Das Image eines intellektuellen Nerds aufrecht zu erhalten, finde ich wesentlich einfacher als meine Gefühle und Emotionen zu teilen. Nicht im Gespräch mit anderen und erst recht nicht hier im Internet. In Wirklichkeit bin ich ziemlich sensibel und komme mit vielen Beobachtungen in meinem Umfeld nicht gut zurecht:
- Wann sind wir alle solche Egoisten geworden?
- Warum öffnen wir uns anderen nicht mehr, sondern kümmern uns nur auf unsere eigenen Bedürfnisse?
Keine Sorge, jetzt kommt kein „habt euch alle lieb“. Aber ich bin wirklich traurig, wenn ich täglich sehe, wie wenig wir aufeinander achten. Und uns damit letztlich selbst schaden! Denn ich glaube, das macht jeden von uns unbewusst unzufrieden.
In unserer Gegend grüßt man sich nicht einmal unter Nachbarn. Wenn ich meine Nachbarn beim Einkaufen oder am Briefkasten grüße, sehen sie mich irritiert an. So nach dem Motto: „Was will die denn jetzt von mir?“ Manchmal bin ich genauso, es trifft einen fast der Schlag, wenn man mal freundlich angesprochen wird. An der Supermarktkasse unterhält man sich nicht. Kaum jemand hält noch Türen für andere offen. Die Leute stöhnen, wenn eine alte Dame vor ihnen an der Kasse etwas länger braucht.
Und wenn man wirklich einmal eine Sache kritisieren muss, traut man sich kaum noch die Leute anzusprechen, weil man nicht weiß, ob sie im nächsten Moment austicken. Ist mir schon mehrfach passiert: Jemand drängelt sich dreist vor. Ich sage nett „Entschuldigung, ich war vor Ihnen.“ Oh oh, gefährliche Situation. Lieber gar nichts sagen und damit leben.
Die Arbeit
Nehmen wir doch als nächstes die Arbeitswelt. Guter Kundenservice ist mittlerweile ein Luxusgut. Der Kunde ist schon lange nicht mehr König und wenn doch, dann nur um das eigene Image zu aufzupolieren. Echtes Interesse am Kunden? Eher nicht. Es geht nur darum: Wie werde ich meine Produkte am besten los?
Auch bei den Selbstständigen ist es so. Werden Klienten zuerst als Menschen mit einem Problem gesehen oder nur als nerviger Bittsteller? Hört man seine Sorgen an und macht sich Gedanken, wie man ihm die beste Lösung anbieten kann? Ja, aber meist nur oberflächlich. In Wahrheit denken wir daran, wie wir unseren Stundensatz rechtfertigen können und wie viele Aufträge dieser Größe wir brauchen, um über die Runden zu kommen. Sätze wie „Bei uns stehen Sie im Mittelpunkt“ kann ich nicht mehr hören. Stimmt nämlich (fast) nie.
Aber auch andersherum geht die Rechnung genauso: der Klient glaubt, er habe das Recht ausfallend zu werden, wenn ihm etwas nicht passt und darf einfach so Mitarbeiter beschimpfen. Es ist normal geworden, sämtliche Verhaltensregeln über Bord zu werfen, um dafür zu seinem Recht zu kommen.
Es geht immer nur um: mich, mich, mich. ICH bin gestresst, ICH will jetzt endlich an der Reihe sein, ICH habe Rechte und für die gehe ich notfalls auch auf die Barrikaden. Hauptsache mir geht es gut.
Die anderen?!
Die sollen sich um sich selbst kümmern!
Haha, und das machen die natürlich auch. Deswegen haben wir ja auch so viele Probleme. Wenn sich jeder denkt, er selbst sei der wichtigste, wie soll man da gesellschaftlich vorwärts kommen?
Die meisten glauben, dass sie Zufriedenheit erreichen, wenn sie wissen, dass ihre Familie in Sicherheit ist und sie alles notwendige haben. Theoretisch ergibt das einen gewissen Sinn. Deswegen kämpft jeder für sich selbst – egal, ob im Beruf oder im Alltag. So richtig miteinander verbunden ist man nicht mehr. Es ist ein bisschen so, wie Hugh Grant in „About a Boy“ behauptet: Der Mensch ist eine Insel. Oder eine Inselgruppe. Aber der Zusammenhalt fehlt trotzdem irgendwie.
Ich glaube nicht an dieses Prinzip. Überhaupt nicht. Ich glaube, dass man sich nur dann gut fühlen kann, wenn man Rücksicht auf andere nimmt. Nein, sogar noch mehr: wenn man zuerst an andere denkt und dann erst an sich selbst. Das macht ausgeglichen und fröhlich.
Was ich in meinem Umfeld erlebt habe
Sich anderen zu öffnen, auch wenn es sehr schwer fällt, kann anderen unheimlich viel geben. Und dir selbst auch. Sie merken, dass sie nicht allein sind und das schweißt zusammen. Du machst dich weich und verletzlich und das macht dich sympathisch. Die meisten Freunde, die ich habe, habe ich kennengelernt, weil sie auf mich zugekommen sind und mir etwas von sich gegeben haben. Habe ich dummerweise jetzt erst erkannt. Das mache ich jetzt auch so. :)
Ich versuche meine Laune nicht auf andere zu übertragen, auch wenns mir mies geht. Die meisten lächeln zurück und schon geht’s allen besser. Wenn im Bus schon alle super genervt die arme Mutter anstarren, die versucht ihr Kind zu beruhigen, ist es eine echte Wohltat, wenn du sie stattdessen freundlich anlachst. Dir gehts damit besser und ihr sowieso. Mal abgesehen davon: was genau ändert sich denn, wenn wir Leuten zeigen, dass uns ihr Verhalten nervt? Genau. Nichts. Es entfremdet vielmehr.
Kleinigkeiten für andere erledigen. Einfach im Alltag schon mehr Rücksicht auf andere zu nehmen, macht gute Laune. Ich muss nicht die letzten fünf roten Paprika haben. Ich freu mich, wenn mich jemand dankbar anlacht, weil ich ihm drei abgebe. Ich freue mich auch, wenn bei Douglas jemand hinter mir steht, der gerade für seine Frau genau das Parfum kaufen will, für das ich gerade ein Duschgel geschenkt bekommen habe, weil ich eine Kundenkarte habe. Da gebe ich ihm mein Kundengeschenk doch gern weiter. Was meint ihr, wie der sich gefreut hat? Und seine Frau erst.
Keine Sorge, ich bin kein Gutmensch. Ich habe mich an der Kinokasse neulich mal aufgeführt wie Rumpelstilzchen. Und verschlossen und griesgrämig bin ich auch ziemlich häufig. Aber das ist so bescheuert. Es schadet einem nur selbst. Nur an das eigene Fortkommen zu denken verhindert es in Wirklichkeit, zufrieden zu sein. Es macht blind für die schönen Kleinigkeiten und schottet dich von der Außenwelt ab.
Das ist hier keine Theorie. Wir funktionieren wirklich so. Schaut euch mal Kinder an. Man kann sie so einfach glücklich machen. Sie grinsen dich neugierig an, egal wie du aussiehst und was du ihnen zu bieten hast. Das funktioniert bei uns Erwachsenen genauso. Wir haben es nur verlernt. Oder wir unterschätzen die Macht von solchen kleinen Gesten kolossal. Kann auch sein.
Fakt ist: egal, wo du hingehst – ob im Job oder in der Freizeit oder sonst wo – du begegnest überall Menschen. Und die möchten genauso behandelt werden wie du. Auch wenn sie sich selbst manchmal nicht gut benehmen. Mehr noch: sie haben es verdient, genauso behandelt zu werden wie du es auch gern möchtest. Warum sollte deine eigene Existenz wichtiger sein als ihre?
Ich habe diesen Satz bereits in einem anderen Artikel zitiert, aber ich mag ihn so gern, dass ich ihn hier auch noch einmal betonen möchte:
Daran muss man sich immer wieder selbst erinnern. Immer wenn ich das beherzigt habe, habe ich viel mehr zurück erhalten als ich sogar selbst gegeben habe. Man kann also nur gewinnen, so oder so. Aber du kannst viel verlieren, wenn du dich nur auf dich selbst konzentrierst. Das habe ich gelernt.
Wie siehst du das?
Deckt sich das mit deinen eigenen Erfahrungen?
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Schlagwörter: Achtsamkeit / Alltag / Arbeit / Gefühle / Motivation / Persönlichkeit / Zufriedenheit
Hey Melina,
dein Wort zum Sonntag gefällt mir gut. :)
Wir sind leider viel zu oft mit uns selbst beschäftigt und merken gar nicht, dass wir anderen viel zu oft vor den Kopf stoßen. Ich versuche auch oft im Alltag einfach freundlicher und aufmerksamer zu sein. Ich glaube grundsätzlich gelingt mir das ganz gut, nur manchmal bin ich viel zu sehr in meine eigenen Probleme vertieft, dass ich das dann wieder vergessen. Dabei geht es einem selbst auch gleich viel besser, wenn man lächelt und ein Lächeln zurückbekommt.
LG!
Ja, mir ging das so durch den Kopf. Mich nervt, dass die Leute so ungeduldig und hektisch durch die Gegend rennen ohne Rücksicht auf Verluste. Aber ich mache es ganz genauso. Der Alltag hat uns ganz schön im Griff, wir merken das gar nicht mehr.
Liebe Grüße :)
Schöner Artikel!
„Keine Sorge, ich bin kein Gutmensch.“ – Aber schade, dass das Wort inzwischen so negativ behaftet ist, dass man schon betonen muss, keiner zu sein :D
„Ich habe mich an der Kinokasse neulich mal aufgeführt wie Rumpelstilzchen. “ Die Story würde mich ja jetzt interessieren…. ;)
Im Gesamten handhabe ich es eigentlich genauso wie du. Ich rufe mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich Menschen genau so behandele, wie ich auch behandelt werden möchte.
Na gut, sollst du haben. ;)
Ich hatte Kinokarten reserviert und zunächst nur 4 abgeholt mit dem deutlichen Hinweis, dass die letzte Karte später geholt wird. Soweit alles ok. Mache ich oft so. Dann kommt die letzte Person und bekommt die Karte nicht mehr, weil die Mitarbeiter die Reservierung einfach aus dem System geschmissen haben und der Platz jetzt verkauft war. Hätte man ja gleich sagen können. Auf meine Frage, was das solle, teilte man mir genervt mit, dass man keine Teilreservierung abholen könnte (ach ja, seit wann?!). Person 5 musste also nach Hause fahren. Das tat mir echt leid. :( Ich bin ja mittlerweile mit allen Wassern gewaschen und sage dann: „Und was wollen Sie jetzt tun, um uns den versauten Kinoabend zu retten?“ (Ein paar Popcorn-Gutscheine wären ja das mindeste, dachte ich.) Antwort: nichts.
P.S. Ich würde mich nie selbst als Gutmensch bezeichnen. Für mich ist es nicht negativ belegt, ich würde mir nur einfach nicht anmaßen einer zu sein. Dazu bin ich viel zu ungeduldig und schnell genervt, haha. ;)
Hallo Melina,
ich kann gut nachvollziehen, was du erzählt hast.
Ich komme aus Berlin und kenne die Anonymität.
Jetzt wohne ich in einem 150-Seelen-Ort und gehe in einem 5.000-Menschen-Ort einkaufen.
Die Menschen sind hier viel freundlicher und entspannter. Hier grüßen sich sogar die Kunden untereinander im Laden…
Du hast vollkommen Recht. Man kann sich natürlich beschweren, aber letztlich kann man nur sich und nicht die anderen ändern.
So mache ich das bei mir und in meiner Firma.
Wir bieten den Kunden einen wirklich guten Kundenservice und lassen die Ungeduld und Aggressionen der Kunden abprallen, wenn sie nach der Anforderung eines persönlichen Angebots Sonntag um 18 Uhr um 22 Uhr abends genervt nachfragen wann sie das Angebot erhalten ;-)
Viele Kunden sind dann ganz überrascht das wir einfach durchgängig freundlich und zuverlässig sind und hin und wieder merken wir, das der eine oder andere aufwacht und sein Verhalten reflektiert.
Schön, dass du über deine Gefühle hier im Internet gesprochen hast, es gibt viele die wie du fühlen und es wichtig, dass es immer mehr gibt die etwas ändern wollen.
Dir einen guten Start in die Woche.
Daniel
Hey Daniel,
das ist wirklich interessant. Ich hatte vermutet, dass das Leben weiter weg von der Stadt wirklich noch etwas langsamer und friedlicher abläuft. Was deine Firma macht, ist klasse, davon gibt es leider nur ganz wenige! :)
Liebe Grüße und dir auch eine schöne Woche!
Hi Melina, der Artikel ist super und mir gefällt die Mischung aus erhobenem Zeigefinger und Selbstreflektion. Ganz, ganz oft bin ich auch eine Furie – fürchte ich. Wenn der Tag stressig war und ich ohnehin schon genervt bin, feuere ich mit Augenblitzen nur so um mich wenn es jemand wagt zu langsam zu laufen, zu laut zu reden oder nur zu laut zu atmen… da braucht es dann wirklich nicht viel. Wenn ich mir dann selbst den Spiegel vorhalte, finde ich es abscheulich von mir. Denn was nützt es mir, damit selbst noch mehr die Laune zu verderben, statt einfach darüber hinwegzusehen. Glücklicherweise gehöre ich dann aber doch nicht zu den Menschen, die sich lauthals über andere aufregen. Das habe ich neulich erst im Supermarkt beobachtet… typische Situation: Mutter mit Tochter (3-4 schätze ich mal) an der Kasse während Tochter noch lauthals nach den Babybel schrie, die sie wollte, aber nicht bekam. Während Tochter also das komplette Programm abspult mit auf dem Boden schmeißen, schreien, kreischen, bleibt die Mutter ruhigt, entschuldigt sich bei der Frau hinter ihr – ebenfalls Mutter – , die nur lachend meinte, dass sie das ja selbst kennen würde, und bezahlt. Ich stand an der anderen Kasse und hinter mir ein Mann schätzungsweise 65/70, der sich lauthals darüber aufregte und die Frau hinter sich dazu animierte mitzumachen. Die beiden blöckten also nur vor sich hin, wie unverschämt das sei, sie könne ihrer Tochter das so nicht durchgehen lassen, wenn sein Sohn sich das früher gewagt hätte, dann… etc. pp. Ich habe mich dann irgendwann mit dem Hinweis umgedreht, dass es für die Mutter sicher nicht angenehmer wird wenn sie weiß, dass um sie herum sich alle über sie das Maul zerreißen. Seine Anwtort darauf war, dass sie ihre Tochter dann halt einfach zu Hause lassen sollte. Ja, großartig! Dann habe ich doch lieber noch mal die Mutter angelächelt, sie hat zurückgelächelt und das hat uns beiden in dem Moment sicher mehr gebracht als griesgrämig zu sein.
Oh, du beschreibst es wirklich perfekt! Solche Geschichten kommen beinahe täglich vor! Aber ich kann mich davon nicht ausnehmen. Ich gifte zwar niemanden an, aber ich ertappe mich auch immer dabei, wie ich genervt die Luft einsauge und dabei die Augen verdrehe. Neulich auch wieder in einer Hotelbar in Berlin: Um 22:30 tobten da Kinder hinter mir durch die Bar, die eindeutig ins Bett gehörten und ganz sicher nicht in eine Cocktailbar, wo sich Leute entspannen möchten. Aber was solls. Vielleicht haben sich die armen Eltern gefreut, überhaupt mal eine Sekunde in Ruhe ihren Drink zu genießen. ;)
Es ist genauso wie du sagst – am Ende hat niemand was von mieser Laune, es geht allen nur schlechter.
Hallo, ich pendel zurzeit zwischen Berlin und kleiner Kleinstadt bzw. Dorf. Ich kann dem nur bedingt zustimmen, dass es auf dem Lande anders ist. Ich habe eher festegstellt, dass es wirklich auf einem selbst ankommt. Wenn ich in Berlin offen auf die Leute zugehe, komme ich relativ schnell in ein Gespräch oder erhalte ein Lächeln. Umgekehrt genauso. Diese Psychologische „Idee“, dass die anderen uns spiegeln bzw wir sie, finde ich gar nicht so verkehrt.
Auf dem Land komm ich momentan etwas leichter ins Gespräch, eben weil die Zeit hier etwas langsamer tickt, aber auch, weil ich hier einfach „die Neue“ bin….und so viel passiert er sonst nicht :-)
Warum gibt es so viele Egoisten? Ich habe da so meine Theorie: wir haben sie uns ja heran „erzogen“.
Die Kinder, die ohne Regeln aufwuchsen, weil sie sich ja frei entfalten müssen können, sind heute eben schon in einem gewissen Alter, wo sie sich trotzdem noch sehr entfalten müssen. Und wie oft höre ich von Eltern, wie sie ihren Kindern sagen, dass sie alles werden können (theoretisch ja nicht verkehrt), nur fehlt leider sehr häufig der Zusatz, dass sie etwas dafür leisten müssen. Tja dumm, wenn ich nämlich plötzlich doch nicht alles bekomme, was ich will (so wie Mama und Papa sagten), dann setz ich eben Ellenbogen ein. Ohne Rücksicht auf Verluste. Bestes Beispiel Schule; bei ner 5 in ner Klausur, muss sich nicht mehr das Kind hinsetten und lernen, nein, da wird erst mal mit dem Lehrer gesprochen, wie er denn diese Note vergeben konnte…
Grundsätzlich immer zuerst an andere zu denken, halte ich für falsch. Damit mach ich mich kleiner als ich bin. Mein Recht darf ich auch mal einfordern, es geht doch aber um das wie. Deswegen kann ich doch freundlich sein. Ich kann auch freundlich mit einem Lächeln sagen:“Hey, da lief was schief, bieten Sie mir eine Lösung“ ….nicht alles was mir Böses widerfährt, wurde vorsätzlich gemacht.
Also für mich lautet der Weg: sei einfach freundlich, ruhig und lächel…meist kommt es wie ein Bumerang zurück :-)
Hi Moni,
interessanter Ansatz. Ich gebe dir recht, ich glaube in der Erziehung läuft frühzeitig schon einiges falsch. Nach dem Motto: Schuld haben eh immer die anderen, ich bin unfehlbar. Andererseits: Wenn ich sehe, wie verbittert und aggressiv auch ältere Leute mit ihren Mitmenschen umgehen (die ja das Leben kennen und ultra entspannt sein könnten), bezweifele ich wieder, ob es nicht ein anderes Grundproblem ist?
Was meinst du mit: „Grundsätzlich immer zuerst an andere zu denken, halte ich für falsch.“? Ich meinte damit nicht, dass man sich für andere aufopfern soll bis es wehtut, aber meistens sind es wirklich die ganz kleinen Dinge, bei denen man einfach mal zurückstecken kann, um die Einheit und das Miteinander zu fördern. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Dummerweise sind diese kleinen Dinge aber genau die Dinge, bei denen viele denken: „Hoppla, jetzt komme ich!“
Liebe Grüße! :)
Schöner Artikel!
Ich mach ja gerade noch krassere Erfahrungen – ich habe seit ner Woche pinke Haare. Es ist einfach krass, wieviele Leute mich richtig verächtlich anstarren und manche schütteln dabei noch so richtig entrüstet den Kopf… Das ist verletztend und unverständlich! Denn es sind nur Farbpigmente in meinen Haaren, das sagt weder über mich noch über mein Verhalten was aus, aber die Leute suchen regelrecht nachetwas, worüber sie sich aufregen können und vergessen dabei völlig (oder es ist ihnen egal), dass sie andere damit verletzen!
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/
Oh, das ist wirklich heftig! Aber ich glaube es ist genau so wie du sagst: Die Leute suchen förmlich nach etwas und wenn sie jemanden gefunden haben, lassen sie ihren Frust an ihm aus.
Ich finde deine Haare übrigens sehr cool! Ein toller Look. :)
Liebe Melina,
danke dir <3
lg
Hallo Melina
toller Artikel, deine Erfahrungen kann ich nur bestätigen! Je freundlicher ich selber aus der Wäsche kucke, desto freundlicher reagiert mein Umfeld. Meistens jedenfalls :-)
Mir hat eine Kommunikationstrainerin einmal den Tipp gegeben, eine aufrechte Haltung einzunehmen und den Kopf hoch zu halten. In der Haltung, meinte sie, ist es fast unmöglich, sich schlecht zu fühlen. Ich hab’s ausprobiert, das funktioniert wirklich!
Liebe Grüsse
Julia
Hast recht, das habe ich auch schon einmal gehört! Werde ich jetzt auch bewusster machen. :)
Liebe Grüße,
Melina
Hey Malina,
ich denke das Stichwort hierzu ist Empathie. Wir sehen nicht die Person, wie sie ist, was sie ausmacht, warum sie sich so benimmt wie sie sich benimmt und von welchem Standpunkt sie kommt.
Sondern wir sehen nur, dass uns das Verhalten nicht gefällt und reagieren darauf. Dadurch entsteht Druck auf die die Person ebenfalls wieder reagiert und so entsteht dann ein Konflikt.
Wir sollten eher verstehen, warum sich XY so verhält und ihn darauf ansprechen. Das hilft meiner Erfahrung nach gut.
Zu dem Punkt Stress möchte ich noch sagen, dass es mir persönlich hilft bewusst langsamer zu atmen, alles ganz genau und neugierig anzuschauen. Wie ein Kind eben. Das macht den Alltag viel interessanter und ruhiger.
Grüße
Dario
Hey Dario, genau das ist der Kern, das empfinde ich genauso.
Nur manchmal gibt es eben keine Möglichkeit herauszufinden, was den Menschen gerade besorgt. Z.B. im Supermarkt oder im Bus. Da muss man einfach selbst eine positive Grundhaltung haben und dem anderen nichts Böses unterstellen. :)
Danke für den Tipp mit dem langsamer atmen! Das stimmt wirklich, ich muss das auch viel öfter bewusst machen.