Heute darf ich Katharina Lewald ausfragen. Katharina ist selbstständig und hilft ihren Kunden vom Zeit-gegen-Geld Modell loszukommen, um genau das zu tun, was sie wirklich lieben. Sie hat in kurzer Zeit schon einige erfolgreiche Kurse zum Thema Online Marketing durchgeführt, ist in diversen Radiosendungen und Podcasts aufgetreten und gibt ihre besten Tipps nebenbei sogar noch auf ihrem Blog katharina-lewald.de weiter.

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben als Selbstständige aus?

Katharina: Normalerweise klingelt mein Wecker um 7.30 Uhr. Wenn ich wach werde, entscheide ich meistens spontan, ob ich sofort aufstehe, oder noch ein kleines Schönheitsschläfchen halte. Das geht freilich nur, wenn vormittags keine Termine anstehen. Wenn ich dann aufstehe, erledige ich das Übliche im Badezimmer, koche mir einen Kaffee und setze mich an den Rechner. Ich habe wenig Probleme morgens in den Flow zu kommen.

Dann arbeite ich meistens bis etwa 13 Uhr. Es folgt eine Pause, in der ich mir etwas koche, oder mir etwas zu essen hole. Danach gehe ich fast jeden Tag mindestens 30 Minuten stramm im Park Babelsberg spazieren, wobei ich Podcasts höre.

Zwischen 15 und 16 Uhr beginnt der zweite Teil meines Arbeitstags. Nachmittags bin ich oft wesentlich unkonzentrierter – deshalb erledige ich vormittags die richtig wichtigen Dinge. Am Nachmittag mache ich häufig Administratives, Social Media und Aufgaben, die mir sehr leicht fallen. Oft sitze ich dann noch mal bis mindestens 20 Uhr am Rechner. Danach folgt entweder lesen oder ich schaue DVD.

Interessant, bei mir ist es genau anders herum: Ich bin morgens noch gar nicht bereit für die wichtigen Dinge.

Mit welchen Problemen hast du im Alltag am meisten zu kämpfen?

Die unternehmerische Freiheit ist sowohl mein größtes Glück, als auch mein größtes Hindernis. Manchmal hätte ich gerne jemanden, der mich an die Hand nimmt und sagt: “So, jetzt machst du das, und danach das…” Aber ich muss alles selbst entscheiden – von der Anschaffung des nächsten Kopierpapiers, bis hin zur Frage “Was soll mein nächstes Produkt sein?” Diese 100%-ige Entscheidungsfreiheit macht mich sehr glücklich, ist manchmal aber auch anstrengend. Was mir hilft, sind Gespräche mit anderen Selbständigen. Der Blick von außen auf das eigene Business ist so extrem wertvoll! Hin und wieder sage ich mir dann auch: “Hey, niemand schreibt dir irgendetwas vor. Du kannst tun und lassen was du willst. Wie geil ist das denn?” Dadurch komme ich meistens ziemlich schnell selbst wieder ins positive Denken.

Es gibt natürlich noch weitere Dinge, wie den wohl vielen anderen Selbständigen nur allzu bekannten inneren Schweinehund namens “Perfektionismus”. Den habe ich aber mittlerweile einigermaßen gebändigt (grinst).

Done is better than perfect!

So lautet die Devise – das rate ich auch meinen Kunden.

Ok, ist notiert. Den Satz kann sich eigentlich jede Frau groß über den Schreibtisch hängen.

Wofür stehst du morgens auf?

Ich habe es schon vorweg genommen: die Freiheit! Ich kann morgens länger schlafen, wenn ich will. Ich kann auch einfach mal einen Nachmittag mit einem guten Buch auf dem Balkon sitzen, oder in die Eisdiele gehen. Dann arbeite ich dafür halt am nächsten Tag intensiver. Wenn es mir mal nicht so gut geht, kuschele ich mich in eine Decke und schaue DVD. Es ist so toll, sich auch mal zurückziehen zu dürfen. Früher musste ich an solchen Tagen natürlich ins Büro gehen und so tun, als ginge es mir prächtig. Das war anstrengend! Natürlich bleibt in der Selbständigkeit nicht viel Raum für Selbstmitleid. ;) Manchmal muss man aber einfach ein wenig in sich gehen, das hilft mir zumindest sehr.

Dann wären da noch einige andere geniale Dinge, wie orts- und zeitunabhängig zu arbeiten, und dass mein Erfolg von Ergebnissen abhängt und nicht von der Anzahl der im Büro verbrachten Stunden. Das sind jedoch eher Vorteile meines Online-Business – in dem Sinne bin ich keine “typische” Selbständige. Ich habe ein produkt-basiertes Business und tausche meine Zeit nicht 1:1 gegen Geld.

Was war der beste Rat, den du bekommen hast?

Das ist die schwerste Frage, die mir je gestellt wurde. Ich konsumiere jeden Tag so viel Wissen und so viele Ratschläge, dass ich hier definitiv keinen “besten Rat” küren kann. Aber ich halte es wie Amy Porterfield, die immer sagt: “Pursue simple, get fancy later.” Das hilft ungemein beim Vorankommen!

Aus welcher Niederlage hast du am meisten gelernt?

Ich glaube, aus meinem ersten und einzigen Vollzeit-Anstellungsverhältnis habe ich am meisten gelernt. Deshalb würde ich es auch nicht als Niederlage bezeichnen. Aber die Erlebnisse in dieser Zeit haben mir eigentlich klipp und klar bewiesen, was ich schon lange vermutet hatte: dass ich keine gute Angestellte bin und wohl auch niemals sein werde. Ich bin Unternehmerin mit Leib und Seele! In puncto Persönlichkeitsentwicklung war diese Zeit für mich sehr hart, manchmal sogar schmerzvoll. Aber ich glaube heute, dass ich da durch musste – sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Deshalb bin ich auch für diese Erfahrung dankbar.

Kann ich genauso unterschreiben. Ich glaube auch, dass schlechte Erfahrungen mitunter die lehrreichsten sind. Vielen Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast! Wer gern mehr erfahren möchte, sollte Katharinas Seite besuchen und sich besonders ihre Toolbox für Online Marketing zu Gemüte führen! Hilfreiche Bücher zum Thema Arbeit und Erfolg findest du hier.

Interview mit Online Marketing Profi Katharina Lewald: Das rät sie ihren Kunden, um Perfektionismus zu besiegen und mehr Freude an der Arbeit zu finden. #Perfektionismus #Interview #Girlboss #Erfolg #Job #Arbeit #selbstständig #Marketing

Jetzt du:

Wofür stehst du morgens auf? Was motiviert euch am meisten?


© Fotocredits: Dominique Prokopy, Potsdam

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