Hast du dich schon einmal nach einem langen Tag voller sozialer Interaktionen völlig erschöpft gefühlt und dich nach etwas Zeit für dich selbst gesehnt, um deine Batterien wieder aufzuladen? Vielleicht bist du introvertiert und das ist völlig in Ordnung.

Introvertiert zu sein hat damit zu tun, auf welche Weise dein Nervensystem Energie bezieht. Du könntest beispielsweise introvertiert sein, wenn du durch Zeit allein Energie tankst und dich nach längeren sozialen Kontakten ausgelaugt fühlst. Das ist aber nicht unbedingt dasselbe wie Schüchternheit.

Im Folgenden lernst du wichtige Grundlagen und Unterschiede über die Merkmale Introversion, Extraversion und Schüchternheit kennen.

In diesem Artikel lernst du:

💡 Bewusstsein für verschiedene Merkmale der Persönlichkeit: Introversion, Extraversion und Schüchternheit
🧠 Wie sich das Gehirn von introvertierten und extravertierten Personen unterscheidet
👀 Woran du eine introvertierte Person erkennst
💪 Welche Stärken ruhige Menschen haben
🎓 Außerdem: Quellen & Studien zur Vertiefung

Was ist Introversion und Extraversion?

⚠️ Bevor wir tiefer einsteigen: Jeder Mensch ist ein Individuum und daher spielen viele Faktoren eine Rolle, die deine Persönlichkeit prägen. Es geht in diesem Artikel also nicht darum, das Individuum in eine bestimmte Schublade zu stecken, sondern Tendenzen einer Gruppe zu beschreiben.

Als Introversion und Extraversion werden zwei Ausprägungen eines Persönlichkeitsmerkmals bezeichnet, das unser Verhalten in sozialen Situationen beschreibt: nämlich als nach innen gewandt (lat. intro = innen, vertere = wenden) oder nach außen gewandt (lat. extra = außen, vertere = wenden) zusammen, Introversion aus „intro“ (hinein) und „vertere“ (wenden).

Die beiden Ausdrücke gehen zurück auf den Psychiater Carl Gustav Jung, der in den 1920er Jahren anfing, sie zu verwenden. Heute sind Introversion und Extraversion zentrale Merkmale im Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (auch „Big Five“ genannt), das eine der am weitesten verbreiteten Persönlichkeitstheorien in der psychologischen Forschung darstellt.

💡 Gut zu wissen:
Je nach Quelle gehen Schätzungen davon aus, dass 30-50 % der Weltbevölkerung introvertiert sind. Introvertierte Menschen sind also keineswegs eine Randgruppe, auch wenn sie in unserer extravertiert geprägten Kultur leider oft so behandelt werden!

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir bei Introversion und Extraversion über ein breites Spektrum sprechen. Es kann also sein, dass du dich mehr in der Mitte verortest. Das bezeichnet man als ambivertiert.

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir bei Introversion und Extraversion über ein breites Spektrum sprechen. Es kann also sein, dass du dich mehr in der Mitte verortest. Das bezeichnet man als ambivertiert.

Was bedeutet ambivertiert?

Das Präfix „ambi-“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „beide“. „Ambi-“ wird verwendet, um auszudrücken, dass etwas beide Aspekte oder Eigenschaften hat. In diesem Fall bedeutet „ambivertiert“ also, dass sich deine introvertierten und extravertierten Eigenschaften in etwa die Waage halten.

Für die Merkmale Introversion und Extraversion bedeutet das: Wenn du etwas weiter außen an der Skala angesiedelt bist, treten bestimmte Merkmale stärker hervor.

⚠️ Wichtig:
Auch eine introvertierte Person kann extravertiert agieren. Es kostet sie jedoch mehr Energie. Menschen können üben, ihre nicht-dominante Eigenschaft für kurze Zeit oder in bestimmten Situationen zu zeigen. Die Wirkung von extravertierten Verhaltensweisen hält aber nur für eine Weile an. Die Grundbedürfnisse einer Person liegen dann immer noch im introvertierten Spektrum.

Wenn du dich das nächste Mal in einer stark stimulierenden Umgebung aufhältst – zum Beispiel einer großen Feier mit lauter Musik – kannst du davon ausgehen, dass dort auch eine Menge Introvertierte anwesend sein werden. Ihre Präferenz liegt jedoch in dem jeweiligen Spektrum für weniger stimulierende Umgebungen.

Introvertiert zu sein bedeutet übrigens auch nicht, dass alle introvertierten Menschen gleich ticken. Dazu sind wir viel zu verschieden.

👉 Das folgende Beispiel verdeutlicht diese Vielfalt:
Ich, die Autorin dieses Artikels, und mein Mann Timon sind beide introvertiert. Im Gegensatz zu mir fällt es Timon aber deutlich leichter, spontan und unvorbereitet eine Rede vor Publikum zu halten. Ich benötige sehr viel mehr Zeit, um Gedanken für mich auszuformulieren. Das Merkmal, dass eine introvertierte Person mehr Zeit zum Nachdenken benötigt, bevor sie sich äußern kann und möchte, trifft auf uns beide zu. Aber in Relation zwischen uns beiden gibt es immer noch einen Unterschied. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, denn die eigene Position auf diesem Spektrum beeinflusst, wie ich andere Personen wahrnehme und wie ich sie einordne.

Exkurs: Extrovertiert oder extravertiert, wie heißt es richtig?

Eine der ersten Fragen, die uns in Interviews gestellt wird, lautet meistens: „Wie heißt es denn nun wirklich, extrovertiert oder extravertiert?“ Laut Duden ist Extraversion – gemäß der lateinischen Wortherkunft – der korrekte Begriff. Daher wird in wissenschaftlichen Publikationen von Extraversion gesprochen. Umgangssprachlich hat sich jedoch extrovertiert durchgesetzt. 

Was sind Merkmale einer introvertierten und einer extravertierten Person?

Schauen wir uns einige Merkmale an, die helfen, das Spektrum Introversion und Extraversion besser zu verstehen.

Ein wesentlicher Punkt, der introvertierte Persönlichkeiten kennzeichnet ist, dass sie weniger Stimulation von außen suchen. Sie tanken Kraft durch Stille, also Momente, in denen sie sich bewusst zurückziehen, um nachzudenken und das Erlebte zu verarbeiten.

„In der Ruhe liegt die Kraft.“ – Dieses Sprichwort hat für introvertierte Personen eine ganz besondere Bedeutung.

⚠️ Das Fehlen von Ruhe bedeutet im Fall von introvertierten Persönlichkeiten schnellere Überstimulation, Stress und Leistungseinbruch. Das ist besonders frustrierend, wenn man bedenkt, dass viele Introvertierte gründliche Denker:innen sind, die sich liebend gern in herausfordernde Projekte vertiefen und nach kreativen Lösungen suchen.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist der soziale Austausch. Introvertierte Persönlichkeiten tendieren eher dazu, tiefe Beziehungen zu Einzelpersonen zu suchen. Das heißt, ihr sozialer Akku lädt dadurch auf, dass sie Einzelkontakte haben. Hier ist es wichtig zu verstehen, dass so manche Persönlichkeit mit wenigen wohltuenden Kontakten sehr schnell ihren sozialen Akku auffüllen kann.

Infografik: Merkmale, die bei introvertierten und extravertierten Persönlichkeiten unterschiedlich sind

Wie entsteht Introversion?

Introvertiertheit entwickelt sich, wie auch andere Aspekte der Persönlichkeit, als eine Kombination aus zwei Hauptfaktoren: Gene und Umwelt.

Die genetische Veranlagung, das heißt die von den biologischen Eltern vererbten Eigenschaften, spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der eigenen Position auf dem Persönlichkeitskontinuum.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person, die in eine Familie von Introvertierten hineingeboren wird, später selbst eine introvertierte Persönlichkeit entwickelt, ist hoch – jedoch nur zum Teil aufgrund der Gene, die zur Persönlichkeit beitragen.

Auch das Umfeld, in dem wir aufwachsen, hat einen wichtigen Einfluss: Umweltfaktoren wie Erziehungsstil, Erfahrungen mit Gleichaltrigen und Lebenserfahrungen in der Kindheit können ebenfalls prägend sein.

💡 Es gibt Hinweise darauf, dass auch die Gehirnchemie eine Rolle spielen kann:
Einer der Hauptunterschiede zwischen introvertierten und extrovertierten Gehirnen scheint zu sein, wie sie auf den Neurotransmitter Dopamin reagieren.

Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit einem höheren Maß an Extravertiertheit anders auf Dopamin reagieren als Introvertierte. Dopamin kennen wir umgangssprachlich als Glückshormon. Es trägt dazu bei, dass wir guter Stimmung sind und uns in unserem Element fühlen.

Einer der Hauptunterschiede zwischen introvertierten und extrovertierten Gehirnen scheint zu sein, wie sie auf den Neurotransmitter Dopamin reagieren. Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit einem höheren Maß an Extravertiertheit anders auf Dopamin reagieren als Introvertierte. Dopamin kennen wir umgangssprachlich als Glückshormon. Es trägt dazu bei, dass wir guter Stimmung sind und uns in unserem Element fühlen.

Eine eher introvertierte Persönlichkeit benötigt nicht so viel Dopamin wie eine extravertierte Persönlichkeit. Dies liegt unter anderem daran, dass introvertierte Persönlichkeiten ständig ein hohes Maß an kortikaler Erregung im Gehirn aufweisen. Um sich in ihrer optimalen Leistungs- und Wohlfühlzone zu befinden, benötigen Introvertierte keine starke externe Stimulation, weil ihr Gehirn bereits “von Haus aus“ gut stimuliert ist. Extravertierte Persönlichkeiten hingegen brauchen mehr externe Stimulation, um sich wohl zu fühlen.

Beides ist vollkommen in Ordnung. Wichtig ist lediglich zu verstehen, dass es einen Unterschied gibt.

👉 Ein Beispiel:
Für mich als introvertierten Menschen gibt es nach einer langen Woche nichts besseres, als den Abend mit einem Buch auf der Couch zu verbringen und niemanden mehr zu sehen. – Für meine eher extravertierte Freundin hingegen ist es eine Horrorvorstellung, am Freitagabend allein zuhause zu hocken, denn die die anstrengende Woche schüttelt sie am besten ab, indem sie mit einigen Freund:innen zum Plaudern trifft.

Im Kern geht es also darum, durch gute Kommunikation Brücken zu bauen und für gegenseitiges Verständnis zu sorgen. Das ist besonders wichtig, wenn du feststellst, „Ich bin im Verhältnis zu meinen Kolleg:innen introvertierter.“

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Exkurs: Was ist das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit?

Das wissenschaftlich gut fundierte Fünf-Faktoren-Modell auch Big-Five-Modell genannt nutzen Forscher:innen, um die menschliche Persönlichkeit zu beschreiben. Extraversion ist eine der fünf verschiedenen Persönlichkeitsdimensionen im Big-Five-Modell. Introversion stellt hier den Gegenpol zum Faktor Extraversion dar. Daneben existieren noch die folgenden Skalen für Persönlichkeitsmerkmale:

1️⃣ Offenheit für Erfahrungen: Wie wissbegierig, neugierig, experimentierfreudig oder vielseitig interessiert ist die Person?

2️⃣ Gewissenhaftigkeit: Wie sorgfältig, zuverlässig, verantwortungsvoll ist die Person?

3️⃣ Extraversion: Wie viel Geselligkeit benötigt die Person?

4️⃣ Verträglichkeit: Wie rücksichtsvoll, empathisch und kompromissbereit ist die Person?

5️⃣ Neurotizismus: Wie emotional belastbar oder verletzlich ist die Person?

Jede dieser Eigenschaften spiegelt einen wichtigen Teil des Denkens, Fühlens und Verhaltens eines Menschen wider. Du kannst dir jede dieser Eigenschaften wie einen Schieberegler vorstellen: „In welche Richtung tendiere ich eher, bin ich eher introvertiert oder extravertiert? Bin ich eher offen oder traditionsbewusst?“ Keine der Eigenschaften ist wertend. Jede Ausprägung hat ihre eigenen Stärken.

Wie erkenne ich eine introvertierte Person?

Die eigentliche Frage, die du dir stellen solltest, ist: „Zu welchem Zweck will ich das herausfinden?“

💡 Denn im Kern geht es darum, herauszufinden, was jede Persönlichkeit benötigt, um aufzublühen und ihr persönliches Leistungspotenzial ausschöpfen zu können – jenseits von Labels und Schubladen.

Zudem sei an dieser Stelle angemerkt: Es gibt nicht DIE Introvertierten! Wie du bereits erfahren hast, bezieht sich Introversion auf die Weise, wie das Nervensystem mentale Energie schöpft. Aber auf welche Weise eine introvertierte Person sich aussucht, ihre Akkus aufzuladen, kann sehr verschieden sein und zudem ist Introversion längst nicht das einzige Merkmal, das ein Individuum auszeichnet.

An dieser Stelle ist es wichtig, dass wir eine weitere Eigenschaft betrachten, die Schüchternheit. Denn viele introvertierte Menschen werden allzu schnell als schüchtern abgestempelt, obwohl sie es gar nicht sind.

Wo ist der Unterschied zwischen Introversion und Schüchternheit?

Schüchternheit steht im engen Zusammenhang mit sozialen Ängsten und geht häufig mit einem Mangel an Selbstvertrauen einher. Interessanterweise gibt es sowohl schüchterne Extravertierte, als auch schüchterne Introvertierte.

👉 Hier einige Beispiele für schüchternes Verhalten:

1️⃣ Schwierigkeiten mit der Beteiligung in Meetings aus Sorge, sich vor anderen lächerlich zu machen

2️⃣ Schnelles Erröten, Herzklopfen oder Schweißausbrüche, ständige Selbstbeobachtung

3️⃣ Angst vor Präsentationen oder öffentlichem Sprechen

Schüchternheit ist ein normales menschliches Verhalten, das fast alle Menschen in der einen oder anderen Situation schon erlebt haben. Für schüchterne Menschen spielt psychologische Sicherheit in ihrem Umfeld eine große Rolle. Diese Personen haben zum Beispiel oft Angst vor Bewertung durch andere, sei es implizit oder explizit durch Kommentare und Bemerkungen.

Schüchterne Menschen kann man hervorragend unterstützen, indem man ihnen das Gefühl gibt, dass sie einen sicheren Raum haben. Sie brauchen das Gefühl, in Ordnung zu sein und auf ihre eigene Art und Weise handeln zu können. Wenn du selbst von Schüchternheit betroffen bist, findest du hier mehr mehr Tipps.

Welche Stärken haben introvertierte Personen?

Als systemische Coaches ist uns ressourcenorientiertes Handeln wichtig, das heißt Handeln im Einklang mit den eigenen Stärken und Möglichkeiten. Es geht also nicht darum, für Introvertierte eine Sonderbehandlung zu etablieren, sondern darum, lösungsorientiert zu überlegen, wie ruhige Persönlichkeiten im Jobumfeld einbezogen werden können. Und zwar so, dass sie sich willkommen und geschätzt fühlen.

💡 Eine wichtige Frage ist also: Wer hat welche Stärken im Team und wie können diese genutzt werden?

👉 Hier ein kurzer Auszug aus vielen Beispielen, die zeigen, wo oft übersehene Stärken introvertierter Menschen schlummern:

1️⃣ Kommunikation und Führung:
Menschen, die den Ruf haben, ihre Worte sorgfältig zu wählen, genießen die Aufmerksamkeit des ganzen Teams. Personen, die anderen Raum geben und verschiedene Meinungen moderieren können, sind gute Führungskräfte. Viele fallen durch ihre emotionale Reife und Gelassenheit in schwierigen Situationen auf.

2️⃣ Respekt und Akzeptanz:
Viele Introvertierte sind sehr gut darin, ausgewogen und respektvoll bei Meinungsverschiedenheiten zu sein. Sie unterbrechen andere nicht und hören sich gern verschiedene Standpunkte an. Außerdem haben sie ein gutes Gespür für unterschiedliche Charaktere und akzeptieren diese in ihren Bedürfnissen.

3️⃣ Unabhängigkeit und Innovationsfähigkeit:
Diese Persönlichkeiten sind oft sehr gut darin, um die Ecke zu denken, unkonventionelle Lösungen zu finden und neue Ideen auszuprobieren. Das ist sehr wertvoll, besonders wenn andere im Team nur noch Probleme sehen.

4️⃣ Freundlichkeit und Empathie:
Empathische Introvertierte hören gern auf die Ideen anderer und versuchen, ihre Kolleginnen und Kollegen in Aktivitäten miteinzubeziehen statt selbst im Fokus zu stehen.

5️⃣ Soziale und emotionale Fähigkeiten:
Fürsorgliche Introvertierte sind die gute Seele eines gesamten Teams: Sie besitzen die Gabe, durch ihre Großzügigkeit und Humor eine gute Atmosphäre im Team herzustellen.

Es ist wichtig, diese Stärken zu erkennen und zu fördern statt Menschen das Gefühl zu vermitteln, sie müssten ihre Persönlichkeit verändern.

👉 Tipp: Wenn du deine eigenen Charakterstärken erkennen, verstehen und im Alltag nutzbar machen möchtest, hast du die Möglichkeit, ein individuell auf dich abgestimmtes Stärken-Coaching zu buchen.

Exkurs: Übersehen und ignoriert

Wenn Introvertierte an ihrem Arbeitsplatz keine Möglichkeiten vorfinden, sich in eine ruhigere Umgebung zurückzuziehen, leidet ihre Konzentration und ihre Leistung. Durch zu viele Meetings und Arbeitsunterbrechungen sind viele Introvertierte dauerhaft überstimuliert.

Mit ausreichend Ruhe und mehr 1:1-Gesprächen statt großer Meetings verändert sich die Kommunikation, die eigene Produktivität und die Jobzufriedenheit insgesamt. Dies trägt dazu bei, dass aus einer unruhigen, überstimulierten Persönlichkeit wieder eine Person wird, die in ihre Ruhezone kommt, neue Kraft tanken kann und dann sehr wertvolle Beiträge im Team leistet.

💡 Wenn du eine Führungskraft bist und zurückhaltende Mitarbeitende besser einbeziehen möchtest, geben dir die folgenden Reflexionsfragen Orientierung:

„Nach welchen Maßstäben beurteile ich die Beiträge meiner Mitarbeitenden?“

„Worauf bin ich mit meinem Fokus – eher bei den Wortbeiträgen oder auch bei den Dingen, die im Hintergrund getan werden?“

„Kann es sein, dass ein Teammitglied originelle Ideen liefert, aber vielleicht nicht auf mündlichem Wege, sondern lieber schriftlich?“

„Sagt eine Person nicht viel, trägt aber durch hervorragende Zwischenfragen zur Tiefe der Diskussion bei?“

„Wie sieht es in Zweierteams aus, kann die Person hier produktiver arbeiten als in Gruppen?“

Zusammenfassung

Introversion ist ein Teil der menschlichen Persönlichkeit. Sie ist kein Makel und auch nichts, was wir verändern müssten, auch wenn viele von uns ihr Leben lang mit solchen Mythen konfrontiert wurden.

Es gibt nichts Falsches daran, wenn du viel Zeit allein verbringen möchtest und du einen eher kleinen Freundeskreis hast. Wichtig ist, dass du dich mit deiner Persönlichkeit wohlfühlst und dich so akzeptierst, wie du bist.

💡 Bedenke auch, dass die Anteile deiner Persönlichkeit im Laufe deines Lebens zwar relativ stabil sind, sich aber durchaus ein Stück weit verändern können.

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Michaela zum Beispiel sagt über unseren Kurs:

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Literaturangaben

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© Foto Credits Headerbild: von Meiying Ng

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