Mein Tag war eigentlich voller schöner kleiner Dinge: Nach stundenlangen Nieselregen kam die Sonne raus, der Hund hat ausnahmsweise mal perfekt gehorcht und mein Workshop-Konzept für den nächsten Monat steht. Ein toller Tag. Bis zu diesem EINEN Satz. Diese eine kritische Bemerkung in einer E-Mail. Und Bumm. Alles andere verblasst! Du musst nicht lange rätseln, um zu erahnen: Die Autorin dieses Artikels ist nicht besonders kritikfähig und nimmt sich alles schnell zu Herzen.
Bemerkungen anderer, ob nun als konstruktive Kritik formuliert oder lächerliches Trolling in sozialen Netzwerken, nisten sich in meinem Kopf ein und quälen mich in Dauerschleife, während ich versuche, mich trotz dieses emotionalen Kuddelmuddels auf meine Arbeit zu konzentrieren. Oder meine Pause zu genießen. Oder schlafen zu gehen.
Ich habe z. B. bei jeder Veröffentlichung meiner Bücher wie eine Besessene alle Rezensionen online aufgespürt, nur um die negativen Kommentare zu inhalieren und die zwanzig positiven daneben zu ignorieren. 🙈
Als kreativ arbeitender Mensch betrachte ich jede Arbeit, die ich in die Welt hinaus gebe, als einen kleinen Teil von mir. Feedback zu meiner Arbeit fühlt sich daher oft nicht wie Feedback zur Sache an, sondern wie eine Kritik an meinem innersten Kern. 💔
👉 Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du genau richtig hier. Dieser Artikel ist ein Rettungsanker für alle sensiblen, introvertierten und kreativen Menschen, die Kritik tief spüren und es leid sind, dass jeder kritische Satz ihr Selbstvertrauen untergräbt. Ich teile nicht nur meine persönlichen Erfahrungen und Strategien mit dir, sondern auch die, die bei meinen Coachees gut funktionieren, denn schließlich sind wir alle verschieden.
❌ Warum ein dickeres Fell nicht die Lösung ist
💪🏼 4 Schritte, mit denen du die Kontrolle über deine Emotionen zurückgewinnst
🌟 Wie du deine Sensibilität zu einer Stärke bei Kritik machst
Alle wollen, dass du dir ein dickeres Fell zulegst?
„Du brauchst halt einfach nur ein dickeres Fell.“ – Was du nicht sagst, Karin! Wäre es so einfach, hätte ich es schon längst! Ich hasse diesen Satz und habe ihn in meinem Leben schon oft gesagt bekommen.

🚨 Also lass uns erst einmal eine wichtige Sache klarstellen: Wenn ich davon rede, sich ein dickeres Fell zuzulegen, dann meine ich nicht, dass du dich von deiner feinfühligen Art verabschiedest und alles an dir abperlt wie Teflon! Natürlich reagieren wir mit Ablehnung, wenn andere uns vermitteln wollen, dass unsere sensible Art scheinbar nicht okay ist. Das ist absolut richtig so, denn viel zu fühlen ist ein wichtiger Teil von dir.
👉 Mir geht es vielmehr darum, dir einen neuen Blickwinkel zu zeigen. Ein dickes Fell muss ja nicht hart oder stachelig sein.
Denk mal an einen Schwamm. Er ist weich und flexibel und er kann viel Flüssigkeit aufnehmen, ohne hart zu werden oder zu zerbröseln. Er lässt Dinge durch, kann sich aber auch wieder auswringen und in seine Form zurückkehren. So ähnlich kannst du es auch betrachten: Du nimmst Kritik auf, aber sie kann sich nicht festsetzen. Du kannst sie verarbeiten, das Nützliche herausfiltern und den Rest wieder freigeben. Du bleibst offen und feinfühlig, aber gleichzeitig resilient.
Ich bin mir sicher, dass du als sensible und introvertierte Person bereits über einige Stärken verfügst, die in puncto Kritikfähigkeit Gold wert sind.
💡 Tipp: Wenn du deine Stärken noch nicht gut kennst und lernen willst, sie besser im Job und im Alltag zu erkennen, dann empfehle ich dir unbedingt, dich als erstes in meinen Still & Stark Newsletter einzutragen. Die Arbeit mit den Charakterstärken der positiven Psychologie zieht sich wie ein roter Faden durch alles, was ich als Coach auf Vanilla Mind teile und so bleibst du immer auf dem Laufenden. 👉 Hier entlang.
Warum introvertierte und sensible Menschen nicht schlagfertiger werden müssen
💭 Wünschst du dir manchmal, schlagfertig zu sein, damit man dir nicht gleich ansieht, wie betroffen und verletzlich du eigentlich bist? Das kenne ich auch. Wir bewundern die Menschen, denen immer ein cooler Spruch über die Lippen kommt. Wir kaufen Bücher über Schlagfertigkeit und denken, dass es mit ein bisschen Auswendiglernen schon irgendwann klappen wird mit dem perfekten Konter.
🛑 Ich halte das jedoch für einen Trugschluss. Irgendwann habe ich eingesehen, dass ich in diesem Punkt niemals zu den coolen Kids gehören werde. Ich bin so spontan und flexibel wie ein Felsbrocken. Warum also verbissen kämpfen, wenn es nicht der eigenen Natur entspricht? Das ist ein bisschen wie zu versuchen, mit rechts zu schreiben, obwohl du Linkshänderin bist. Es fühlt sich unauthentisch an und führt nur zu mehr innerer Anspannung.
Die Wahrheit ist:
„Wahre Souveränität liegt nicht in der schnellen, sondern in der durchdachten Antwort.“
Und genau hier liegt eine Ressource. Hör auf, dir zu wünschen, du wärst anders. Viel wohltuender ist es, deine Tiefe und Sensibilität zu nutzen, um auf Feedback und Kritik zu reagieren.
Abgrenzung oder alles fühlen? 3 wichtige Wahrheiten über Kritikfähigkeit
Bevor wir zu den praktischen Schritten kommen, müssen wir noch mit ein paar weiteren Missverständnissen aufräumen:
1️⃣ Kritik ist nicht gleich Kritik.
Wenn du Kritikfähigkeit gegoogelt hast, ist dir vielleicht aufgefallen, wie viele Artikel zwar davon reden, wie man kritikfähiger wird. Aber keiner stellt klar, dass es auch Kritik gibt, die man absolut nicht annehmen muss! Einige Führungskräfte leben immer noch in einer Traumwelt, in der ihre Teammitglieder mies ausgeführtes Feedback schlucken und dann auch noch dankbar für die unglaubliche Chance auf Wachstum sind. Wer nie lobt, aber dafür immer wieder kritisiert, muss sich z. B. nicht wundern, dass Menschen verschnupft auf Feedback reagieren. Es ist also wichtig, unterscheiden zu lernen, welche Kritik wirklich konstruktiv ist – und welche du beiseite legen darfst.
2️⃣ Echte Kritikfähigkeit heißt nicht, nichts zu fühlen.
Dich erfolgreich abzugrenzen bedeutet nicht, dass dich alles kalt lässt. Im Gegenteil, deine Gefühle sind ein wichtiger Wegweiser! Emotionale Abgrenzung bedeutet, bewusst zu entscheiden, was du an dich heranlassen möchtest.
3️⃣ Gesundes Abgrenzen stärkt deine Beziehungen.
Es ist schwierig, richtig mit Personen umzugehen, die so empfindlich sind, dass man in ihrer Nähe wie auf Eierschalen geht. Denn dann traut sich irgendwann niemand mehr, etwas anzusprechen, weil es sofort eskalieren könnte. Das Ziel ist vielmehr, dass du dich souverän abgrenzen kannst, ohne dabei deine feinfühlige Art zu unterdrücken. Das stärkt dein Selbstvertrauen und du machst dich ansprechbarer für echtes, gemeinsames Wachstum, weil nicht jede Kritik eine Krise auslöst.
Richtig mit Kritik umgehen: Was mir am Ende wirklich geholfen hat
Wenn das nächste Mal eine kritische Bemerkung dein emotionales System lahmlegt, probiere den folgenden Prozess aus. Die einzelnen Schritte geben dir den Raum, um deine besonnene und reflektierte Seite zu leben. Viele meiner Coachees empfinden besonders Schritt 4 als stärkend. 🛡️✨
👋 Schritt 1: Warum Abstand die beste erste Reaktion bei Kritik ist
Das Wichtigste zuerst, und ich kann es nicht oft genug sagen: NICHT SOFORT REAGIEREN! Dein erster Impuls, wenn du dich angegriffen fühlst, ist meist von Stress und alten Verletzungen gesteuert. Und das ist selten ein guter Ratgeber.
Die Pause ist der erste, wichtigste Akt, um dich bewusst emotional abzugrenzen und zu regulieren. Die Tsunami-Welle an Wut, Scham oder Traurigkeit muss erst einmal durchrauschen. Danach wird alles viel leichter.
Gib dir selbst die Erlaubnis, einen dieser Sätze zu sagen:
„Danke für dein Feedback, ich muss das kurz sacken lassen und komme später darauf zurück.“
„Lass mich darüber nachdenken, dann können wir morgen in Ruhe darüber sprechen.“
(Zu dir selbst): „Stopp. Atmen. Ich muss jetzt nicht sofort reagieren.“
Zeit ist dein größter Verbündeter. Abstand entschärft die emotionale Bombe und gibt deinem Gehirn die Chance, wieder die Führung zu übernehmen, nachdem sich dein Nervensystem beruhigt hat.
💬 Schritt 2: Welche Fragen helfen können, Kritik zu verstehen
Sobald die erste emotionale Welle etwas abgeflacht ist, musst du die Kritik immer noch nicht schlucken. Besser ist es, wenn du erstmal Fragen stellst. Versetze dich in die Haltung einer neugierigen Detektivin, die Informationen sammelt. Du kannst zum Beispiel bei der Person nachhaken:
„Um sicherzugehen, dass ich dich richtig verstehe: Kannst du mir ein konkretes Beispiel nennen?“
„In welcher Situation ist dir das genau aufgefallen?“
„Was genau wünschst du dir stattdessen?“
Dieser Schritt hat zwei magische Effekte: Du gewinnst noch mehr Zeit und Klarheit, und du zwingst dein Gegenüber, von einer pauschalen Kritik auf eine konkrete, sachliche Ebene zu wechseln.
🧶 Schritt 3: So entpackst du das emotionale Kuddelmuddel
Nimm dir ein Blatt Papier oder ein leeres Dokument und beantworte für dich die folgenden vier Fragen. Das hilft dir, die nützliche Information vom emotionalen Schmerz zu trennen.
WAS? – Der sachliche Kern: Was ist die rein beobachtbare, faktische Aussage, wenn ich alle meine Emotionen, Interpretationen und Ängste abziehe? (z.B. Statt „Er hasst meine Präsentation.“ -> „Er hat angemerkt, dass Folie 3 zu textlastig war.“)
WER? – Die Quelle: Wer sagt das? Welche Beziehung habe ich zu dieser Person? Welche Expertise hat sie in diesem Bereich? Ist diese Person überhaupt in der Lage, den Sachverhalt zu beurteilen?
WARUM? – Die Absicht: Was könnte das (vielleicht unausgesprochene) Bedürfnis oder die Absicht hinter der Kritik sein? Geht es wirklich um mich, oder hat die Person gerade selbst Stress, Angst oder ein unerfülltes Bedürfnis?
WERT? – Der Nutzen: Gibt es in all dem einen wahren, nützlichen Kern für mich? Gibt es einen einzigen Prozentpunkt, aus dem ich lernen kann, auch wenn 99 % ungerechtfertigt erscheinen? Finde dieses kleine Körnchen Gold und lass den Rest liegen.
💜 Schritt 4: So hilft Selbstmitgefühl bei verletzender Kritik
Ich weiß aus Erfahrung, dass Kritik oft genau dann so stark schmerzt, weil es sich um Punkte handelt, in denen ich mich bereits selbst stark unter Druck setze. Oft ist die externe Kritik der Auslöser für eine viel lautere, innere Kritik.
💡 Kämpfst du oft mit Perfektionismus und einem viel zu hohen Ansprüchen an dich selbst? Dann lohnt es sich, wenn du übst, mitfühlender mit dir selbst umzugehen. Selbstmitgefühl ist kein Selbstmitleid. Sondern es erkennt an, dass etwas gerade wehtut. Erlaube dir, unperfekt zu sein. Sprich mit dir selbst wie mit einer guten Freundin.
Die Forscherin Kristin Neff hat hierzu sehr effektive und praxisnahe Übungen entwickelt. Eine davon ist kannst du hier nachlesen. Dieser Akt der inneren Freundlichkeit ist ein starkes Gegengift zur nagenden Selbstkritik!
Deine 3-Minuten-SOS-Übung, wenn’s akut ist
Wenn die emotionale Welle dich zu überrollen droht und du keinen klaren Gedanken fassen kannst, versuche die folgende Übung, denn sie unterbricht die akute Stressspirale.
⚠️ Sie löst nicht das Problem, aber sie gibt dir die Kraft und die Klarheit, den nächsten Schritt zu gehen.
👣 Füße auf den Boden: Stelle beide Füße fest auf den Boden. Wippe ein wenig vor und zurück, spüre ganz bewusst den Kontakt deiner Sohlen mit dem Untergrund. Das holt dein Grübelhirn ins Bewusstsein, in deinen Körper zurück.
😮💨 Bewusste Atemzüge: Atme tief durch die Nase ein und zähle dabei innerlich bis vier. Halte die Luft kurz an. Atme dann langsam und vollständig durch den Mund wieder aus und zähle dabei bis sechs. Wiederhole das mindestens dreimal oder so oft, wie du es benötigst. Das verlängerte Ausatmen beruhigt das Nervensystem.
So nutzt du deine Sensibilität als Stärke im Umgang mit Kritik
Jetzt kennst du die wichtigsten Werkzeuge für einen souveränen Umgang mit Kritik. Das ist übrigens eine Reise und kein Endziel! Gerade als zurückhaltender, feinfühliger Mensch wirst du Feedback vermutlich immer tief spüren. Und das ist okay. Das zeigt nur, dass du mit Herz bei der Sache bist.
Hör auf, dir zu wünschen, du wärst anders. Deine Reise zu mehr Kritikfähigkeit, einem stärkeren Selbstvertrauen und der Fähigkeit, dich gesund abzugrenzen, führt nicht darüber, deine Natur zu verleugnen. Nutze stattdessen die Werkzeuge, die du bereits hast!
Denn die souveränste Antwort auf Kritik ist nicht immer die schnellste, sondern die, die in Ruhe und aus deiner eigenen Tiefe entsteht.
Wenn du tiefer ins Thema eintauchen und lernen möchtest, wie du deine persönlichen Stärken erkennst und in Job und Alltag nutzt, dann habe ich zwei Empfehlungen für dich:
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GERADE wenn du schüchtern oder introvertiert bist, ist es umso wichtiger, dass unsere laute Welt deine Stimme hört und neue Perspektiven kennenlernt! 🫶
FAQ zum Thema Kritikfähigkeit
Was ist der Unterschied zwischen konstruktiver Kritik und einem persönlichen Angriff?
Konstruktive Kritik zielt auf die Sache ab, ist spezifisch und hat die Absicht zu helfen (z.B. „Folie 3 war sehr textlastig, könntest du das kürzen?“). Ein persönlicher Angriff ist pauschal, zielt auf deine Person und will verletzen (z.B. „Deine Präsentationen sind immer so langweilig.“). Lerne, den Absender und die Absicht zu prüfen, um zu entscheiden, was du an dich heranlässt.
Wie reagiere ich am besten auf offensichtlich ungerechtfertigte Kritik?
Du musst dich nicht auf jeden Kampf einlassen. Bei ungerechtfertigter oder destruktiver Kritik ist die souveränste Reaktion oft, sie innerlich nicht anzunehmen. Eine neutrale, kurze Antwort wie „Ich sehe das anders, aber danke für deine Meinung“ oder „Ich nehme zur Kenntnis, dass du das so siehst“ beendet die Diskussion, ohne dir Energie zu rauben. Dein innerer Frieden ist wichtiger als das letzte Wort zu haben.
Warum fühlt sich Kritik für introvertierte Menschen oft schlimmer an?
Introvertierte und sensible Menschen verarbeiten Informationen tiefer (ein Phänomen, das als „Sensory Processing Sensitivity“ bekannt ist). Das bedeutet, dass ein kritischer Satz länger und intensiver im Gehirn „nachhallt“. Zudem ist das Selbstbild oft eng mit der eigenen Arbeit verknüpft. Das ist keine Schwäche, sondern einfach eine andere Art der neuronalen Verarbeitung. Die hier vorgestellten Strategien sind genau darauf ausgelegt, diese Tiefe als Stärke zu nutzen.
Kann man wirklich lernen, ein dickeres Fell zu bekommen?
Ja, aber wahrscheinlich nicht so, wie du es dir vorstellst. Ein „dickeres Fell“ bedeutet nicht, gefühlskalt zu werden. Es bedeutet, Resilienz aufzubauen. Das erreichst du, indem du lernst, eine Pause zwischen Reiz (Kritik) und Reaktion (Schmerz) zu schaffen, die Absicht hinter der Kritik zu analysieren und dein Selbstvertrauen durch Selbstmitgefühl von innen heraus zu stärken. Es ist ein flexibles Schutzschild, keine Betonmauer.
Quellen:
Headerfoto: Franzi Schädel
Studie: Neff, K. D., & Germer, C. K. (2013). Eine Pilotstudie zum Programm „Achtsames Selbstmitgefühl“. Journal of Clinical Psychology, 69(1), 28-44
Buch „Kraftvolles Selbstmitgefühl für Frauen: Klar für sich selbst einstehen, engagiert handeln und Erfüllung finden“ von Kristin Neff
Schlagwörter: Achtsamkeit / Arbeit / Erfolg / Introversion / Kommunikation / Mindset / Persönlichkeit / Psychologie / Selbstbewusstsein / Selbstvertrauen / Sensibilität
Das ist ein ganz toller Blogpost. Ich habe beim Lesen viel genickt. Gerade bei Rezensionen kann ich ja selbst ein Lied von singen. Am Anfang haben die schlechten mich auch immer sehr getroffen und ich hab mich als die schlechteste Autorin der Welt gefühlt. Inzwischen habe ich akzeptiert, das es kein Buch gibt, das nicht mindestens eine schlechte Rezension hat und das man eben nicht allen gefallen kann. Selbst meine absoluten Lieblingsbücher, die ich einfach perfekt finde, haben manchen Menschen nicht gefallen. Unvorstellbar, nicht wahr? :) Und dein Buch ist toll, macht vielen Menschen Mut und war sehr hilfreich zu lesen.
Liebe Grüße
Julia
Danke Julia, dein Kommentar zu diesem Thema bedeutet mir wirklich viel! Du hast schon so viele gute Bücher veröffentlicht und bestimmt ist es ein Prozess, bis man wirklich über den Dingen stehen kann. :)
Mach weiter so!
Liebe Melina,
“Es ist besser, für das, was man ist, gehasst, als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden.” – den Spruch finde ich super! Werde ich mir merken.
Bei mir ist es so, dass ich ungerechtfertigte Kritik manchmal einfacher zu ertragen finde als gerechtfertigte. Wenn ich mir sicher bin, dass das, was man mir vorwirft, nicht stimmt, kommt es nicht so an mein Herz heran. Zutreffende Kritik hingegen „trifft“ mich mehr, weil ich zu Perfektionismus neige und deshalb nur ungern etwas falsch mache. Aber da arbeite ich an mir und versuche einfach offen zuzugeben, dass etwas schief gelaufen ist.
Ich habe übrigens am Donnerstag Dein Buch gekauft und bin schon sehr gespannt darauf. Ich plane auch eine Rezension auf meinem Blog zu schreiben. Aber auf alle Fälle eine faire ;)
Viele Grüße,
Stefanie
P.S.: Ich finde die „Typewriter“-Schriftart auf Deinem Blog super. Deshalb habe ich sie kürzlich für ein Fotobuchprojekt genommen.
Hi Stefanie,
ja klar, konstruktive Kritik kann auch total wehtun. Da kann ich deinen Gedankengang gut nachvollziehen. Mich trifft beides gleichermaßen und es ist fast egal, ob nett oder nicht nett geäußert. Deswegen konnten mich früher so gut wie alle Personen verletzen, selbst wenn sie mich nicht kannten. Bei der konstruktiven Kritik fällt es mir leichter erstmal zu sagen: „Danke, ich denke darüber nach.“ Ich will ja unbedingt dazulernen, darum muss ich auch Kritik annehmen können. Bei der unfairen ist es etwas anders. In der Vergangenheit fiel es mir äußerst schwer zu unterscheiden, ob die Kritik nun angebracht war oder nicht, ich habe alles aufgesaugt und internalisiert und das ist gefährlich!
Liebe Grüße,
Melina
P.S.: Jaaa, die Typewriter Schrift ist toll! Ich liebe das auch total. Ich hatte mich damals von dem Packaging bei „& other Stories“ inspirieren lassen.
Hallo Melina,
Ich folge dir schon länger auf Instagram und durchforste gerade deinen Blog. Ich finde ihn sehr übersichtlich. Die Beiträge sind ordentlich, nicht zu lang und nicht in “Blockstill“ geschrieben.
Manche Kritik perlt bei mir ab, weil siw mir einfach nicht wichtig vorkommt. Andere nehme ich mir viel zu sehr zu Herzen, auch weil sie manchmal stimmt oder auch nicht. Aber ich habe auch viel zu große Ansprüche an mich, die ich nicht einhalten kann.
Liebe Grüße
Kathrin
Hi Kathrin,
vielen Dank für dein Lob zu meinem Blog!
Ich glaube auch, dass es so wie du sagst einen Zusammenhang gibt zwischen den eigenen Ansprüchen und unsere Reaktion auf Kritik. Wenn wir in uns ruhen, können wir vieles anders bewerten.
Liebe Grüße,
Melina
Liebe Melina,
„nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“, das hat mein Vater mir schon früh beigebracht. Leider konnte ich es häufig noch nicht umsetzen. Mir hilft es häufig, wenn ich mir sage, dass das Problem, welches ein anderer mit mir hat, ja eigentlich seins ist. Insbesondere wenn der Mensch mich nicht wirklich kennt. So wie es mein Problem ist, wie ich damit umgehe. Einfach gesagt, schwierig in der Umsetzung, aber mit konstantem Üben ist es wirklich möglich. Mach weiter wie bisher. Mir helfen deine Texte immer wieder und es ist schön so offen darüber zu lesen. Zeigt einem, dass man mit all dem Synapsenfasching nicht alleine ist:-) Liebe Grüße, Ina
Ja so ist es, nur mit viel Übung kommt das Selbstvertrauen. Und nebenbei: „Synapsenfasching“ ist ja mal ein geniales Wort! DANKE ?
Hallo Melina, ein sehr interessanter Artikel.
Heute ist es umso wichtiger, mit unfairer Kritik umgehen zu können, weil immer mehr öffentlich ausgetragen wird.
Wenn man in der Öffentlichkeit steht, sei es auch nur über soziale Medien, ist es ganz normal, Kritik abzubekommen.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich von meiner Natur aus sehr entspannt und eher humoristisch damit umgehen kann. Denn manchmal muss ich einfach nur lachen, wenn mich jemand als Coach ungeeignet findet, weil meine Beine zu lang und dünn sind oder ich das falsche Auto fahre usw.
Bodo Schäfer hat mal in einem seiner Vorträge sinngemäß gesagt, egal was du machst, dich werden immer ca. 1/3 der Menschen mit denen du zu tun hast hassen, 1/3 sind neutral und 1/3 sind deine Fans.
Das erste Drittel kannst du nicht verändern, also konzentriere dich auf das Drittel deiner Fans und begeistere dadurch das neutrale.
Dir einen guten Start in die Woche.
Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk,
das mentale „Schaubild“ mit den Dritteln finde ich sehr hilfreich, danke dafür! Und ja, Humor ist wenn man trotzdem lacht. Manches ist einfach zu lächerlich, um ernst genommen zu werden.
Dir auch einen schönen Wochenstart!
Melina
Ich schreibe für einen internationalen Konzern Artikel im Intranet, die auf Deutsch und Englisch veröffentlicht werden und kommentiert werden dürfen. In den englischen Kommentaren stehen meist Sachen wie: thank you so much for this information, it really helped me to do my work. In den deutschen dagegen: mecker mecker mecker mecker (meist von Männern übrigens, so viel zum Thema Sexismus ;-)) Es ist auch manchmal ein bisschen deutsch, zu meckern, zu beleidigen und klugzuscheißen. Das hilft mir auch dabei, das nicht so ernst zu nehmen. Toller Artikel, Melina. Vielen Dank für deine Denkanstöße, das ist umheimlich wertvoll.
Hi Christiane,
„thank you so much for your kind words, you really made my day!“
Weißt du, was witzig ist? Ich finde es sogar selbst leichter, wertschätzende und erbauende Worte auf Englisch zu formulieren. Woran liegt das? Ich bin an manchen Tagen auch so ein kleingeistiger Miesepeter, aber ich bekomme es mittlerweile schneller mit und kann an meiner positiven Attitüde arbeiten. ? Auf jeden Fall sehr spannende Beobachtung von dir, das kann ich mir gut vorstellen!
Liebe Grüße,
Melina
Liebe Melina,
danke für diesen Artikel. Ich habe ihn mir gerade zum zweiten Mal durchgelesen, weil ich deine Haltung sehr bewundere. Vor allem den Punkt, nicht zurückzuschießen… das ist schon hart, wenn man heftig attackiert wird. Aber es stimmt schon: Es bringt ohnehin nichts.
Ich neige ja aus Angst vor unfairer Kritik dann dazu, lieber unsichtbar zu bleiben und kann das nur ganz langsam ändern (aber es wird ;-)). Da trifft dein Zitat „Es ist besser, für das, was man ist, gehasst, als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden.” jetzt natürlich voll ins Schwarze. ;-) Wichtig ist es sicher auch, dass wir positives Feedback wieder stärker kultivieren, darüber hattest du ja auch schon geschrieben. Denn ein wenig Lob und Verständnis hilft auch dabei, mit den unfairen Zwischentönen besser umzugehen. :) Genau das mache ich jetzt: Danke für deine Offenheit und deine tolle Seite!
Liebe Grüße
Sonja