Viele Leserinnen und Leser fragen mich, wie ich es im Joballtag als schüchterne und introvertierte Person schaffe, auf Fremde zuzugehen. Im Business ist Netzwerken einfach das A und O – immer gewesen und wird es immer sein. Sofern du nicht Assistenten hast, die diese Aufgabe übernehmen, während du dich auf anderes konzentrierst, bist du einfach gefordert. Irgendwo muss das Geld für die Miete ja herkommen und von ganz allein kommen die Kunden (gerade am Anfang) nicht.
Als Freelancerin/Bloggerin/Autorin ist es für mich unumgänglich neue Kontakte zu knüpfen und mit Fremden ganz natürlich ins Gespräch zu kommen. Auch, wenn mein Beruf hauptsächlich hinter einem Notebook passiert und eher den typischen “Intro-Jobs” zuzuordnen wäre. Guess what: Ich bin schließlich nicht gerade bekannt dafür, laut “Hurra!” zu schreien, wenn jemand “Kaltakquise” oder “Small Talk” sagt.
Ich, wenn ich unter Leute gehen soll:
👉 Was können wir also tun, wenn Messen und große Networking Events nicht so unser Ding sind? Vielleicht fragst du dich:
„Muss ich jetzt Kaltakquise machen?“
„Muss ich jetzt immer einen Stapel Visitenkarten dabei haben und wahllos an jeden verteilen, nur um neue Kunden zu finden?“
– Nein! Nein wirklich, du kannst schon einmal aufatmen: Netzwerken geht auch ohne Bauchschmerzen und Angstschweiß für Introvertierte! Nur weil alle scheinbar denselben Weg gehen und gern unter Menschen sind, bedeutet das nicht, dass du es genauso machen musst. Es gibt nicht den einen Königsweg:
Richtig ist, was sich für dich gut anfühlt und dich anderen Menschen näherbringt. Und genau darum wird es in diesem Artikel gehen.
Ein wichtiger Hinweis zu allererst: Netzwerken ist keine Einbahnstraße. Es geht in erster Linie nicht ums Verkaufen, sondern nur darum, sich auszutauschen. Beim Netzwerken geht es ums Geben, nicht ums Nehmen. Dass ich dabei selbst meine Leistung bekannter mache, ist lediglich ein Nebeneffekt. Dieser Punkt ist mir wichtig, denn Menschen, die nur nach dem Schema „Ich, ich, ich“ vorgehen, gibt es schon genug und wir alle wissen, dass sich solche Gespräche echt unangenehm anfühlen.
Unsere persönliche Netzwerk-Strategie
Man sagt ja vieles über das Internet, und das sicher nicht zu Unrecht. Aber für mich ist es ein absolut nützliches Tool, dem ich vieles zu verdanken habe. Ja, klar: Manche behaupten, dass es sogar schuld daran sei, dass wir alle zu Einsiedlern hinter unseren Smartphones werden. Besonders für unsere Kommunikations-Skills, so behauptet man gern, sei das Internet und Social Media im Speziellen der schleichende Tod. Wir verkrümeln uns nur noch hinter unseren Bildschirmen und wissen gar nicht mehr, wie echte Gespräche funktionieren.
Stimmt das? Da ist zwar etwas dran – schuld ist allerdings auch meist der Mensch, der sein Verhalten nicht reflektiert. Das nur am Rande. Ich würde das gern umdrehen: Für mich war das Internet nämlich ein Sprungbrett. Während mir Events mit vielen fremden Leuten absolut zuwider sind, hat das Internet durchaus seine Vorzüge, um seine eigenen Hemmungen im Geschäftsfeld ein wenig abzubauen, um für die reale Welt zu üben.
Disclaimer!
Ich sage nicht, dass das Internet eine dauerhafte Lösung ist und dir sämtliche Arbeit abnimmt. Ich empfehle dir nicht, dass du dich für immer in deine Online-Welt verkriechen sollst, wenn es dir „da draußen“ zu schwierig wird. Das ist kein Ausweg! Was ich aber sage ist: Es kann ein wertvoller Schritt sein, um auf sein Business aufmerksam zu machen. Mein Mann ist ebenfalls introvertiert und von ihm habe ich überhaupt erst gelernt, einen eigenen Weg zu finden mit neuen Leuten in Kontakt zu treten. Okay, dann geht es jetzt los:
Level 1: Ein paar nette Zeilen schaden nie
Zum Beispiel durch einen Kommentar in einem Business Forum oder einem Blog. Wenn ich mich schon in der Anonymität des Internets nicht traute, meine Meinung zu sagen, wo denn bitte dann?! Anfangs habe ich auch gern unter einem Pseudonym kommentiert. Irgendwie gruselte es mich bei dem Gefühl, dass Bekannte von mir mich über meinen Kommentar identifizieren könnten. Oder dass sie sehen würden, wo ich mich so „herumtreibe“ im Internet. Aber wen soll bitte jucken, was ich unter Blog XY oder Youtube Kanal Z poste? Mal abgesehen davon, dass ja nicht mein Nachname, Handynummer, Geburtsdatum und Sozialversicherungsnummer dabeistehen.
Was schreibt man denn am besten?
Ein „Danke für diesen gut recherchierten Artikel und liebe Grüße“ reicht da für den Start vollkommen aus. Für mich naheliegend, da ich viele business-relevante Blogs las und noch lese. Warum nicht einfach mal Danke sagen für einen Artikel, in den der Autor viel Mühe und Zeit gesteckt hat? Statt direkt auf dem Blog zu kommentieren, schrieb ich auch manchmal eine E-Mail, in der ich mitteilte, wie sehr mir ein bestimmter Artikel im Alltag weitergeholfen hat oder was mir an einem bestimmten Blog gut gefällt. Weil ich lange nachdenken konnte, was ich sagen möchte, fiel es mir relativ leicht, auf diese Weise meine Meinung zu sagen.
Such dir gezielt themenrelevante Unternehmen, Blogs, Foren, Magazine oder was auch immer in deinem Geschäft passend ist. Versuche ganz locker und ohne Druck Kontakt aufzunehmen und erwarte nichts zurück. Feedback wird überaus geschätzt. Alle, wirklich alle, die ich bis heute angeschrieben habe, freuten sich riesig über mein Feedback. Eine Handvoll Worte können anderen den ganzen Tag verschönern. Auch konstruktive (!) Kritik wird gern angenommen. Du schlägst mit dieser Übung also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du machst einen Menschen total happy und gleichzeitig erweiterst du deine Komfortzone und weckst das Interesse an deiner eigenen Arbeit. Jeder freut sich über ein Lob – und eine formlose, nette E-Mail schreibt sich wirklich fast wie von selbst.
Level 2: Wildfremde Menschen kontaktieren
Als ich meinen Job kündigte und entschied, mit meinem Mann zusammenzuarbeiten, war klar: Jetzt braucht es schwerere Geschütze. Ich musste Leute kennenlernen, um mich auszutauschen und im Idealfall für meine Leistung zu begeistern. Die meisten Menschen würden für so etwas auf Konferenzen gehen und ihre Visitenkarten streuen. Ich natürlich nicht.
Also ja, ich ging ebenfalls auf Konferenzen. Aber nur sehr, sehr selten und nur um zuzuhören. Meine Technik besteht darin, hinterher die Speaker auf Xing (Anmerkung: Auf Xing bin ich inzwischen nicht mehr anzutreffen, die Plattform hat sehr nachgelassen!) und LinkedIn anzuschreiben. Diese Technik halte ich sogar für die bessere! Wer kann sich schon an die vielen Gesichter erinnern, die er auf einer Messe gesehen hat? Aber sich hinterher online zu vernetzen ist ziemlich clever, denn dort hat man einfach mehr Ruhe für Austausch.
Zudem zeugt es von großem Interesse und Wertschätzung, sich extra hinzusetzen ein paar aufrichtige Worte an einen neuen Kontakt zu richten. Dagegen sieht eine fix abgegebene Visitenkarte regelrecht alt aus. Und wer weiß, ob die wirklich aufbewahrt wird. Nette Worte hingegen bleiben im Gedächtnis. So einfach kann es sein, als stille Person fremde Menschen kennenzulernen! Dieselbe Strategie funktioniert auch für Webinare, an denen man im Internet teilgenommen hat, Fortbildungen und vieles mehr.
Level 3: Gleich nach dem Vortrag auf die Person zugehen und danke sagen
Das ist jetzt für Fortgeschrittene. Ganz in echt. Aber auch hier gilt es, hinterher den Kontakt durch eine E-Mail oder Kontaktanfrage zu verfestigen. Also gleiche Technik, nur andere Reihenfolge, siehe Punkt Nummer 2.
Funktioniert das? Für meinen Mann und mich absolut! Wir haben die meisten Kunden dadurch gewonnen, dass wir ohne Druck und Quälerei auf unsere Art Ausschau nach Gleichgesinnten und potenziellen Kunden gehalten haben. Alles kann, nichts muss. Und wenn Messen und Events nicht dein Ding sind, dann lässt du es halt. Hauptsache du findest deinen eigenen Weg.
Nutz alle deine Chancen! Es ist richtig und wichtig, sich in kleinen Schritten vorwärts zu hangeln. Ich habe bis vor einiger Zeit noch fast ausschließlich über E-Mails kommuniziert, weil ich vorm Telefonieren viel zu viel Schiss hatte. Ich konnte meine Gedanken schriftlich einfach besser formulieren und hatte auf diese Weise weniger Angst vor meinem unbekannten Gesprächspartner. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, öfter den Hörer in die Hand zu nehmen oder Skype-Konferenzen anzubieten, nachdem ich den Erstkontakt per Mail hergestellt habe. Es kommt einfach mehr Nähe zustande, wenn man einen „echten“ Menschen hört und sieht. So ein bisschen selbst pushen muss man sich einfach immer, wenn man sich weiterentwickeln will.
Extra Tipp für Fortgeschrittene: Neulich habe ich eine tolle Erfahrung gemacht. Statt auf neue Menschen zuzugehen, habe ich mich einfach mal selbst auf die Bühne gestellt und einen 10-minütigen Vortrag gehalten. Resultat? Zwar lagen meine Nerven blank, aber am Ende musste ich weder Small Talk betreiben, noch einzeln auf jeden zugehen. Ich konnte alle Menschen auf einmal im Raum mit meiner Botschaft erreichen und sie kamen hinterher ganz von selbst auf mich zu und stellen mir Fragen. Das war unheimlich spannend für mich!
💬 Ich bin gespannt auf deinen Input: Wie lernst du am liebsten neue Kontakte kennen?
So geht es weiter:
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Ich finde mich auch in jeder einzelnen Zeile von dir wieder. “Was denken die anderen von mir, wenn sie mich dort und da sehen?”
Mittlerweile ist es deutlich besser, aber am Anfang..uh, das war echt schlimm :-D Wie gut, dass man aber mit der Zeit lernt, dass man nicht gefressen wird, wenn man doch mal mutiger ist ;-)
Das ist sowieso die wichtigste Erkenntnis! Aber manchmal sind kleine überschaubare Schritte besser als die Aussicht auf den Sprung ins eiskalte Wasser. ;)
Na da bedanke ich mich doch an dieser Stelle gleich mal für Deinen Artikel und die tollen Tipps :-) Ich freue mich immer sehr von Dir zu lesen! Liebe Grüße, Sandra
Vielen Dank, Sandra! :)
Liebe Melina,
das ist der erste Text, den ich über Netzwerken für Introvertierte, gelesen haben, der mir wirklich weiterhilft. Sehr praktische und brauchbare Tipps, die ich auf jeden Fall auch umsetzen werden. Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße
Claudia
Freut mich zu hören! Ich hatte beim Durchforsten des Internets häufig das Problem, dass ich zu diesem Thema nur Small Talk Tipps fand. Das war nicht, wonach ich gesucht habe. :/
Sehr hilfreiche und nützliche Tipps. Danke Melina!
Sehr gerne! :)
Hallo Meline, ich lese deine Beiträge unglaublich gerne – ich habe nämlich auch eher Hemmungen vor Netzwerken und das, obwohl ich im Marketingbereich arbeite :) Aber es geht trotzdem, wenn man sich treu bleibt und seine eigenen Wege findet. Falls ich darf: Ich habe zum Thema Marketing für Introvertierte auch einen Blogbeitrag geschrieben, vielleicht könnte der für den ein-oder anderen deiner Leser auch interessant sein:
https://marketingcafe.de/7-marketing-tipps-fuer-introvertierte-solopreneure/
Mach bitte weiter so, es braucht mehr Unternehmer, die zu Ihrer Introversion stehen!
Hi Annika,
dein Artikel gefällt mir sehr gut, danke fürs Teilen. Vor allem finde ich es toll, dass du auch den TED Talk von Susan Cain darin verlinkt hast! :)
Liebe Grüße,
Melina
Danke, für die Tipps! Gleich ausprobieren ;-)
Hi Lena,
schreib mir gern, ob du die vorgeschlagenen Methoden gut umsetzen konntest. Bin gespannt!
Liebe Grüße,
Melina
Hallo!
Danke für die Tipps zur richtigen Zeit da ich morgen wieder auf eine Veranstaltung darf.
Den Vortragend anzusprechen funktioniert für mich meist nicht, weil sich da immer eine Schlange bildet.
Ich suche mir lieber jemand in der Menge (da gibt es oftmals welche, die alleine stehen und warten angesprochen zu werden) und nutze das eben gehörte als Gesprächseinstieg.
Liebe Grüße
Sabrina
Hallo liebe Sabrina,
deine Strategie gefällt mir gut! Auch wenn ich zugeben muss, dass es mir (je nach Ort und Umfeld) manchmal noch schwer fällt, einfach auf Fremde zuzugehen. Aber bei Events, wo tatsächlich nur Menschen anwesend sind, die sich für dasselbe interessieren wie ich (zum Beispiel die Buchmesse oder Workshops) bin ich auch so frei und gehe auf andere zu. Nur diese typischen Small Talk Runden, wo alle mit ihren Diplomen und Aufträgen angeben, sind abschreckend für mich. ;)
Liebe Grüße!
Liebe Melina,
dein Text und deine Tipps nehmen mir einen großen Brocken Angst – ich mache mich in 2,5 Monaten selbstständig und die Akquise ist ein richtiges Gruselgespenst für mich. Aber für alles und alle gibt es die richtige Taktik. Man muss sich kennen, auf dich hören und dann eine Strategie entwickeln. Mit deiner Hilfe wird mir das jetzt auch bei der Akquise gelingen. Bäm :)
Liebe Grüße
Natalie
Wow, was für ein Schritt! Ich wünsche dir einen tollen Start und bin froh, dass die Tipps gerade zum richtigen Zeitpunkt für dich kommen. :)
Alles Liebe,
Melina
Hi Melina,
vielen Dank für deinen gut recherchierten Artikel. Neee, jetzt mal im Ernst: Tausend Dank für den sehr inspirierenden Blogpost! Einige Punkte, wie das Vernetzen mit Speakern auf Twitter, Xing und Instagram im Anschluss an die Veranstaltung, beherzige ich schon ganz gut. Andere, wie tolle Beiträge dankend zu kommentieren, vergesse ich leider immer wieder.
In dem Beitrag erwähnst du, dass du verschiedene Blogs liest und kommentierst – gibt es irgendwo ein Blogroll von dir? Das würde mich wahnsinnig interessieren.
Alles Liebe
Dominique
Hi Dominique,
du hast Recht eine Blogroll fehlt mir. Ich lese so viele Blogs kreuz und quer, die meisten eher unregelmäßig. Auch wenn ich nicht alles regelmäßig lese, verfolge ich die Personen hinter den Blogs aber sehr gern auf Instagram – es gibt so viele spannende Persönlichkeiten, von denen ich lerne und mich gern austausche.
Ein paar davon sind:
@joanaslichtpoesie – https://www.instagram.com/joanaslichtpoesie/ (ohne Blog, aber Joana postet in ihrem Profil sehr offen über ihre persönlichen Erfahrungen und Gelerntes aus ihrem Berufsleben als Chefin des Stationary Labels Odernichtoderdoch)
Carina von http://um180grad.de (eine introvertierte digitale Nomadin, von der ich viel Inspiration für Vanilla Mind erhalte)
Nadine von http://dreierlei-liebelei.de (eine Lifestyle-Bloggerin, die viele Tipps rund ums Bloggen, Fotografie und Selbstständigkeit gibt. Besonders mag ich sie aber für ihre Kolumnen unter dem Hashtag #Gedankenliebelei)
Es gibt noch so viele mehr… ich glaube, ich muss dazu mal einen Post machen! :)
Liebe Grüße!
Ich finde ja, dass ein Blog schon ein wunderbares Netzwerk-Medium für Introvertierte ist. Ich nütze meinen Blog hauptsächlich zum Kontakte knüpfen und nicht zum Geld verdienen :)
Danke für die Blumen, Moni! :)
Hi Melina,
ich muss auch mal aus meinem Kaninchenbau raus und Kontakte aufbauen. Das hier ist (m)ein Anfang und mal sehen, wie es mit Deinen Tipps weitergeht. Danke jedenfalls!
Liebe Grüße von Introvertierter zu Introvertierter,
Eva
Hi Eva,
wie toll, dass du dich getraut hast hier zu kommentieren! Viel Freude beim Ausprobieren meiner Strategie…bestimmt entwickelst du schon bald mit Erfolg deine ganz eigene. :)
Liebe Grüße
Melina
Das sind tolle Tipps, Melina! Mir fällt es auch schwer, wildfremde Leute anzusprechen und von meiner Leistung zu überzeugen. Das ist so gar nicht meins. Ich arbeite als selbstständige Lehrerin und meine Kunden sind natürlich meine Schüler…und die kommen sicher nicht von allein. Hiermit beherzige ich also schon mal deinen ersten Tipp und zeige mich in diesem Kommentar. Und stimmt, was ist schon dabei? :)
Juhu, ich fühle mich sehr geehrt! Vielen Dank für deinen Kommentar. :) Wie werden denn deine Schüler normalerweise auf deine Hilfestellung aufmerksam, wenn ich fragen darf?
Liebe Grüße,
Melina
Danke Melina,für diesen wirklich hilfreichen Beitrag! Ich versuche immer wieder für mich passende, neue Wege der Akquise zu finden, die mir bei nicht zittrige Beine und flatternde Nerven bewirken, sondern zu mir passen ? Dein Beitrag ist einer der nützlichsten, die ich bisher gelesen habe.
LG
Svenja
Hi Svenja,
zittrige Beine beschreibt es ganz gut. Mir wurde das irgendwann einfach zu viel mit der Visitenkarten-Verteilerei und in meinem Kopf platzte endlich ein Knoten: “Warum muss ich mich denn so verbiegen? Unsere Kunden kommen doch eh zu meinem Mann und mir, weil die Chemie stimmt und sie unsere Art gut finden. Dann kann ich ja auch gleich bei der Akquise ich selbst sein ohne so zu tun als sei ich wie die anderen!” ;)
Alles Liebe,
Melina
Liebe Melina,
ich bin heute über Deinen Blog gestolpert und ja, ich gehöre auch dazu, Schüchtern & Intro – gibt´s dafür eine Abkürzung ;o)
5 Jahre habe ich nur für mich genäht und es war mir immer furchtbar unangenehm Komplimente zu bekommen. Dann habe ich mit dem bloggen angefangen und mit dem Stricken. Ich habe soviel positives Feedback bekommen, dass ich mich nach und nach immer mehr traue und auch immer selbstbewußter mit meinen selbst entworfenen Strickjacken werde.
Beim Thema Stricken könnte ich ohne Punkt und Komma reden, ansonsten bin ich da eher ruhig. Große Blogggerevents wären die reinste Folter für mich.
Ich versuche mich ab und zu bei den Instastorys und merke immer wieder, dass ich da nicht für geschaffen bin. Wer will den mein Geplapper schon hören? Und vor die Linse traue ich mich schon mal überhaupt gar nicht. Ich denke immer, dass das lieber die machen sollen, die es besser können.
Ich freue mich sehr Deinen Blog gefunden zu haben und vielleicht sollte ich doch weiter an mir arbeiten?
Liebe Grüße, Tanja
Huhu Tanja!
Ich freue mich so sehr über deinen Kommentar! Ich habe ja eben schon auf Instagram deine ganzen hübschen Cardigans durchgelikt. ;) Du hast einen tollen Stil und machst wirklich wundervolle Sachen. Ich freue mich, dass die sie mit der (Internet-) Welt teilst!
Mit den Insta-Stories ging es mir am Anfang übrigens genauso wie dir! Ich glaube aber: Dieses “Nicht-für-etwas-geschaffen”-Sein gibt es gar nicht. Man hat keine Erfahrung und alles fühlt sich unsicher und komisch an, aber wenn man Lust auf etwas hat, gewöhnt man sich in kleinen Mini-Dosen daran.
Genau wie beim Bloggen bekam ich total liebes und positives Feedback, obwohl ich meine Stories nur für konzeptloses “Blogger”-Geplapper hielt. Fakt ist aber: Die Leute folgen dir, weil sie DICH mögen! Und deswegen erfahren sie gern mehr über die Person hinter dem Account. :)
Alles Liebe,
Melina
Hey,
Dein Blog gefällt mir echt gut und auch dieser Beitrag hilft wirklich weiter!
Ich bin zwar nicht (mehr) extrem schüchtern, aber doch sehr introvertiert und hochsensibel, und viele Menschen bedeuten oft viel Stress für mich.
Ich finde es auch absolut legitim, über’s Internet beruflich an Menschen heranzutreten. Karten auf Events verteilen ist zum Teil viel wahlloser.
Liebe Grüße,
Arunika
Sehe ich ganz genauso! Ich finde, es ist sogar eine sehr direkte und nachhaltige Methode. :-)
Liebe Grüße und eine schöne Woche,
Melina
Vielen Dank! Ich dachte, ich bin die einzige „so eine“…. ;-)))
Ich gebe zu, sie sind schwer zu finden… aber hier auf Vanilla Mind gibt’s ganz viele “solche”. ☺️
Liebe Melina, ganz lieben Dank für Deinen tollen Beitrag! In dieser lauten Welt wird gerne vergessen wie wichtig das “leise” ist und das es das laute auch ergänzt. Das eine ohne das andere gar nicht sein kann. Mut zum besonders sein und Wege finden die andere nicht gehen… :-)
Du in jedem Fall hast mit Deinem Blog schon etwas sehr wertvolles geschaffen – nämlich Menschen, die zu den leisen gehören, das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein. Dafür von Herzen Danke!
Liebe Grüße und einen großartigen Tag,
Jenniffer
Liebe Melina,
ich habe heute deinen Blog gefunden und war gleich begeistert. Ja, unsere laute Welt ist manchmal wirklich schwer zu ertragen, wenn man es leise und ruhig mag. Dass in der Stille viel Kraft liegt, scheint irgendwie vergessen.
Ich finde es sehr wichtig, dass man seine Art findet Kundenakquise zu betreiben, Kaltakquise ist auch nicht meine Welt und werde ich bestimmt in der Form nicht machen (obwohl, man weiß nie).
Ich finde, eine große Stärke von leisen Menschen ist oft, dass sie gut beobachten und zuhören können. Ich habe schon oft überraschte Reaktionen erhalten, wenn ich im Nachgang einen Redner angeschrieben und auf irgendein Detail der Rede Bezug genommen habe. Einmal hat eine Rednerin in der Rede erwähnt, dass sie gerne Zutat X mag (ich bin Food-Bloggerin) und da habe ich ihr kurzerhand was mit der Zutat gebacken und per Post zugeschickt. Sie war hellauf begeistert, dass ich mich an dieses Detail erinnern konnte.
Herzliche Grüße aus dem gar nicht so fernen Hamburg,
Jenny
Liebe Jenny,
herzlich Willkommen und Dankeschön für deinen lieben Kommentar! :)
Danke für den Ratgeber / Erfahrungsbericht und die Tipps. Als jemand der sich gerade im beruflichen Umbruch befindet und seine Selbstständigkeit anstrebt gibt so ein kleiner Einblick einen kleinen Stups um sich nicht entmutigen zu lassen. Man mag die Schritte und Möglichkeiten zum Teil kennen, aber die Erfahrungen anderer sind dennoch interessant.
Also nochmal danke für den Artikel.
Das stimmt, ich lese solche Erfahrungen bei anderen auch sehr gern! So kann man sich überall zusammensuchen, was für einen am besten funktioniert. :)
Viele Grüße und eine schöne Woche!
Liebe Melina,
ich finde Netzwerken sehr wichtig. Ab und zu habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass meine Gesprächspartner gar nicht richtig zuhören, weil sie so konzentriert darauf sind, ihre Botschaft rüberzubringen oder für ihr Produkt zu werben. Diese Kontakte sind oft wenig nachhaltig.
Umso schöner ist echtes Interesse am anderen; ein ehrlich gemeinter Erfahrungsaustausch.
Alles Liebe
Sarah von https://achtsam.blog
Hi Sarah,
das habe ich leider auch oft genug beobachtet. Ich kann mittlerweile für mich klar sagen: Das sind Menschen, die ich dann aber auch nicht in meinem Netzwerk haben möchte. Netzwerken bedeutet für mich, dass man sich gegenseitig unterstützt und Aufmerksamkeit schenkt.
Liebe Grüße und eine schöne Woche,
Melina
Vielen Dank für die Tipps. Obwohl es jetzt nicht wirklich viel Neues ist, hat es mir doch einige neue Ideen gebracht wie ich auch ohne Smalltalk – und den hasse ich wirklich zutiefst – Netzwerken kann. Was mich echt auch weitergebracht hat beim Netzwerken, ist ohne Erwartung ein Gespräch zu beginnen. Wenn man schon im Hinterkopf hat, dass man unbedingt seine Sache bekannt machen will, geht das meist in die Hose. Einfach mal dem anderen Zuhören und schauen was sich ergibt. Wenn Du dann nichts über dich selbst erzählen kannst; auch nicht weiter schlimm. Die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.
Liebe Grüsse,
Alexandra
Hey! Danke für den Artikel! :)
Ich werde über einige Punkte definitiv nachdenken!
VG