In den letzten sieben Jahren, in denen ich als Autorin, Bloggerin und Business Mentorin tätig gewesen bin, habe ich tausende introvertierte und hochsensible Menschen kennengelernt. Viele von ihnen hatten ein Muster gemeinsam: Sie haben ihr Wesen abgelehnt und waren ständig mit sich am Hadern, ob sie gut so sind, wie sie sind. Sie wären lieber extrovertierter gewesen, oder wenigstens nicht ganz so sensibel. Unsere Leistungsgesellschaft macht es introvertierten und sensiblen Menschen auch nicht unbedingt leichter, sich selbst anzunehmen.
Ich erkenne mich dann selbst oft wieder, denn diese Gedanken haben mich vor allem in meinen Zwanzigern sehr geplagt – und tun es auch heute noch manchmal.
👉 Für alle, die manchmal Zweifel daran haben, ob sie so wie sie sind eine Existenzberechtigung in unserer Gesellschaft haben, ist mein heutiger Buchtipp gedacht.
Aber bevor ich mein Buch des Monats etwas genauer vorstelle, gibt es eine kleine Vorrede. Die ist wichtig, damit du nachvollziehen kannst, warum mich das Buch von Melanie Pignitter gerade jetzt so wunderbar abgeholt hat.
An dem Wochenende, an dem das neue Buch von Melanie Pignitter – „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“ – in meinem Briefkasten liegt, leide ich gerade unter einem der schlimmsten emotionalen Tiefpunkte seit Monaten. Eine Höllenwoche liegt hinter mir: Das Buchmanuskript, dessen Deadline immer näher rückt, muss warten, weil ich keinerlei Ideen habe, aber noch jede Menge leere Seiten. Aus den besten Beweggründen heraus versende ich eine E-Mail, in der ich tröstende Worte finden will. Und mache damit alles noch schlimmer. Die aktuelle Weltlage lastet schwer auf meinem Gemüt (und tut es immer noch). Und ach ja, eins fehlt noch: PMS habe ich auch.
An besagtem Freitagabend wollte ich Sport machen, doch ich konnte einfach nicht beginnen, weil ich von der Schwere meiner Schamgefühle und meiner Erschöpfung zu Boden gedrückt wurde. So lag ich also rücklings auf meiner Sportmatte und heulte. „Lass einfach laufen, Melina“, sagte ich mir selbst. „Das war längst mal überfällig.“
Seit ich im letzten Jahr eine Psychotherapie begonnen habe, reißt bei mir eine Wunde nach der anderen auf. Ich komme mehr und mehr hinter die wahren Gründe meines maßlosen Strebens nach Perfektion. Und das ist erstmal prima. Doch damit einher gehen auch eine Menge schmerzhafte Erkenntnisse, die verarbeitet werden wollen. Das kostet viel Mut und viel Kraft.
Die Sache mit der Selbstakzeptanz
Ganz zu Beginn, noch in den probatorischen Sitzungen, sagte meine Therapeutin zu mir: „Es ist schön, dass Sie hier sind. Es ist schön, dass es Sie gibt.“ – Und ich konnte dabei absolut nichts fühlen. Ich habe sie mit großen, leeren Augen angestarrt und gesagt „Das kommt hier nicht an.“ und dabei auf mein Herz gedeutet.
Heute sieht es zum Glück schon ein bisschen besser aus. Es ist eine große Erleichterung, wenn man spürt, dass jedes Gefühl, egal wie schwer es wiegen mag, auch irgendwann wieder geht. So wie Wellen, die in regelmäßigen Abständen auf die Küste zulaufen und ihren Höhepunkt erreichen – aber kurz darauf einstürzen und sich dann wieder zurückziehen.
Ich bin froh, dass es Menschen wie Melanie gibt, die sich trauen, all diese unliebsamen, schambehafteten Verhaltensmuster zu benennen und die Selbstwert-Problematik für jede:n mit einfachen, liebevollen Worten zugänglich zu machen!
Buchtipp des Monats
Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt: Spüre wieder, wie wertvoll du bist
von Melanie Pignitter
Erschienen bei GU Verlag GmbH
Gebundene Ausgabe mit 192 Seiten
ISBN-13: 978-3833882333
17,99 EUR
Melanie Pignitter ist diplomierte Mentaltrainerin und war lange Zeit als Business-Coach und Kommunikationstrainerin tätig. Heute erreicht sie mit ihrem Blog und Podcast „Honigperlen” sowie ihren Büchern tausende Menschen, die lernen möchten, besser für sich zu sorgen.
Meine Lieblingsstellen:
👉 Ab Seite 37 widmet sich Melanie unserem inneren Kind. Sie erklärt, wie sich Verletzungen aus unserer Kindheit auch heute noch in negativen Glaubenssätzen bemerkbar machen und gibt wertvolle Hilfestellung dabei, diese verletzten Anteile anzusprechen und zu integrieren.
👉 Ab Seite 120 lernen die Leser:innen, auch ihre ungeliebten Macken anzunehmen und sogar Stärken darin auszumachen.
👉 Auf Seite 181 gibt es eine großartige Buchzusammenfassung, den sogenannten Selbstwert-Koffer. Hier werden alle Übungen aus dem Buch übersichtlich gebündelt und man kann sich einfach eine nach Geschmack aussuchen.
Gewinnspiel
Zum Launch ihres neuen Buches war Melanie so nett, mir noch ein zweites Buch zu schenken, damit ich es an die Vanilla Mind Leser:innen verlosen kann. 🎉
So nimmst du teil:
💬 Beantworte in den Kommentaren die Frage: Stichwort Selbstwert – anhand welcher „Beweise“ oder Situationen würdest du sofort spüren, dass du wertvoll bist, so wie du bist?
✨ Für eine extra Chance: Teile das Gewinnspiel in deiner Instagram-Story und verlinke @vanillamindde.
✅ Du erklärst dich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. Das Gewinnspiel endet am Freitag, den 22.04.2022 um 23:59 Uhr.
Viel Glück!
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Schlagwörter: Achtsamkeit / Buchtipps / Gefühle / Gesundheit / Introversion / Mindset / Persönlichkeit / Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen
Ich würde es daran merken, dass Kritik für mich kein Weltuntergang mehr ist. An Kritik wächst man, aber trotzdem fühle ich mich immer klein und schwach, wenn es passiert. LG und danke für die Buch Empfehlung
Muss ich lesen 🤩
Wenn ich immer sofort erkennen würde, dass die Dinge, die ich über mich selbst denke und womit ich mich selbst auch oft runter mache, nicht der Wahrheit entsprechen. Es sind “nur” Gedanken…
Tolle Buchempfehlung!
Ich würde erkennen, dass ich wertvoll bin, so wie ich bin, wenn ich eine andere Meinung habe als andere und diese nicht wie befürchtet abgewunken, sondern aufgenommen und in die Diskussion einbezogen wird.
Wenn das Gefühl, nie gut genug zu sein, immer mehr geben zu müssen, wenigstens schwächer werden würde.
Wenn jemand sich freut, mich zu sehen, sich Zeit für mich nimmt und mir zuhört, was ich zu sagen habe…🐞
Ich würde sofort merken, dass ich wertvoll bin so wie ich bin, wenn ich das Gefühl bekomme vollkommen okay zu sein: z.B. wenn meine Meinung angehört wird ohne dass ich unterbrochen werde, wenn meine Art nicht kritisiert wird, wenn ich das Gefühl habe zu einer Gruppe zu gehören etc.
Wenn mir eine Person, bei der ich mich nicht zurücknehme und bei der ich ich sein kann, etwas Ernstgemeintes, Wertschätzendes sagt und mir die Augen zeigen, dass es von Herzen kommt :)
Ich würde sofort merken, dass ich wertvoll bin, wenn ich nicht hart ins Gericht mit mir gehe, nachdem ich einen Fehler gemacht oder etwas schief gegangen ist. Früher habe ich mich so fertig gemacht, wenn ich einen Fehler begangen habe. Es war unverzeihlich. Die Änderung meiner Einstellung gegenüber Fehlern und das Umarmen meiner Schwächen, haben hier geholfen.
Danke für dieses tolle Gewinnspiel :)
Jedes Mal, wenn ich etwas Unperfektes mache und mich für den “gut genug”- Gedanken entscheide, spüre ich, dass ich genau so wertvoll bin, wie ich bin.
Das heißt wenn ich mir selbst Mut zurede um dazu zu stehen, etwas anders zu tun oder eine andere Meinung als mein Umfeld zu haben. Konsequent zu mir selbst, zu meinen Bedürfnissen, zu stehen gibt mir jedes Mal einen großen Selbstwert-Schub. Das sind immer wieder Momente, in denen ich selbst realisiere dass ich genau richtig bin und mich nicht verstellen muss. Dabei bestärken tun mich positive Gedanken, aber genauso auch Podcasts und Bücher wie z.B. eure Beiträge.😊🙏🏻💫
Wenn meine Macke “offiziell” als Macke akzeptiert wird und das in Ordnung ist, so wie es ist.
Ich merke das ich gut genug bin, wenn ich nach einem Tag zwar müde ins Bett gehe, aber weiß das ich mein bestes gegeben habe. Und das ist nicht mehr als das machen kann :)
Ich würde merken, dass ich wertvoll bin, wenn ich meinen Wert nicht mehr von dem Verhalten anderer früher und heute abhängig machen würde.
Ich möchte mich selbst so sehen wie mich andere sehen und meinen liebevollen Blick den ich anderen schenke auch mir schenken.
Sehr interessante Frage und gar nicht so leicht auf Anhieb zu beantworten. Wenn ich krank bin und Menschen sich bei mir melden und sich um mich sorgen und kümmern wollen, oder wenn an meinem Geburtstag die Glückwünsche nur so eintrudeln wären mögliche Beweise. Das Problem ist allerdings: wenn bestimmte Menschen sich in diesen Fällen nicht melden, dann geht das ganz schnell nach hinten los und mein Selbstwert fängt an zu wackeln… es ist also auf jeden Fall ein zweischneidiges Schwert: in Beziehungssituationen kann ich sehr stark merken, dass ich wertvoll bin, so wie ich bin, es kann aber auch das gegenteilige Gefühl entstehen. Manchmal beneide ich irgendwie Menschen, denen (scheinbar) egal ist, ob diese oder jene Person sich meldet, ob sie Freunde haben oder nicht etc. Mir ist das jedenfalls nicht egal. Deswegen wäre es auch falsch zu behaupten “ich fühle mich wertvoll so wie ich bin wenn ich alleine in meinem stillen Kämmerlein mein Leben genieße”. Das ist definitiv auch der Fall, aber auch nur, wenn ich mich insgesamt in ein Beziehungsnetz eingebettet fühle.
Ich merke, dass ich wertvoll bin, wenn ich mich bei anderen Menschen nicht verstellen muss und sie mir dann noch sagen, dass sie mich für das schätzen, wie ich bin.