Sichtbarkeit und Branding sind richtige Buzzwords in unserer digitalen Welt. Und wenn du eher zurückhaltend bist, stellst du dir vielleicht erst recht die Frage: „Wie kann ich online sichtbar werden und meine Kompetenz zeigen, ohne mich aufzuplustern?“

Online sichtbar werden: Was du in dieser Artikel-Serie lernst

Dies ist der dritte und letzte Teil der Serie „So zeigst du online, was du kannst!“ In Teil 1  ging es darum, warum deine Website nicht “von der Stange” sein sollte und wie sie dein bester Mitarbeiter sein kann. Teil 2 gibt dir Gedankenanstöße, um dir zu überlegen, was du eigentlich wirklich zeigen möchtest. In diesem Artikel zeigt die Squarespace-Expertin Victoria Weber, wie du das Ganze zu einem Konzept zusammenfassen kannst. 


Victoria ist Squarespace-Expertin und bloggt zu Website-Tipps und Online-Branding. Das Ziel: Dich und deine Marke online sichtbar machen und auf ein neues Level heben!

Squarespace-Expertin Victoria Weber

Deine Botschaft online rüberbringen – so geht es

Noch mal kurz zum Zusammenhang: Ganz am Anfang habe ich dir die vier Punkte gezeigt, die du mit deiner Website umsetzen solltest.

1 und 2 sind wir im vorherigen Artikel durchgegangen:

  • Du musst glasklar zeigen, für wen du der/die Richtige bist
  • Du musst deine Besucher sowohl inhaltlich als auch mit den richtigen “Vibes” einfangen
  • Du musst beweisen, dass du wirklich kannst, was du versprichst
  • Du musst die Leute in Aktion treten lassen, sodass sie einen kleinen Schritt näher in Richtung Bezahlangebot treten (+ ein System haben, das darauf dann aufbaut)

Jetzt also zu Schritt 3 und 4 – die viele in ihrer Planung vergessen.

Online sichtbar werden: Beweise, dass du kannst, was du versprichst

Von „Qualität“ und „Kompetenz“ reden kann jeder. Weil die Onlinewelt aber voll ist von leeren Versprechen, sind Website-Besucher grundsätzlich skeptisch. (Zu Recht!) 

Deswegen solltest du dir bei der Planung der Inhalte für deine Website überlegen, wie du deine Besucher von dir überzeugst. Und nein, das muss wirklich nicht marktschreierisch daher kommen, sondern kann ganz dezent funktionieren. 

Teil 1: Die „harten“ Beweise

Das, was ich “harte” Beweise nenne, muss nicht unbedingt ein Studium, eine besondere Ausbildung oder ein Zertifikat sein. Aber etwas Konkretes vorzeigen solltest du schon. Also du musst dir überlegen, auf welchen Wegen du deine Fachkompetenz rüberbringst.

Bewährte Möglichkeiten dazu sind:

  • Blog: Ein Ort, an dem du ausführlich und tiefgründig Content zu dem Thema lieferst, von dem du Ahnung hast. So erfahren deine Websitebesucher nicht nur, dass du inhaltlich Bescheid weißt, sondern du kannst auch deine Persönlichkeit (als Einzelperson oder Firma) ausdrücken oder zeigen, wie die Zusammenarbeit mit dir aussehen könnte.
  • Portfolio: Wenn du in kreativen Bereichen unterwegs bist, können sich deine Besucher durch konkrete Arbeitsproben am besten vorstellen, was du kannst. (Und wenn du noch kein Portfolio bezahlter Aufträge hast? Einfach selbst Projekte starten, die den Stil und die Art der Aufträge repräsentieren, die du in Zukunft gerne für andere umsetzen möchtest.)
  • Case Studies: Wie du bestimmte Projekte für andere Kunden gelöst hast, gibt ziemlich gute Hinweise auf deine Arbeitsweise und Ergebnisse. Hier kannst du zeigen, was der Kunde erwarten kann, wenn er kauft.
  • Kundenstimmen: Sehr wirksam und inzwischen auch von vielen genutzt. Ein voller Name mit Bild wirkt immer besser als ein halb anonymes Testimonial von „Anna A. aus Z.“ Aber es kommt natürlich auf dein Angebot an, ob du deine Kunden überzeugen kannst, ein öffentliches Statement abzugeben. 

Kurz: Es zählt, was du in deinem jeweiligen Gebiet an echten Ergebnissen vorzuweisen hast. Hier findest du noch mehr Ideen, wie du mit deiner Website überzeugen kannst.

Eine der wichtigsten Regeln, um andere von deiner Arbeit zu begeistern: Show, Don’t Tell!

Victoria Weber

Teil 2: Die „soften“ Beweise

Neben den ziemlich konkreten, harten Beweisen gibt es natürlich auch eine Menge, die zwischen den Zeilen läuft:

  • Welche Art von Programmen oder Bücher nennst du in deinen Texten, deinem Blog oder Case Studies? Durch solches „Name Dropping“ können sich die idealen Kunden mit dir identifizieren oder dich besser einordnen.
  • Wie präsentierst du dich auf Bildern von dir
  • Auch Rechtschreibung zählt – vor allem, wenn du Dienstleistungen anbietest, bei denen es um Feinheiten geht. Da gucken potenzielle Auftraggeber ganz genau hin, ob du mit der nötigen Detailfreude an deine Texte gehst. 
  • „Softe“ Beweise sind auch das, was hinter den Kulissen von dir ankommt. “Ich bin zuverlässig” zu schreiben und dann nicht auf Mails zu antworten passt nicht gut zusammen.

Die „soften“ Beweise zu liefern ist gar nicht so einfach, denn es geht hier oft eher um ein Gefühl, das du durch das Gesamtpaket deiner Website und deinen Auftritt vermittelst. Das kann je nach Branche komplett anders aussehen. Deswegen hilft es dir auch so sehr, deinen idealen Kunden zu kennen – denn jetzt weißt du, worauf er oder sie achten wird. 

Die Leute in Aktion treten lassen

Alle Websitebesucher dieser Welt bringen dir nichts, wenn sie einfach nur unverbindlich gucken und dann wieder gehen.

Bei der Planung deiner Website solltest du deswegen immer im Hinterkopf haben, wie du die Leute einen Schritt näher in Richtung deines Bezahlangebotes holst. Natürlich ohne aufdringlich zu sein.

Diejenigen, die grundsätzlich interessiert sind, suchen normalerweise regelrecht danach, mehr zu bekommen. Blöd nur, wenn sie nicht klar erkennen können, wie sie eigentlich mit dir zusammen arbeiten können.

Unverbindliche „Kontaktieren Sie mich doch mal“-Seiten oder vage Kontaktformulare sind deswegen nicht so hilfreich. Zeig deinen Kunden genau, wo der Weg hingeht

Dabei sind mehrere Level am besten:

  • Für diejenigen, die dich gerade erst gefunden haben, und unverbindlich etwas mehr kennen lernen wollen > Newsletteranmeldung, um in Kontakt zu bleiben
  • Für diejenigen, die schon einen konkreten Bedarf haben > Nähere Hinweise zu den konkreten Angeboten + „harte“ Beweise
  • Für diejenigen, die schon wissen, dass sie buchen wollen – womöglich bei dir – und nur noch den letzten Schubs brauchen > Ein unwiderstehliches Angebot, warum man genau jetzt genau mit dir arbeiten sollte + „softe“ Beweise

Zeigen, was deine Kund*innen bei dir erwartet – schon vorher

Wie läuft eine Buchung ab? Was ist nach der Kontaktaufnahme zu erwarten? Werdet ihr euch physisch zu Kaffee und Keksen treffen oder arbeitest du im Homeoffice und hältst alle Meetings online ab?

All das sind Fragen, die unterbewusst ständig in den Köpfen umher geistern. Je klarer der Weg ist, den du den Leuten zeigst, desto mehr Lust haben sie normalerweise darauf, mit dir zu arbeiten.

Fakt ist: Die Mehrheit der Leute mag es, möglichst wenig Unsicherheiten zu haben.

Ein unverbindliches „Kontaktieren Sie uns gerne bei Bedarf“ wird nur von einem kleinen Anteil der Leute genutzt. Alle, die auch nur ein Prozent weniger als 100% überzeugt sind, springen hier ab. Deswegen: 

  1. Gib Besuchern eine Chance, sich für mehr Infos/Mails einzutragen. Und denk dir ein System aus, wie du den Kontakt so aufbaust, dass sie später eventuell zu Kunden werden können. Ob das nun automatische Email-Verläufe sind oder etwas ganz anderes ist egal – Hauptsache, du hast einen Plan.
  2. Wenn du es in irgendeiner Form kannst: Zeig den Leuten, was sie nach einer Anfrage oder Buchung erwartet.
  3. Trenn deine Buchungen/Käufe und dein allgemeines Kontaktformular.

Welche Seiten braucht meine Website?

Um dir zu überlegen, welche Seiten deine Website haben sollte, kannst du jetzt all deine letzten Überlegungen zusammen bringen. Du weißt, wen du erreichen willst, wonach er oder sie sucht und auf welche Signale deine Websitebesucher hoffen. Jetzt musst du das noch in eine Inhaltsliste umwandeln.

Dazu gibt es einen sehr einfachen Trick. Schreib dir für jedes Unterziel (siehe Teil 1 der Artikelserie) auf, welche Inhalte ein “Must” sind, um sie zu erreichen. 

Hier zwei Beispiele für Unterziele:

  1. Vertrauen aufbauen. Deine Website-Besucher sollen sofort sehen, dass du die beste Wahl bist. Du willst deine Expertise vermitteln. > Über mich Seite, Portfolio, evtl. Blog, evtl. Case Studies
  2. Anfragen generieren. Du möchtest, dass Leute dir eine Mail schreiben, um ein unverbindliches Angebot anzufragen. > Kontakt, Services, Buchung oder ähnliche Seiten, eventuell sogar mit Online-Buchung/Onlineshop

Manche wählen dazu eine Mindmap, andere zeichnen sich eine Liste aller Seiten und Inhalte auf, die sie brauchen. Ich finde: Schriftlich (ja, so richtig mit Zettel und Stift!) funktioniert es am besten. 

Schreib dir danach dazu, an welcher Stelle du deine harten und soften Beweise einbauen willst, sodass es sich flüssig ins Gesamtbild einordnet. Es hilft auch sehr, dir alle Seiten hinterher als Skizze aufzumalen. So weißt du, welchen Platz Bilder einnehmen und wie lang deine Texte sein sollten.

Erst jetzt solltest du übrigens dein Website-System (also Plattform oder Anbieter, so wie WordPress, Squarespace oder Jimdo) aussuchen. Denn jetzt weißt du ja überhaupt erst im Detail, wie deine Seite aussehen soll und welche Funktionen bzw. Design-Features du für die Website haben willst.

Das Website-Wow-Gefühl

Puh. Du hast dir jetzt einen Haufen Gedanken gemacht, das Ganze in einen Rahmen gebracht und deine Inhalte strategisch überlegt.

– Jetzt geht es an die Umsetzung! Die natürlich nicht immer von einem Tag auf den anderen läuft… Texte und Bilder für Websites zusammenstellen zu müssen ist für viele der Grund, fleißig zu prokrastinieren.

Aber du hast auf jeden Fall alle Basics, die du brauchst, um eine Seite zu bauen, sich deutlich von den anderen abhebt – weil sie genau dich repräsentiert und für genau deine Zielkunden gemacht ist. 

Wir alle sind permanent auf der Suche nach der Lösung, die perfekt zu unserem – genau unserem – Problem passt. Wenn das auch noch professionell, sympathisch und ein bisschen einzigartig angehaucht ist, sind die Leute hin und weg.

Es ist das besondere Leuchten, das Oh là là, das „Oh, das muss ich mir genauer angucken!“, das am Ende dazu führt, dass Menschen aufmerksam werden (und am Ende kaufen). Das muss überhaupt nicht bunt und neonblinkend, sondern kann auch ganz ruhig und besonnen daher kommen. Und trotzdem direkt ins Herz gehen. 

Trau dich, persönlich und besonders zu sein.

Victoria Weber

So eine Seite aufzubauen funktioniert nicht einfach so über Nacht. Aber du kannst es strategisch angehen. Trau dich ruhig, innerhalb deines selbst gesteckten Rahmens persönlich und besonders zu sein. Aber mach dir nicht den Kopf, alles komplett neu erfinden zu müssen. Du brauchst keine ausgefallene Navigation oder wild umher tanzende Banner. Sondern oft nur genau die richtige Mischung aus “du selbst” und “perfektes Angebot”, die am Ende wirkt. 

Die winzigen Glitzerschnipsel in Form von Persönlichkeit, die du zu einer kompetenten, soliden Basis dazu streust, machen meist schon den entscheidenden Unterschied.

Viel Spaß beim Aufbau deiner neuen Mega-Website!

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Victoria ist Squarespace-Expertin und bloggt zu Website-Tipps und Online-Branding. Das Ziel: Deine Marke auf ein neues Level zu heben und online zu überzeugen!

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