dich nicht nur mit deiner Begleitung, sondern versucht gemeinsam neue Leute kennenzulernen.
Und wenn du magst, können Timon und ich deine virtuellen Partner in Crime sein: Mit unserem Kompakt-Programm „Intuitiv Netzwerken“ stellen wir dir eine geniale Abkürzung zur Verfügung. Alles, was mein Mann Timon und ich in den letzten Jahren von diversen Mentoren über ehrliches und entspanntes Netzwerken gelernt haben, geben wir in diesem Kurs an dich weiter. Es hat uns viele Jahre Übung, unzählige Bücher und tausende Euro an Fortbildungskosten gekostet. Statt diese Erfahrung und Zeit selbst zu investieren, bieten wir dir eine Abkürzung an, die dir viel Lebenszeit, Frust und Geld spart. Über 500 Teilnehmende haben bereits teilgenommen und wir haben nur positives Feedback erhalten! Hier erfährst du mehr über den Inhalt des Kurses: → Zum Kursprogramm von „Intuitiv Netzwerken“.
So geht es weiter:
🌟 Tipp 1: Du möchtest mehr über introvertierte Verhaltensweisen erfahren und dich besser kennenlernen? Dann wirst du unseren Podcast Still & Stark lieben!
🌟 Tipp 2: Du fühlst dich in deinen Bedürfnissen manchmal missverstanden und würdest gern besser kontern? Dann lies diesen Artikel: „Vorurteile und Probleme, die alle Introvertierten kennen“
🌟 Tipp 3: Melde dich für unseren kostenlosen Mut-Letter an und tanke 2-3x im Monat neues Selbstvertrauen und Ermutigung. Wir greifen jedes Mal auf Neue einfühlsam die Themen auf, die leise Menschen in ihrem Alltag beschäftigen. Hier entlang!
Deine Meinung:
Welchen Teil beim Netzwerken findest du am schwersten? Ich freu mich auf deinen Kommentar!
Schlagwörter: Achtsamkeit / Arbeit / Erfolg / Gefühle / Introversion / Job / Komfortzone / Kommunikation / Mindset / Motivation / Mut / Psychologie / Schüchternheit / Selbstbewusstsein / Selbstständigkeit / Selbstvertrauen / Techniken / Tipps
Vielen Dank für deine Zeit, deine Sorgfalt und deine Leidenschaft, mit der du diesen Artikel verfasst hast. All das spüre ich beim Lesen Deiner Artikel und ich bin dankbar für die Arbeit, die du investierst und für das was ich davon für mich mitnehmen und daraus lernen kann.
Yesss, danke für Punkt 1, Melina! Das ist so so wichtig!
Wenn man mal darauf achtet, wie die Menschen positiv darauf reagieren, wenn sie merken, “Hey, mein Gegenüber hört mir wirklich zu und lässt mich ausreden” – ich merke immer wieder, dass das echte Sympathie schafft und das Gespräch erst recht in Gang setzt.
Punkt 5 finde ich ebenfalls großartig. Ich bin ein visueller Mensch und merke mir schlecht Namen, dafür aber umso besser auffällige Details oder kleine Ticks/Merkmale an anderen. Dass Authentzität wichtig ist, hört man ja überall – und durch solche Kleinigkeiten bringt man sich wirklich in Erinnerung/ins Gespräch.
Am Schlimmsten ist für mich die Zeit vor der eigentlichen Veranstaltung. Ich träume schon zwei Tage vorher davon, wie ich mich völlig blamiere und verfluche mich selbst, mich überhaupt angemeldet zu haben. Was total unbegründet ist, weil bisher fast jeder dieser Networking-Termine gut lief. Deshalb kann ich bei Punkt 6 auch nur ganz fest nicken: Du fühlst dich unwohl? Dann lächle. So komme ich quasi durch jede Networking-Veranstaltung. :D
Euer Video fand ich ebenfalls total angenehm – trotz der Länge wurde es nie langweilig.
Danke für deine tollen Artikel hier immer wieder!
Liebe Grüße,
Chrissi
Liebe Melina, ich liebe deinen Blog und deine Texte und du bist wirklich sehr sympathisch. Ich habe hier schon vieles hilfreiches gefunden. Ich habe zwar keine Probleme mit Schüchternheit etc. aber es gibt immer wieder mal ein paar Punkte die auch hier gut gebrauchen kann.
Ich bin Sonntag auf der Blossy Veranstaltung und habe mir unbewusst mein Outfit schon zurecht gelegt, ein Pullover mit einem Schriftzug “tea and Mascara” zwei Dinge die ich einfach gerne habe. Und ich musste gerade wirklich schmunzeln, als ich deinen Tipp und die kurze Story dazu gelesen habe :-)
Ich bin schon sehr gespannt, es ist mein erstes Event.
Liebe Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de