Unser Gehirn liebt Neues! Würde ich dir versprechen, dass du in diesem Artikel 7 bahnbrechende Produkitvitätstipps kennenlernen wirst, mit denen alles sofort viel leicht geht – dann wärst du sofort Feuer und Flamme, nicht wahr? In diesem Artikel findest du aber etwas Besseres: Nämlich zeitlose Methoden, die dir in jeder Situation dabei helfen, gesunde Grenzen zu ziehen und deine Selbstbestimmung zu stärken. Häufig sind wir so auf der Jagd nach neuen, bisher unbekannten Lifehacks, dass wir die einfachen Hebel zu einem besseren Zeitmanagement und einem zufriedenerem Alltag komplett übersehen.

Mit einem Augenzwinkern zeige ich dir in diesem Artikel, was du tun musst, um erfolgreich das letzte bisschen Konzentration zu eliminieren. Glaube mir, wenn ich dir sage: Ich kenne mich auf diesem Gebiet hervorragend aus. Ich habe alle diese Fehler selbst gemacht und erwische mich auch immer wieder dabei. Bestimmt wirst du dich in der einen oder anderen Situation selbst wieder erkennen. Der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier. Der Schlüssel ist es, den eigenen Angewohnheiten immer wieder auf die Schliche zu kommen und eine Kurskorrektur vorzunehmen.

Hier also mein praxiserprobter Masterplan für dich – die 7 effektivsten Konzentrationskiller. Mehr Stress, weniger Fokus: Bittesehr, gern geschehen.

#1 Lass bei der Arbeit unbedingt dein Smartphone neben der Tastatur liegen.

Und schalt unbedingt alle Push-Benachrichtigungen ein, insbesondere Instagram, Pinterest, Twitter, Facebook und Whatsapp. Nur so kannst du sicherstellen, dass du keine einzige Nachricht verpasst und sofort reagieren kannst. Du bist schließlich im Internet zuhause, da gehört sich das so! Dass dein Smartphone einen Flugmodus besitzt, um alles Störende von dir fernzuhalten, solltest du ganz schnell vergessen. Sehr effektiver Konzentrationskiller.

#2 Steh alle 15 Minuten auf und guck nach, was noch im Kühlschrank ist.

Vielleicht ist da ja noch ein Pudding oder die Nudeln von gestern Abend. Oder vielleicht noch ein, zwei Schokoriegel? Perfekt! Jetzt hast du alles notwendige unternommen, um deinen Insulinspiegel Achterbahn fahren zu lassen. In einer Stunde wirst du wieder Heißhunger haben und dich vielleicht etwas wackelig auf deinen Beinen fühlen. Aber das macht nichts, zum Kühlschrank ist es nicht weit dann und dann geht die Party eben von vorne los.

#3 Räum auf gar keinen Fall deinen Schreibtisch auf.

Zu viel Ordnung bringt dich nur dazu, mehr zu schaffen. Also lass unbedingt alles so liegen, wie es gerade kommt. Bring schmutziges Geschirr nicht in die Küche und hefte Papiere und Dokumente bloß nicht in Ordnern ab. Allein der Gedanke daran, wie viel Zeit es kosten würde, das alles ordentlich wegzuräumen, sollte dich schon erfolgreich von deiner Arbeit abhalten. Und lies nicht diesen Artikel über den Zusammenhang von Ordnung und Kreativität, sonst machst du es am Ende noch richtig.

#4 Deine To-Do-Liste sollte laaang sein.

Wie bitte, du schreibst kurze knackige Listen, die nur dein realistisches Tagespensum umfassen? Nein, eine richtig gute Liste muss mindestens 20 Punkte umfassen und voll mit Aufgaben sein, die du auf keinen Fall an nur einem Tag schaffen kannst. Am besten noch mehr, denn dir sollte idealerweise richtig schlecht werden, wenn du jeden einzelnen Punkt deiner To-Do-Liste ansiehst. Simpel kann ja jeder.

#5 Mal kurz Instagram checken? Kein Problem!

Vielleicht hat man dir da etwas anderes erzählt, aber mal eben nebenbei Instagram und Pinterest aufmachen ist kein sinnloses Herumsurfen. Das nennt man Brainstorming! So viele tolle Ideen und spannende News überall und sie warten alle nur darauf, von dir entdeckt zu werden! Toll, oder? Also lass unbedingt im Hintergrund die Fenster von Pinterest und Co. offen, sonst verpasst du ja den halben Spaß! Und ein ganz heißer Tipp: Alle Benachrichtigungen eingeschaltet lassen.

Produktivitäts-Tipps aus der Hölle: Machst du diese 7 Fehler und verlierst deshalb viel wertvolle Zeit und Energie?

#6 Lass jede:n frei über deine Zeit verfügen.

Lass deine Bürotür offen und lass dich ruhig zwischendurch unterbrechen. Deine Freundin will dir “nur kurz” etwas erzählen? Gar kein Problem! Warum sollte sie bis Feierabend damit warten? Zum Glück dauert es ja auch nur 20 Minuten, bis du wieder halbwegs im Flow bist. Grundsätzlich sollte es dir wichtig sein, jeden Anruf (auch die Telefonumfragen!) persönlich zu beantworten. Dein eigener Plan ist nicht halb so wichtig wie die spontanen Eingebungen der Anrufer. – Benutzt du etwa einen Anrufbeantworter? Den solltest du dringend abschalten, sonst kann dich ja niemand von der Arbeit abhalten.

Hier findest du Tipps, die dir helfen, deine Erreichbarkeit zu regeln. Aber die solltest du auf keinen Fall beachten, wenn du lieber nicht fokussiert arbeiten willst. 😉

#7 Sag zu allem JA!

Und wo wir gerade beim Thema sind: Schrei auf jeden Fall laut “hier”, wenn es wieder heißt: „Ach, kannst du nicht mal eben…“. Aber natürlich kannst du heute spontan länger machen. Und du kannst dich selbstverständlich auch heute noch um die Planung der Familien-Grillfeier am Wochenende kümmern.

Du bist eben ein netter Mensch. Würdest du eine Grenze ziehen und auch hin und wieder deine eigenen Bedürfnisse berücksichtigen, dann wärst du selbstverständlich kein netter Mensch mehr.

Irony off: So klappt es mit der Konzentration

Gratulation! – Du hast bis zum Ende durchgehalten. Bestimmt erkennst du dich in mindestens einem Punkt wieder. Vielleicht sogar in allen. Was du hier gelesen hast, ist ein ganz typischer Ausschnitt aus dem Arbeitstag vieler Menschen. Es ist ein ständiges Auf und Ab – und das ist normal. Dass man es auf keinen Fall so machen sollte, wie ich oben beschrieben habe, weiß du bestimmt selbst. Trotzdem passiert es uns und es gibt keinen Grund, sich deswegen fertig zu machen, wenn es mal nicht so läuft.

Ich habe früher gedacht, Produktivität sei nur eine Frage der Disziplin. Und jetzt sind wir wieder beim Thema Selbstvertrauen: Am Ende des Tages stellte ich mich quasi selbst vor Gericht und war immer schuldig. – Nicht genug geschafft, nicht genug To-Do’s weggestrichen… ein ewiger Teufelskreis. Wenn ich mich ablenken ließ, dann war das nur ein Zeichen für meine Schwäche oder meine Faulheit. Diese Denkweise nagt stark am Selbstvertrauen und man vermittelt sich selbst ein Gefühl der Wertlosigkeit.

Ein weiterer Denkfehler: Ich las die Interviews von extrem erfolgreichen Konzernchefs und bekam das Gefühl vermittelt, dass die alle 24h produktiv sind und alles aus dem Ärmel schütteln. Dem ist natürlich nicht so. Im Gegenteil, gerade diese Personen wissen sich hervorragend abzuschirmen, um nicht vom Tagesgeschäft überrannt zu werden.

„Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen“*
von Cal Newport, Redline Verlag

Ständige Ablenkung ist heute das Hindernis Nummer eins für ein effizienteres Arbeiten. Sei es aufgrund lauter Büros, vieler paralleler Kommunikationskanäle, dauerhaftem Online-Sein oder der Schwierigkeit zu entscheiden, was davon nun unsere Aufmerksamkeit am meisten benötigt. Wir sind nicht dumm oder faul – es ist heute tatsächlich sehr schwer geworden, fokussiert zu arbeiten!

Cal Newport empfiehlt unter anderem individuelle Rituale, die die eigene Konzentration fördern und einen achtsamen Umgang mit der eigenen Energie unterstützen: „[Meine] Rituale habe ich über die Jahre für mich entwickelt und lange herumexperimentiert, bis ich herausgefunden habe, was für mich gut funktioniert und was nicht. Und welche Strategie zu welcher Form der Arbeit passt. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, ich kann mich besser konzentrieren. Für mich ist ein Tag voller idyllischer Muße – so wie ihn Jung, Darwin und McCullough benötigten – nicht der einzige Weg. Deep Work ist keine nostalgische Anwandlung von Denkern und Philosophen. Den Zustand von Deep Work kann jeder erreichen.“ (– Auszug aus „Konzentriert arbeiten“ von Cal Newport)

Fazit:

Besonders wichtig ist es, sich bewusst vor Augen zu führen, wo man anfällig ist und wo die täglichen Fallstricke lauern! Deshalb habe ich diesen Artikel extra in einem anderen Stil verfasst, damit wir uns selbst mal wieder auf die Schliche kommen. Wenn man kurz innehält und reflektiert, ist es schon viel leichter, wieder zurück auf die Spur zu finden.

Erzähl mal: Welcher ist dein „liebster“ Konzentrationskiller?


*Hinweis: Unsere Empfehlungen enthalten teilweise Partner-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalten wir eine geringe Provision. Diese Links sind mit einem * gekennzeichnet. Für dich ändert sich nichts.

Schlagwörter: / / / / / / / / / / / / / / / / /