Wie gut kannst du eigentlich nein sagen? Z. B. wenn Kollegen dich um um etwas bitten, das du gar nicht tun willst? Oder wenn ein toller Auftrag winkt, für den du eigentlich gar keine Energie hast? Im Beruf auch mal Nein zu sagen stärkt das eigene Selbstvertrauen und schützt vor Stress und Überlastung. Genau darum geht es in dieser Folge Still & Stark.
Für wen diese Folge besonders geeignet ist:
✋ Menschen, die Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen
👭 Personen, denen es wichtig ist, es anderen rechtzumachen
😌 Alle, die sich dafür interessieren, wie sie sich besser vor Stress schützen können
Darüber sprechen wir in Folge 11:
❌ Warum es so schwerfällt, Nein zu sagen
💡 3 Schritte, mit denen Nein sagen leichter gelingt
💪 Wie wir Grenzen setzen, ohne anderen vor den Kopf zu stoßen
✨ Extra: Wie gut kannst du Nein sagen? Mache das Quiz!
👉 oder: Springe zum Webplayer
Nein sagen: Warum fällt es so schwer?
Warum ist nein sagen eigentlich so schwer? – Für andere da sein zu können, tut uns gut. So sind wir gemacht. Und hin und wieder müssen wir unsere eigenen Interessen auch mal dafür zurückzustellen. Aber irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem es nötig ist, eine Bitte abzulehnen, um die eigenen Grenzen zu schützen.
Ich kenne diese Problematik nur zu gut von mir selbst und deswegen teile ich heute drei wichtige Tipps mit dir, mit denen es dir leichter fällt, deine Grenzen zu schützen. Du wirst feststellen, dass Nein sagen wichtig für dein Selbstvertrauen ist!
3 Schritte, mit denen dir Nein sagen leichter gelingt
👉 Schritt 1: Erlaube dir Bedenkzeit
So wichtig! Ich war noch nie ein spontaner Mensch und wenn ich nicht die Zeit bekomme, eine Sache einmal komplett durchzudenken, dann fühle ich mich furchtbar. Dann verfolgt mich das, ich kann nicht schlafen und es baut sich massiver innerer Druck auf, weil ich einfach unsicher bin, ob ich nicht einen Riesen Fehler begangen habe.
Unter Stress trifft man miese Entscheidungen!
Ein persönliches Beispiel: Letztes Frühjahr sollte ein TV Dreh bei mir stattfinden. Ich habe sofort zugesagt, obwohl ich bis zum Hals in Arbeit steckte. Ich fühlte mich dermaßen geschmeichelt – und ich bin ganz ehrlich – ein TV Dreh ist in Sachen Reichweite und Sichtbarkeit – DER JACKPOT! Als Unternehmerin halte ich nach solchen Möglichkeiten natürlich Ausschau und weiß auch aus dem Jahr 2015 noch gut, wieviel das damals für Vanilla Mind gebracht hat. (Falls dich mein TV-Dreh interessiert, schau doch mal hier nach.)
Fakt war jedoch, ich hatte null Ressourcen dafür. Ich steckte bis zum Hals in Projekten und fand den Gedanken auch haarsträubend, dass hier dann eine Filmcrew bei mir zuhause herumschleicht und ich unsere halbe Wohnung umräumen muss. Ich habe dann ein paar Nächte super mies geschlafen und letztlich doch entschieden zurückzurudern. War mir sehr unangenehm, aber es musste sein!
💡 Wichtig also: um Bedenkzeit bitten!
Man muss nicht auf der Stelle ja oder nein sagen, auch wenn andere das am liebsten so hätten. Beim TV-Dreh habe ich beispielsweise deshalb so fix zugesagt, weil dort immer alles ganz holterdipolter passieren muss. Kaum bekommt man die Anfrage muss man auch schon springen, weil alles sehr eng getaktet ist. Aber wie gesagt: Nicht dein Bier. Wir dürfen uns die Zeit nehmen, die wir brauchen, um eine zu einer ausgewogenen Entscheidung kommen zu können. Mit genug Bedenkzeit tut sich ja manchmal sogar noch eine dritte Option auf und man findet möglicherweise einen gemeinsamen Kompromiss.
💡 Was wir sagen können:
„Ich muss darüber einen Moment nachdenken. Ich komme in 10 Minuten (oder morgen) wieder und sage dir Bescheid.“
💡 Fragen zum Reflektieren:
- Worum genau geht es hier eigentlich? Eine Arbeit, ein Gefallen, soll ich etwas geben?
- Möchte ich das überhaupt?
- Wie viel Zeit, Kraft, Energie habe ich gerade selbst? (Was ich selbst nicht habe, kann ich auch anderen nicht geben – sehr wichtiger Punkt, der viel mit Selbstfürsorge zu tun hat)
- Wenn ich der Bitte nachkomme, was muss ich stattdessen opfern? Welchen Preis muss ich dafür zahlen?
- Wer ist es, der mich da um einen Gefallen bittet? Welche Bedeutung hat dieser Mensch für mich?
Diese Reflexionsfragen sind vor allem auch deshalb so wichtig, weil sie dir helfen, nicht auf Manipulation von außen hereinzufallen. Menschen zu überrumpeln, zu bequatschen oder sie emotional zu erpressen funktioniert besonders gut, wenn man keine Zeit zum Nachdenken hat. Und zack! Hat man Ja zu etwas gesagt, was man nie wollte. Solche Spielchen können wir aufdecken, wenn wir uns Zeit zum Reflektieren nimmst.
👉 Schritt 2: Finde heraus, warum es dir so schwer fällt, nein zu sagen
Da gibt es viele Gründe! In meinem Fall mit dem TV-Dreh war es der Grund, dass ich mich arg geschmeichelt gefühlt habe und ich natürlich wusste, dass mich das weiterbringt.
Andere Faktoren könnten sein:
💥 Angst, nicht mehr gemocht zu werden – Eine Angst, die durchaus auch im Job vorkommt, weil man ja auch vor den Kollegen gut dastehen möchte und man möchte ja auch ein Netzwerk von Menschen um sich haben, die man auch selbst mal fragen kann, wenn man eine Bitte hat. Oft macht man die Erfahrung, dass man nur gemocht wird, wenn man jemandem nützlich ist. Dieses Spiel muss man erstmal durchschauen. Fest steht, dass wir sowieso nicht jedem gefallen können.
💥 Angst vor Konsequenzen – Ich denke, das ist Angst, die absolut berechtigt ist. Denn klar, alles was wir tun hat Konsequenzen. Nicht jeder wird uns verstehen, wenn wir nein sagen. Es kann durchaus zu Konflikten kommen. Hier ist es sehr wichtig, die Situation möglichst objektiv einzuschätzen. Es gibt tatsächlich Situationen, in denen es besser ist, ja zu sagen – aber ich kann wirklich aus Erfahrung sagen, diese Situationen sind viel seltener, als man oft meint. Mache dir klar, dass Konflikte zum Miteinander dazu gehören. Mach dich nicht von der Reaktion anderer abhängig! Das nimmt dich gefangen und raubt dir deine Freiheit.
💥 Angst, egoistisch wirken – Ganz ehrlich: Dieser Gedanken allein zeigt doch schon, dass man kein Egoist ist! Echte Egoisten kommen auf solche Gedanken nämlich gar nicht. Es kann durchaus sein, dass man sich diesen Vowurf gefallen lassen muss. Aber nur weil jemand etwas sagt, entspricht es nicht der Wahrheit. Eigentlich ist das sogar emotionale Manipulation. So bekommt man prima seinen Willen und verschleiert sogar noch wirkungsvoll, dass man selbst einer ist.
💥 Wir alle wollen gebraucht werden – Ich muss sagen, mich freut es meist noch mehr zu sehen wie happy andere sind, wenn ich ihnen helfen kann als wenn ich selbst Hilfe bekomme. Mir selbst fällt es unheimlich schwer, um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen. Hilfe anzubieten hingegen mache ich unheimlich gern! Aber das ist Stoff für eine andere Episode. Wichtig ist jedenfalls, dass wir hier ausgeglichen sind. Klar, wir sollten keine Strichliste führen und sagen: „Hey, vergiss es. Ich weiß du brauchst Hilfe, aber ich habe heute schon drei Personen geholfen und selbst erst zweimal Hilfe bekommen.“ – Das ist natürlich Unsinn. Dennoch muss man darauf achten, nicht immer nur zu geben und am Ende ständig seine eigenen Ressourcen zu verballern.
💥 FOMO (Fear of Missing out = die Angst etwas zu verpassen) – Gerade im beruflichen Umfeld habe ich häufig FOMO. Wie soll ich sagen, es ist kompliziert! Ich bin einerseits super happy hier allein im Home Office zu sitzen, weil ich hier wirklich absolute Ruhe habe, meine Ideen umzusetzen. Aber andererseits weiß ich auch, wie wichtig es ist, auf Events zu gehen, für andere sichtbar und präsent zu bleiben, sich zu treffen und alle möglichen Angebote zum Weiterbilden und Wachsen anzunehmen. Das führt dazu, dass man dauernd denkt, man verpasst was, wenn man nicht auf bestimmten Messen oder Events war. Da Hilfe meiner Erfahrung nach nur eins: lernen, Prioritäten zu setzen.
Was berufliche Aktivität angeht, überlege ich mir beispielsweise genau, woran ich wirklich teilnehmen möchte und wie häufig. Ich weiß, ich brauche viele Ruhephasen, also gehe ich nicht häufig auf große Messen. Ich picke mir stattdessen lokale Meet-ups heraus oder verabrede mich mit Menschen auf einen Kaffee, die ich wirklich gern besser kennenlernen will. Letztes Jahr war ich nur auf einem einzigen größeren Event, nämlich der EPX, einem Event unserer Onlinekurs Plattform Elopage.
Also: Finde heraus, was dir etwas gibt und trainiere Schritt für Schritt, auch mal zu einem Event nein zu sagen.
👉 Schritt 3: Nein sagen ohne anderen vor den Kopf zu stoßen
Ich habe vor allem deshalb oft Angst nein zu sagen, weil ich nicht hart und gemein klingen will. Aber jetzt kommt’s: Das muss man auch gar nicht! Ein Nein ist ja kein Messer, dass man jemandem brutal von vorn in die Brust rammt. Nach dem Motto: „Wie kannst du es wagen, mich um etwas zu bitten? Lass dich hier nie wieder blicken!“ – So läuft es ja nicht. Deswegen haben wir dir noch ein paar Hilfen zusammengetragen, mit denen man freundlich, aber bestimmt, die eigene Position vertreten kann.
💡 Alternativen anbieten oder ein Gegenangebot machen:
„Tut mir leid, dafür habe ich diese Woche keine Zeit. Kannst du in ein paar Wochen auf mich zurückkommen?“
„Ich bin gerade in einer anderen Sache sehr eingespannt. Aber ich habe dir einen guten Artikel herausgesucht, der deine Frage evtl. beantwortet.“
💡 Verständnis zeigen:
„Dass du zur Zeit so ausgelastet bist, tut mir sehr leid – ich weiß, wie sich das anfühlt, mir geht es genauso. Darum kann ich dir leider nicht helfen”
„Ich kann verstehen, dass du dich mit der Aufgabe überfordert fühlst. Aber ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Versuch es doch erst einmal selbst, helfen kann ich ja später auch noch.“
💡 Dich bedanken:
„Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen. Ich fühle mich geehrt, dass Sie an mich gedacht haben, aber ich bin derzeit ausgelastet.”
💡 Konsequent sein:
„Vielen Dank, aber die Wochenenden sind für Familie und Freunde reserviert.“
„Ich helfe dir gerne – aber diesmal geht es leider nicht.“
Gerade das Thema Konsequenz ist wichtig. Klar, kann man sagen, dass es einem leid tut. Man sollte es aber nicht übertreiben. Wenn jede meiner Formulierungen nur so davon trieft, dass ich am liebsten ALLES möglich machen möchte, dann lädt das andere Menschen nur dazu ein, noch weiter zu bohren und zu testen, wie weit sie gehen können. „Es tut mir schrecklich leid“, „Ich wünschte, es wäre anders“, „Vielleicht kann ich ja noch was schieben“… das sind so Sätze, die zwar zeigen, wie gern man anderen etwas gibt. Aber sie schwächen auch die eigene Position und lassen einen verlegen wirken.
🧠 Ein Gedankenspiel: Überprüfe einmal, wie du selbst damit umgehst, wenn jemand anders nein sagt. Kannst du das Nein akzeptieren? Findest du es angemessen, wenn andere deinen Bitten nicht immer nachkommen oder verletzt dich das?
Wenn du dir diese Fragen ehrlich beantwortest, spürst du, wo du vielleicht noch an dir arbeiten musst. Ich hoffe, diese Tipps haben dich motiviert, selbstbewusster für dich und deine Ziele einzustehen! Lass unserem Podcast gerne eine Bewertung da, wenn er dir gefällt und abonniere ihn, um keine Folge zu verpassen!
👉 Mach das Quiz: Wie gut kannst du Nein sagen?
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Links und Lesetipps zu Podcastfolge 11: Grenzen setzen
🎧 Folge 38: Wie wir besser mit Stress umgehen
🎧 Folge 41: Wie wir negative Gedankenschleifen stoppen können
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Timon und Melina
Schlagwörter: Arbeit / Kommunikation / netzwerken / Psychologie / Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen / Tipps
Ich habe auch oft Mühe Nein zu sagen. Da ich aber ich meist wirklich ziemlich unter Strom stehe, fällt es mir leichter – denn die Zeit fehlt tatsächlich für vieles.
http://www.thefashionfraction.com
ich kenn das problem auch!
http://www.fashiongamble.net
Sehr, sehr wahre Worte!
Gerade dein letztes Beispiel mit den Klamotten trifft es echt perfekt. Ich bin Fotografin und ebenfalls selbständig. Es ist wirklich unglaublich wie viele Anfragen ich bekomme von Leuten, die einfach so Fotos wollen. Klar, ich mag das Fotografieren… aber hey, ich lebe davon… einfach so mal treffen und ein paar Fotos schießen ist halt nicht drin…
Ja genau, perfektes Beispiel mit der Fotografie! :)
Das Problem ist auch einfach, dass man oft zu wenig Selbstachtung hat. Aber wenn man sich selbst schon nicht ernst nimmt, warum sollten es dann andere tun? Ich gestalte gern mal was für Freunde, aber ich bin kein Selbstbedienungsladen.
Vielleicht fehlt es einigen an einer kleinen Portion Egoismus,— meiner Meinung nach hat es immer mit der Persönlichkeit zu tun,- ich hab nie das Gefühl ausgenutzt zu werden,- liegt aber auch daran das ich extrem direkt bin, ehrlich und offen- damit kann nicht jeder umgehen, das macht aber nichts- In der heutigen Zeit kommen “copy&paste” einfach überall vor- auf IG gibts auch so viele Anfragen: “wie machst Du Deine Fotos?,- wie werden die so scharf?”…… etc—- ich finde das mittlerweile nur noch traurig,- wie wäre es wenn sich Frau/Mann informiert?- Habe überhaupt das Gefühl, dass es sich viele sehr einfach machen wollen- das funktioniert aber im wahren Leben nicht- ich schätze die Erfahrung und das Können bei anderen Menschen, möchte es aber nicht kopieren, das ist der Unterschied
“liegt aber auch daran das ich extrem direkt bin, ehrlich und offen- damit kann nicht jeder umgehen, das macht aber nichts” – da möchte ich auch mal hinkommen! :) Ich schätze Menschen, die sagen wo es langgeht. Macht das Leben leichter!
Sehr hilfreich, danke! =)
Allerliebste Grüße,
HOLYKATTA
Das ist ein echt hilfreicher Post! Ich glaube ich sollte wirklich öfters ‘Nein’ sagen!
Einen schönen Advent!
Alles Liebe, Salo
haha, da musste ich schmunzeln ;) ich kann einfach nie nein sagen.. aber nicht beruflich, sondern privat gehts da immer drunter und drüber. cool, dass du dem bereich einen eigenen post widmest! xo j. von Stereo|typically Me
Ein schöner Beitrag! Ich traue mich auch oft nicht, “nein” zu sagen, weil ich niemanden verletzen oder vor den Kopf stoßen möchte.
Ich würde immer eine Antwort bevorzugen, die tatsächlich wahr ist, aber niemanden zu direkt angeht. Wie genau dein Vorschlag, ehrlich zu sagen, dass man (aktuell) keine Zeit dafür hat. Das müsste eigentlich jeder verstehen, und es drückt auch kein allgemeines Desinteresse aus.
Katarina x
http://katarina-ahlsson.se
das nenn ich mal hilfreich!
es bringt so ziehmlich alles auf den punkt, was mir privat passiert :)
super post!
lieben gruß
Ina von ina-nuvo.com
Haha, das freut mich! Danke für das nette Kompliment! :)
Ich bin gerade auf diese tolle Seite gekommen und musste natürlich sofort Follower werden! Super Tipps hast du da und das stimmt, ich kann öfters nicht nein sagen – letztens hat mich meine beste Freundin gefragt ob ich mit ihr und ein paar andere (die ich nicht kenne) mit zum Silvesterparty kommen möchte aber ich habe schon was mit meinem Freund geplant und sie möchte aber dass wir dann beide doch hingehen. Ich will nicht und ich habe es ihr klipp und klar gesagt und dass sie sich gerne uns anschließen kann wie von Anfang an abgemacht… Naja sie gibt bis heute noch nicht locker :D
Liebe Grüße
Mai
Oh ja, solche Freunde habe ich auch. ;) Da muss man echt lernen, genauso hartnäckig zu sein, sonst bekommen immer nur andere ihren Willen. Aber es gibt immer Wege ehrlich und direkt zu sein und dabei trotzdem freundlich. :)
nein – ist manchmal echt gut zusagen
http://www.takealookblog.com
ein toller artikel, ich übe das zur Zeit, aber es fällt mir mega schwer… !
Lg aus Paris!
http://www.once-in-paris.com
Hallo Melina,
was für ein toller und auch sehr hilfreicher Post :)) Danke dafür!
Hab noch einen schönen Nachmittag/Abend
Liebste Grüße aus dem Burgenland,
Julia, http://www.chicchoolee.com
Du weisst gar nicht, wie gelegen mir diese Tipps kommen – danke.
Oh, das freut mich :)
Ein schöner Beitrag mit hilfreichen Tipps! Vielen Dank.
Sehr gerne! :)
Liebe Melina,
ich musste gerade richtig schmunzeln bei folgender Vorstellung: “Hey Mo, wir ziehen morgen um und brauchen noch Umzugshelfer. Nur von 3. Stock Altbau ins Dachgeschoss!” – “Danke, dass Du an mich gedacht hast. Aber nein!” Der Gesichtsausdruck ist wahrscheinlich unbezahlbar. :-)
Aber mal im Ernst: die Tipps sind gut und hilfreich. Sowohl für den, der Absage erhält und besonders für den, der sie erteilt. Somit reduzieren sich die Schuldgefühle deutlich. Schon schlimm genug, dass Schuldgefühle überhaupt durch so was entstehen.
Mein größter Irrtum war, dass ich nicht nein sagte, weil ich dachte, ich hätte dann was gut bei demjenigen. Mann war ich naiv! Heute mach ich das anders, wenn es um was wirklich unangenehmes oder aufwendiges für mich geht; da sag ich direkt “ok, dann hab ich was gut bei Dir!” und das löse ich recht schnell ein.
Inzwischen bin ich ganz gut im nein sagen, ist aber auch ein regelrechtes Training (mal läufts, mal nicht). An richtig guten Tagen sag ich sogar: “nee, da hab ich echt keine Lust drauf!” und komischerweise nehmen die meisten das nicht mal übel (sie haben ja selbst keine Lust drauf!) :-D
Also nicht nur “nicht können” (zeitlich), sondern ehrlich “nicht wollen”.
Und meist noch den Tipp: “frag mal XY”
…ach und gut, dass Du erwähnt hast, dass Du eine Absage zum Kaffeetrinken erteilst; sollte ich nämlich jemals in HL sein, hätte ich Dich zum Kaffee eingeladen, als Danke schön für Deine Inspirationen hier ;-)
Liebe Grüße aus der Hauptstadt- Mo
Du wieder!
“Nee ich hab keine Lust”, ist definitiv fortgeschritten. Aber auch da sollte frau irgendwann hinkommen, finde ich. Ich habe gerade festgestellt, dass ich auch eine Menge Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht habe. Seit ich diesen Artikel Ende 2014 gepostet habe, ist so viel passiert! Könnte ich mal überarbeiten und erweitern.
Mit dem Kaffee ist aber tatsächlich so ein Ding, das besonders bei Leuten auftritt, von denen ich noch nie gehört habe und die ihre Fragen dann so stellen, dass man genau weiß, die wollen sich um die Kosten eines Beratungsgesprächs drücken.
Kaffee sage ich übrigens grundsätzlich ab, Tee nehme ich aber seeeehr gern.
Vielen Dank für diesen Text. Ich habe mit dem “Nein” sagen immer so meine Probleme und ich stelle fest, dass ich gerade aktuell wieder Probleme damit habe. Durch deinen Beitrag ist mir mal wieder klar geworden, dass dies nicht so sein muss.
Vielen Dank für den inspirierenden Artikel. Mittlerweile gelingt es mir schon recht häufig „nein“ zu sagen, allerdings dauert es immer noch ein paar Tage, bis das schlechte Gewissen vorbei ist. Interessant ist für mich immer wieder herauszufinden, warum ich nicht „nein“ sage bzw. es mir nicht so leicht fällt. Dadurch verstehe ich mehr und mehr meine tatsächlichen Beweggründe und muss dann oft über mich schmunzeln. P.S. Die Seite und die Fotos gefallen mir sooo gut!!!
Hey Melina,
danke für die konkreten Tipps!
Mir persönlich hilft die Bedenkzeit auch am besten. Ich benutze dazu gerne die Fomulierung “Ich kann gerade nicht …”
Zum Beispiel:
– “Ich kann gerade nicht abschätzen, ob ich diese Aufgabe zusätzlich übernehmen kann.”
– oder “Ich kann dir gerade nicht sagen, ob ich an dem Tag Zeit habe, um dich dort abzuholen.”
Das nimmt erst einmal direkt den Druck, unter dem man in solchen Situationen oft steht und man kann sich in Ruhe noch einmal darüber Gedanken machen.
Der Bonus ist für mich dann aber:
Wenn ich mich tatsächlich für ein Nein entscheide, kann ich das viel leichter vermitteln, weil der andere durch die Bedenkzeit und meine Zweifel schon darauf vorbereitet ist, dass ich ablehnen könnte.
Und wenn ich mich doch dazu entscheide, Ja zu sagen, wird meine Zusage viel mehr geschätzt und nicht für selbstverständlich genommen, weil ein Nein ja schon im Raum stand =)
Ich habe noch ein paar andere Tricks, die mir da helfen, aber die würden den Kommentar komplett sprengen. Wen es interessiert, der findet sie auf meiner Seite.
Liebe Grüße
Norman
Hi Melina,
Danke für die wertvollen Tipps:
Angst vor Ablehnung, Angst vor Versagen und Angst, zu scheitern treibt so viele Menschen an.
Gleichzeitig haben wir das Verlangen, dass andere uns brauchen, dass wir Einfluss nehmen und helfen können. Wenn uns das Gleichgewicht verloren geht, dann verlieren wir auch unsere Objektivität. Und somit unsere Selbstwahrnehmung und Reflektion, also die Fähigkeit, ständig Perspektivwechsel vorzunehmen.
Schaffen wir es, im Gleichgewicht zu sein, dann können wir Mut und Angst gut einschätzen und erkennen unsere Möglichkeiten und Grenzen:
Um bedingungslos Ja oder Nein zu sagen…
Liebe Grüße
Christoph