Hand aufs Herz, wie zufrieden bist mit deinem Job? – Als Maxine Schiffmann ihren lang ersehnten Traumjob bekam und aus dem Fenster des Büros im 44. Stock über die Frankfurter Skyline schaute, dachte sie, sie habe ihre Berufung gefunden. Sie hatte ihr BWL-Studium erfolgreich abgeschlossen und einen umkämpften Job ergattert. Doch nur drei Monate später war sie ernüchtert. Ihr wurde bewusst, dass sich nichts davon richtig anfühlte. Sie war erfolgreich, aber ihre Gefühle sagten etwas ganz anderes.

So wie ihr geht es vielen Menschen. Wir verbringen so viel Zeit mit Arbeiten, etwa ein Drittel unserer Lebenszeit. Da ist der Wunsch, diese Zeit doch bitte mit Sinn und Freude zu füllen, verständlich! 

Wie zufrieden wir uns in unserem Job fühlen, wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Denn Geld ist bei weitem nicht alles:

💵 Bezahlung
🏝 Urlaub
🚀 gesehen und gefördert werden (Fortbildungen und Aufstiegschancen)
💫 das Gefühl, einen Sinn mit seiner Arbeit zu stiften
😌 das Gefühl von Sicherheit
👫 wertschätzende Beziehungen im Team und zu den Vorgesetzten
🎨 Kreativität und die Möglichkeit, sich einzubringen
🤸‍♀️ Flexibilität (Arbeitszeiten, Home Office, etc.)

Die eigene Berufung finden

Der wichtigste Schlüssel für uns, um zufriedener in unserer jetzigen Position und auch in jeder zukünftigen zu werden, ist das Erkennen der eigenen Werte und Prioritäten. 

💡 Tipp: Erstelle aus den oben genannten Faktoren deine persönliche Top 3! Was ist dir in deinem Beruf am wichtigsten? Du kannst diese Frage auch gerne in den Kommentaren beantworten, wir freuen uns!

Das wurde auch Maxine immer mehr bewusst, als sie sich auf die Suche nach ihrer Berufung machte. Ihr wurde außerdem klar, dass sie ihre persönliche Vorstellung des Begriffs „Berufung“ neu definieren musste.

Den lebenslangen Traumjob finden? – Unsinn! Unsere Arbeitswelt entwickelt sich so rasant weiter, dass ganze Berufszweige schon morgen wieder veraltet sein können. Unsere Eltern mögen bis zur Rente in ein- und demselben Unternehmen gearbeitet haben. Aber das ist heute schon lange kein Standard mehr. Im Normalfall haben wir sogar zwei bis drei Karrierelaufbahnen und erfinden unsere Berufsbezeichnung direkt selbst. 

Und nicht nur die Welt um uns herum verändert sich, auch wir verändern uns. Da ist es wenig überraschend, dass wir unserer aktuellen Position möglicherweise entwachsen sind und es Zeit wird, etwas anderes zu probieren. „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“, schrieb der griechische Philosoph Heraklit einst. Wie wahr! Mit 18 Jahren haben wir völlig andere Wünsche und Bedürfnisse als mit 35 oder 45 Jahren.

Ein weiterer Irrtum: Auch wenn Motivation-Gurus auf Instagram uns etwas anderes sagen – wir können eben nicht alles erreichen. Und es wird auch nicht den einen Job geben, der uns alles gibt, was wir uns jemals gewünscht haben. Jeder noch so schöne Job bringt Aufgaben mit sich, auf die wir absolut keine Lust haben und uns am liebsten wochenlang im Bett verkriechen würden. Vielleicht stellen wir sogar fest, dass es gar nicht unser Beruf ist, der uns unsere Erfüllung im Leben schenkt, sondern etwas ganz anderes. Sich von diesem Anspruchsdenken zu lösen, kann äußerst befreiend sein!

Ich persönlich wüsste hunderte Berufe, die mich vermutlich auch erfüllen würden, wenn ich mich nicht für die Arbeit mit Vanilla Mind entschieden hätte. Ich wäre auch wahnsinnig gern Modedesignerin, Psychologin, Naturfotografin, Katzencafé-Besitzerin, professionelle Geschenke-Verpackerin, Innenarchitektin, Pianistin, Floristin und noch so vieles mehr.

💡 Berufung meint nicht die eine Tätigkeit oder den Jobtitel, der uns Erfüllung verspricht. Vielmehr ist die Berufung der Ruf unserer inneren Stimme.

Wenn wir das erst einmal verinnerlicht haben, befinden wir uns auch nicht mehr auf der Jagd. Sondern wir gehen gemütlich auf einem Wanderweg von einer Station zur nächsten. Und es fällt uns sogar leichter, negative Erfahrungen besser zu ertragen, weil sie uns wachsen lassen und auf dem nächsten Wegabschnitt von Wert sein können.

Berufung ist mehr als Selbstverwirklichung

Ist es aber nicht ziemlich egozentrisch, die ganze Zeit nur darauf zu schauen, was uns glücklich machen würde? Unser Ego will Sicherheit, Anerkennung, Karriere, Geld und Ansehen. Und das ist auch erstmal okay, wir sind alle Menschen. Wir wollen uns selbst und der Welt beweisen, dass wir es draufhaben! 

So ging es mir zu Beginn meiner eigenen Karriere auch. Aber mit der Zeit veränderte sich mein Blick. Als ich merkte, dass Kund:innen mit meiner Arbeit zufrieden waren, dass ich meinen Lebensunterhalt sichern konnte und dass ich auf professioneller Ebene mithalten konnte, musste ich etwas verändern. Manche Menschen verfallen dann erstmal in eine kleine Sinnkrise, denn unser innerer Antrieb lässt uns plötzlich hängen: „Was mache ich hier eigentlich? War’s das schon?“ 

Diese Art der Motivation nennt man extrinsische Motivation. Sie ist darauf ausgerichtet, externe Bestätigung durch unser Umfeld zu erhalten. Und das ist wichtig, denn ganz ohne Anerkennung von außen kommen wir auch nicht aus. Wir verfolgen jedoch häufig extrinsische Ziele in der Annahme, dass sie uns glücklich machen. Und das ist auf lange Sicht ein Trugschluss, das belegen wissenschaftliche Studien. 

Die intrinsische Motivation hingegen kommt aus uns selbst heraus und ist die starke Antriebskraft, die aus unseren persönlichen Werten, Prinzipien, Erfahrungen und Neigungen entspringt. Intrinsische Ziele sind befriedigend, weil sie den angeborenen psychologischen Bedürfnissen nach Autonomie, Verbundenheit, Kompetenz und Wachstum entspringen. Sie befriedigen also unsere psychologischen Grundbedürfnisse, statt sich auf das Urteil oder die Zustimmung anderer zu verlassen. Beispiele für solche Ziele sind Selbstakzeptanz, Weiterbildung, die Vertiefung sozialer Beziehungen und der Wunsch, einen eigenen Beitrag in der Welt leisten zu wollen.

In ihrem Buch „Das Berufungsprinzip“ erklärt Maxine: „Um unserer Berufung zu folgen, sind wir aufgerufen, unseren egozentrierten Fokus zu erweitern: weg von ‘Was kann ich von meiner Berufung bekommen?’ hin zu ‘Was kann ich der Welt geben?’. Vom Ich-Fokus zum Wir-Fokus. Mach dir bewusst, dass es bei all deinem Tun und all deinem Wirken nicht nur um dich geht. Deine Berufung ist nicht nur für dich! Sondern es ist dein Geschenk, um die Welt zu verbessern.“

👉 Hier findest du einen schnellen Test, um herauszufinden, was deine Werte und Prinzipien sind.

Die eigenen Ressourcen erkennen und zum Gewinn aller einbringen

💡 Die folgende Journaling-Übung stammt aus dem Buch „Das BeRUFungsprinzip“, das am 23.2.2022 beim Fischer Verlag erschienen ist. (Die Übung beginnt auf Seite 131).

Jeder von uns wird gebraucht und hat etwas Wertvolles beizutragen. Keine zwei Menschen sind gleich, und niemand sonst denkt, fühlt und wirkt wie du in dieser Welt. Und das Sch ne daran? Du musst es mir nicht glauben, damit das wahr ist. Es ist so leicht zu denken, dass du selbst keinen Unterschied machst oder dass du erst Großartiges erreichen müsstest, um wertvoll zu sein. Aber allein deine Präsenz und deine Art zu sein, machen einen Unterschied für dein Umfeld. Dein Wissen, deine Erfahrungen und deine Ausbildungen sind wertvoll – egal, ob du sie aktiv nutzt oder nicht, denn sie haben dich zu der Person gemacht, die du heute bist. Du bringst so viel mehr mit, als du glaubst, und hast weitaus mehr Ressourcen, als du gerade denkst. Lass uns also gemeinsam deine Schätze bergen!

Um deinen Wert zu erkennen, fülle deinen persönlichen Ressourcenrucksack aus. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von der Autorin und dem Fischer Verlag zur Verfügung gestellt.)
Abbildung mit freundlicher Genehmigung von der Autorin und dem Fischer Verlag zur Verfügung gestellt.

✏️ Um deinen Wert zu erkennen, fülle deinen persönlichen Ressourcenrucksack aus.

#1: Notiere dir im ersten Feld deines Ressourcenrucksacks alle deine Erfolge, gemeisterten Krisen und nützlichen Erfahrungen, die dir spontan einfallen. Starte im Kindes- und Jugendalter und überlege, was du bereits schon in deinem Leben erreicht, erlebt und überwunden hast.

#2: Stelle dir als Nächstes bei jedem Eintrag die Frage: Welche Fähigkeiten, welches Wissen und welche Eigenschaften habe ich dadurch erworben oder ausgebaut? Trage die Antworten in die rechte Spalte ein.

#3: Ergänze weitere Ressourcen, die du in dir und um dich herum hast, die dich bei deiner Berufung unterstützen können. Das sind weitere Eigenschaften von dir, sowie alle äußeren Ressourcen, die wir oft gar nicht auf dem Schirm haben (wie einen Laptop, das Internet oder unterstützende Beziehungen).

Also, wie sieht es bei dir aus? Bist du momentan zufrieden oder eher nicht?

Die eben vorgestellten Techniken und Impulse haben dir vielleicht einen ersten Eindruck vermittelt, woran es dir gerade fehlt. Vielleicht hast du auch erkannt, dass zwar oft über deinen Job meckerst, er aber im Großen und Ganzen die Punkte erfüllt, die dir am wichtigsten sind. Das ist toll! Darüber zu reflektieren, wo wir gerade stehen und welche Bedürfnisse mehr Beachtung finden sollten, sollte zu einem Ritual für uns werden. Das Buch von Maxine Schiffmann kann dir dabei eine Hilfe sein:

Das „BeRUFungsprinzip“

Wie du mit Business Journaling deine berufliche Erfüllung findest*

Das BeRUFungsprinzip: Wie du mit Business Journaling deine berufliche Erfüllung findest, von Maxine Schiffmann

Die Autorin Maxine Schiffmann entschied sich gegen eine Karriere in einer großen Bank und machte sich auf die Suche nach ihrer wahren Berufung. Heute unterstützt sie als Business Coach selbständige Frauen. In ihrem neuen Sachbuch erklärt sie Schritt für Schritt, wie sie zu ihrer beruflichen Erfüllung gefunden hat und wie Business Journaling dabei helfen kann, der inneren Stimme zu folgen. Neben zahlreichen Übungen und Anregungen zum Reflektieren berichtet Maxine auch von ihren persönlichen Herausforderungen, die sie auf dem Weg zu ihrer beruflichen Erfüllung erlebt hat. Heute unterstützt sie als Coach und Beraterin andere Menschen dabei, die Antwort auf ihr persönliches Warum zu finden:

✨ Folge deiner Berufung und verbinde dich mit deiner Intuition
💡 Finde Klarheit im Tun und treffe leichter Entscheidungen
💭 Gib dir Raum zum Ausprobieren und definiere deine Vision
💪 Habe Vertrauen in dich und nutze deine Ressourcen

Mehr zum Buch und zur Bestellung*

Gewinnspiel

Zum Launch ihres neuen Sachbuchs hat Maxine ein komplettes Journalpaket zusammengestellt, das du als Vanilla Mind Leser:in hier gewinnen kannst. Es besteht aus…

🎁 … einem von Maxine signierten Buch „Das BeRUFungsprinzip“, Stift, Anleitung und vielen schönen Journal-Goodies.

So nimmst du teil:

💬 Beantworte in den Kommentaren die Frage: Stichwort Jobzufriedenheit – welche Kriterien haben für dich oberste Priorität – und welche sind wiederum verhandelbar?
✅ Du erklärst dich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. Das Gewinnspiel endet am Sonntag, den 06.03.2022 um 23:59 Uhr.


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