Wer unseren Mut-Letter bekommt, weiß es schon seit Wochen, aber so richtig offiziell habe ich es noch nicht gemacht, weil ich große Ankündigungen immer so scheue. Aber nun muss es raus:

Ich schreibe ein Buch!

Ein Verlagsbuch, das im Herbst 2017 in den Regalen aller bekannten Buchhandlungen steht – in Deutschland, Österreich und der Schweiz! Ich bin so, so, so aufgeregt!

Im Juli schrieb mich meine Lektorin an und fragte mich, ob ich nicht meine Fortschritte zum Thema innere Ängste in einem Buch mit anderen teilen will. Puh. Schock. Panik. Rastloses Auf- und Abgehen.

Warum ich?
Warum interessieren die sich ausgerechnet für meine Meinung?
Kann ich das, bin ich gut genug?

Selbstzweifel ohne Ende (klicke hier, wenn du mehr darüber lesen willst, wie du sie loswirst)… Ich befinde mich seitdem zwar in einem echten Gefühlschaos (du kannst es dir sicher vorstellen). Aber ich freue mich unheimlich auf diese neue Aufgabe und natürlich möchte ich mir diese Erfahrung nicht entgehen lassen.

Worum geht es in dem Buch?

Um Schüchternheit. Woher sie kommt und wie es mir gelungen ist, sie abzulegen. Das Buch wird kein reines Sachbuch, sondern ein Mutmachbuch. Ich schreibe aus meiner eigenen Perspektive und obwohl das Thema ja bekanntermaßen mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist, versuche ich so locker und selbstironisch wie möglich mit dem Thema umzugehen.

Wie fängt man denn eigentlich an?

Einfach drauf los, rein ins Abenteuer? Also nicht mit mir! Ich betrete nur mit einer sehr guten Vorbereitung ein neues Gebiet. Abenteuer sind nichts für mich. Ich tüftele erst einmal Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft aus. Was ich dann damit mache, steht auf einem anderen Blatt.

Ich musste neulich wirklich schmunzeln: Ich sprach mit meinen Eltern über meine Zweifel, ob ich das Angebot, ein Buch zu schreiben wirklich annehmen soll. Eine meiner zentralen Ängste war/ist beispielsweise, ob nicht mein Umfeld denken könnte, dass ich mich für etwas Besonderes halte und mich mit meiner Geschichte hervortun will. Meine Eltern sind sehr bescheiden und zurückhaltend und mir ist ihre Meinung sehr wichtig.

Lustigerweise war aber die allererste Reaktion meines Vater folgende: „Also darüber mache ich mir keine Sorgen. Aaaaber: Weißt du denn, wie man so ein Buch schreibt? Ich meine, da gibts ja schließlich genaue Regeln und Strukturen…“ – Haha, bingo. Der Apfel fällt also nicht weit vom Stamm. Möglichst technisch an das Thema herangehen und erstmal ein paar Bücher dazu lesen… was ich dann auch getan habe:

2 geniale Buchtipps für Neu-Autoren

Ich habe mir auf einen Tipp hin zunächst 2k to 10k* gekauft. Ein Buch, das einem dabei hilft, sich selbst beim Schreiben zu beobachten und zu analysieren:

– Zu welcher Tageszeit kann ich am besten schreiben?
– In welcher Umgebung?
– Unter welchen Bedingungen?

Ganz wichtiger Tipp an alle, die ebenfalls ein Buch schreiben möchten: Ich habe gelernt, vor jeder Schreibsession die Startzeit zu notieren und hinterher, wann ich aufgehört habe. Gesamtzahl der Wörter und Wörter pro Stunde werden ebenfalls mit in die Statistik aufgenommen. So weiß ich nach einiger, wann ich am besten schreiben kann. Das ist Gold wert! Warum sich zu unproduktiven Zeiten mit dem Schreiben quälen, wenn es zu anderen Zeiten dafür flutscht?

Das zweite Buch ist Bird by Bird von Ann Lamott*. Sie legt sehr viel Wert darauf zu zeigen, wie man seine eigene Stimme beim Schreiben findet. Das ist ein Punkt, der mir vermutlich nicht so schwer fallen wird. Ich schreibe immer sehr offen und ehrlich, etwas anderes kann ich nicht. Vielleicht klinge ich dabei nicht so elegant und grazil, aber immerhin bin ich authentisch. Motivierend finde ich an dem Buch außerdem, dass sie dazu ermutigt, einfach loszuschreiben und erst später zu editieren. Schlechte erste Versuche sind normal.

Bevor man übrigens einen Buchvertrag bekommt, erstellt man ein Exposé. Das ist eine Art Summary und eine grobe Gliederung der zu erwartenden Inhalte. Diesen Teil fand ich extrem schwer. Jeder schreibt ein Exposé, egal ob er selbst an einen Verlag herantritt oder wie bei mir angefragt wird. Ich habe wirklich viele Stunden investiert und mehrere Mindmaps entworfen und verworfen, bis sich eine Struktur herausschälte, nach der ich vorgehen kann.

Und jetzt?

Jetzt habe ich die ersten Kapitel bereits fertig. Ich bin noch in einer Phase, in der ich sehr viel Rücksprache mit meiner Lektorin halten muss, damit wir eine gemeinsame Linie finden können. Ich habe noch nie zuvor professionell geschrieben und muss noch etwas zurechtgestutzt werden, was Aufbau angeht. Aber es wird!

Ich habe schon eine kleine Umfrage bei meinen Newsletter-Leserinnen gemacht und viele wünschen sich regelmäßige Updates dazu, wie das Buch entsteht. Falls jemand also schon immer mal wissen wollte, wie die Zusammenarbeit mit einem Verlag abläuft, dann löchert mich bitte gern mit euren Fragen! Ich werde sie alle sammeln und bei der nächsten Gelegenheit einen FAQ-Post daraus machen. Hin und wieder werde ich sicherlich auch bei Instagram Stories berichten. Gebt mir einfach euer Feedback in den Kommentaren.

Eine ganz wichtige Sache fehlt aber noch:

Ich möchte euch dabei haben!

Es wird einige Seiten geben, auf denen andere Frauen zu Wort kommen und berichten, wie sie mit ihrer Schüchternheit zurechtkommen und was ihre größten Stolpersteine sind. Ich finde es schön, so viele Perspektiven wie möglich zu sammeln und zu zeigen, dass wir nicht allein mit unseren Gefühlen und Ängsten sind! Natürlich werden die Geschichten anonym abgedruckt und wer mitmacht bekommt auch sein eigenes Buchexemplar, völlig klar!

Wer dabei sein möchte, kann sich einfach per E-Mail melden, ich würde mich wahnsinnig freuen! [Aktion beendet]

Du willst das fertige Resultat sehen? Hier geht es zu meinem Buch „Verstecken gilt nicht“.

Hier geht es zu den nächsten Teilen meiner Making-of-Serie.


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