Erfolg beginnt im Kopf“, sagen sie. Und: „where focus goes energy flows“. Stimmt das? Ja! Denn unsere Gedanken – oder noch genauer: unsere Emotionen – formen unsere Realität. Oh, und dafür bin ich Expertin. Ich habe es jahrelang sehr gut verstanden, mir mit Sorgen und Ängsten meine Chancen zu verbauen (hier schreibe ich über Selbstsabotage und Perfektionismus).
Was auch immer unsere Gedanken beherrscht, wird zu unserer persönlichen Wirklichkeit, weil diese Gedanken Gefühle hervorrufen. Und aufgrund dieser Gefühle interpretieren und „bauen“ wir uns unsere Realität. Nimm mal diese Beispiel-Situation, die ich nur zu gut selbst kenne:
Du hast mies geschlafen und dummerweise wartet am Morgen ein geschäftliches Gespräch in deinem Terminkalender auf dich. Du stehst also auf, schaust in den Spiegel und urteilst sofort: „Ich sehe heute fürchterlich aus! Der Tag wird fürchterlich!“ – Was passiert also? Bei dem Treffen wirkst du verunsichert und abgelenkt, weil dich innerlich die ganze Zeit fragst, ob dein Gegenüber deinen „fürchterlichen Zustand“ bemerken wird. Nach dem Gespräch hast du logischerweise ein ungutes Gefühl und vielleicht nimmt es sogar einen negativen Ausgang.
Wachstum? Nur mit dem richtigen Mindset
Also: Nur mit den richtigen Gedanken sind wir bereit, alles Nötige zu unternehmen, um unser Ziel wirklich zu erreichen und erfolgreich zu sein. Nur dann werden wir an unserer Vision arbeiten und aktiv damit beginnen, den ersten Schritt zu gehen: Uns weiterzubilden, Bücher zu lesen, Kurse zu belegen und noch vieles mehr. Und vielleicht sogar dann, wenn unsere Freunde gerade entspannt in der Sonne liegen. Aber das ist es uns wert, weil wir wissen: „Jawohl, dafür mach ich das!“
Ein weiteres Beispiel für die Macht unserer Gedanken kannst du hier nachlesen. Ich wollte damals an einem Wettbewerb teilnehmen und hätte fast hingeschmissen, weil ich mir eingeredet habe, dass alle anderen ja eh viel besser seien als ich. Aber ich habe es geschafft, diese mentale Hürde zu überwinden. Der Artikel heißt: Egal, ich mach’s trotzdem!
Hier kommen drei tolle Bücher, die dir dabei helfen, dein Gehirn auf die richtigen Ziele zu lenken.
Buchtipp #1
Das Robbins Power Prinzip: Befreie die innere Kraft
von Anthony Robbins, Ullstein Verlag*
Vor dem Lesen dieses Buches hatte ich ein bisschen Angst und auch Respekt. Angst, weil ich befürchtete, dass es mir zu esoterisch wäre (ist aber überhaupt nicht, wirklich!). Und Respekt, weil Tony Robbins kein Unbekannter für mich ist und ich wusste, dass sein Buch nichts ist, was sich einfach schön liest und einem den Bauch pinselt. Es ist ein verdammtes Arbeitsbuch! Und es durchzuarbeiten ist kein Spaziergang. Es ist Schwarzbrot, das man richtig, richtig lange kauen muss. Was bei über 500 Seiten hingebungsvolle Arbeit bedeutet. Veränderung passiert nicht über Nacht. Schau dir unbedingt das Inhaltsverzeichnis hier an*, es macht wirklich Lust auf diese wichtige Unterrichtseinheit in Sachen Selbstbestimmung.
Tony Robbins ist NLP Trainer und liefert mit diesem Buch eine umfassende Einführung in die Strategien ab, die er tausenden Seminarbesuchern jedes Jahr beibringt. Was für ein Glück für mich, dass es die Bücher gibt, denn diese riesigen mehrtägigen Events mit Firewalk und allem Drum und Dran sind für mich als Introvertierte eine Nummer zu heftig. Im Buch zeigt er auf, wie man mit Mitteln des NLP Spitzenleistungen in allen Lebensbereichen erzielen kann.
Du wirst lernen, wie du eingefahrene Glaubensmuster sofort kontrollieren und verändern kannst und wie sich das auf frühere Hemmnisse in deinem Leben auswirkt. Voraussetzung für diesen Erfolg ist allerdings, dass du wirklich bereit bist, in unangenehme Tiefen deines Unterbewusstseins vorzudringen. Nach den ersten 50 Seiten war mir bereits klar, dass ich noch einige Leichen im Keller habe. Ungelöste Probleme, die mich davon abhalten, Dinge zu tun, die wirklich wichtig für meine Zukunft wären. Nein, ich werde sie hier nicht nennen. Aber lass dir gesagt sein: Ich habe noch viel Arbeit vor mir.
Wichtige Take-aways: Die Vergangenheit bestimmt nicht die Zukunft! Egal, wer du bist und wo du gerade stehst. Die Fragen, die wir uns stellen, entscheiden über die Ziele, auf die wir uns konzentrieren. Wir müssen unsere Glaubenssysteme so ausrichten, dass sie uns auf unserem Weg unterstützen, anstatt uns zu blockieren.
Buchtipp #2
Selbstbild: Wie unser Denken Erfolge oder Niederlagen bewirkt
Die Forscherin und Psychologin Carol Dweck widmet sich der Frage: Warum entwickeln sich manche Menschen ihr Leben lang weiter und werden erfolgreich, während andere in ihrer Entwicklung stehen bleiben?
Sind unsere Fähigkeiten und Talente angeboren oder kann man eigentlich alles erlernen? Die Wissenschaft hat da inzwischen eine recht eindeutige Antwort: Veranlagung spielt eine viel kleinere Rolle, als wir denken. Unser Potenzial ist gewaltig, aber der Knackpunkt ist: Wie denken wir selbst über unsere eigenen Möglichkeiten? Carol Dweck sagt: Unser Selbstbild entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Hier kannst dir die Podcastfolge „Wie du dein Gehirn auf Wachstum einstellst“ anhören, in der wir das Buch vorstellen.
Sie führt in ihrem Buch zwei wichtige Begriffe ein, um zu verstehen, wie unser Selbstbild uns beeinflusst: Das statische und das dynamische Selbstbild. Menschen mit einem statischen Selbstbild glauben lediglich an Begabung. Entweder ist man ein Naturtalent oder eben nicht. Raum für Entwicklung gibt es bei ihnen nicht. Menschen mit einem dynamischen Selbstbild glauben an Wachstum. Sie sind davon überzeugt, dass jeder ganz selbstverständlich eine neue Fähigkeit erlernen kann – sofern er sich wirklich anstrengt.
Wichtige Take-aways: Ein statisches Selbstbild ist gefährlich für die Entwicklung unserer Persönlichkeit: Wir entwickeln eine große Angst vor Fehlern – denn dann wären wir ja dumm. Es nagt am Selbstwertgefühl und führt zu Selbstsabotage, nur schwarz-weiß zu denken und keinen Raum für Zwischentöne und Weiterentwicklung zu sehen. Aber unser Selbstbild ist zum Glück nicht vorgegeben, wir können es verändern.
Für wen sich das Buch eignet: Menschen, die ein negatives Bild von sich haben, unter Selbstzweifeln leiden und ihrem Erfolg selbst im Weg stehen. Mir hat dieses Buch sehr geholfen, mehr an meine Fähigkeiten zu glauben!
Buchtipp #3
Die Entdeckung des Glücks
Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an
von Isabell Prophet, Mosaik Verlag*
Ich tue mich mit dem Begriff „Glück“ immer etwas schwer, das klingt mir zu pauschal. Aber das macht nichts, vielmehr hat mich bei diesem Buch der Zusatz gelockt: „Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an“*. Damit bekommt man mich immer! Ich habe ja selbst schon oft mit Nachdruck zu Protokoll gegeben, dass ich es für ausgemachten Blödsinn halte, der Rente entgegenzufiebern, weil man ja erst “dann mehr vom Leben hat”.
Gerade wenn es um den Beruf geht, schwanken wir ziemlich häufig zwischen Freude und Disziplin, Ehrgeiz und Überforderung. Das Schöne: Dieses Buch ist nicht dazu geschrieben worden, um uns weiterhin mit der Illusion bei Laune zu halten, dass wir irgendwann einfach ankommen und alles haben können, was wir uns gewünscht haben. Im Gegenteil Isabell Prophet betont, dass unsere eigene Zufriedenheit eben NICHT von äußeren Umständen abhängt, sondern von uns selbst.
Ab Seite 80 konnte ich meinen Stabilo Marker nicht mehr weglegen: Die Autorin erklärt sehr anschaulich, wie Angst eigentlich entsteht – und wie das genau funktioniert mit unseren neuronalen Verknüpfungen im Gehirn. Sie führt verblüffende Versuche an, um zu beweisen, dass Selbstkontrolle und damit innere Zufriedenheit trainierbar sind. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass wir beim Schreiben dieselben Quellen angezapft haben. Ich kam aus dem zustimmenden Nicken jedenfalls kaum wieder heraus und habe viele Punkte auch in „Verstecken gilt nicht“ kurz gestreift. So kommen beispielsweise hier auch einige meiner Lieblingstipps vor: Der Nutzen eines Dankbarkeitstagebuchs, Achtsamkeitstraining und Atemübungen.
Wir machen uns das Leben selbst viel schwerer als es sein müsste. Da ist es für manche Leute schon beinahe enttäuschend zu erfahren, dass kleine tägliche Übungen wie positive Affirmationen wichtige Hebel sind, um unsere permanenten Negativ-Annahmen zugunsten von positiven Erlebnissen von der Bildfläche schubsen. Denn genau darin liegt Zufriedenheit: In der Kunst und der eigenen Fähigkeit, sich über das Alltägliche zu freuen. Und das kann man dem Gehirn relativ einfach beibringen, sofern man bereit ist, etwas Ausdauer mitzubringen.
Wichtige Take-aways: Wir müssen keine Opfer unserer Umstände sein. Das Gehirn ist formbar und Zufriedenheit eine reine Einstellungssache. Der Mix aus Geschichten, die jeder aus seinem eigenen Alltag kennt und die Beweisführung mit viel beachteten Studien machen das Buch rund.
Für wen sich das Buch eignet: Menschen, die permanent unzufrieden sind, weil sie meinen, dass ihre Lebenssituation nicht perfekt genug ist, um glücklich zu sein. Workaholics, die vor lauter To-Dos und Terminen das Leben in die Warteschleife geschubst haben.
Deine Tipps:
Schreib mir gern in die Kommentare, welche Bücher du zum Thema Mindset empfehlen kannst, ich freu mich drauf! Hast du eines der genannten vielleicht sogar schon selbst gelesen? Erzähl mir und der Community unbedingt, was du daraus mitgenommen hast!
Und wie immer freue ich mich, wenn du diesen Artikel mit deinem Netzwerk teilst. Dankeschön für deine Zeit und deine Mühe!
*Hinweis: Meine Empfehlungen enthalten Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, verdiene ich (natürlich ohne Mehrkosten für dich) ein paar Cent mit. Du kannst dir sicher sein, dass ich nie etwas empfehlen würde, wovon ich nicht 100% überzeugt bin.
Schlagwörter: Achtsamkeit / Alltag / Arbeit / Buchtipps / Job / Motivation / Persönlichkeit / Selbstmanagement / Selbstständigkeit
Liebe Melina,
danke für deinen sehr interessanten Artikel. Das Buch von Tony Robbins habe ich bereits gelesen und kann es wirklich nur empfehlen. Ich war zwar (noch) nicht bei einem Seminar von Tony Robbins, aber bei Christian Bischoff (Die Kunst, dein Ding zu machen). Kann ich nur empfehlen.
Woher nimmst du eigentlich den Glaubenssatz “ich bin introvertiert”? In deinem Blog kommst du nicht so rüber. Frage dich, wie dich dieser Glaubenssatz einschränkt und was du tun würdest, wenn du nicht introvertiert wärst. Liebe Grüße Sven
Hi Sven,
wie definierst du eine introvertierte Person? Was zeichnet diese aus?
Hi Timon,
ich verstehe eine introvertierte Person als jemand, der eher nach innen gekehrt ist, seine eigene Gefühlswelt wahrnimmt. Was ja nichts Schlechtes ist! Wahrscheinlich müssen wir aber eher Melina fragen, wie sie sich sieht, dass sie sich als introvertiert bezeichnet.
Schade finde ich, wenn jemand sagt: “X ist nichts für mich, weil ich Y bin”, weil ich glaube, dass du dir durch einschränkende Glaubenssätze vielleicht interessante Möglichkeiten verbaust.
Aber ich kenne Melina nur durch ihren Blog und kann das im Einzelfall natürlich nicht beurteilen.
Liebe Grüße
Sven
@Sven: Du hast noch keinen Blick in Melinas Buch geworfen, oder? Solltest du vielleicht. Ist sehr lesenswert – auch und gerade, wenn man (nicht nur) introvertierte Menschen besser “kennen lernen” oder auch nur den Hauch einer Ahnung davon bekommen möchte, wie sie ticken. Zwischen Schein und Sein können ja Welten liegen. ;)
LG Anna(introvertiert)
Hi Sven, ich stimme dir grundsätzlich zu. Man muss hinderliche Glaubenssätze immer hinterfragen.
Introversion ist allerdings kein Glaubenssatz, sondern ein Ausdruck meines Temperaments. Introversion und Extraversion sind zwei Enden eines breiten Spektrums, die beschreiben, wie eine Person Energie für sich schöpft. Wenn ich sage “große Events von Tony Robbins sind nichts für mich”, dann ist das das Resultat langer Selbstbeobachtung und intensiven Ausprobierens. ;) Ich kenne aber auch Menschen, die das dringend brauchen und die sich sonst nicht ausreichend stimuliert fühlen.
Liebe Grüße!
Melina
Lieber Sven,
da ich mit Melina verheiratet bin, kenne ich sie recht gut. :-)
Zum besseren gegenseitigen Verständnis:
Die Definition von Introversion hat interessanterweise nichts mit Gefühlen oder Reflektiertheit zu tun. Es geht darum, dass das Belohnungssystem (reward system) anders arbeitet, sprich woraus diese Person Energie und Motivation bezieht.
Melina hat es in ihrem Buch gut auf den Punkt gebracht: „Während introvertierte Menschen ihre Energie eher aus ihrem Innenleben beziehen, schöpfen extrovertierte Charaktere ihre Energie aus sozialen Interaktionen mit anderen.“
Man kann Introversion daher nicht als Glaubenssatz bezeichnen.
Wenn man Schüchternheit als Faktor einmal ausklammert, kann eine introvertierte Person durchaus auf ein von Melina beschriebenes Groß-Event gehen und einen Nutzen haben. Die Person wird aber nicht aus den gleichen Dingen ihre Energie und Motivation beziehen können wie eine extrovertierte Person.
Soziale Einzelkontakte und daraus resultierende Gespräche sind für Introvertierte durchaus extrem bereichernd und erfüllend. Introvertierte Personen haben das Bedürfnis nach sozialen Kontakten, nur die Form und Menge unterscheidet sich.
Zum Weiterlesen empfehlenswert ist die Zusammenfassung verschiedener Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien in einem Artikel von „Scientific American“:
https://blogs.scientificamerican.com/beautiful-minds/will-the-real-introverts-please-stand-up/
Mit Tony Robbins “verbindet” mich ja eine Hassliebe. Einerseits kann er mich motivieren wie kaum ein Zweiter. Andererseits möchte ich ihn (oder wohl eher: mich) manchmal schütteln, weil ich an schlechten Tagen lediglich “Alles ist möglich, du musst dich mehr anstrengen und noch mehr” rauslese. Und dann fühle ich mich natürlich wie ein Versager, weil ich unter meinen Möglichkeiten bleibe. Dennoch gehören seine Bücher zu denen, die ich nicht weiterverkaufe. ;)
Herzlichen Dank für die Leseempfehlungen, sind mal direkt auf dem Wunschzettel gelandet.
Liebe Grüße
Anna
Hi Anna,
dieses “immer mehr und noch mehr” nervt mich manchmal auch. Aber ich weiß mittlerweile, dass das eher die Stimme in meinem Kopf ist, als Tony “der Anpeitscher”. ;) Denn an schlechten Tagen muss ich für mich einfach lernen zu sagen: “Das war gut so, du hast dich angestrengt und für diesen Moment ist das mehr als genug.” :)
Liebe Grüße
Melina
Oh ich liebe diese Art von Büchern! Das Power-Prinzip war eins meiner ersten. Ich kann dir auf jeden Fall Denke nach und werde reich von Napoleon Hill empfehlen und alle Bücher vom Autor das Cafe am Rande der Welt oder Safari des Lebens ;-)
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at – Fotografie & Reiseblog
Die Tipps klingen beide sehr interessant, dankeschön!
Liebe Grüße
Melina