Statistisch gesehen ist jede/r dritte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben von einer psychischen Krankheit betroffen. Wenn das mal kein Grund ist, ein wenig mit den gängigen Vorurteilen über die Untiefen unserer Seele aufzuräumen, oder? Das dachte sich Lena Kuhlmann, Psychotherapeutin und Bloggerin auf „Freud mich“. Am 3.8. ist ihr Buch mit dem Titel „Psyche? Hat doch jeder!“ erschienen:
„Ich habe ein Buch über die Psyche geschrieben, weil ich finde, dass es an der Zeit ist, dass sie einmal die Hauptrolle in einer Geschichte bekommt. Ohne Psyche läuft nämlich gar nichts.“
Über das Buch
Psyche? Hat doch jeder!: Vom Hin und Her zwischen Herz und Hirn
256 Seiten, Klappenbroschur, Preis: € 16,95 (D) / € 17,50 (A), ISBN: 978-3-95910-150-9
Depression, Essstörungen, Panikattacken – diese psychischen Erkrankungen sind uns längst allen ein Begriff! Doch warum geraten Körper und Seele eigentlich aus dem Gleichgewicht? Und warum sind psychische Probleme im Gegensatz zu körperlichen noch immer ein schambesetztes Thema? Was ist das überhaupt genau – die Psyche?
Folgt Psychotherapeutin Lena Kuhlmann auf ihrer Reise durch die menschliche Psyche und schaut hinter die Kulissen ihres Therapeutinnenalltags!
Wie ist das eigentlich so… ? – FAQ mit Lena
Auf Lenas Buch freue ich mich schon seit Monaten. Ich weiß gar nicht mehr wie, aber durch ein paar Klicks quer durch Instagram bin ich auf ihren Feed gestoßen, den ich auf Anhieb nicht nur informativ, sondern – ganz wichtig – auch humorvoll fand. Und dann hatte ich doppeltes Glück: Lena bot mir nicht nur an, ihr Buch vor dem offiziellen Erscheinungstermin vorab lesen zu dürfen, sondern sie hat sich auch für ein Interview auf Vanilla Mind angeboten. Und das Beste ist: Die Fragen habt ihr, die Leserinnen und Leser von Vanilla Mind, gestellt.
Im Mut-Letter rief ich vor einigen Wochen dazu auf, Lena mit Fragen über ihre Arbeit zu löchern. Das Feedback war toll und heute bekommt ihr eure Antworten:
Würdest du deinen Job als den eines „Seelenklempners“ bezeichnen?
Lena Kuhlmann: „Nein, denn genau gegen solche Vorurteile und veraltete Begriffe will ich ankämpfen. Das vermittelt auch das falsche Bild von meiner Arbeit, denn in einer Psychotherapie gebe ich zwar Input, aber die eigentlich Arbeit leistet der Patient selbst.“
Mit welchen Stigmatisierungen der Gesellschaft hast du am meisten zu kämpfen?
„Ich bekomme diese gesellschaftlichen Stigmatisierungen eher indirekt, über meine Patienten mit. Es ärgert mich beispielsweise, dass alle, die eine Therapie gemacht haben, gegebenenfalls mit negativen Konsequenzen rechnen müssen. Zum Beispiel bei der Berufswahl wenn es um die Verbeamtung geht. Oder aber beim Abschluss einiger Versicherungen.
Ganz allgemein finde ich es erschreckend, dass die allermeisten Menschen, auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, nicht einmal den Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychotherapeuten kennen. Das zeigt einfach, dass wir noch ziemlich viel Aufklärungsarbeit zu betreiben haben und das war mit ein Grund dafür, dieses Buch zu schreiben.“
Gibt es eine gute Möglichkeit, im Job und im Alltag mit sensibleren Menschen umzugehen?
„Ich glaube es ist wichtig, gerade diesen Menschen zu zeigen, dass sie gesehen werden und dass man ihre Grenzen und Gefühle respektiert. Ja vor allem, dass sie so, wie sie sind, vollkommen in Ordnung sind.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, wie ich einmal in einer Gruppe mit emotional belasteten und verhaltensauffälligen Kindern gearbeitet habe. Da sind die leisen, stillen Jungen und Mädchen manchmal ein bisschen zu kurz gekommen, weil wir Betreuer damit beschäftigt waren, die Rabauken in Schach zu halten. Und so ist das oft auch im Alltag: Das störende Verhalten, also wenn Menschen laut und aufbrausend sind, bekommt dann mehr Aufmerksamkeit. Deswegen ist es gut, sich dessen bewusst zu sein, um etwas dagegen zu tun.
Ansonsten bin ich ein großer Freund der offenen Kommunikation und würde bei Unsicherheiten immer dazu raten, das Gegenüber freundlich anzusprechen und zu fragen, wie man besser in Kontakt kommen kann. Da ticken wir eben alle unterschiedlich.“
Wie erklärt man anderen, dass eine Depression oder ein Burn-out nichts mit einer Charakterschwäche zu tun hat?
„Das ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist. Leider gibt es immer noch so viele Vorurteile rund um die Psyche und psychische Erkrankungen.
Wir alle haben natürlich Ängste, Sorgen und Probleme und Menschen mit psychischen Störungen dürfen weder herabgewürdigt, oder (in)direkt als schwach dargestellt werden.
Ich frage mich oft, warum wir einen Unterschied zu körperlichen Erkrankungen machen. Da würde doch auch niemand auf die Idee kommen, einem Krebspatienten Schwäche oder Absicht zu unterstellen…
Ein Glück wird aktuell, so sehe ich das zumindest, viel Aufklärungsarbeit betrieben. Ich finde super, wenn sich Sportler wie Per Mertesacker öffentlich zu ihren Depressionen äußern. Das ist sehr wichtig, weil Fußballer wie er eine Vorbildfunktion haben und damit zeigen, dass wir alle mit psychischen Krisen zu kämpfen haben.
Was die Angehörigen angeht, haben diese beispielsweise die Möglichkeit zum Aufklärungsgespräch (Psychoedukation) bei einem Psychiater oder Therapeuten dazu zukommen. Es gibt auch einige Angehörigengruppen oder Foren, in denen man sich austauschen und über die Krankheit eines Nahestehenden informieren kann, wenn man das will. Und da sind wir bei einem wichtigen Punkt angelangt. Schlussendlich, und das ist die traurige Wahrheit, können wir das Gegenüber und dessen Einstellung nicht ändern. Und in diesem Fall können wir auf Dauer nur darauf achten was und wer uns gut tut und uns gegebenfalls schützen.“
Wie soll ich mich als (fremder) Gesprächspartner verhalten, wenn ich von der psychischen Erkrankung meines Gegenüber weiß?
„Das ist immer schwer pauschal zu beantworten, weil jeder Mensch anders ist und mit seiner Erkrankung auch unterschiedlich umgeht. Ich würde allerdings raten Interesse zu zeigen, nachzufragen, Hilfe anzubieten und hinzuschauen.
Ich finde gut, wenn wir irgendwann dorthin kommen, dass der Therapeutenbesuch so etwas alltägliches wird, wie der Kontrolltermin beim Zahnarzt. Und dass man einander dann auf der Straße fragen kann: ‘Na, wie wars denn heute in der Therapie? Hast du was für dich mitnehmen können?‘.“
Wie kann ich als sensibler Mensch entgegenwirken, dass ich immer zu Herzen nehme, was andere machen statt auf mich selbst zu hören?
„Wenn ich mir diese Frage durchlese, dann denke ich an ein kleines, zartes Bäumchen auf einer Wiese, das bei jeder kleinen Böhe von links nach rechts weht. Meinen Patienten berichte ich auch oft von diesem Beispiel und erkläre, dass man, um nicht all zu sehr vom Außen abhängig zu sein, innere Sicherheit/ Stärke gewinnen muss. Das man also bestenfalls zu einem kräftigen Baum heran wachsen sollte, dem so ein kleiner Windstoß wenig anhaben kann.
Es gibt viele spannende Übungen um diese Stärke zu erreichen und um an der eigenen Identität zu arbeiten. Ich denke ein wichtiges Thema kann es sein, „Nein“ sagen zu lernen, um auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu hören (und nicht den anderen immer alles Recht zu machen). Das braucht ein bisschen Übung, das kann man aber lernen und das lohnt sich.“
Ist bei Psychologen ein Patient mit einer Angststörung unbeliebt? Einige Therapeuten haben sich bei mir nie wieder gemeldet.
„Ich nehme an, hier ist von einem Psychotherapeuten die Rede und der Frage nach einer ambulanten psychotherapeutischen Behandlung. Angststörungen sind im Grunde etwas, was man, je nach Ausprägung, ziemlich gut ambulant behandeln kann. Deswegen kann ich mir das nicht als Grund für das „Nicht mehr melden“ vorstellen. Ich habe dafür aber eine andere Erklärung, denn die Therapeuten hierzulande sind leider in vielen Fällen komplett überlaufen; da kann man schonmal den Überblick verlieren. Viele meiner Kollegen führen nicht mal mehr eine Warteliste, weil sie auf 1 Jahr gesehen komplett ausgebucht sind. Ich vermute also, das hat weniger persönliche Gründe und ist dem System geschuldet.
Ich kann an dieser Stelle nur von Herzen ermutigen, nicht aufzugeben und weiter nach Hilfe zu suchen. Die Kassenärztliche Vereinigung beispielsweise, muss seit Neustem einen ersten Beratungstermin innerhalb von 4 Wochen nach Anruf anbieten. Leider hat sich dieses Angebot noch nicht so ganz rumgesprochen, aber es sollte unbedingt mehr genutzt werden.“
Dieses Buch? Sollte jeder haben!
Jetzt hast du schon einen kleinen Einblick in Lenas Mission erhalten. Ihr Buch kann ich dir auf jeden Fall ans Herz legen. Dazu musst du nicht selbst betroffen sein, sondern es empfiehlt sich, sich einmal mit der Psyche ganz sachlich auseinanderzusetzen und dazu zu lernen. Du wirst nach dem Lesen nicht nur mehr Verständnis für dich selbst und deine eigene Geschichte haben, sondern vor allem auch für deine Mitmenschen. Stichwort Mitgefühl und Rücksicht: Ich kann mich davon natürlich auch nicht komplett ausnehmen, denn wenn man selbst in schlechter Stimmung ist, kann man sich auch weniger gut gerade in andere hineinversetzen. Dann denke ich auch hin und wieder mal: „Ach, die ist aber auch echt wieder in ihrem Loch heute.“ Oder: „Boah, warum nimmt die sich bloß so wichtig?!“ Aber wir alle befinden uns auf einem Weg und wir wissen nie, was hinter dem Verhalten des anderen steckt. Und gerade weil wir den Background unserer Mitmenschen in der Regel nicht kennen, sollten wir alle lernen, achtsamer und nachgiebiger miteinander umzugehen.
Am interessantesten fand ich persönlich die verschiedenen Therapieansätze und die Kapitel über die häufigsten psychischen Erkrankungen (hallo Angststörungen!).
Dankeschön Lena, dass du dir so viel Zeit für dieses Interview genommen hast! Und auch für dein Buch, das bestimmt vielen Menschen Aha-Erlebnisse bescheren wird, so wie auch mir schon.
Lena und ich freuen uns natürlich, wenn du diesen Artikel fleißig in deinem Netzwerk teilst und dabei hilfst, mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für dieses Thema zu erregen. DANKE .
© Headerfoto: Moritz Thau
Schlagwörter: Achtsamkeit / Alltag / Balance / Buchtipps / Gefühle / Gesundheit / Interview / Persönlichkeit / Psychologie
“Die will doch nur Aufmerksamkeit” oder “Zähne zusammenbeißen, das geht vorbei”. Wenn ich so etwas höre, schüttelt es mich. Jede psychische Störung ist eine ernstzunehmende Krankheit, das Leiden und die Beeinträchtigung nehmen die Leute sicher nicht in Kauf oder spielen es gar, um mehr Zuwendung zu erhalten. Außerdem geht nicht jede Störung einfach vorbei. Sicher gibt es einige Störungen, bei denen die Spontanremission eher hoch ist, wie bei allen somatischen Krankheiten eben auch, genauso gibt es aber die Fälle, in denen das Leiden immer schlimmer wird. Ich finde es schade, dass psychische Störungen nicht auch “einfach okay” bzw. normal sein können, so wie körperliche Krankheiten. Durch diese Tabuisierung und Stigmatisierung Betroffener wird sicher oft eine wirksame Behandlung nicht in Angriff genommen.
Direkte Vorurteile in Form einer konkreten Aussage wie “Du bist doch gestört” oder so etwas in der Angst sind mir zum Glück nicht begegnet. Aber ich habe sehr wohl wahrgenommen, dass sich einfach eine Art Unsicherheit im Umfeld einschleicht, wenn sie wissen dass man eine psychische Erkrankung hat. In dem Zusammenhang kam es dazu, dass Leute dachten, ich könnte ihre Kinder “infizieren” mit meinem Psychokram und sollte mich doch lieber fernhalten; es wird einem kaum noch was geglaubt, weil man ja eh nicht mehr zurechnungsfähig ist in seinen Aussagen; es wird einem abgesprochen dass man nicht mehr krank sein will und vor allem wurde ich damit konfrontiert, dass ich ja nicht mehr “belastbar” sei und man mich quasi wie ein “rohes Ei” behandeln müsste. Dass das aber gerade dazu führt, dass sich psychische Erkrankungen noch verstärken wenn man das Gefühl hat ausgegrenzt und nicht akzeptiert zu werden so wie man gerade ist, haben leider damals die wenigsten verstanden. Ich wünschte mir auch, dass man mittlerweile gesellschaftlich in der Lage wäre zu psychischen Erkrankungen stehen zu können, genauso wie zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einer Hautkrankheit. Immer Ausreden zu erfinden ist ganz schön nervig und anstrengend und man fühlt sich auch nur mies dabei. Daher denke ich auch, dass viele Leute weiterhin es lieber zu einem “Burn Out” kommen lassen als sich bereits vorher wegen Depressionen o.ä. in Behandlung zu geben.
“Du warst ja schon immer anders” oder “Du musst halt auch mal an was anderes denken” und “traurig ist jeder mal” sind wohl die häufigsten Kommentare die man wohl hört. Sehr schade vor allem wenn man immer wieder hört wie viele Menschen Selbstmord begehen weil sie nicht mehr können.
Im Alltag begegne ich oft solchen Vorurteilen. Ob sie selbst betroffen sind oder nicht, es heißt oft “Ich bin doch kein Psycho” oder “Ich bin doch kein gestörter”. Von Außenstehenden heißt es oft ” Sie wollen doch nur Aufmerksamkeit”. Es ist wirklich sehr schade welche Ansichten es diesbezüglich gibt. Jeder Mensch hat seine Lasten zu tragen und und geht damit anders um als andere, also sollte man es als Hilfe sehen für einen selbst und sich nicht mit den Meinungen anderer beschäftigen.
“Du bildest dir das nur ein” bzw. “Das ist nur in deinem Kopf”. Ja, ist es. Aber ist es deswegen weniger schlimm? Ist meine Angst weniger wert und ernst zu nehmen als jene, die rational zu erklären ist? Ich denke nicht. Weniger ein Vorurteil als ein Satz, der mich innerlich vor Wut und Verzweiflung zittern lässt “vor was hast du denn angst?” -.-
Naja :) ich fiebere auf den 11. August hin und drück mir alle Daumen.
Traurig ist jeder mal , ich wäre doch zu jung für Depression , es wäre schön wenn man mehr Verständnis bekommen würde bei dem Thema und nicht für verrückt erklärt wird . Ich würde mich sehr freuen das Buch zu lesen.
Es gibt so viele Vorurteile…
– man sitzt nur beim Therapeuten rum, er macht etwas höchst mysteriöses und dann wird das schon
– Depression? Ist nur eine Phase. Du brauchst keine Medikamente, das geht von alleine weg.
– Therapeuten können Gedanken lesen!
– Wer Psychotherapeut wird, hat selber Probleme und möchte im Endeffekt sich selbst heilen.
Und noch so viele andere…
“Du mit Deinem Psycho-Bonus.”
“Wie, Du hast das immer noch?”
“Ich dachte, Du nimmst Medikamente dagegen?”
“Wenn Du schon in der Psychiatrie wärst, musst Du ja schon echt irre sein!”
“Ich könnte das nicht.”
Ich fühle mich am meisten getroffen über die Äußerung, dass ich mich hinter meiner psychischen Erkrankung verstecken würde und sie somit als “Alibi“ für mein Verhalten benutzen würde. Leider kann ich mich nicht verteidigen, da mich diese Person emotional mit Füßen tritt und ich mich ihr nicht gewachsen fühle.
Auch fragte mich mal jemand: “Und Sie fahren noch Auto?“.
Vielen Dank für das spannende Interview – das Buch möchte ich sehr gern gewinnen!! ? Wenn ich den Spruch ‚Lenk dich ab‘ im Zusammenhang mit psychischen Beschwerden höre könnt ich ausflippen ?…ich denke es ist noch sooo viel Enttabuisierung für dieses Thema notwendig!!
GlG aus MS und noch ein schönes WE, Tine
Mal ganz abgesehen von den Leuten, die sowieso nicht akzeptieren wollen, dass es psychische Erkrankungen überhaupt gibt, höre ich wohl am häufigsten “Das sieht man dir gar nicht an.”
Ich bin mir dann immer nicht ganz sicher, ob das nun ein Kompliment oder versteckte Zweifel sein sollen. Und wie genau “sieht” denn so eine Angststörung eigentlich aus? Muss man dafür zitternd oder weinend in einer Ecke sitzen? Aber die meisten meinen das gar nicht böse. Sie haben vermutlich einfach nur ein falsches Bild davon, wie sich jemand mit Angststörungen verhält.
Vorurteile gegenüber Psychiater/Psychotherapeuten:
* 1. „Psychiater/Psychotherapeuten sind doch selbst verrückt“
* 2. „Behandlung bei Psychiater/Psychotherapeuten musst du aus deiner eigener Tasche zahlen“
* 3. „Geldverschwendung“
* 4. „Psychiater/Psychotherapeuten erklären doch alle für verrückt“
* 5. „Eine Therapie bringt doch nichts. Die gabs früher auch nicht und überlebt hat man’s auch. Die Probleme lösen sich schon von selbst. Irgendwann ist’s Schnee von gestern und gegessen.“ 6. „Psychiater/Psychotherapeuten hören nicht mal zu und nicken nur“
* 7. „Psychiater wollen dich doch nur mit Psychopharmaka also Drogen und Medikamenten vollstopfen“
* 8. „Psychiater/Psychotherapeuten drehen einem die Worte in dem Mund“ 9. „Psychiater/Psychotherapeuten wollen doch nur Einnahmen“
* 10. „Psychotherapeuten sind reich“
* 11. „Psychiaterinnen/Psychotherapeuten haben keinen Mann, denn sie sind ja verrückt“
* 12. „Psychiater/Psychotherapeuten wollen doch nur einweisen“
* 13. „Psychiater/Psychotherapeuten erklären doch alle für krank. Das sind doch keine wirklichen Erkrankungen sondern Phasen die ganz natürlich und menschlich sind“
* 14. Vorurteil aber auch nicht: It‘s because of your mother ! Freud
Allgemeine Vorurteile:
* Bei Depression, PTBS, Anpassungsstörung u.ä.: „Dir fehlt Vitamin einfach nur d3, Freunde, Natur und etwas Abwechslung, dann legt sich das schon wieder. Hättest du mal meine Probleme, die sind viel schlimmer !Und denk am besten garnicht mehr drüber nach!“ <- (weils ja so einfach ist). In Gedanken: „Du bist schon nicht depressiv also stell dich nicht so an, du versaust uns die Laune!“
* Anorexie/Bulimie u.ä.: „Du musst einfach nur essen. So schwer ist das doch nicht. Schlag dir endlich diese blöden Kalorienzahlen und Gedanken aus dem Kopf!“ In Gedanken: „Hör auf dich so anzustellen!“
* Adipositas/Blinge Eating Disorder u.ä.:„Also ehrlich, weißt du eigentlich wie viele zig Diäten ich schon gemacht hab?! Das ist so easy du musst nur auf deine Ernährung und auf die etwas mehr Bewegung achten! In Gedanken: „Hör einfach auf alles in dich reinzustopfen, dann brauchst dich auch nicht wundern!“
* ADHS: Das Kind braucht doch einfach nur eine anständigere Erziehung. Es müssen ihm regeln gesetzt werden! In Gedanken: „Wie hat sie ne ihr Kind erzogen ?!“
* Sucht: Einfach diszipliniert sein und einen schlussstrich setzten! In Gedanken: „Kann doch garnicht so schwer sein!“
Nun zu meinem Urteil:
Therapien bringen erwiesenermaßen etwas. Sonst gäbe es aufgrund hoher Anfragen keine Wartezeiten. und was ich selbst erweisen kann ist, dass es Menschen die es ohne Therapie nicht schafften mit ihrem Problem klarzukommen bzw. von abzukommen, es die Therapie geschafft hat!
Ich würde gerne das Buch gewinnen, da ich mich sehr für Lena und der Psyche interessiere. Vorallem aber für das Buch, da es in diesem Bereich oft nur Lehrbücher gibt. Und weil ich vor einer Weile schon mal versucht habe das Buch zu gewinnen. Ich befinde mich gerade in einem Selbststudium für Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz und muss die Prüfung und Ausbildung für die Therapieverfahren selbst finanzieren. Da ich noch leider keinen Job habe und sehr gerne lese, meist im Bereich der Psyche um u.a. mein Wissen immer erweitern, kaufe ich mir die Bücher meist gebraucht, da sie günstiger sind.
Danke für diesen schönen Beitrag! Ich selbst leide an depressiven Phasen und einer Essstörung. Häufig waren es nicht mal die Worte, die verletzt haben – auch ein Blick kann sehr viel sagen. Mir wurde oft vorgeworfen die Krankheit sei nur eine Ausrede, wenn ich eine Verabredung absagen musste, zu der ich liebend gern gegangen wäre, weil es mir nicht gut ging. Auch erlebe ich oft, dass eine psychische Erkrankung nicht den gleichen Stellenwert wie etwas Körperliches (ein gebrochenes Bein zum Beispiel) hat und als lapidar abgetan wird. Das macht es oft schwer, wenn man sich einfach nur ein bisschen Verständnis wünscht.
Ich hoffe das Buch kann vielen Lesern helfen – gerne würde ich natürlich mein eigenes Exemplar in Händen halten!
Hallo Melina,
ein sehr interessantes Interview. Das Buch scheint sehr interessant zu sein.
Ich durfte mir schon anhören: Naja, es kann ja nicht jeder eine Rampensau sein.
Das wirkt so, als ob es was schlechtes ist, seine Arbeit ohne großes Tam Tam zu machen… Viele können mit Schüchternheit nicht umgehen. Das macht tatsächlich manchmal einsam.
Liebe Grüße, Tina
Oh, da gibt es ja wirklich viele…, aber ich glaube, mit das schwachsinnigste was ich gehört habe ist, dass psychische Erkrankungen nur eine Phase seien und wieder vorbei gehen, Urlaub die beste Therapie sei, psychisch kranke Menschen immer eine Gefahr für ihre Umwelt darstellen würden und selbstverletzendes Verhalten zum Trend geworden sei… Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
Umso schöner, dass mit dem Buch wieder ein Stück mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden kann!:)
Ach, ein Trend? So wie Mom-Jeans und Rüschen? Einfach wow. Da fällt einem ja gar nichts mehr ein.
Ich habe schon so viel Mist-Vorurteile oder auch Stigmatisierung erlebt!
Angefangen bei “die ist schwierig/zickig und/oder stellt sich nur an” über “reiß sich mal zusammen!” (besonders ‘hilfreich’ bei Depressionen) bis hin zu du warst ja weg…. im Irrenhaus!”
Alles übel! Alles schon erlebt, leider.
Und wenn sowas dann von der eigenen Familie kommt….
Aber ich würde sehr, sehr, sehr SEHR GERNE das Buch gewinnen :)
Dass man nach einem Klinikaufenthalt gesund entlassen wird.
Ich kann Lena nur zustimmen, denn es ist unbedingt mehr Aufklärung notwendig! Viele Menschem nehmen Menschen mit Depressionen nicht ernst und sagen ihnen, dass es doch weg gehe.Aber so ist das eben nicht und die Personen benötigen Hilfe. Liebe Grüße Chanty?
Danke für Deinen Beitrag!
Ich denke auch, dass gerade im Hinblick auf psychische Krankheiten noch viel Unklarheit besteht und auch Vorurteile kursieren.
Mir fällt spontan der Spruch über Psychiater ein: “Die haben doch nur diesen Beruf gewählt, um sich selbst therapieren zu können!”
Ich würde mich sehr freuen, ein Buch zu gewinnen.
LG
Karin
Leider begegnen einem ständig “blöde” Vorurteile zu psychischen Erkrankungen… bei mir sowohl privat als auch beruflich. In beiden Beispielen wurden sehr leistungsstarke, kluge Menschen in Frage gestellt, weil sie depressiv sind. Was für ein Quatsch. Es sind weiterhin tolle, kluge und belastbare Menschen. Nur eben phasenweise depressiv und nicht “schlechter” dadurch. Daher finde ich es toll, dass es dieses Buch gibt. Ich würde es gerne lesen und dann meinen beiden Beispielen zum Lesen weitergeben :)
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es nicht immer das gesprochene Wort sein muss, sondern auch Blicke (wie weiter oben geschrieben) sehr einprägend Vorurteile zeigen können… was sehr verletzend ist.
…dass die Psyche ein “Problem” sei, dass es wegzudoktoren gälte. Viele Menschen sind leider nach wie vor der Ansicht, dass es eine Schwäche sei, wenn jemand eine Therapie beginnt. Dabei gehört dazu so viel Mut! Jeder, der sich in Therapie begibt, hat schon einen großen Schritt zur Selbstheilung gemacht und ich finde, es ist zu bewundern, wenn sich jemand diesen Weg stellt!
Mir stößt vor allem diese “selbst schuld”-Mentalität auf. Als hätte man sich psychische Probleme (oder sollte man es besser Herausforderungen nennen?) selbst und vor allem bewusst ausgesucht oder als wäre im Hirn halt irgendwas “ups, kaputt!”-gegangen, was man jetzt nur kurz reparieren muss.
Außerdem: Braucht man wirklich für alles eine Diagnose? Einen Stempel, um (von Ärzten, Krankenkassen etc.) ernst genommen und geholfen zu werden? Und dann auf der anderen Seite die Nachteile von solcher Art von “Stigma” direkt wieder aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen?
Und Nr.3 in meinen Charts des innerlichen Augenverdrehens: “Frag doch mal Deine Therapeutin, was Du [ergänze x-beliebiges Problem] da machen sollst!”
Das Buch beobachte ich jedenfalls schon länger und steht definitiv weit oben auf meiner Wunschliste ;-)
Hallo Melina,
das Buch hört sich sehr spannend an. Zum einen, weil man ja nie weiß, ob man nicht selbst einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen sein wird, zum anderen weil es keinem schadet, sich über die Thematik zu informieren und so sensibler mit anderen Menschen, die davon betroffen sind, umzugehen.
Vorurteile, die mir im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen bereits begegnet sind:
– “Das ist doch keine richtige Krankheit, der/die soll sich nicht so anstellen, einfach mal zusammenreißen, der/die macht doch nur auf psychisch, um frühpensioniert zu werden…”
oder
– dass Menschen mit einer solchen Erkrankung als “verrückt” abgestempelt werden. Von wegen “Hast Du schon gehört, XY war in der Klapse.”
Viele Grüße,
Steffi
Respektlosigkeit von Mitmenschen … psychische Krankheiten muss man sehen, so wie eine Erkältung. Sonst ist man ja nicht krank oder tut nur so.
Bin gerade auf einer psychosomatischen Reha. Es müsste jeder in jedem Alter ein Recht darauf haben!
Liebe Grüße von Usedom & ich würde mich sehr über das Buch freuen :)
Hej Melina,
das Buch klingt wirklich spannend :)
Ich muss sagen, Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen sind mir bislang im Bezug auf mich eher selten begegnet – das mag aber auch damit zusammenhängen, dass ich nur mit Freunden darüber spreche und es nicht jedem Unsensiblen auf die Nase binde. Und oft sucht man sich seinen Freundeskreis ja entsprechend aus – die meisten hatten oder haben selbst ihre Geschichte. “Jeder hat sein Päckchen zu tragen”, wie man so schön sagt. Es ist ein wichtiges Thema, und wir sollten viel öfter offen darüber sprechen, damit es einfach normaler wird.
Interessant finde ich es, dass mir Unwillen a la “Hm, so ernst ist es doch bei dir nicht” eher von Menschen entgegengebracht wurde, die selbst in Behandlung sind. Als wäre es ein Wettbewerb, wem es schlechter geht…
Liebe Grüße,
Kati
Das ist ein wichtiges Thema, denn auch den psychischen Problemen sollte mehr Aufmerksamkeit und Verständnis entgegengebracht werden. Das schlimmste, was einem passieren kann, dass man nicht ernst genommen wird, wenn es einem nicht gut geht. Denn das Problem ist, dass man die psychischen Probleme nicht sieht wie die physischen und daher nehmen viele das nicht ernst und sagen, dass es “nur Einbildung” ist und das man sich selber mal “zusammenreißen” soll. Das führt dazu, dass man sich um weiter zurückzieht und mit niemanden darüber sprechen will, weil man sich zu “dumm” vorkommt.
Für diese Aufklärung ist das Buch perfekt und ich würde gerne etwas über die Thematik lesen.
Ich habe Depressionen und eine PTBS. Folgende Vorurteile sind mir schon begegnet: Reiß Dich doch zusammen; Warum bist Du immer noch krank/brauchst eine Therapie wenn Du doch Medikamente nimmst und schon eine Therapie gemacht hast?; Auf der Couch sitzen und reden bringt doch eh nichts; “Einfach” das Verhalten ändern und schon wird man glücklich; Ernähre dich gesund, Schlaf genug, mach Sport und schon geht’s Dir besser; ….. etc. Etc.
Letztendes läuft’s oft darauf hinaus, dass mir das Gefühl vermittelt wird, ich soll mich nicht so anstellen, es wäre ja alles nicht so schlimm, ich zu sensibel oder zu schwach…..
Danke für den tollen Buchtipp
Danke dir für diesen wirklich sehr interessanten Beitrag. Ich habe auch das Gefühl, dass auf der einen Seite Therapien totgeschwiegen werden, auf der anderen Seite wird so getan, als wäre es gerade ein Trend zum Psychotherapeuten zu gehen. “Oh, die hat jetzt auch eine Depression? So wie jeder???”
Es wäre echt ein Fortschritt, wenn man – wie beschrieben – von Therapien so sprechen könnte wie von Zahnarztterminen. Wobei. Da fällt mir ein, dass ich mal wieder einen Termin beim Zahnarzt machen müsste …
Liebe Melina,
Klasse Artikel, tolles Buch und ein echt wichtiges Thema!
Über was ich mich neulich geärgert habe: „Ach, die Krankheit ist doch eine willkommene Ausrede, nicht alles geben zu müssen!“
Liebe Grüße
Nadine
Meine erste Depression hatte ich in der Schulzeit, und die Reaktion von Mitschülern aber auch von den Lehrern war gleich. Ich würde nur simulieren, ich würde mich krank stellen, ich würde schwänzen. “Die hat bloß keinen Bock auf Schule, daher meint sie halt sie wär krank”.
Das erschreckendste Beispiel hatte ich allerdings erst vor einigen Jahren. Ich arbeitete als Medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis, und eine langjährig bekannte Patientin, keine 25 Jahre alt, rief mittags an und sagte, sie bräuchte eine Krankmeldung weil sie nicht zur Arbeit gehen kann. Meine Kollegin, welche das Gespräch annahm, war außer sich und meinte zu uns bloß: wie kann man denn nur so faul sein? Die hat doch wieder nur keinen Bock zu arbeiten, und wir sollen das auch noch unterstützen!
…. und das von vermeintlichem Fachpersonal ….
Ja, die Kassenärztliche Vereinigung muss vermitteln, leider kann man sich dann die Therapeuten nicht aussuchen. Zweimal habe ich es versucht und bin wirklich an ganz schlimme Therapeuten geraten, das ist das gleiche wie für körperliche Beschwerden zuständige Ärzte, riesengroße Qualitätsunterschiede!!
Gerade die, die dann so ‘schnell’ einen Termin frei haben, haben den frei, weil sie sonst keine Patienten bekommen. Eine Therapie sollte kein ‘Billigkauf’sein, da wird mehr versaut als geheilt.Leider so in unserer medizinischen 2Klassengesellschaft.
*Man soll sich zusammenreißen und nicht so anstellen.
*Ich geh doch nicht zum Psychater, ich bin doch nicht verrückt.
*Mit der/dem spreche ich nicht mehr, sie/er jammert immer.
Vielen Dank für diesen interessanten Blogbeitrag & das Buch!
Herzliche Grüße
Ehrlich gesagt, habe ich das schon sehr oft erlebt, dass ich nur von einem Therapeuten zurückgerufen werde, Wenn ich die Diagnose nicht sage oder “verharmlose. Traurig- wirkt so wie “schwieriger Fall”- dabei arbeite ich Vollzeit und nehme keine Medikamente- so schlimm kann ich ja nun nicht sein.
In meinem Berufszweig (Stb/WP/RA) hab ich nur positive Erfahrungen gemacht, gehe damit aber auch offen um und lasse Diskussionen gar nicht erst zu.
Hallo Melina,
zu viele Vorurteile reihen sich um dieses Thema.
Die üblichen Verdächtigen: “Du musst nur mal richtig Urlaub machen”, “Nimm dir doch nicht immer so alles so zu Herzen”, “Du willst dich doch nur selbst therapieren”, “Ich war auch schon mal traurig/hatte Angst”, “Mach doch einfach mal und denk nicht drüber nach”, “Du hast doch gar keinen Grund dazu”…
Eine endlose Liste, die jedes mal zum Kopf schütteln bringt.
Sprüche wie “Stell dich nicht so an, es gibt Menschen, denen geht es viel schlechter”, “Du willst doch nur nicht”, “Das sind doch nur Ausreden”, “Du bist krank? Sieht man dir gar nicht an” habe ich in der Zeit als ich mittelschwer depressiv war zu hören bekommen, von Kollegen und auch anderen Leuten, weshalb ich kaum bis gar nicht darüber gesprochen habe und erst Recht niemandem auf die Nase gebunden habe, dass ich eine Therapie mache.
Ich finde Aufklärungsarbeit zu diesem Thema so wichtig und es tut sich ja auch was. Nur, weil man jemandem nichts ansieht, heißt es nicht, dass er nicht krank ist.
Ein toller Artikel Melina. Danke!
Dass viele oft denken, dass Menschen mit Depressionen etwas neben der Spur / „Bala Bala“ sind … Menschen urteilen ohne zu wissen worüber die eigentlich reden und hinter Betroffener Rücken oft Dinge wie „die sollen sich mal nicht so anstellen“
Was mir am häufigsten begegnet in diesem Zusammnenhang ist die Ansicht “Der/die sollte einfach mal oder müsste einfach mal dieses und jenes tun.”
Dieses & jenes sind dabei meist sehr pragmatische Dinge, wie Sport treiben, (mehr)arbeiten, Medikamente nehmenetc. Auf jeden Fall nicht so viel Zeit haben, zum Grübeln und sich selbst nicht so wichtig nehmen.
Sich mal zusammnereißen.
Da wird mir immer ganz anders bei….
Ich hatte früher selber Vorurteile,muss ich zu meiner Schande gestehen. Bis ich mich mehr damit auseinander gesetzt hab. Ich dachte Depressionen wären Charakterschwäche. Und ein Burn-out wäre nur eine Ausrede um nicht mehr arbeiten zu müssen. Nachdem ich aber selber an der Schwelle zum Burn-out stand, weiß ich, dass das nicht der Fall ist. Es ist so schwer, diese Krankheiten zu verstehen, wenn die von einem selbst so weit weg sind. Mit den Jahren hab ich mehr Menschen kennengelernt, die psychische Probleme haben und kann sagen, dass all meine Vorurteile damit ausgelöscht sind. Man muss sich nur eben einfach mal damit konfrontieren und diese Krankheiten nicht immer abtun als “stell dich nicht so an” oder “du musst dich einfach dazu zwingen, dies und jenes zu tun.”
So einfach ist das ja leider nicht.
Umso besser finde ich aber, wenn jemand Aufklärungsarbeit leistet. Das ist so wertvoll für uns alle!
Spannendes Interview, vielen Dank dafür! :)
“Das ist doch gar nicht so schlimm” oder “er/sie will doch nur Aufmerksamkeit” höre ich oft.
Hallo Melina,
vielen Dank für den Artikel und die Buchempfehlung. Ich finde es wirklich super, dass hier so offen über das Thema “Psyche” gesprochen wird. Meiner Meinung nach sollte dies auch in der breiten Öffentlichkeit viel mehr thematisiert werden.
Ich selbst habe eine Freundin, die unter Depressionen und Angstzuständen leidet, und eine Schwester, die unter Anorexie leidet. Was mich zum Thema Depressionen immer am meisten stört, ist die Aussage “Sie soll sich doch nicht so anstellen und ihr Leben endlich mal auf die Reihe kriegen”. Als ob die Depression eine Sache wäre, die man einfach so ablegen könnte oder die man sich freiwillig “zulegt”, weil man gerade keinen Bock hat, “sein Leben in den Griff zu bekommen”. Hier fehlt leider bei den Außenstehenden, die solche Aussagen treffen, oft das Verständnis, dass Depression viel mehr ist, als bloß ein bisschen traurig zu sein, und dass es auch nicht daran liegt, dass man sich nicht genug anstrengt.
Beim Thema Anorexie finde ich Aussagen in Richtung “Seht ihr nicht, dass sie viel zu dünn ist? Unternehmt da mal was, sie muss halt mal was essen” besonders schlimm. Erstens ist es nicht damit getan, dass man einem Anorexie-Patienten sagt, er solle halt mal was essen, da sich die Krankheit meist so verselbstständigt, dass das man gar nicht mehr an die betroffene Person herankommt. Und zweitens ist die Familie bei Anorexie (wie bei vielen anderen Krankheiten natürlich auch) stets mit betroffen, oftmals wird das gesamte Familienleben durch die Krankheit beherrscht. Als ob wir nicht selbst wüssten, dass meine Schwester unter der Krankheit leidet und alles für sie tun würden, um ihr helfen zu können. Und die Blicke, die manche Leute ihr zuwerfen, sind einfach nur schrecklich…
Ich finde, es ist an der Zeit, dass man wegen eines psychischen Problems nicht mehr als Mimose abgestempelt wird, die sich das nur einbildet oder mit ein paar wenigen “Handgriffen” wieder “geheilt” werden kann. Danke für deinen Beitrag dazu!
Liebe Grüße,
Julia
Mir sind Kommentare begegnet, wie „naja aber ändern kannst du daran jetzt auch nichts. Einmal Wasser ins Gesicht (wenn man geweint hat) und weiter gehts“.
Ich gehe mittlerweile mit Problemen offen um und sage das meinem Gegenüber direkt und nehme der Person einfach die Grundlage für einen „blöden“ Kommentar weg.
Aber es ist so toll, dass das es immer mehr Menschen gibt, die daran arbeiten, dass das Thema Psyche nicht mehr tabuisiert wird! Denn die Psyche gehört ganz genauso zu uns wie unser Körper und sollte definitiv ernst genommen werden!! :)
Das klingt nach einem wirklich spannenden Buch! Leider habe ich die Erfahrung gemacht das Psychische Erkrankungen entweder immer noch tabuisiert werden, oder sich eine Person so sehr damit identifiziert das man kaum ein “normales” Gespräch führen kann… Und oft mache ich die Erfahrung, das im Umgang damit noch viel zu wenig “normalität” herrscht und zu wenig wirklich offen darüber gesprochen wird!
Das allgegenwärtige Vorurteil ist wohl “Stell dich nicht so an” – also die Verharmlosung. Das Unverständnis, dass jemand einfach nicht die Kraft aufbringen kann, morgens aufzustehen oder einen Anruf zu erledigen oder das Haus zu verlassen. Ist doch nichts dabei. Richtig, wenn man gesund ist und es einem gut geht, dann ist auch nichts dabei. Dann denkt man nicht viel drüber nach, sondern macht es einfach. Mit Depression oder Angststörung (…) werden aber schon die simpelsten Aufgaben zu unlösbaren Aufgaben. Und die Unfähigkeit mancher Menschen, sich vorzustellen, dass ein Anruf einem so viel abverlangen kann, macht es noch unangenehmer für einen selbst damit umzugehen. Da es deutlich vor Augen führt, dass man an einer so simplen Aufgabe scheitert. Da müssen sich viele Menschen noch einiges an Feingefühl aneignen.
Hallo ihr Lieben,
eine Freundin hat den Vanilla Mind Newsletter an mich weitergeleitet und nun bin ich auf diesem schönen Blog und diesem Artikel gelandet.
Ich habe seit über zwei Jahren eine Posttraumatische Belastungsstörung (und bin unendlich dankbar, dass es Antidepressiva gibt – habe mich vorher echt lange gequält und meinem Körper Unmengen Stress (Depressive Zeiten, Panikattacken, Angst) zugemutet.
Von der Familie aber auch von Freunden bekomme ich wieder das Gefühl, ich habe mir die Störung selbst gemacht, indem ich mich mit der Aufbereitung meiner Vergangenheit beschäftigt habe. Und mit ein bisschen positiver Denken müsste das doch in den Griff zu kriegen sein. Der beste Satz kam von meiner Mutter: Also wenn wir mal ehrlich sind, du hattest doch gar nichts auszustehen in deiner Kindheit. Wenn ich da an Papas und meine denke…” Danke fürs Gespräch, Mama.
So eine Belastungsstörung macht echt keinen Spaß. Ich habe mir diese nicht rausgesucht und kann sie auch nicht selbst beenden. Auch wenn viele Leute das meinen. ;)
Grüße, Sandra
Andersherum habe ich es erlebt.
Durch hormonelle Störungen gepaart mit allergische Reaktionen bzw. Unverträglichkeiten schoss mein Blutdruck lebensbedrohlich hoch. Fazit der Schulmedizin: Panikattacke. Das hatte ich insgesamt dreimal. Durch vorangegangene Ereignisse (die Erklärung wäre jetzt zu lang) wurden alle Beschwerden, die ich hatte von den Schulmedizinern auf die Psyche geschoben.
Alternative Therapien halfen zwar etwas, allerdings traten meine körperlichen Beschwerden immer wieder auf.
Nach fast zwei Jahren lernte ich eine Heilpraktikerin kennen und schilderte ihr alles.
Was soll ich sagen. Drei Tage nach der ersten Behandlung waren meine schlimmsten Beschwerden fast weg. Und es stellte sich nach und nach heraus, weshalb ich diese „Panikattacken“ hatte. Es war quasi alles auf körperliche Beschwerden zurück zu führen.
Und seit ich auch noch einen super Orthopäden habe, ist mir bekannt, dass verkrampfte Muskulatur zwischen den Rippen gerne zu schnellerem Puls, Herzrasen und somit zu „Panikattacken“ führen kann.
Ich finde es sehr wichtig, dass die ganze Menschheit über die Psyche besser aufgeklärt wird. Vorallem aber die Schlumediziner. Da bei mir nichts weiter gefunden wurde, blieben nur die psychosomatischen Beschwerden.
Wer weiß wie es mir gesundheitlich heute gehen würde, wenn ich nicht zufällig meine Lieblingsheilpraktikerin gefunden hätte. Ich vermute nicht sonderlich gut.
Das heftigste Vorurteil, das mir begegnet ist war “Du hast selber Schuld an Deiner Krebserkrankung. Deine Gedanken haben dazu geführt.”
puh, ich weiß gar nicht, ob man von Vorurteil sprechen kann oder doch: ich hab eine leichte Form von Autismus und wenn mich Menschen besser Kennenlernen, dann merken sie es auch. Mittlerweile nehme ich ihnen das ab und sage es vorher. Aber jeder kennt nur das “Extrem”, weil jeder mal irgendwo was gehört hat, heißt: dann wundert man sich, dass diese Vorstellungen nicht eintreffen. Einen guten Freund hab ich sogar verloren, weil er sich dann nicht weiter mit mir beschäftigen wollte und irgendwie ist es ja doch nur ein Name und sollte nicht zum Stempel werden.
Puh, die Liste der Vorurteile, die hier in den Kommentaren schon aufgezählt wurden, ist ja deprimierend.
Ich habe das Glück, dass aus dem Freundes- und Familienkreis sowas nicht kommt, sondern die Leute ehrlich interessiert sind und möchten, dass ich darüber spreche, wie es mir geht und was man tun kann, um mich besonders in den depressiven Episoden zu unterstützen (das mache ich sehr gern) oder das Thema wird ignoriert (damit lebe ich).
Von Seiten meiner Chefin habe ich den schlauen Rat bekommen, ich solle nicht so viel darüber nachdenken, dann bekäme das Thema nicht so viel Gewicht und es würde besser werden. Als ich ihr dann näher erklären wollte, wieso das eben nicht funktioniert, hatte sie keine Zeit mehr. Einem Krebspatienten z. B. hätte sie diese Art, mit einer Krankheit umzugehen, sicher nicht empfohlen.
Was mich auch sehr stört ist, dass bei Amokläufern, Attentätern, Gewaltverbrechern etc. sehr oft in einem bestimmten erklärenden Tonfall ergänzt wird, dass er / sie ja psychische Probleme hatte. Als wären alle Menschen mit psychischen Problemen potentielle Amokläufer und gefährlich. Dieser Eindruck scheint mir leider in der Öffentlichkeit weit verbreitet zu sein.
Deshalb finde ich es gut, mehr Informationen und Einblicke auf verschiedenen Kanälen zu geben und das Buch ist sicher ein guter Baustein, um bestimmte Dinge geradezurücken.
LG Gabi
Sehr interessanter Artikel!
Sätze wie “Das wird schon wieder” oder “Reiß dich einfach mal zusammen” kommen häufig vor. Dadurch werden psychische Erkrankungen nicht ernst genommen und somit leider schnell zu wenig Beachtung gezeigt.
Liebe Melina,
Ein wirklich sehr spannender Artikel, der mich sehr neugierig auf das Buch macht!
Mir fällt spontan ein, das Psyche immer noch bei viel zu vielen mit „verrückt“ gleichgesetzt wird. Es herrschen noch immer viel zu viele Vorurteile à la „früher gab es sowas nicht“, „mich kann das nicht betreffen“, „sind doch nur eine Modeerkrankungen“ oder „ich würde nie zum Psychologen gehen, ich bin doch nicht verrückt“. Die Akzeptanz und die Sensibilität in der Gesellschaft sind zwar schon enorm gestiegen, aber immer noch sehr ausbaufähig, vor allem in älteren Generationen.
Deswegen sind solche Bücher umso wichtiger! :)
Meine Mama sagt mir ständig, ich würde mir irgendwas einbilden: bevor Hashimoto diagnostiziert und ich was dagegen getan habe, war mein Körper jahrelang ein einziges hormonelles Chaos – die Antwort meiner Mutter: wenn du dich da so reinsteigerst…
Ich leide seit Jahren immer wieder an Bauchschmerzen. So schlimm, dass ich schon von ohnmächtig geworden bin – die Antwort meiner Mutter: ist ne Kopfsache, Bianca.
Ich kenne das wirklich gut…
Ganz schlimm ist es, wenn man selbst anfängt an sich zu zweifeln…
Als Jemand, der sowohl mit depressiven Phasen als auch mit ADS zu kämpfen hat, bin ich generell erst mal faul, nicht ehrgeizig, habe kein Durchhaltevermögen. “Einfach mal hinsetzen! Einfach mal machen!” ist der gut gemeinte, aber nicht sonderlich hilfreiche “Ratschlag”, den ich so bekomme.
Meine Freunde verstehen einfach nicht, wieso ich mich nicht die komplette 90-Minuten-Vorlesung hinsetzen kann und mitschreiben kann, wieso ich aufstehen und durch den Gang gehen muss, weil ich das Gefühl habe in meinem Hirn explodiert sonst das Männchen, das da hin- und herrennt. Nur weil sie keine Probleme haben, einem Vortrag längere Zeit konzentriert zu folgen, verstehen sie nicht, wieso das bei mir oft nicht klappt, wenn ich nicht Feuer und Flamme für das Thema bin, oder wie meine Gedanken so schnell abschweifen können oder wieso ich bei Gesprächen so hin- und herspringe in Themen oder Gedanken.
Dass ich viele, viele Dinge vergesse, ist schon mehrmals Todesstoß für Freundschaften und Beziehungen geworden – dabei mache ich das nicht absichtlich und ich gebe mir alle Mühe! Aber manchmal ist passiert es eben trotzdem!
Und wenn es dann heißt, dass ich mich einfach mal nur hinsetzen muss, werde ich wütend, weil BEI GOTT, SCHÖN WÄR’S, wenn das so funktioniert!
Und wenn dazu noch eine depressive Phase zuschlägt, dann ist es vorbei. Meine Probleme würden ja auch nicht besser, wenn ich die ganze Zeit im Bett bleiben würde, es gäbe “so viele Gründe, um aufzustehen!” Wie ich denn nur so lange im Bett bleiben könne? “Also, ich könnte das ja nicht!” Gut ist auch: “Du bist doch sonst immer so aktiv!” Oder wenn Menschen mir einfach nicht glauben, wenn ich mich ihnen öffne: “Du? Nee. Das glaub ich nicht, du bist doch immer so fröhlich? Du lachst doch immer so viel. Nur, weil du ein bisschen traurig bist, bist du noch lange nicht depressiv.”
Wow, tolles Interview und das Buch klingt Mega spannend! Vorurteile die mir in den Sinn kommen und die ich manchmal auch mir selbst gegenüber habe sind solche wie “mentale Schwäche” zu sensibel” ” zu viel nachdenken und sich den Kopf zerbrechen” “zu sehr mit sich selbst beschäftig”
Liebe Melina,
wieder mal ein sehr schöner und vor allem informativer Artikel.
Ich kämpfe bereits seit Monaten mit einer Freundin darum die Angst vor Vorurteilen und Stigmatisierung abzubauen. Sie würde so von einer professionelen Therapie gegen ihre Depressionen profitieren – traut sich aber nicht, weil ja dann alle lachen und sie keiner mehr ernst nimmt ;)
Dabei ist ein Knacks an der Psyche doch nichts anderes als ein gebrochener Arm – man hat sich verletzt, kann das alleine nicht heilen und somit sucht man sich Hilfe. Wie schön wäre es, wenn sich diese Selbstverständlichkeit durch setzen würde.
Falls ich also dieses Buch gewinne, dann geht das direkt an sie. Vielleicht überzeugt es sie ja, dass wir tatsächlich alles Psyche haben und sie sich nicht verstecken muss, keine Angst haben brauch. Und endlich wieder anfängt zu leben :)
Ganz liebe Grüße aus München!
Corinna
Das klingt ja mal nach einem mega interessanten Buch. Besonders oft bekommt man mit, dass Menschen der Meinung sind psychischer Erkrankungen wären im Gegensatz zu körperlichen Erkrankungen einfach “abschaltbar” wenn man es nur genug will. Ebenso hört man ja öfter, dass Menschen davon ausgehen, dass sich jede psychischer Erkrankung heilen lässt, was nicht der Fall ist. Da ich selbst nicht betroffen bin und auch niemand in meinem näheren Umfeld, habe ich mich noch nie weiter mit psychischen Erkrankungen auseinandergesetzt. Doch dieses Buch klingt wie ein super einstieg dafür.
Liebe Grüße
Anneke von herzballon
Das hört sich nach einen super spannenden Buch an.
Ich habe mit viel zu vielen Vorurteilen zum Thema Psyche Bekanntschaften gemacht. Sogar von Ärzten hörte ich “Stellen Sie sich nicht so an”, “Es ist doch gar nicht so schlimm” oder “Anderen geht es viel schlechter…”.
Deswegen freut es mich wirklich, dass dieses Buch nun auf dem Markt ist – es kann doch nur besser werden :).
Ui, ziemlich viele. Am deprimierendsten war es aber vor ein paar Jahren, als ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen wollte und ich mich mit dem Herrn bereits gefühlte 1000 Jahre durch das Formular durchgearbeitet hatte bis am Ende.. die Frage danach kam, ob ich in den letzten fünf (oder zehn?) Jahren eine Psychotherapie gemacht hätte. Hatte ich. Und es führte partout kein Weg rein. Denn laut Statistik würden überdurchschnittlich viele Menschen, die eine Therapie gemacht hatten, berufsunfähig. Dabei sind doch genau wir die, die viel für ihre psychische Gesundheit und damit für dieses Powerhouse namens Körper tun, damit wir eben NICHT zum BU-Fall werden, verdammt! Wie kann das also sein..? Ganz ehrlich, ich traue diesen Statistiken nicht.
„Du warst ja schon immer ein kleines sensibelchen“. Wie ich diesen Satz gehasst habe.
Gerne mit dem Zusatz „Nimm es doch nicht so schwer.“ Als könnte man sich das aussuchen. Mittlerweile gehe ich mit solchen Aussagen gelassener um, möchte das Buch daher auch sehr gerne lesen um noch etwas mehr zu diesem Thema zu lernen.
Danke für den tollen Beitrag!
Was mir öfter unterkommt ist z.B. “Wer zum Psychiater geht, mit dem stimmt doch was nicht/ der ist doch nicht normal.”.
Dabei finde ich es gerade sehr stark, sich einzugestehen, dass man vielleicht ein Problem hat, man aber den Mut aufbringt, sich helfen zu lassen, bevor dieses Problem immer größer wird und man sich später alleine garnicht mehr zu helfen weiß.
“Wann kann ich denn endlich zu dir auf die Couch?” höre ich sehr oft. Nicht nur die Couch ist ein riesen Vorurteil, sondern auch die Therapieansätze sind ja unglaublich vielseitig!
Man möchte ja doch nur Aufmerksamkeit / Ach, ist doch nur halb so schlimm, schau mal die Kinder in Afrika… / Aufstehen, Krone richten und weiter geht s. / man macht ein Drama / Wer zum Psychotherapeuten /Psychiater geht hat sie doch nicht mehr alle. Oder im Fall von Leuten, die Psychologie oAe studieren wolle :die haben selbst einen an der Klatsche.
Ich würde mich jedenfalls seeeeehr über dieses Buch freuen! Auch wenn ich also nicht gewinnen werde, würde ich das Buch locker zum Geburtstag wünschen ?
“Psychologen haben selbst Probleme mit sich, sonst hätten sie was Anderes studiert”
Hallo liebe Melina,
Danke, für das tolle Interview.
Ich finde den Buchtitel sehr passend, wie oft denken die Menschen Der oder Die hat sie doch nicht mehr alle. Ich kenne einige, in meinem Umfeld, die an Depressionen leiden und es sehr schwer haben ernstgenommen zu werden.
Ich würde sehr gern mehr zu dem Thema “Psyche” erfahren, zum einen, weil ich es sehr spannend finde, zum anderen, um eigene Vorurteile aus dem Weg zu räumen und ein besseres Verständnis zu entwickeln. Darum würde ich das Buch sehr gern gewinnen.
Liebe Grüße, Dagmar
Das Buch scheint von innen und außen sehr ansprechend zu sein. Ich hätte jedoch eine Frage: Wie wird das Buch denn genau die Leserschaft erreichen, die sich informieren sollte? Meinen Erfahrungen nach setzen sich Leute mit psychischen Problemen eher mit solchen Erkrangunken oder gar mit der Psyche auseinander. In den letzten zwei Jahren bin ich selber immer wieder mit meinen Problemen an die Wand gestoßen und solche Antworten bekommen wie: „Du musst einfach mal positiver denken, der Psychotherapeut wird dir auch nichts anderes sagen können“ oder „du bist gestört“ oder „ich habe nach einem so stressigen Tag auch kein Burn-Out“. Ich bin sehr der Meinung, welche auch Frau Kuhlmann oben geäußert hat, dass in der Gesellschaft große Verwirrung herrscht, was die Begriffe betrifft. Ein anderer Vorurteil war, der mich enorm verunsichert hat, dass ich mir die Depression nach der Diagnose noch mehr einbilden werde. Nein! Ich finde einfach, dass vieles nach diesem Erkenntnis sogar rückwirkend irgendwie einen Sinn macht. Ich möchte meinen Partner auf jeden Fall zu meiner Sitzung mitnehmen, sobald die Therapie angefangen hat. Ich hoffe sehr, dass sich das Buch in den entsprechenden Kreisen verbreitet.
Oh, das ist relativ einfach: Die „Macht des positiven Gruppenzwangs“. Dafür müssen die Personen das Buch nicht einmal gelesen haben. Wenn Menschen wie du und ich es lesen und in unserem Umfeld so viel wie möglich dafür tun, Vorurteile zu entkräften und ermutigend über psychische Erkrankungen reden, stellt sich mit der Zeit ein Wandel ein.
Und Menschen, die absolut keinen Bedarf haben, sich weiterzubilden, werden eben so bleiben wie sie sind. Da kann niemand helfen, auch kein Buch.
Toller Artikel!
Oft bekommt man so Sachen zu hören wie
– Stell dich nicht so an
– jetzt reiß dich mal zusammen
– dir kann es doch gar nicht so schlecht gehen, schau mal andere an
– usw.
Das ist echt schade und daher auch kein Wunder, dass viele nicht über solche Krankheiten sprechen wollen oder können.
LG Calia
Hallo Melina,
Danke für diesen neuen Artikel :)
Ich habe selbst Psychologie studiert und kann gar nich zählen wie oft ich gefragt wurde: Oh nein, analysierst du mich jetzt? Kannst du meine Gedanken lesen?
Es ist schon erstaunlich, wie anders sich die Menschen dann auf einmal verhalten, als hätte man eine unheimliche Superkraft und könne jetzt einfach so die geheimsten Gedanken der Person “sehen”. Auch habe ich mir schon den Mund fusselig geredet und immer wieder geduldig jedem den Unterschied zwischen einem Psychologen, einen Psychotherapeuten und einem Psychiater erklärt.
Als ich selbst zur Therapie gegangen bin, wegen einer Familienangelegenheit, waren andere beteiligte Personen sogar regelrecht erleichtert, weil es dann hieß: “Ich wusste es! Mit dir stimmt etwas nicht, deswegen haben wir auch diese Probleme.”
Na ja… Genau, so wird es sein. Wenn es um Beziehungen geht ist immer nur eine Person “Schuld” ;)
Ich freue mich, wenn normaler über das ganze Thema gesprochen wird und würde mich ebenfalls über eine Welt freuen, in der es quasi zum guten Ton gehört sich um seine Psyche zu kümmern und zu Therapie zu gehen, wie andere sich um ihren Körper kümmern und in Fitnessstudio gehen oder anderen Sport machen.
Liebe Grüße
Toni
Welche Vorurteile über die Psyche sind dir schon begegnet?
Anhand seines Aussehens macht man sich ein Bild von dem. (Schubladendenken)
Jeder Mensch hat ein Defizit deshalb ist man nicht gleich Schwerstbehindert.
‘Denk doch mal an was anderes’ habe ich am häufigsten gehört. Als würde davon eine PTBS verschwinden.
Ich bin sehr an dem Buch interessiert. Falls ich übermorgen nicht gewinne, werde ich es mir kaufen. Danke für den Tipp und das Interview ;-)
Welche Vorurteile über die Psyche sind dir schon begegnet?
Allgemein fällt mir im meinem engeren Kreis auf, dass Psyche ein kaum ernst genommener Bereich ist. Da das seelische Leiden auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, und Betroffene es im Alltag auch schaffen diesen zu überdecken, haben viele den Umgang mit seelisch Kranken nicht gelernt. Sie wirken oft hilflos und haben auch oft fehlende Empathie. Sie versuchen dann oft ,mit Plattitüden zu helfen oder bagatellisieren das Leiden. Besonders als Mann solle man sich nicht so Memmenhaft anstellen und die Zähne zusammenbeißen. Auch die Heildauer wird vollkommen unterschätzt. Bei einem Kreuzbandriss wissen viele, dass der Betroffene mindestens ein halbes Jahr aussetzen muss. Bei seelischen Wunden wird oft der Eindruck vermittelt, dass es mit ein paar Pillen schon gut werde.
Vielen Dank für dieses interessante Interview und die Buchvorstellung.
Ich lese seit einiger Zeit genau solche Bücher oder die zum Thema ‘Nein sagen lernen’.
Das für mich schlimmste Vorurteil, das mir seit etwa 17 Jahren begegnet, ist: Du redest und bildest dir das alles nur ein!
Ja genau. Ich hab ja sonst auch nichts Besseres zu tun.
Leider habe ich bis heute keine schlagkräftige Antwort auf diese Unterstellung bekommen, die dem Gegenüber zeigt, wie unsinnig diese Aussage ist.
Liebe Grüße
Sabrina
Die Vorurteile die ich am meisten mitbekommen habe sind, dass man selber schuld daran wäre, da man anscheinend nicht “stark” genug wäre. Und aus diesem Grund trauen sich meiner Meinung nach viele nicht, es anzusprechen, wenn es ihnen nicht gut geht, da sie denke sie müssten es ja alleine schaffen. Deswegen finde ich das Thema des Buches sehr interessant, hatte es auch schon in der Buchhandlung in der Hand aber war mich sehr unschlüssig, aber nach dem Artikel werde ich es mir falls ich nicht gewinne, bestimmt kaufen. Auch einfach um mein Wissen in der Hinsicht zu erweitern.
Hallo Melina! Ich habe deinen Blog erst vor kurzem entdeckt und finde es richtig gut, dass durch doch mit solchen Themen auseinander setzt! ?
Vorurteile gegenüber der Psyche per se kenne ich nicht viele, aber mir ist es öfters begegnet, dass man nicht über dieses Thema reden mag- es gehört sich nicht oder man fragt indirekt, was mit einem los sei- krank?! ?
„Die muss doch einfach wieder essen“ – ein sehr weit verbreitetes Vorurteil bei Essstörungen. Schade! Psychische Krankheiten können jeden treffen und ich zolle jedem meinen vollsten Respekt der einer solchen jeden Tag aufs Neue den Kampf ansagt!
“Psychologen/Therapeuten haben doch alle selbst einen an der Waffel!” ist eins meiner persönlichen Highlights. Ich bin selbst angehende Psychotherapeutin und muss mir immer eine Reihe solcher dummen, abwertenden Kommentare anhören, wenn ich über meinen Job erzähle. Dabei bin ich als Therapeutin auch nur ein Mensch wie jeder andere auch, mit einem Privatleben und eben auch einer eigenen Psyche! Klar geht es auch mir mal psychisch schlecht. Und das ist völlig normal und auch gut so. Bin ja schließlich kein emotionsloser Roboter (ein Glück!).
Besonders schade finde ich außerdem auch die allgemeine Meinung über Suchtpatienten:”Die müssen doch nur Willensstärke zeigen und einfach aufhören, ich kann das doch schließlich auch”. Empathie und Aufklärung würden helfen, diese und ähnliche Stigmata zu beenden. Daher Thumbs Up für dieses Buch:)
Wenn ich die ganzen vorherigen Kommentare lese, wird mir bewusst, wie froh ich sein kann, dass ich in meinem nähren Umfeld nie solche Kommentare gehört habe. Mich selbst hätten sie nie betroffen (aber man weiß ja nie, was noch kommen kann). Es wird allerdings auch nicht explizit über Psyche gesprochen, was ja eigentlich auch zeigt, dass dieses Thema mehr diskutiert und enttabuisiert werden müsste.
Das Buch klingt füt mich sehr spannend, weil ich gerne mehr über dieses Thema wüsste, aber mich nicht unbedingt direkt mit der detailliertesten Fachliteratur auseinandersetzen will.
Tolles Interview. Ich leide an einer Angststörung und Panikattacken. Ich habe mir schon oft anhören müssen: Reiß Dich mal zusammen oder da braucht man doch keine Angst davor haben. Super Blog übrigens, werde gleich mal drin stöbern
Das größte Vorurteil:
„Menschen die zum Therapeuten gehen sind unberechenbar und gefährlich“. Dann gibt es noch „Zum Therapeuten gehen nur Verrückte“, „man wird mur mit Tabletten vollgestopft, wenn man zum Therapeut geht“, „Angestellte, die einmal eine psychotherapeutische Hilfe in anspruch nehmen, sind nicht tragbar, da sie ständig und kurzfristig sich krankmelden“. Es gibt ja noch unzählige Vorurteile!
Deswegen finde ich dieses Buch gut und wichtig, dass es von vielen gelesen wird und dass über dieses Bich gespeochdn wird! ??
Wenn es um Depressionen geht: “Dir geht es doch gut.”; “Du hast doch alles.”; “Dir geht es doch nicht schlecht.”
Ich finde es schade, dass psychische Krankheiten nicht als Krankheit betrachtet werden. Wenn man etwas physisches hat, ist es okay, wenn man zum Arzt geht. Aber die Psyche ist so ein Tabuthema. Das finde ich gefährlich für unsere Gesellschaftsstruktur.
Als ich meine Therapie begonnen habe, bekam ich in meinem Umfeld fast nur positive Rückmeldungen dazu. Aber je länger die Therapie dauerte, umso häufiger bekam ich auch zu hören, dass sie doch schon so lange geht und kaum Erfolge sichtbar sind. Daher denke ich, dass nicht nur die gesellschaftliche Akzeptanz der Psyhotherapie wichtig ist, sondern auch die Tatsache darum zu wissen, dass man nicht in einer vorgegebenen Zeit geheilt wird. Sondern die Therapie auch ein Prozess ist, der sich über längere und lange Zeit hinziehen kann.
Meiner Erfahrung nach wissen die Leute nicht mehr wie sie mit einem umgehen sollen, wenn sie hören das man unter Angstzuständen oder anderes leidet. Als hätten sie Angst man könnte jeder Zeit zusammenbrechen oder würde im Kopf nicht ganz richtig sein.
Eine Freundin von mir hat 1 Jahr gebraucht, um ihrem Freund zu berichten das sie in Therapie wegen Panikattacken ist, aus Angst was er denken könnte. Und als sie es ihm gesagt hat, war seine Antwort: “Oh Mann, was hab ich mir denn da ans Bein gebunden.”
Die meisten wissen einfach nicht damit umzugehen und nehmen immer direkt das schlimmsten an.
Da ich zum Club der hochsensiblen gehöre, bin ich Als Kind immer wieder zum Psychologen gegangen um damit klar zu kommen, dass ich „anders“ bin als andere. Mittlerweile (ich bin 26) bin ich stolz darauf besonders zu sein, bin extrem selbstreflektierend und komme mit depressive Phasen,ziemlich gut klar. Die Auseinandersetzung mit mir selbst und meinen psychischen Grenzen hat allerdings auch zur Folge, dass ich beispielsweise im Job meine Ruheinseln einfordere bzw. Grenzen aufzeige wenn ich drohe aufgrund von Stress emotional abzurutschen.
leider wird das von Arbeitgebern sehr häufig so interpretiert, dass ich trotz meines „jungen Alters“ nicht belastungsfähig bin. Ein offensiver Umgang mit meinen Schwächen (die gerade im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden auch extreme stärken sein können, Stichwort Feingefühl) wurde mir also schon häufig zum Verhängnis – wobei ich mittlerweile nur jedem mut machen kann: es gibt auch Arbeitgeber die Offenheit und Selfcare schätzen. Man muss nur etwas länger suchen und auf sein Bauchgefühl hören. Dann findet man auch eine Firma die einen nimmt wie man ist – mit allen Ecken und Kanten. ;)
Oh jee, da gibt es so einige Vorurteile…
Du bildest dir die nur ein!
Was macht man eigentlich bei einem Therapeuten, das hilft ja eh nicht…
Nach ein paar Wochen beim Therapeuten/Arzt was auch immer ist man geheilt.
Psychotherapeuten sind gar keine Ärzte..
Du möchtest nur Mitleid…
Ach die Liste ist wahrscheinlich unendlich lang leider:/:(
Liebe Grüße
Alina
..Psychotherapeuten sind aber auch wirklich keine Ärzte. Das ist schon richtig so.
Hi,
also die häufigsten Vorurteile, die ich bisher selber auch erlebt habe sind:”Das ist doch nur eine Phase.”und “Sie will nur Aufmerksamkeit.”Gerade, wenn das vom eigenen engen Kreis kommt, kann das sehr belastend sein und hat schon so weit geführt, dass ich mich selber gefragt habe:”Bist du eigentlich wirklich krank oder denkst du dir das alles nur aus?”
Mega krass eigentlich, wenn man mal so überlegt.
Schlimm finde ich auch, wenn man sagt:”Die ist so undankbar und will damit ihre Eltern nur zwingen, noch mehr für sie zu tun.” oder “Sie muss doch einfach nur essen.” oder (das hab ich bei Depressionen schon öfter gehört):”Es geht jedem mal schlecht. Das muss man jetzt nicht so rumjammern und ein Riesending draus machen.”
Vorurteile gibt es ohne Ende. Ganz viele dachten auch, ich bin verrückt und würde plötzlich durchdrehen und keine Ahnung was machen, als ich erzählt habe, dass ich wöchentlich zur Psychotherapie gehe.
Für mich sind diese Kommentare schlimm, weil sie nicht nur von Unwissenheit zeugen (was an sich erstmal nichts schlimmes, schließlich weiß niemand alles), sondern in erster Linie von Desinteresse seinen Mitmenschen gegenüber. Es ist schließlich leicht, solche Kommentare abzugeben, gerade, wenn man in einer Gruppe ist. Aber das zeigt nur, wie wenig sich manche für ihre Mitmenschen und dafür nur für sich interessieren. (Meine Meinung)
Ahh, da fällt mir noch ein gern gewagter Satz ein:”Die ist nicht krank. Man sieht’s ja nicht.”
Könnte ich jedes Mal aus dem Anzug hopsen, ändern würde es aber nichts.
Ich hoffe, dass durch viel Aufklärung bewirkt werden kann, dass psychische Erkrankungen genauso ernst genommen werden wie physische und wünsche allen Teilnehmern hier viel Glück und alles Gute weiterhin trotz dieser Vorurteile.
LG Lani
Das Buch klingt echt interessant!!
Würde mich sehr darüber freuen :)
“Okay. Also du setzt dich freiwillig mit Gedanken von Leuten die sich umbringen wollen auseinander? Du bist aber achon krank oder?” Daraufhin habe ich erklärt, dass ich deshalb nicht krank bin aber trotzdem eine Blut- & Spritzenphobie habe. Daraufhin kam ein Kommentar, dass die Welt krank sei kranke Menschen auf kranke Menschen loszulassen und das ich gestört sei. Dabei sind Phobien einfach gruselig häufig und ich stelle mich der Angst – ich habe in 2 Tagen eine Blutentnahme. Das größte Vorurteil ist für mich das fehlende Grundverständnis, dass es okay ist, dass es einem nicht immer gut ist und man deshalb nicht direkt gestört ist. Wir haben alle Probleme, Sorgen, Ängste. Es ist wichtig aufmerksam, achtsam, fürsorglich zu sein – aber wenn man entsprechend handelt kann man an all diesen Aufgaben wachsen. Krise auf Chinesisch bedeutet sowohl Chance als auch Risiko und ich wünsche mir, dass eben beide Aspekte der Medaille mehr beleuchtet werden.
“Psychische Krankheiten? Das gibt es doch nicht, ist doch nur wieder irgendein Trend, der aus Amerika rübergeschwabbt ist.” – Zitat von meinem Dad …
Vorurteile gibt es da eigentlich ganz viele. Zuerst möchte ich mal sagen, dass es irgendwo verständlich ist, dass Menschen, die keine psychischen Erkrankungen haben, es nicht ganz nachvollziehen können, wie es Personen geht, die unter diesen Erkrankungen leiden.
Wenn man es von außen nicht erkennt, wie ein gebrochenes Bein beispielsweise, dann kann es doch gar nicht so schlimm sein. Aber auch so Sachen, wie, du bist doch noch so jung, du musst da einfach über deinen Schatten springen und darfst dich nicht hängen lassen. Oder: „Einfach“ zusammenreißen und nicht im Bett liegen bleiben.
Aber wie oben schon geschrieben, kann ich es irgendwie schon nachvollziehen, dass es für Nicht-Betroffene schwierig ist, eine psychische Krankheit navhvollziehen zu können.
Am meisten bin ich dem Vorurteil begegnet, dass man sich das ja alles nur einbildet. Einfach Mal zusammenreißen. Hatte lange selbst zu kämpfen mit einer Essstörung und mein ganzes Umfeld hat immer nur gedacht, dass ich das aus Spaß mache, weil ich was Besonderes sein möchte. Aufmerksamkeit erregen. Gesund wurde ich damals übrigens tatsächlich langsam ab dem Zeitpunkt, als ich auf Wertschätzung gestoßen bin.
Zähne zusammenbeissen kommt glaube ich sehr oft vor.
Ich finde es immer sehr schade wenn alle sich so sehr um ihre Körper und äußerlichen Erscheinungen bemühen, aber die psychische Hygiene oft außer acht gelassen wird.
Menschen werden als schwach bezeichnet wenn sie psychische Probleme haben. Als “nicht belastbar”. Ich habe schon oft mitbekommen, dass die Meinung vorherrscht, “solche Personen” wären ihr Leben lang davon betroffen und haben nie wieder die Chance auf ein “normales, geregeltes Leben”…
Das fehlende Missverständnis von Freunden und der Familie ist aber am schlimmsten. Man solle sich nicht so anstellen, es sei doch alles gut. Es gehe doch vorüber. Man muss einfach Mal mehr raus und sich mit Leuten treffen, Sport machen und mehr am Leben teilnehmen, dann ginge es doch wieder.
Sehr schade! Aber umso schöner, dass sich immer mehr Menschen darum bemühen, mit solchen Vorurteilen und Stigmata aufzuräumen. Weiter so :)
Würde mich sehr über das Buch freuen <3