😓 „Der Stress auf der Arbeit raubt mir sämtliche Lebensfreude.“

😱 „Was soll ich denn noch machen? Ich arbeite schon bis zum Umfallen!“

Laut einem aktuellen Report sind die Krankenstände in Deutschland auf dem höchsten Niveau und 61% der befragten Personen befürchten einen Burnout. – Aber stell dir mal kurz vor, es gäbe noch einen anderen Weg als die letzte Konsequenz der Krankmeldung. Was, wenn du deine Situation auf der Arbeit schon viel früher aktiv verbessern könntest, bevor du völlig am Ende bist?

Das bekommst du in diesem Artikel:

🤕 Erkennen und Ansprechen: wie du das offene Gespräch mit deiner Führungskraft suchst
🤝 Gemeinsam Lösungen finden: wie ihr gemeinsam eine bessere Perspektive entwickeln und konkrete Vereinbarungen treffen könnt
🌱 Veränderung bewirken: warum es wichtig ist, aktiv zu werden, und wie du so zu einer positiveren Arbeitskultur beitragen kannst

Oder sieh dir das Video auf YouTube an:

😓 Ausgebrannt? So sprichst du es in der Firma an!

Was du wirklich tun kannst, wenn du chronisch überlastet im Job bist

Vor etwas mehr als 10 Jahren stand ich auch einmal an diesem Punkt und war völlig ausgebrannt. Ich war bei dem bloßen Gedanken an meinen Job erschöpft und voller Panik. Irgendwann hatte ich täglich Magenschmerzen, Infekte mehrten sich und ich erholte mich kaum noch davon. 

Trotzdem arbeitete ich weiter, als wäre nichts. – Bis zum Tag meiner Kündigung. Und genau hier steckt ein riesiger Fehler, den ich gemacht habe! 🚨

Heute als Coach hätte ich mir selbst natürlich nahegelegt, die Missstände ehrlich anzusprechen. Aber damals dachte ich, die beste Lösung sei es, sich einfach zusammenzureißen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Die Geschäftsleitung fiel aus allen Wolken, als ich meine Kündigung auf den Tisch legte, weil sie von nichts wusste. 

Ich hatte so große Angst, etwas zu sagen! Denn ich mochte meinen Job und meine Kollegen. Ich wollte mir das nicht kaputtmachen, indem ich etwas kritisierte. Stattdessen habe ich meine mentale und physische Gesundheit ruiniert.

Wie kann es sein, dass Menschen ewig schweigen, bis sie eines Tages zusammenbrechen? 

In unserem Alltag als systemische Coaches begegnen uns gehäuft zwei bestimmte Denkfehler im Job, die dazu führen, dass Menschen immer wieder über ihre Grenzen gehen, bis es zu spät ist und sie einen Burnout erleiden.

🚨 Denkfehler 1: „Das ist bestimmt nur eine Phase. Vielleicht wird es auch irgendwann wieder besser.“

🚨 Denkfehler 2: „Es ist schlecht für meine Karriere, wenn ich sage, was in diesem Laden hier alles falsch läuft.“

💭 Halte hier einmal kurz inne und frage dich:

„Was habe ich eigentlich davon, wenn ich weiterhin schweige?“ 
„Was passiert, wenn ich die nächsten drei Monate einfach so weitermache?“ 

Diese Fragen mögen im ersten Moment paradox klingen. Aber es gibt immer einen guten Grund, warum Menschen nicht aktiv werden und weiterleiden: 

Vielleicht hoffst du, dass es irgendwann von allein wieder besser wird, z.B. weil deine Firma mehr Personal einstellt. Oder du scheust davor zurück, dir einen neuen Job zu suchen, weil du nicht weißt, ob das deine Lage überhaupt verbessern würde. 

Ein anderes Problem könnte sein, dass du das Gefühl hast, dein Feedback sei unerwünscht und würde deiner Karriere schaden. Viele Menschen reden sich ein, es läge an ihnen und sie müssten sich nur mehr anstrengen. Schließlich schaffen alle anderen um sie herum ja auch ihr Pensum, oder? – Der Schein trügt!

Dass Menschen ausbrennen, liegt meistens nicht an ihnen, sondern an ihrem Arbeitsplatz

⚠️ Was du unbedingt bedenken solltest, ist: Wenn du ausgebrannt bist, dann ist das in der Regel systemisch bedingt. Mit anderen Worten: Die Art und Weise, wie Unternehmen und unsere Wirtschaft heutzutage funktionieren, brennt Leute aus. Die zentralen Gründe für Burnout stehen alle im Zusammenhang mit der Arbeitsumgebung, -struktur und der Kommunikation im Arbeitsumfeld.

👉 Und das heißt in der Praxis: Du bist höchstwahrscheinlich nicht die einzige Person, der es so geht, sondern meistens geht es Kolleginnen und Kollegen im Team ähnlich, weil im gesamten Unternehmen etwas schiefläuft. Organisationen sollten hier Verantwortung übernehmen und aktiv Burnout Prävention betreiben.

Auch viele Führungskräfte wünschen sich eigentlich eine Veränderung dieser Strukturen. Sie wollen wissen, was schiefläuft, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Leider sind sie oft so stark ins Tagesgeschäft eingebunden, dass ihnen kaum Zeit für strategische Erwägungen bleibt.

💭 Überlege einmal kurz:
„Wie lange fühle ich mich eigentlich schon überlastet und ausgelaugt im Job?“

Du hast mehr Macht, als du glaubst

In unseren Coachings stellen wir immer wieder fest, dass das, was Menschen anfangs nur für eine Phase hielten, bereits seit Jahren andauert. Viele sind sich nicht darüber im Klaren, dass sie Einfluss nehmen können, selbst wenn sie keine Führungskraft sind.

⚠️ Aber du kannst etwas verändern! Wir möchten dir zeigen, dass du mehr Macht hast, als du denkst.

Du nimmst beispielsweise automatisch Einfluss auf das Geschehen im Unternehmen, wenn du kündigst oder dich krankschreiben lässt. Aber was, wenn du eigentlich gar nicht gehen willst? Wenn dir dein Job eigentlich Spaß macht, nur die Rahmenbedingungen nicht stimmen? Was, wenn du gut mit deinen Kolleg:innen auskommst, ihr aber alle völlig ausgebrannt seid? 

Dann ist es doch viel besser, das Gespräch zu suchen!

Ein Drittel der Menschen empfindet eine starke psychische Belastung durch Überstunden und Termindruck. Und oft bekommen sie nicht genug Unterstützung. 

💭 Fragen zum Nachdenken:

„Habe ich grundsätzlich Freude an meiner Tätigkeit?“
„Habe ich Leute, mit denen ich über meinen Job reden kann?“
„Wie ist das Klima in meiner Firma?“ 

👉 Das sind wichtige Fragen. Denn Burnout entsteht nicht nur durch zu viel Arbeit, sondern auch durch die Rahmenbedingungen. Wenn du dich isoliert fühlst und niemanden hast, mit dem du reden kannst, wird alles noch schwerer.

Nimm dein Energielevel selbst in die Hand und bringe Ruhe und Balance in deinen Alltag.

Missstände in der Firma offen ansprechen: Das solltest du beachten

Hast du dich mal gefragt, was deine Vorgesetzten denken, was dich und deine Kolleg:innen am meisten belastet? Du wärst überrascht, wie oft deren Eindruck von deiner eigenen Wahrnehmung abweicht!

Allein das zeigt, wie wichtig es ist, ins Gespräch zu gehen. Sprecht darüber, was euch gemeinsam belastet. Sprecht darüber, wie ihr das Problem gemeinsam seht.

Probleme entstehen meistens nicht, weil die Vorgesetzten so kompliziert sind. Ja, auch die gibt es, aber das ist nicht die Regel. Auch Führungskräfte sind Menschen und sie haben ihren Kampf. Sie wissen oft nicht, wie sie Dinge lösen sollen und versuchen ebenfalls in ungesunden Firmenstrukturen zu überleben. Es braucht gegenseitiges Vertrauen und Offenheit. Du könntest das Gespräch suchen, indem du deine Führungskraft mal fragst, was sie gerade am meisten beschäftigt. So schaffst du gegenseitiges Verständnis.

Betrachte euer Gespräch nicht nur als reines Forderungsmanagement nach dem Motto: „Ich kann nicht mehr, tu gefälligst etwas dagegen!“ Gib deinem Gegenüber die Chance, mitzuteilen, was bei ihm/ihr gerade „brennt“. Strategische Überlegungen, wie man das Unternehmen besser aussteuern oder ein angenehmeres Klima schaffen kann, kommen oft zu kurz.

In persönlichen Gesprächen erleben wir immer wieder, dass Menschen neue Energie bekommen, wenn sie die Zeit bekommen, über ihre Situation nachzudenken. Sie merken, dass sie aus dem alten Trott raus müssen, neue Entscheidungen treffen können und den Mut haben, Dinge abzubrechen oder loszulassen. Diesen geschützten Raum bietet ein Coaching. Sowohl für dich selbst als auch für deine Führungskraft.

„Mein Unternehmen tut nichts für die Mitarbeitenden!“

Hand aufs Herz: Hast du schon mal konkret um Hilfe gebeten? Hast du gesagt, dass du die Arbeitsbelastung nicht mehr abfedern kannst und dass etwas strukturell geändert werden muss? 

Es ist wichtig, konkret um Hilfe zu bitten und das Unternehmen entscheiden zu lassen, diese Hilfe zu gewähren. Denk daran: Wenn du ausfällst, hat dein Unternehmen auch einen Schaden. Laut Studien kann es 50 bis 150 Prozent eines Jahresgehalts kosten, wenn du das Unternehmen verlässt und jemand Neues eingestellt werden muss. Es ist für dein Unternehmen deutlich günstiger, dir die Hilfe zu ermöglichen, die du benötigst als dich gehenzulassen.

✏️ Aufgabe: Bevor du ins Gespräch gehst, notiere dir klare Antworten auf die folgenden Fragen.

„Was möchte ich konkret bei meiner Führungskraft ansprechen?“

Stell dich darauf ein, dass du danach gefragt wirst: „Wie genau soll denn die Veränderung aussehen?“ 

⚠️ Oft denken wir, dass alles besser wird, wenn das Problem endlich ausgesprochen wurde. Aber so einfach ist es nicht.

Es braucht auch erste Ideen für Lösungsansätze. Präsentiere deiner Führungskraft, was du dir vorstellst und wie es im Team umgesetzt werden kann. Das musst du nicht alleine tun, dabei können wir dich im Coaching begleiten.

Fazit: Du kannst Einfluss nehmen und deine Situation verbessern

Schweigen und Durchhalten bringt dich nicht weiter. Suche das Gespräch mit deiner Führungskraft und sprich offen über deine Gefühle und deine Bedürfnisse. Gemeinsam könnt ihr Lösungen finden und etwas verändern. Und denk daran: Du hast mehr Macht, als du denkst. Nutze sie!

💡 Wenn du Fragen oder eigene Erfahrungen teilen möchtest, schreib einfach unten in die Kommentare. Und wenn du Themen hast, die dich interessieren, die wir noch nicht behandelt haben, dann erwähne das auch gerne in den Kommentaren.


FAQ: Ausgebrannt im Job – Die wichtigsten Antworten zusammengefasst

Ist es ein Zeichen von Schwäche, wenn ich über Burnout spreche?

Nein, absolut nicht! Es ist ein Zeichen von Stärke und Selbstbewusstsein, wenn du erkennst, dass etwas nicht stimmt und du bereit bist, darüber zu sprechen. Viele Menschen erleben Burnout oder stehen kurz davor. Du bist damit nicht allein.

Ich habe Angst, dass meine Führungskraft mich nicht ernst nimmt. Was soll ich tun?

Bereite dich gut auf das Gespräch vor. Notiere dir konkrete Beispiele und Vorschläge zur Verbesserung deiner Situation. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Führungskraft dich nicht ernst nimmt, suche das Gespräch mit einer Vertrauensperson im Unternehmen oder wende dich an den Betriebsrat.

Was, wenn mir gesagt wird, dass ich mich einfach mehr anstrengen soll?

Bleibe ruhig und sachlich. Erkläre, dass es nicht nur um mehr Arbeit geht, sondern um die Rahmenbedingungen, die zu deiner Überlastung führen. Verweise auf deine konkreten Beispiele und Lösungsvorschläge.

Muss ich kündigen, wenn ich ausgebrannt bin?

Nicht unbedingt. Bevor du kündigst, versuche das Gespräch mit deiner Führungskraft zu suchen und gemeinsam Lösungen zu finden. Viele Unternehmen sind daran interessiert, ihre Mitarbeitenden zu unterstützen und zu halten. Ein offenes Gespräch kann dazu beitragen, dass sich deine Situation verbessert und du wieder Freude an deiner Arbeit hast. Kündigen sollte der letzte Ausweg sein, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind.

Was ist der wichtigste Tipp, um mit Burnout umzugehen?

Sei ehrlich zu dir selbst und deinen Bedürfnissen. Erkenne, wann es dir zu viel wird und scheue dich nicht, um Hilfe zu bitten. Sprich offen über deine Gefühle und suche nach Lösungen, die für dich funktionieren. Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden sollten immer an erster Stelle stehen.

Gibt es professionelle Hilfe bei Burnout?

Es gibt viele Coaches, Therapeuten und Beratungsstellen, die sich auf Burnout spezialisiert haben. Sie können dir helfen, deine Situation besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen.


Quellen

https://www.aok.de/pp/bv/pm/fehlzeiten-report-2024

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/sorge-vor-burnout-waechst-100.html

https://centrichr.co.uk/what-is-the-true-cost-of-replacing-an-employee/

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